Guten Tag zusammen,
Kann mir jemand belastbare Daten, also von Herstellern oder aus der Literatur nennen, die eine Zeit bennen, wie lange es dauert bis sich ein BHKW an die Last anpasst?
Hintergrund ist meine Abschlussarbeit. Ich habe ein Simulationsmodell eines BHKWs erstellt, das unteranderem einen modulierdenen Betrieb integriert hat. Als Lasten habe ich Stundenwerte, die sich sprungartig ändern. Mein Modell benötigt im Durchschnitt 4 Minuten, bist die Leistung gleich der Last ist. Ich habe bis jetzt leider keine Angaben dazu finden können. Würde das gerne bewerten.
Danke im Voraus
Belastbare Angaben zur modulierenden Leistungsregelung
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Alles was ich dazu beitragen kann, wäre, dass der Dachs MSR1 im Inselbetrieb eine Laständerung im Bereich unter 0,5 sek ausregeln kann.
Im Netzparallelberieb benötigt er, wenn man manuell von z.B. 3,5kW auf 5,3kW hochregelt, etwa zwei bis drei Sekunden
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Ok, das ist schnell. Ich denke das ist auch realistisch. Ich stell mir dafür auch einfach einen PKW-Motor vor. Der reagiert auch direkt, wenn ich da auf's Gas Pedal drücke. Klar, beim BHKW ist es dann nochmal anders.
Ich muss natürlich noch dazu sagen, dass das modellierte BHKW 550 kW_el hat. Das ist ja eher ein kleiner Schiffsdisel.Und wenn ich mich an meine Ausbildung im Hafen zurück denke, dann haben unsere kleinen Hafenschlepper auch nicht sofort reagiert, wenn wir 'Hebel on the Table' gemacht haben. 4 Minuten sind aber definitiv zu lang. Würde es nur gerne auch verlässlich behaupten können.
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Wenn du BHKW in Simulation modellierst solltest du doch wenigstens wissen nach welcher Anschlussnorm und was da drin steht.
Das die Antriebsmaschine eine gewisse Trägheit hat ist klar aber der Generator nebst Regelung muß von 100% auf Null in 0,2Sec ( Abschaltung ) überstehen. In die andere Richtung sind es bei warmen Motor auch nur Sekunden.
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Hallo Simulant,
also die Motoren können schon schnell....
aber ob sie das auch machen?
z.B. bei EC-powers Stromführung (sonderschnitz, der die Bezugsleistung gemessen hatte...nicht nullbezug)
wurde explizit drauf verwiesen, dass Fahrstuhl nicht in diesem Messzweig zu sitzen hat.
Die Kiste würde zu schnell hin und her regeln.
Auch alikantes Hinweis der Abschaltung. Schön und gut, aber bitte nicht in der regulären Fahrweise.
Häufige, extreme Lastwechsel haben die Hersteller in Ihren Motoren nicht so gern
und drum kommt es drauf an,
was der Herrsteller da so in der Regelung als Integralteil drin hat.
Leider habe ich da keine Herstellerangaben (aber öfters vor solch Geräten gestanden),
aber in der von Dir beschriebenen Leistungsklasse würde ich grob auf eine Limitierung der Änderungsgeschwindigkeit von 20%P_nenn/min tippen.
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So genau wird das nicht betrachtet. Es wird lediglich die elektrische Leistung durch Angabe des Generatorwirkungsgrads berechnet. Um die Trägheit des Motors geht es mir in diesem Fall. Solche Daten werden aber von den Herstellern wohl nicht angegeben.
Leider habe ich da keine Herstellerangaben (aber öfters vor solch Geräten gestanden),
aber in der von Dir beschriebenen Leistungsklasse würde ich grob auf eine Limitierung der Änderungsgeschwindigkeit von 20%P_nenn/min tippen.
Danke für den Hinweis. Ich schau mal wie ich das verpacken kann. Sonst ist das ein Thema für's Kolloqium
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Der_Simulant Moin, schau Dir mal in der Hochschul-Biblithek die VDE AR-N 4105 und die VDE AR-N 4110 an. Das sind die Normen, die für den Anschluss von Erzeugungsanlagen an das Niederspannungs- (4105) und Mittelspannungsnetz (4110) relevant sind.
Da steht u.a. auch drin, wie Erzeugungsanlagen auf Lastveränderungen zu reagieren haben.
viel Erfolg
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Das Küstenkraftwerk Kiel mit Innio Jenbacher J920 FleXtra kann binnen 5 Minuten über den kompletten Bereich modulieren, inkl. Start und Anfahren der Nennleistung von 9,5 MW pro BHKW. Ein kleines 7,5 kW BHKW von KW schafft das in 2 Minuten. Größere und ältere BHKW brauchen länger.
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Danke für die ergänzenden Hinweise Neuendorfer und ASeitzinger