Gutes Bildungsniveau hatte ich in meiner Forderungsliste vergessen, wobei meines Wissens gerade unser duales Berufsausbildungssystem immer noch Weltklasse hat. Bei den Schulen kommt es m.E. darauf an, das System (z.B. für begabte "Spätentwickler") durchlässig zu machen, soziale Barrieren und Vorurteile abzubauen (wir brauchen jeden klugen Kopf, aber der "Meister" ist genau so wichtig wie der "Master"), aus den Kindern der Migranten was zu machen, und ganz generell die Leistung wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Man muss ja nicht gleich solche "Pressen" organisieren wie sie die Asiaten haben, aber nur mit Spielen und seinen Namen tanzen geht's halt auch nicht. Bei beschränkten Ressourcen sollte man dafür auf teure Nebensächlichkeiten verzichten, die derzeit wahnsinnig wichtig genommen werden aber lediglich winzigen Minderheiten zugute kommen. Damit meine ich Dinge wie "Gender-Toiletten" genau so wie manche Aspekte der Inklusion.
Günstige Energie: In meinen Augen "nice to have", aber für eine erfolgreiche Wirtschaft keineswegs zwingend erforderlich. Man muss sich halt auf die (zahlreichen) Branchen und Produkte konzentrieren, bei denen Dinge wie Erfindungsgabe, Innovationskraft, Service oder gute Qualität für den Erfolg am Markt wichtiger sind als niedrige Kosten (galt immer schon für unsere hohen Lohnkosten genau so).
Zuverlässige Energie: Ist ganz was anderes – das brauchen wir wirklich, sonst geht's uns so wie jetzt z.B. den Indern. Blackouts oder Energie-Rationierung sind (anders als hohe Energiepreise) immer eine Wachstums- und Erfolgsbremse. Deshalb müssen wir Netze und Speicher (einschl. Wasserstoff) sowie Reservekraftwerke mindestens so schnell ausbauen wie die erneuerbaren Energien selbst. Auch wenn der eine oder andere Wutbürger (oder Feldhamster) dafür das Feld räumen muss.
Und das Thema Infrastruktur sollte man nicht vergessen. Die wurde (außerhalb Ostdeutschlands) unter allen Regierungen seit Kohl sträflich vernachlässigt und sieht langsam v.a. im Westen überall so aus wie ich es (abgesehen von Entwicklungsländern) sonst nur aus den USA kenne. Es war halt immer was anderes "wichtiger", insbesondere in der Ära Merkel. Dass man hier das Zehnjahres-Fenster zwischen Finanzkrise und Pandemie – mit kontinuierlichem Aufschwung, günstigen Energiepreisen und stetig steigenden Steuereinnahmen – für nichts Intelligenteres genutzt hat als teure Wahlgeschenke zu verteilen, ist (nicht nur aus heutiger Sicht) nur durch kollektive Umnachtung zu erklären.
Trotzdem bin ich nicht so pessimistisch. Unsere Nation hat sich schon aus ganz anderen Situationen herausgearbeitet. Nur ist das Schlüsselwort darin halt "Arbeit". So lang wir uns – anstatt die A...backen zusammenzukneifen und endlich das Notwendige anzupacken – mit Themen wie Gendersternchen oder dem Recht auf Geschlechtsumwandlung beschäftigen (und damit meine ich sowohl die Leute, die sowas unbedingt haben wollen als auch solche, die ihre Energie mit dem Kampf dagegen verschwenden), ist die Lage offenbar noch nicht ernst genug.