Speicher-Schonung (Pylontech US2000) ?

  • Hallo in die Runde,


    bei mir sind sechs Stück Pylontech US2000 installiert (mit Victron Multiplus-II 48/5000/70-50), die aber im Winterbetrieb derzeit glücklicherweise nur selten und minimal benötigt werden – derzeit läuft ein BHKW (Ecopower 4.7) mit reichlich 4kW rund um die Uhr und aufgrund „sinnvollen Verhaltens“ und reduziertem Strombedarf wird derzeit selten eine Leistung größer 4,5 kW (el.) benötigt.

    Somit stehen die überwiegende Zeit die Speichermodule mit vollem Ladezustand, was ja auf Dauer für LiFePo4-Zellen nicht so gut sein soll.


    Wäre es da ratsam, z.B. vier von sechs US2000 (oder ggf. auch alle) abzuschalten, bis sie dann wieder gebraucht werden, wenn das BHKW nicht mehr oder nur mit reduzierter Leistung läuft ?

    Man könnte ja z.B. die Pylontechs mit einem Ladezustand von 85% abschalten (und abklemmen) und bei 10-20 Grad Raumtemperatur lagern und dann, wenn sie im Frühjahr zur Speicherung von PV-Strom wieder benötigt werden, wieder aktivieren.


    Ursprünglich war nicht vorgesehen, das BHKW im Winter rund um die Uhr mit voller Leistung laufen zu lassen, aber derzeit ist das ja (je nach Gasbezugspreis und Einspeisevergütung) am sinnvollsten.


    Schon mal danke im Voraus.


    Viele Grüße,

    deuba

  • Nein, wie soll das BMS dann den Ladezustand erkennen? Es könnte ja nie syncen weil es die Spannung für Vollladung nicht erreicht.

    Nach einger Zeit wäre dann die Ladeanzeige nur ein grobes Schätzeisen

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Ja, genau.

    Ich hatte das mal versucht (gemacht), aber ich glaube das hat nur Einfluss darauf, ab wann der MP etwas anderes anzeigt. Zumindest war ich mir nicht sicher, ob es genau das bewirkt, was es soll (also bei 85% Ladung aufzuhören zu laden). Es schien mir nicht so zu sein. Evtl. regelt das auch das BMS der Pylontechs, dass diese immer voll geladen werden, wenn das BMS Vorrang vor den Victron-Einstellungen hat.

    Beim Entladen ist das ja ganz einfach, z.B. nur 20% Entladegrenze nach unten über den Cerbo GX einzustellen. Das habe ich natürlich gemacht zur Akku-Schonung.


    Zu beachten wäre aber wohl auch noch, dass in gewissen Abständen eine volle 100%ige Aufladung erfolgen sollte, damit die Batteriezellen wieder richtig ausbalanciert werden.

    Um da dann z.B. einmal wöchentlich oder aller 2-3 Wochen wieder auf volle Ladung (Ausbalancierung) zu kommen, müsste man jedes Mal wieder mit Kabel und Laptop an den Victron MP II ran und dabei den Cerbo GX vom Victron trennen, auch würde dabei der Victron vermutlich wegen Umkonfiguration sich resetten (was bei einer angeschlossenen USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung/ Notstrom für einen Server) ) nicht gemacht / vermieden werden sollte.


    Noch ein Hinweis für alle BHKW-Betreiber mit Stromspeicher u. Victron Multiplus: Wenn der Speicher durch das BHKW regelmäßig wieder zu 100% aufgeladen wird, kann (sollte) bei den Einstellungen die Option im ESS „Optimiert – ohne Battery Life“ eingestellt werden.


    Das sind meine persönlichen Erfahrungen und mein Wissensstand – ohne Gewähr auf 100%ige Richtigkeit.


    Gruß,

    deuba

  • Battery Life lädt nicht bis 100%.

    Batterielife ist ein Schutzfunktion für Bleibatterien die abhängig von den letzten Ladungen die Entladetife anpasst und einen Mindestladezustand einhält, damit Bleibatterien nicht tiefentladen rumstehen.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

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  • Ich habe das auch so verstanden (bzw. mich am Anfang gewundert), dass da die Entladetiefe schrittweise um 5% angehoben wird (also zunehmend immer weniger Speicher zur Verfügung steht, bis eine vollständige Aufladung auf 100% wieder erreicht wird).


    Der Hintergrund dessen ist wohl, dass erst bei einer wieder vollen Aufladung (die im Winter möglicherweise mit manchen PV-Anlagen nicht oder nur selten erreicht würde), das Ausbalancieren der Zellen stattfinden kann (für eine lange Lebensdauer).

    BHKW-Betreiber können ja bekanntermaßen den Ladezustand „beliebig“ beeinflussen und somit ist eine schrittweise Verringerung der Entladetiefe /Entladekapazität (bzw. Anhebung der zulässigen Entladetiefe in Prozent) nicht von Nutzen bzw. eher störend. Damit fehlt eine gewisse Zeit lang ja dann ein Teil der Speicherkapazität.

  • Lithium altert schneller wenn sie lange voll stehen. Daher werden Lithiumzellen bei ca. 10% Ladung gelagert.

    Auch BEV soll man nicht vollgeladen rumstehen lassen. Daher kann man bei vielen BEV /Wallboxen die Ladung planen damit die Zellen nicht die ganze nacht bei 100% stehen, sondern erst die 100% erreichen wenn man mit dem Auto losfahren will.

    Balancen hat nichts mit Lebensdauer zutun.


    Blei Zellen sulfatierten wenn sie nicht regelmässig 100% voll werden, und verlieren somit Kapazität.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

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  • Also wenn Li-Akkus längere Zeit nur gelagert werden dann sollte man Sie auf 50 % entladen und kühl lagern. Damit wird die Alterung reduziert.
    Um Sie weiter zu schonen sollte man nach Brutto Kapazutät diese zwischen 20 und 70 % nutzen. Und je kleiner die Hübe um so mehr rechnerische Vollladezyklen können die Akkus ab.

    Das habe ich meine beim DLF Forschung Aktuell gehört. Aber es steht auch immer mal wieder in diversen Zeitschriften und Zeitungen zum Thema EV-Akku, Laptopakku und Handyakku.


    My 2 cent…

  • Ich würde es so einstellen das die Batterie auf 50 bis 60 Prozent geladen wird, und alle 6 Wochen einmal auf 100%

    Soweit ich mich erinnere entspricht ein Ladezustand zwichen 30 und 60% und ein nachladen nach 6 Wochen dem was BYD empfiehlt bzw. vorschreibt.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Also wenn Li-Akkus längere Zeit nur gelagert werden dann sollte man Sie auf 50 % entladen und kühl lagern. Damit wird die Alterung reduziert. Um Sie weiter zu schonen sollte man nach Brutto Kapazutät diese zwischen 20 und 70 % nutzen. Und je kleiner die Hübe um so mehr rechnerische Vollladezyklen können die Akkus ab.

    Pylontech empfiehlt die Akkus mindestens alle 6 Monate ÜBER 90% zu laden. SOC von 20-95% ist meine Einstellung hier.

  • Fast alle Lifepo4 Hersteller geben einen Nutzungsbereich von SOC 10-90% an, um die angegebenen Zyklen zu erreichen.

    Und ja, ab und zu muss man mal auf 100% laden, damit Zellen balanced werden können und das BMS den SOC neu synchronisieren kann.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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