Hallo Gemeinde,
ich hab mal mit ein paar Zahlen gespielt und mir so Gedanken gemacht,
wie wohl das perfekte BHKW aussehen sollte???
Also mal weitestgehend abseits der bisherigen Rahmenbedingungen (Kosten,VNNE,Vergütung etc etc)....mal den Gedanken freien Lauf lassen.
Ich bin ja hier nicht der Heizungsspezialist,
sodass ich hier auf einige fruchtbare Anregungen hoffe.
Also,
mir gehts vor allem um ein BHKW für eine breite Anwendung...und gerade im Einfamilienhausbereich sehe ich einen großen Markt, der ja im Grunde genommen durch bisherige Systeme kaum befriedigt werden kann. Der Dachs oder Giese erscheint mir hier zu groß, EcoPower...nun ja da hört man unterschiedliche Auffassungen und Whispergen klingt recht gut, aber mittelprächtige Effizienz.
Viele BHKW-Betreiber hier im Forum haben ja nicht gerade typischen Energiebedarf (höheren Bedarf durch Gewerbe...größere Objekte, etc etc)...absolut verständlicher Weise, da sich sonst ein BHKW auch kaum in der Anschaffung gelohnt hätte.
Ich bitte aber darum, bei diesen Überlegungen hier auf eher typische Verbräuche eines EFH Rücksicht zu nehmen.
Ein BHKW , erst recht eine kleines muss ja sehr gut zu dem Wärmebedarf passen, denn auch wenn der erzeugte Strom geringfügig preiswerter ist, wollen wir ja in erster Linie effizient heizen und nicht billig Strom produzieren (aber natürlich genau dann verbrauchen, wenn's BHKW läuft)
Und hier kommt man schon zu einem sehr heiklen Wert der zu berücksichtigen ist. Mit welcher Heizlast sollte man rechnen???
Sollte man von 40kw/m² und Jahr ausgehen...also energiesparendes KFW40-Haus??? oder sollte man höhere Werte ansetzen...also meinetwegen 120kw/m² und Jahr?
Ich würde hier eher zu niederen Werten tendieren, da bei einer energetischen Sanierung sicherlich andere Maßnahmen wie Dämmung und Solarthermie als Erstes berücksichtigt werden sollten.
Auch wenn BHKW klasse ist (y),
so ist doch jede eingesparte KW die bessere
Bei größeren Objekten oder wo eine energetische Sanierung schwer möglich ist, könnten ja auch mehrere BHKWs installiert werden.
Nun zu der Laufzeit:
Die Standardaussage "Wenns richtig kalt ist, solls 24h laufen" würd ich nicht 100%-ig unterstützen, da man für die paar Extremtage auch elektrisch (und sei es aus dem eigen erzeugten Strom) oder per direkter Verbrennung (Spitzenlastkessel oder wie beim whisper schon integriert) dazuheizen könnte.
Wie wärs mit "im Standardbetrieb (also ezeugter Strom wird nicht verbrutzelt und kein Spitzenlastkesseln on) sollten 90% der kalten Tage abgedeckt werden"?
Wieviel müsste man also von der durschnittlichen Heizlast draufpacken, damit man sagen wir mal 90% der kalten Tage abdecken könnte? Hat hier einer nen Wert?
Den durchschnittlichen Wärmebedarf könnte man doch aus der VDI-Richtlinie 2067 zur Bestimmung der Heizkosten aus den Gradtagszahlen zum Abschätzung nehmen (denk ich mir so)...oder liege ich da falsch?
Hier mal eine Tabelle
[list=1]
[*]im Monat ‰ pro Tag ‰ pro Monat
[*]Januar 5,484 170
[*]Februar 5,357 150
[*]März 4,194 130
[*]April 2,667 80
[*]Mai 1,290 40
[*]Juni 0,444 40/3
[*]Juli 0,430 40/3
[*]August 0,430 40/3
[*]September 1,000 30
[*]Oktober 2,581 80
[*]November 4,000 120
[*]Dezember 5,161 160
[/list=1]
Dann lasst uns mal ein bißchen rumspieln.
Mal eine Bsp.-Rechnung [meine..auf Eure bin ich gespannt]
ZitatAlles anzeigen120m² Einfamilienhaus
Heizlast von 100kw/m² und Jahr
macht zusammen also 12.000 kw/a
Lt. VDI werden durchschnittlich rund 5,5 o/oo an einem Januartag benötigt, also 12.000*5,5/1000= 66 kw/d.
Hier würd ich 30%(schöne Zahl...weils ein e-Stab schaffen würde) draufschlagen wollen, macht also knapp 86 kw/d.
Wenn ich hier 24h Dauerbetrieb anstrebe halt 86/24 rund 3,6 kw/h.
Dieser Wert erscheint mir echt niedrig, aber ein BHKW mit seinen Puffer etc. sollte wirklich recht niedrig sein (Bsp. ein Freund mit 140m² Neubau hat 8KW installiert und die läuft auch seltener als sie steht...auch wenns kalt ist)
Auch wenns dennoch niedrig, rechne ich mal weiter und würde somit auf ein BHKW von 3,6kw (thermisch) und 1,08 kw (elektrische) Leistung kommen.
Wie siehts mit der Laufleistung aus?
Jahresbedarf 12.000kwh(th)/3,6h=3333h (<-ein ordentlicher Wert, oder?)
und elektrisch?
3333h*1,08kw/h=3600kwh
...ist ja echt der Hammer,
ich hab hier nix zurecht gerechnet(einfach hintereinander weg)...und komm auf einen Wert, der für ein typ.-EFH echt realistisch ist
WAHNSINN
Ich bin selber ein wenig davon überrascht,
diese Leistungsklasse schafft ja jedes Stromaggregat oder ein 50ccm Moped.
Nun freu ich mich auf Eure Kommentare...
Bin auf ein lustiges zerfetzen meiner Überlegungen gespannt