Sanierungskosten Altbau und deren Finanzierung

  • meine Rente geradeso zur Deckung des Lebensunterhalt reicht.

    Nun Auswege gibt es zahlreiche, ich kenne eine Vielzahl von Rentnern die nach Spanien gezogen sind, nicht nur wegen des Klima sondern weil es dort preiswerter zu leben und wohnen ist. Insbesondere die Heizkosten sind unwesentlich.


    Wenn man ein Haus besitzt, muss man meines Erachtens jedes Jahr eine gewisse Summe für die Instandhaltung zurücklegen oder investieren. Auch wir investieren jedes Jahr und legen Geld zurück.


    Im Bild links unten sieht man wie eine 20 cm Aufdachdämmung zusätzlich aufgebracht wird, was etwa 20 % der Heizkosten spart.

  • Und abgesehen davon daß Rentner so gut wie keinen Kredit eehalten, selbst wenn, ich könnte ihn überhaupt nicht zurückzahlen da meine Rente geradeso zur Deckung des Lebensunterhalt reicht.

    Ich versuch's nochmal: Angesichts der extrem hohen Stromkosten einer Nachtspeicherheizung halte ich es für möglich, dass die Einsparung z.B. aus den von mir genannten Maßnahmen (nach Förderung) hoch genug sein könnte um sowohl Zinsen als auch Tilgung aus einem (KfW-)Kredit für diese Maßnahmen zu bezahlen – und dass dabei sogar noch was übrig bleibt. Ob das tatsächlich so ist lässt sich schwer abschätzen, zumal wir weder den Energieverbrauch noch die Stromkosten Deines Anwesens kennen. Aber um das rauszukriegen, müsstest Du einen Energieberater fragen und/oder Dir für die Maßnahmen ein Angebot machen lassen. Eine Daumenschätzung hast Du ja jetzt von uns bekommen – genauer geht das aus der Ferne nicht.


    Was die Frage des Kredits betrifft: Hast Du denn überhaupt schon mit Deiner Hausbank das Thema eines KfW-Kredits für Energiemaßnahmen angesprochen (und daraufhin einen negativen Bescheid bekommen)? Wenn nein, dann mach' das. Kann ja sein dass es so ist wie Du befürchtest. Aber wenn Du es nicht versuchst, wirst Du nie erfahren ob es womöglich geklappt hätte.


    Und wenn eine Sanierung tatsächlich nicht möglich ist, weil Du entweder keinen Kredit bekommst oder die Einsparung aus den Maßnahmen nicht hoch genug ist um den Kredit zu bedienen, dann würde ich an Deiner Stelle das Thema einfach ignorieren – zumal es eine Alternative dazu dann sowieso nicht gibt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Viele Hausbesitzer legen nichts oder zu wenig für Erneuerungen und Instandhaltung zurück. Das Problem tritt immer wieder auf, gerade wenn eine neue Heizung gebraucht wird. Oft heisst es, man hätte keine Lust zu reparieren und wolle nur verkaufen. Auch wenn teure Teile defekt sind, wird oft am Preis rumgemeckert.

    Wenn man sagt, daß ne Heizung nach 20-25 Jahren erneuert werden sollte, wird man als Beutelschneider angesehen.


    Die Tatsache, daß die Geräte in dem Alter wirtschaftlich KO sind und Ersatzteile kaum noch hergestellt werden, übersehen viele. Vor allem macht eine Reparatur von 1500-2000€ im dieser Altersklasse keinen Sinn.

    Und eine Heizung ist werder die teuerste noch die aufwändigste Neuanschaffung.

  • Viele Hausbesitzer legen nichts oder zu wenig für Erneuerungen und Instandhaltung zurück.

    Hallo!


    Da brauche ich mich nur umschauen. Da werden sich alle drei Jahre neue Autos geleast oder gekauft und die Bude, Bj. irgendwas 70er oder 80er steht heute noch so unberührt da. Ok, die Heizung ist da dann schon einmal neu. Und die ist jetzt auch wieder fällig. Das war es aber dann auch.


    Mal ehrlich, viele können sich wohl in Zukunft ihre Hütte gar nicht mehr leisten, vor allem was jetzt an Sanierungsmaßnahamen umgesetzt werden soll.


    Viele Grüße

    Joachim

  • Dem ist leider überall so.....

    Bei manchen hab ich schon knallhart bei der Besichtigung des Heizraums gesagt - Tür auf, Handgranate rein, Tür zu, Ohren zuhalten. Und dann sehen wir weiter.

    Unglaublich was in manchen Häusern im Keller steht. Und die Leute denken es wäre was gutes - weil der BSM immer zufrieden ist, und das sogar ohne Wartungen.

    Aber die Besitzer müssen einfach mehr und frühzeitiger in den Erhalt des Hauses investieren.

  • Bei mir in der Umgebung ist mindestens jedes zweite Haus (eigentlich fast jedes Haus) von der nötigen Heizungserneuerung und energetischen Sanierung betroffen.


    Und das ist Speckgürtel im Nürnberger Süden, kein Glasscherbenviertel - in den Carports stehen aktuelle Audi, BMW, Mercedes. Eben typische Häuser aus den 70'ern und 80'ern.


    Aber das sind auch genau die Klientel, bei denen ein Handwerksbetrieb es sich zwei Mal überlegt, für sie zu arbeiten...

  • Ja, auch das ist fast überall so. Nur deren Anzahl vor Ort schwankt je nach Region. Gerade bei Leuten mit genügend Geld muß man mit unliebsamen Überraschungen rechnen. Da muß direkt ein Risikozuschlag eingerechnet werden.

  • Hallo,


    man muss das mal so klar formulieren, hier wurde über Jahrzehnte Misswirtschaft betrieben.

    Du kommst jetzt nicht weiter indem du dich über neue Regularien echauffierst.

    Versuche aus deinem Bestand Kapital zu heben. Verkleinere die bewohnte (beheizte) Fläche auf ein komfortables Minimum.

    verkaufe den abgespeckten Hausrat, vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit etwas zu vermieten. Fläche im Haus/ Anbau, Garage für einen Schrauber, Garten als Fläche für Hobbygärtner (Es gibt momentan den wachsenden Trend zur Selbstversorgung, auf Kleinanzeigen sucht immer mal wieder jemand eine Fläche um seinen Folientunnel aufstellen zu können).

    Spar die Kosten für einen Energieberater. Ein großes Konzept ist in deiner Situation nicht wirtschaftlich abbildbar.
    Dämme die oberste Geschossdecke in Eigenleistung. Achte dabei besonders auf einen lückenlosen Bauteilquerschnitt. Besonders dann, falls es eine Holzbalkendecke ist.

    Du profitierst von eingesparter Heizenergie wegen der vermutlich hohen Kosten überproportional, das muss dir bewusst sein.


    Alles Gute und beste Grüße

  • welche Investition es auch sein soll, ich habe nicht das nötige Kapital dafür, auch wenn es eine Investition von nur 5000 € sind.

    Und abgesehen davon daß Rentner so gut wie keinen Kredit eehalten, selbst wenn, ich könnte ihn überhaupt nicht zurückzahlen da meine Rente geradeso zur Deckung des Lebensunterhalt reicht.

    Ergo der Staat müßte bei der Sanierung die Kosten zu min. 99% übernehmen.

    Und nochmals, in so einer oder ähnlicher Situation befinden sich etliche in meinem Bekanntenkreis.

    Das ganze ist nicht nur nach meiner Meinung völlig undurchdacht veröffentlicht worden.

    Ganz ehrlich: Wenn man eine Lösung will, dann gibt es Wege.


    Mach mal einen Bestandsaufnahme: Du hast eine Immobilie und eine Rente, die zumindest deine laufenden Kosten Essen, Trinken usw. decktDu hast eine PV-Anlage, die an sich "genug" Energie liefern kann, um dein Haus CO2-Neutral zu betreiben..

    Auf der anderen Seite hast du ein Sanierungsthema, vielleicht auch durch Axel-Springer-Berichte oder YouTube-Videos noch etwas zugespitzt und befürchtest, zu etwas gezwungen zu werden, was du dir nicht leisten kannst.


    Dazu am Rande: Es gibt immer Härtefallregelungen und Wirtschaftlichkeitsgrundsätze. Also erstmal durchatmen und raus aus dem Panikmodus.

    Dann hast du den Glaubenssatz, dass du ja eh keinen Kredit mehr bekommen würdest. Das ist ein selbstauferlegter Frame. Es gibt genug Möglichkeiten, an Geld für wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zu kommen.


    Und "wirtschaftlich sinnvoll" ist der Punkt.

    Würde eine Modernisierung z.b. pro Jahr 1200€ Energiekosten einsparen und die Finanzierung 80€ pro Monat kosten, dann wären das 20€ pro Monat zusätzlicher freier CashFlow für dich.

    Ich kenne jetzt die Lage deiner Immobilie nicht und du schriebst auch, dass der Erbe ebenfalls kein Geld hat. Allerdings wird irgendwann mal der Erbfall eintreten und ein sanierungsbedürftiges, energiehungriges Haus wird er dann auch nicht besonders gut verwerten können. Ist es hingegen zumindest teilweise modernisiert, dann sieht die Sache ganz anders aus. Hier wäre ggf. ein Gespräch mit einem Notar ein erster Schritt (Überschreiben + Nießbrauch -> Erbe als neuer Eigentümer ist Jünger), wenn die KfW-Lösung doch nicht gangbar erscheint. Alternativ auch mal nicht zur Hausbank gehen, sondern mit Vermittlern wie InterHyp oder Dr.Klein sprechen. Die sind in der Regel Lösungsorientiert und kennen die besten Konditionen.


    Wir haben letztes Jahr eine Geschossdecke bei einem Haus in Eigenleistung mit Hartschaumplatten gedämmt. Die Mieter sind happy, haben total viel Gas diesen Winter gespart und die Kosten lagen bei rund 500€, weil wir B-Ware direkt vom Hersteller gekauft haben. Meist gibt es Chargen, bei denen z.b. Dellen in der Oberfläche sind und die deshalb nicht mehr in den Handel gehen können. Sowas bekommst du echt günstig. Und verlegen ist ein Witz. Einziges Werkzeug, was benötigt wird, ist eine Säbelsäge für eventuell anfallende Zuschnitte.


    Heizung .. Split-Klimageräte (zusätzlich zu deinen aktuellen Stromöfen) sind hervorragend und können deinen Heiz-Stromverbrauch über das Jahr gesehen zumindest halbieren. Rechne mal die Stromkosten dagegen. Die Investitionskosten hast du nach wenigen Jahren wieder drin.
    Fenster/Türen, das ist ein teurerer Spaß, wird zwar gut gefördert, dauert aber zu lange.
    PV auf dem Dach ist doch klasse, damit hast du auf jeden Fall schon eine gewisse EE-Quote. Zusammen mit den Splitt-Geräten sollte das sehr günstiges Heizen ermöglichen. Es kommt natürlich auch auf die Höhe deiner Einspeisevergütung an. Wenn du an der PV-Anlage einen Akku hast, kannst du vielleicht noch weiter optimieren, indem du einen dynamischen Tarif wie Tibber oder Awattar für deinen Verbrauchsstrom nutzt. Ohne Akku ist das allerdings mit Vorsicht zu geniessen, weil sich die Wirtschaftlich seit solcher Tarife aus der Verlagerung des Strombezugs auf der Zeitachse ergibt.


    Allerdings wird es schwierig, die Komplettsanierung eines Gebäudes auf die Gemeinschaft umzulegen, denn was ist dann mit denen, die sich kein Wohneigentum leisten können und eben auch mit ihren Steuern die Sanierungszuschüsse bezahlen müssten?

  • Die ganze Woche mit bekannten und Kunden immer die gleichen Themen.
    Ich will nicht gezwungen werden.
    Ich will lieber dickes neues Auto als Geld in Haus stecken, das sieht ja keiner, das Auo aber schon.
    Ich habe doch vor langer Zeit das haus gekauft und wohne es jetzt ab, da will ich kein Geld mehr für ausgeben müssen.
    Warum Geld zurück legen für Reparaturen, so wie jeder Liegenschaftsverwalter, dann hab ich ja weniger in der Tasche für Auto, Reisen und anders Luxuszeug, ich hab doch extra ein Haus damit ich nichts mehr zahlen muss :rolleyes:

    Ein normales Gespräch, selbst mit ansonsten durch ihren Beruf finaztechnisch gut aufgestellten Menschen, ist eigentlich nicht möglich.
    Es wird sofort auf Krawall umgeschaltet .
    Und Schuld sind grundsätzlich die Grünen :whistling:

    20 Jahre verschlafener Wandel ist in den Köpfen der Menschen halt nicht so schnell heraus zu kriegen.
    Ist ja einfacher jeden Monat ein paar Milliarden ins Ausland zu überweisen.
    https://de.statista.com/statis…-rohoel-nach-deutschland/
    Auch wenn der Heizungsanteil daran geringer ist, bleibt die Summe in meine Augen gigantisch.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Und Schuld sind grundsätzlich die Grünen :whistling:

    Den Hut haben sie sich aber selber geschneidert. Wenn man jeden Monat eine neue Rauchgranate unüberlegt ins Puplikum wirft, muss man sich nicht wundern, dass keiner mehr durchblickt und das Geschrei groß ist. Das sehen wir doch schon hier im Forum. Hier wird aus dem Stegreif und ohne Vorwarnung eine ganze Branche in den Ruin gestürzt. Nach meiner Auffassung ohne Sinn und Verstand. :@@-(


    Nicht weil es in der Sache falsch wäre, aber die Durchführung ist doch eine Katastrophe. Wenn ich höre, dass ganz akut die Heizungsbauer nicht mehr mit dem Einbau von Gasthermen und Ölbrennern nachkommen, die dann 20 Jahre laufen werden, dann stellen sich meine Nackenhaare gegen den Strich. Ich kann doch einem 70jährigern Rentner, der gerade so über die Runden kommt, nichts vorwerfen, wenn er panisch reagiert. Und da hilft es überhaupt nicht zu sagen, er hätte mehr vorsorgen müssen. 1. Hat ihm das niemand gesagt und 2. muss man für die Vorsorge erst das Geld haben.


    Es ist hier im Forum ja in verschiedenen Threads der Grundtenor, die Leute hätten früher dies oder das tun müssen. Ich denke, das können nur Leute sagen, die nicht von einem Arbeiterlohn ein paar Kinder großgezogen und nebenbei ein Haus abbezahlt haben und jetzt mit der eher mageren Rente eines Alleinverdieners auskommen müssen.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Es ist hier im Forum ja in verschiedenen Threads der Grundtenor, die Leute hätten früher dies oder das tun müssen. Ich denke, das können nur Leute sagen, die nicht von einem Arbeiterlohn ein paar Kinder großgezogen und nebenbei ein Haus abbezahlt haben und jetzt mit der eher mageren Rente eines Alleinverdieners auskommen müssen.

    Deckt sich aber mit

    Ich habe doch vor langer Zeit das Haus gekauft und wohne es jetzt ab, da will ich kein Geld mehr für ausgeben müssen.

    Warum Geld zurück legen für Reparaturen, so wie jeder Liegenschaftsverwalter, dann hab ich ja weniger in der Tasche für Auto, Reisen und anders Luxuszeug, ich hab doch extra ein Haus damit ich nichts mehr zahlen muss.

    Das man sich ein Haus "leistet" wenn es so knapp ist das man nichts mehr zur Seite legen kann, da Kinder und die Abzahlung zu leisten sind, ist aber ein Fehler im System bzw. Denken, nicht in der bereits seit 1970 "Ölpreisschock" und in den Jahren danach immer wiederkehrenden bekannten Problematik.
    Es wurde immer nur gerechnet lohnt sich das jetzt und kann ich es mir leisten in die Zukunft zu investieren.
    Das Resultat dieser menschlichen Zukunftssicht haben wir jetzt, Klima und Preiserhöhungen im fossilen Energiesektor.

    Es war halt einfacher Geld an Dikaturen und Terroristen in nicht unerheblicher Menge zu bezahlen, die Probleme waren ja so woanders, als sich zu überlegen ob man selbst etwas ändern könnte.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • und 2. muss man für die Vorsorge erst das Geld haben.

    Tut mir leid, das so hart sagen zu müssen, aber dass ist doch dann deren Problem und nicht das der Gemeinschaft.


    Vielleicht sollte mal darauf hingewirkt werden, dass Hauseigentümer auch ein Minimum an Instandhaltungsrücklagen bilden - so wie das bei Eigentumswohnungen 'schon immer' üblich war...


    Und wer beschlossen hat, sein Haus runterzuwohnen, der akzeptiert ja damit, dass er eines Tages ein Grundstück mit Abrisshaus hat.


    Bei mir in der Gegend hat der Quadratmeter Grundstück seinerzeit (1970) 10DM gekostet. Als wir das Grundstück 40 Jahre später gekauft haben, lag der Quadratmeterpreis bei 300€. Entspricht einer Rendite von 11% jährlich... Mittlerweile sind es ca. übrigens 600€.


    Man muss sich ohnehin die Frage stellen lassen, ob Privateigentum an Grundstücken wegen der Preissteigerung und den Spekulationen überhaupt eine sinnvolle Sache ist oder ob Grund nicht immer der Allgemeinheit gehört und man Grundstücke daher nur vom Staat pachten kann

  • Man muss sich ohnehin die Frage stellen lassen, ob Privateigentum an Grundstücken wegen der Preissteigerung und den Spekulationen überhaupt eine sinnvolle Sache ist oder ob Grund nicht immer der Allgemeinheit gehört und man Grundstücke daher nur vom Staat pachten kann

    Na ja, dann solltest Du Nägel mit Köpfen machen und auch gleich das Eigentum an allem verbieten wo es Preissteigerungen und Spekulationen gibt. Mir scheint das wurde in der Geschichte schon mal versucht – mit (höflich gesagt) nicht mal mittelgutem Ergebnis. :uebel:


    Aber zurück zum Thema.

    Tut mir leid, das so hart sagen zu müssen, aber dass ist doch dann deren Problem und nicht das der Gemeinschaft.

    Im Prinzip gebe ich Dir da vollkommen Recht.


    Die Tatsache, dass Klimaschutz a) jeden betrifft (und nicht immer nur die anderen) und b) bei Gebäuden Geld kostet (und zwar um so mehr, je länger man damit wartet), erscheint trivial. Aber viele haben das halt nicht kapiert, zumal die verschiedenen Regierungen in den letzten zwanzig Jahren sorgfältig vermieden haben, diese Tatsache an die große Glocke zu hängen. Und deshalb haben Hausbesitzer halt oft keine Rücklagen für Klimaschutzmaßnahmen gebildet.


    Man muss dazu auch sagen, dass wir alle miteinander auf Droge waren, nämlich auf der Droge billiger Energie. Genauer: Erdgas und Heizöl waren billig, Strom hingegen für Otto Normalverbraucher nicht, weil der Staat mit Steuern, Abgaben und Umlagen nirgends so gnadenlos hingelangt hat wie beim Bezugsstrom für "nicht privilegierte Endverbraucher". Zwischenzeitlich war der Strompreis netto pro kWh mit höheren Abgaben belastet als der Nettopreis für Benzin (pro kWh). Folge: Die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden lohnte sich trotz Förderung nicht, weil Erdgas und Heizöl dafür zu günstig waren. Und der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnte sich nicht, weil Strom zu teuer war. (Letzteres ist übrigens immer noch der Fall.) Und weil der Mensch dazu tendiert anzunehmen, dass alles so bleibt wie es ist, hat die 2022 eingetretene Energiepreiskrise so viele mit heruntergelassenen Hosen erwischt.


    Jetzt auf Leute zu schimpfen, die in den letzten 20 Jahren das Notwendige unterlassen haben, bringt uns nicht weiter. Da kann man genau so gut darüber klagen, dass diverse Regierungen zuerst einen überstürzten und zu dem Zeitpunkt weitgehend sinnfreien Atomausstieg vollzogen haben (anstatt zehn Jahre früher den Kohleausstieg einzuleiten) und dann – wenn man schon sowas macht – durch überzogene Förderkürzungen und die Schaffung immer neuer bürokratischer Hindernisse ab etwa 2012/13 auch noch den Ausbau der EE vergeigt haben (danke, Herr Altmaier :evil:).

    Wäre nur einer dieser beiden Fehler passiert, dann wären wir beim Klimaschutz heute schon viel weiter und müssten jetzt nicht auf einen Sitz alles nachholen, was über zehn Jahre lang versäumt wurde. Aber beide Fehler zusammen haben uns (natürlich unter tatkräftiger Mithilfe von Herrn Putin:diablo: ) in die Situation geführt, die wir heute haben.


    Jetzt müssen wir also mit der Situation fertig werden wie sie sich seit dem 24.02.22 darstellt. Und dazu gehört halt auch, dass auf einmal Bestandsgebäude schnellstmöglich energetisch saniert werden müssen, und zwar alle – auch die von Leuten, die zwar ein Haus haben, sich eine Sanierung aber (egal ob wegen der Umstände oder aus eigener Schuld) nicht leisten können. Und damit sind wir wieder beim Start dieses Threads.


    Unter den aktuell diskutierten Abhilfen würde ich eines strikt ablehnen, nämlich eine "einkommensbezogene Förderung" von Wärmepumpen oder energetischen Sanierungen. Das würde am Ende des Tages darauf hinauslaufen, dass nicht nur Wohlhabende (die selbst Rücklagen gebildet haben und daraus die Sanierung des eigenen Hauses bezahlen) anderen Hausbesitzern eine Sanierung oder eine neue Wärmepumpe schenken sollen – nur weil Letztere ihrerseits keine Rücklagen gebildet und das Geld lieber für Auto oder Urlaub ausgegeben haben. Schon das würde ich als Zumutung empfinden. Aber auch die Millionen von Mietern (die kein Haus besitzen, selbst keine Sanierung vornehmen können und stattdessen teils ruinöse Heizkosten zahlen) würden dann mit ihren Steuergeldern auch noch "armen" Hausbesitzern eine moderne Heizung und ein verbrauchsgünstiges Haus finanzieren. Und die Erben, die das so auf Kosten der Allgemeinheit aufgewertete Haus dann eines Tages verkaufen und den Erlös einstreichen, lachen sich schimmelig.


    Der richtige Ansatz für das im Thread angesprochene Problem wäre meiner Meinung nach (zusätzlich zu einer für alle gleichermaßen gültigen Förderung) ein vom Staat garantierter zinsgünstiger Kredit für jeden, der das mangels Rücklagen für Energiemaßnahmen braucht (auch für 80jährige). Der Kredit würde auf dem jeweiligen Gebäude abgesichert und müsste (wenn der Eigentümer aus wirtschaftlichen Gründen keine Tilgung aufbringen kann) dann eben von den Erben getilgt werden – notfalls durch Verkauf des Hauses. Die Kreditzinsen könnten ruhig in aktueller KfW-Höhe erhoben werden (auch von 70jährigen Rentnern), weil sie jedenfalls aus ersparten Energiekosten erbracht werden können. Auf diese Weise würde niemandem etwas geschenkt und das Ziel dennoch erreicht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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