Nord Stream 2 - Ukraine-Krise - Energieabhängigkeit

Inzwischen kann man überall nachlesen , das es wirklich ein Versprechen vor der Wiedervereinigung von Genscher und Baker

gegenüber Russland gab, die Nato nicht nach Osten auszuweiten.

Bei Meischberger wurde dieses Vidio eingespielt, und Merz und Gabriel haben dazu argumentiert - für mich -

wie Winkeladvokaten.

Wenn ein Versprechen gegeben ist - auch wenn es modiviziert wird - wenn es in der Substanz nicht eingehalten wird,

dann gibt das immer Ärger. Das ist überall so: Frau, Freunde, ...

Und schon 1990 hat ein höherer Regierungsbeamter aus Washington ein Buch drüber geschrieben, dass die Ukraine

im westlichen Militärbündnis zu Konflikten führt.

Die ständige Wiederholung macht diese Argumentation nicht stichhaltiger. Was immer es an Versprechungen seitens einzelner westlicher Diplomaten im Jahr 1990 gegeben haben mag, wurde durch die NATO-Russland-Grundakte von 1997 obsolet. Es ist deshalb reine Zeitverschwendung darüber zu diskutieren ob es solche Versprechen gegeben hat oder was und von wem ggf. im Jahr 1990 gesagt wurde.

Wenn wir hier über gebrochene Versprechen reden, so sollten wir besser über die vertraglichen Versprechen reden, die Russland 1994 und später gegenüber der Ukraine abgegeben hat und die seit 2014 alle miteinander gebrochen wurden.

Stell Dir vor, wir, Deutschland als autonomes Land, hätten 2021 schriftlich bestätigt, einer Nato Osterweiterung - bezgl. der Ukraine- nicht zuzustimmen, was Putin seit langem forderte.

Dann würde die Welt jetzt vermutlich besser aussehen.

Und jetzt haben wir "Recht" ? und es gibt mal wieder einen USA StellvertreterKrieg.

Und ob dies mit mehr Waffen besser wird ?

Bei der Kubakrise hatte Russland klein beigegeben. Und da gab es kein vorheriges Versprechen.

Zitat von Roloffo

Stell Dir vor, wir, Deutschland als autonomes Land, hätten 2021 schriftlich bestätigt, einer Nato Osterweiterung - bezgl. der Ukraine- nicht zuzustimmen, was Putin seit langem forderte.

Dann hätte Putin trotzdem irgendein Grund gefunden, Ukraine anzugreifen.

Nach dieser Angriff ist es Gebot der Stunde, möglichst viele Nachbarländer von Russland in NATO aufzunehmen damit eine Krise wie Ukraine nicht wiederholt.

Zitat von at450hz

ist es Gebot der Stunde, möglichst viele Nachbarländer von Russland in NATO aufzunehmen

Man kann's auch übertreiben. Auf keinen Fall sollte die NATO von sich aus hier irgendwelche Aktivitäten entfalten oder gar irgendwelchen Ländern spezifische Zusagen machen. Die Frage ist was wir tun, wenn das seit 1944 neutrale EU-Mitglied Finnland auf einmal so viel Angst bekommt, dass sie der NATO beitreten wollen. Aus meiner Sicht müsste man dem zustimmen. Bei allen anderen Ländern einschließlich Ukraine halte ich auch aus NATO-Sicht derzeit einen Beitritt nicht für wünschenswert.

Bei der EU ist das was anderes. Wenn es nach mir ginge, sollte die EU noch heute ein Zeichen setzen und die Ukraine offiziell in den Kreis der Beitrittskandidaten aufnehmen. Der entsprechende Antrag der demokratisch gewählten Regierung liegt ja vor.

Zitat von Solardachs

Man kann auch mit Streichhölzern im Munitionslager spielen!

Wenn wir schon bei solchen Vergleichen sind: Ich sehe das so, dass derzeit Putin sich mit der Schachtel Streichhölzer vor (noch nicht in!) die Pulverkammer gestellt hat und zu uns sagt "Wenn Ihr nicht tut was ich will, könnte ich uns alle in die Luft sprengen".

Was man in so einer Situation macht, ist wirklich schwer zu sagen. Putin hat fraglos mit seinen Atomsprengköpfen die Möglichkeit, die Welt (einschließlich sich selbst und sein Imperium) zu zerstören, wenn er das will. Ich persönlich halte ihn zwar (spätestens seit letzter Woche) für einen Verbrecher, nicht aber für einen Wahnsinnigen – genau so wenig wie vor ihm Andropow, Breschnew, Chruschtschow und selbst Stalin. Deswegen halte ich sein öffentliches Spielen mit Atomraketen für einen Bluff.

Das Einzige, was bei aller Solidarität und Mitleid mit der Bevölkerung der Ukraine (und, ja, auch Wut auf den Verbrecher Putin und sein unentschuldbares Vorgehen) wirklich nicht geht, ist eine direkte militärische Einmischung der NATO in diesen Krieg. Dazu gehören auch gegenwärtige Rufe nach einer sogenannten "Flugverbots-Zone", die ja de facto bedeuten würde, dass russische Flugzeuge ggf. über der Ukraine von NATO-Einheiten abgeschossen werden müssten. Was dann käme, wäre wahrscheinlich nicht mehr beherrschbar.

Na ja, wie lang ist der Irak-Krieg jetzt her – ich nehme an, Du meinst den von 2003? Also was den zweiten Irak-Krieg betrifft, da ist mir jedenfalls eine andere Nation (deren Hauptstadt ca. 7.000 km westlich von Warschau liegt) noch 'ne ganze Ecke unangenehmer aufgefallen. Und die ist auch in der NATO, sogar als Gründungsmitglied.

Rechtsstaatliche Defizite sehe ich zur Zeit neben der Türkei und Polen auch im NATO-Mitglied Ungarn. Aber Polen und Ungarn sind nach wie vor sogar EU-Mitglieder, weil es sich hier zwar um aktuell defizitäre Demokratien handelt, aber immerhin die Hoffnung besteht, dass sich das nach einer der nächsten Wahlen wieder ändert. Grundsätzlich halte ich so etwas sogar bei der Türkei noch für möglich – Herr E. macht sich ja gegenwärtig durch seine erleuchtete Wirtschaftspolitik bei seinen Wählern alles andere als beliebt, und halbwegs demokratische Wahlen gibt es dort ja immerhin noch.

Es gibt im Übrigen zwar den Spruch "jedes demokratische Land hat die Regierung, die es verdient". Aber trotzdem sollte man selbst in demokratischen Staaten unterscheiden zwischen Regierung und Bevölkerung. Was beispielsweise die polnische Bevölkerung derzeit an der ukrainischen Grenze leistet, davor kann man nur die Mütze ziehen.

Meiner Meinung nach muss man bei einem militärischen Verteidigungsbündnis (NATO) die moralische Latte – was die demokratischen Strukturen innerhalb einzelner Mitgliedsstaaten betrifft – nicht ganz so hoch hängen wie bei einer Wertegemeinschaft (EU). So lang die EU mit Polen und Ungarn noch klarkommt, brauchen wir uns in der NATO glaube ich nicht damit zu beschäftigen.

Wie gesagt,

Zitat von sailor773

Was beispielsweise die polnische Bevölkerung derzeit an der ukrainischen Grenze leistet, davor kann man nur die Mütze ziehen.

ja, und

Da sind unsere deutschen Bemühungen vergleichsweise

Allerdings ist amüsant, wie „europäisch“ sich die Regierungen von Polen und Ungarn gerade geben. Ganz plötzlich ist von unbedingter Geschlossenheit die Rede, das hatten wir schon lange nicht mehr.

Krass wie viele Leute in Deutschland offenbar Putins Vorgehen zumindest teilweise verstehen, immer wieder liest man bzw. hört man (TikTok etc) vom "Versprechen", auch hier direkt auf Seite 1 und 8...In den Social Media immer wieder alte Nachrichten/Aussagen aus der Zeit 1990-1994 die das Versprechen bestätigen, aber selbst wenn das ist kein Vertrag oder gab es das schriftlich? Ich kenne den 2+4 Vertrag als 1987 geborener nur aus Geschichte aber wurde da sowas festgehalten?

Genscher und Baker oder wer auch immer im Westen durften aber IMHO doch sowieso nicht für andere Staaten entscheiden? Vermutlich ohne Rückfrage oder wurde jedes der Länder bzw. damals noch Sowjetrepubliken befragt ob sie in die NATO möchten oder damalige EG also heutige EU? Wenn nicht wäre es wie das Münchener Abkommen 1938 als das Sudetenland an Deutschland ging, Frankreich und Großbritannien entschieden nach Gesprächen mit Deutschland und Italien damals für Prag welches nicht mal teilnahm. Die Zeiten sind vorbei?

Heute früh in einer Arte Doku wurde es auch gesagt, die Sympathien für Russland sind "stärker" als die zu den USA und "dem Westen". Dreck am Stecken haben beide "Seiten" aber ich war zu Jelzin-Zeiten als Kind in RU und damals war das Land noch wesentlich unattraktiver als Heute vermutlich. Wie empfindet ihr? Es scheint, dass "Anti-USA" mal wieder In ist? Was die SU/Russland für Deutschland/BRD getan hat und was die USA getan haben...auf Anhieb fällt mir nichts positives Russlands ein, bei den USA als geborener West-Berliner... die Luftbrücke, auch gleich etwas schlechtes durch Russland.

Die Mauer als nächstes, die musste auch von Moskau erlaubt werden und dieser Terrorstaat wurde von Moskau am Leben erhalten, die USA haben immerhin trotz hoffnungsloser Lage militärisch (konventionelle Waffen) trotzdem den Status West-Berlins verteidigt bzw geblöfft, das berühmte 10 vs 10 Panzer-Treffen am Checkpoint Charly..

Zustimmung: Deutsche Politik ist meist ein Witz^^ Fast alle die Pro-Russische Videos/Texte veröffentlichen dürften das in Russland nicht bzw begingen eine Straftat oder gar "Verbrechen" da fast immer Deutschland kritisiert wird und von Krieg zu sprechen ist in Russland verboten. Demonstranten riskieren viel...von Job, Studienplatz bis hin zu mehrjähriger Haft! Demo = 2 Leute.

Dachte hier gewisse Kommentare nicht zu finden. Bin ich eine von wenigen "Pro-USA"-Personen??