Lohnt sich der Dachs

  • Hallo erstmal.


    Also, mein Kessel ist 35 Jahre jung, 45 kw und ca. 1900 l Heizöl verbrauch im Jahr.


    Der Stromverbrauch ca. 3500 kwh.


    Wohnfläche ca. 200qm, Das Haus wurde vor drei Jahren isoliert, was schon richtig geholfen hat.


    Im Wohnzimmer tut noch ein 11 kw Bullerjan seinen dienst.


    Da ich mich für eine neue Heizung interessiere bin ich neulich auf den Dachs gestoßen.


    Heute war der Dachsmensch zur beratung da.
    Wenn das stimmt was er erzählt, bezahlt sich der Dachs (32.000 Euro)
    ganz von selbst.


    Und er geht nicht (nie) kaputt.


    Was meint ihr?
    Gruß
    Deise

  • Hallo Deise,


    zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum.


    Deine Frage wird sehr oft gestellt. Daher zunächst mal die Bitte, Dich hier ein wenig umzusehen und die Suchen-Funtion zu benutzen.


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
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  • Hallo Deise


    Ich würde ohne weiteres Wissen über dein energie Verhalten einen Dachs ablehnen, ökonomisch gesehen.


    Informier dich doch mal über den Whispergen , der ist zwar nicht direkt ein ein BHKW was sich mit dem Dachs vergleich lässt aber auch nicht von der Hand zuweisen.


    Da könnte ich mir vorstellen das der besser zu dir passt.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Hallo Deise,


    GB1530 hat natürlich recht!


    Mit deinem jetzigen 1900 Liter Ölverbrauch würde der Dachs ca. 1000 Stunden im Jahr laufen; das Jahr hat aber ca 8760 Stunden @:pille


    In den 1000 Stunden würden ca 5300 kw/h Strom erzeugt, von denen du den größten Teil einspeisen musst ;( aber für die restlichen 7760 Stunden im Jahr, wo der Dachs nicht läuft, kaufst du den Strom vom EVU (vorher für wenig Geld verkauft -Einspeisevergütung-, nachher für viel Geld zurückgekauft - EVU-Strompreis- :-(((( )


    Wenn ein Dachs, würde ich versuchen einen Nachbarn mit ins Boot zu holen @:-


    AxelF

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    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo Deise,


    meine Vorredner haben völlig recht.


    Zitat

    ca. 1900 l Heizöl Verbrauch im Jahr und 3500 Kwh Strom.


    Bei den Verbräuchen ist der Dachs viel zu groß.
    Du brauchst mindestens 4500 Stunden im Jahr bis er sich rechnet. Dazu kommt noch, dass man möglichst viel Strom selbst verwenden sollte.


    Hast Du eventuell Nachbarn die Du mit Wärme und Strom beliefern könntest?


    Kleinere Systeme sind erst langsam am Kommen.


    Gruss
    Spornrad

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein



  • Also dabei bin ich anderer Meinung.


    Die Dachslaufzeit lässt sich nicht einfach per Heizölverbrauch / 1,9l/h rechnen, man sollte aufgrund der vorherigen Anlage (45kw) mindestens mal einen Faktor 1,5 wenn nicht höher ansetzen.


    Damit sind es schon mind. 1500h. Wenn man weiß das „nur“ 1500h Laufzeit zu erwarten sind kann man die Laufzeit sehr gut auf die Zeiten am Tag legen (Laufzeitfreigabe) in denen man den Strom selbst im Haus verbrauchen kann. Dazu bedarf es einfach nur eines Puffers (1000 sollten reichen).


    Somit ist ein Dachs auf jeden Fall auch für dieses Gebäude zu berücksichtigen.

  • Hallo,


    natürlich haben meine Vorredner nicht unrecht.


    ABER:


    unter "rechnet sich ein BHKW " versteht jeder etwas anderes.


    Die Angabe mindestens 4500Bh/a bezieht sich darauf, dass die Mehrkosten eines BHKWs im laufe von 10 Jahren durch Einsparung wieder (evtl. incl. Zinsen) zurückfliesen.


    Ob sich ein BHKW lohnt, kann man aber auch anders sehen:


    1. wie lange hält so ein Gerät wirklich und hat es in dieser Zeit die Mehrkosten wieder reingeholt.


    2. die Anfangsinvestition ist nicht zu berücksichtigen, es sollen künftig nur weniger Energiekosten anfallen.


    3. gilt oft bei PÖL-Anlagen: Investition ist dafür, dass eine möglichst hohe Unabhängigkeit von großen Energieversorgern (Strom/Gas/Öl) erreicht wird.


    4. Ökologie gibt den Ausschlag, da man Recourcen schont und wesentlich weniger Schadstoffe emmitiert.


    die Liste kann man wohl noch um einige Punkte erweitern.


    Grüße


    Bruno

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  • Wenn du das Geld für den Invest übrig hast, würde ich bei dem geringen Energiebedarf alles auf Solar umstellen.
    Thermisch auf Winteroptimierung und elektrisch auf die Übergangszeiten in den Aufstellwinkeln.
    Den Rest der Wärme macht dein Bullerjahn.


    BHKW macht bei dir keinen Sinn, denn die benötigten Energiemengen kann dir die Sonne kostelos liefern, und nicht die großen 4 zu immer höheren Kosten.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Zitat

    Die Dachslaufzeit lässt sich nicht einfach per Heizölverbrauch / 1,9l/h rechnen, man sollte aufgrund der vorherigen Anlage (45kw) mindestens mal einen Faktor 1,5 wenn nicht höher ansetzen.


    Damit sind es schon mind. 1500h.


    richtiger Ansatz,
    falsche Schlussfolgerung ;)


    Den Faktor 1,5 hast Du bstimmt eingeführt, da Du zu Recht davon ausgehst, dass der alte Kessel keine 100% Wirkungsgrad hat
    ....nur wenn dem so ist, dann musst Du die 1000h nicht mal 1,5 nehmen sondern durch
    @:-



    Deise
    es gibt sehr viele gute Gründe für ein BHKW...wie von Bruno schon aufgelistet.


    Allerdings so wie von dem Dachs-Vertriebler erzählt,
    kann ein wirtschaftlicher Grund bei Deinen Verbrauchswerten nicht gegeben sein.


    Es ist leider so,
    dass die Förderinstrumente bzw. gesetzlichen Regelungen (z.B. Thema Einspeisevergütung) nach heutigem Stand ein hohe Laufzeit eines BHKWs bedürfen.


    Dies ist bei Deinen kleinen Verbräuchen nciht gegeben,
    bzw. es gibt kaum bhkws die "klein genug" wären.


    approx Größe
    Meine Eltern haben so zuiemlich exakt Deine Verbrauchswerte...und kommen locker (und ohne bullerjan) mit einem 15kw Kessel aus.
    ....Solltest also bei der Suche nach einem Heizsystem deutlich kleinere Leistungsklassen ansteuern ;)
    (so als Tip)


  • nein, den faktor nehme ich da von uns ca. 65 heizöl dachs anlagen betreut werden die wir zum grossteil selbst erbaut haben. Es ist ein über die Jahre entstandener Erfahrungswert.

  • Hallo Patrik,


    das verstehe ich nun doch nicht ganz.


    Fakt ist: Wenn ein Heizkessel gegen ein BHKW im monovalenten Betrieb ausgetauscht wird ergibt sich folgendes für den Verbrauch:


    Hat der Kessel einen sehr schlechten Wirkungsgrad, so ergibt sich für das BHKW häufig kaum ein Mehrverbrauch an Brennstoff, obwohl das BHKW ja zusätzlich zur Wärme noch Strom erzeugt.


    Hat der Kessel bereits einen guten Wirkungsgrad, so beträgt der Mehrverbrauch an Brennstoff bei KWK-Einsatz in den meisten Fällen bis ca. 30%, nur selten darüber.


    Nun kommen bei der ersten Variante viele Verkäufer darauf bei der Rechnung der monitären Rentabilität, den Verbrauch des alten Kessels mit dem des neuen BHKWs zu vergleichen. Gleicher Verbrauch aber zusätzlichen Gewinn durch verdrängten Strom, verkauften Strom und Mineralölsteuer-Rückerstattung. Da ist man sehr schnell bei einer Rentabilität. Richtigerweise muss gerechnet werden, was kostet der Austausch gegen eine moderne Heizung und was Kostet der Austausch in ein BHKW . Die Differenzkosten dürfen dann auch nur mit den Diffenz-Betriebskosten zur neuen Anlage gerechnet werden. Bei dieser ehrlicheren Berechnung ergibt sich eine wesentlich längere Amortisationszeit. Nicht vergessen darf man natürlich zu erwähnen, dass der Kunde mit gleichem Verbrauch wie bisher (statt weniger mit modernem Kessel) einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz beiträgt bei dem Einsatz von KWK .


    Grüße


    Bruno

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  • Das Problem bei der Sache ist das ein 1:1 Vergleich nicht immer möglich ist, das ganze Anlagen verhalten ändert sich beim tausch eines 35 Jahre alten Heizsystems zu einer neuen KWK-Anlage, meistens kommen keine neuen Heizkörper zum Einsatz. Und nur bei den wenigsten Privat genutzten anlagen ist eine effektive Wärmerückgewinnung über den Abgaswärmetauscher aufgrund der hohen Rücklauftemperaturen überhaupt möglich.


    Bisher hat sich bei uns in jeder Anlage gezeigt dass Dachs Anlagen mehr Heizöl bzw. Gas benötigen wie der vorher Installierte alte Kessel. Eine Amortisation ist bei Ordentlicher Planung vorab immer gegeben. Ob das nun ein Jahr mehr oder weniger dauert ist eigentlich absolut irrelevant.


    Festzuhalten bleibt das ein BHKW derzeit das einzige Heizungssystem ist mit dem man absolut Heizkostenfrei und Co2-Neutral wohnen kann.

  • Also neee,
    dass kann ich so nicht gelten lassen


    Zitat

    Festzuhalten bleibt das ein BHKW derzeit das einzige Heizungssystem ist mit dem man absolut Heizkostenfrei und Co2-Neutral wohnen kann.


    Co2-frei??? auf keinen Fall (selbst bei eeg-lern, kann es in der Gesamtbilanz nicht frei sein),
    aber wohl auf jedenfall Co2-minimierend...auch die nach KWK-Gesetz


    Heizkostenfrei lass ich auch nicht gelten,
    mag bei den Leuten wo es wirtschaftlich geht, die Ksoten minimieren, aber kostenlos bekommt man es garantiert nicht.


    Zitat

    Bisher hat sich bei uns in jeder Anlage gezeigt dass Dachs Anlagen mehr Heizöl bzw. Gas benötigen wie der vorher Installierte alte Kessel.


    hehe,
    jetzt weiss ich auch, wei Du auf die 1,5 gekommen bist.
    Klar, passt das auch theoretisch, da ja beim Verhältnis elektrisch zu thermisch es zu einer Erhöhung des Verbrauchs kommen muss
    (auch wenn wie Bruno schon sagte, durch eine bessere Einbindung/Regelung meist es nicht mit 1,5 zu Buche schlägt)
    ...aber das hat dennoch nichts mit der Verlängerung der Betriebszeit zu tun.


    Der eigentliche Fehler liegt bei Axel (ham wa nen schuldigen gefunden) :P
    Er hat nämlich die 1900 Liter mit dem Dachsverbrauch gerechnet..was nicht ganz hinkommt, da er ja nur zu 2/3tel daraus Wärme macht.
    Richtigerweise wär es, die 1900l mal 10kwh/l zu rechnen...macht also 19000kwh Wärmebedarf und dies dann durch die meinetwegen 12(?)kw thermisch zu teilen.
    Damit kommen wir dann bei Deinen 1500 bh an :D

  • Zitat

    Original von firestarter


    Richtigerweise wär es, die 1900l mal 10kwh/l zu rechnen...macht also 19000kwh Wärmebedarf und dies dann durch die meinetwegen 12(?)kw thermisch zu teilen.
    Damit kommen wir dann bei Deinen 1500 bh an :D


    und dann noch die Effizienzsteigerung der Wärmeerzeugung bei einer 35 Jahre alten Heizung von sagen wir mal 20% wieder weg und wir sind bei 1200Bh, das wäre mal meine Glaskugelbetrachtung, ohne weitere Daten zu haben.


    Grüße


    Bruno

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