Altbau und Wärmepume? Brennwerttherme gegen VITOCAL 250-A tauschen?

  • Heizölpreis derzeit: 1,40 EUR, also 14 Cent/kwh


    Also dürfte die kwh elektrisch maximal 63 Cent kosten.


    COP 3 ist aber realistischer. Dann sind es nur noch 42 Cent.

  • Der Wert ist gut. Aber das ist doch nur eine Momentaufnahme. Bei mir war es letztes Jahr Nachts ca. 2 Wochen bis unter - 10°C und Tagsüber -5°. Da war mit den Luftwärmepumpen nicht mehr viel zu machen. Und wir sprechen hier von einem 4 Jahre alten Gebäude.


    Und jetzt nach vier Jahren Laufzeit heizt man damit auch nicht viel günstiger wie mit anderen Energieträgern. Am besten ist die Energie, die man gar nicht benötigt. Auch mit Wärmepumpen kann man nicht umsonst heizen!

  • Aus meiner Sicht lohnen sich Wärmepumpen bei großer Solaranlage und hervorragender Wärmedämmung. Dann spart man Schornstein und Schornsteinfeger. Und die Gesamtmenge Strom bleibt gering. Ideal ist, wenn man im Winter mit einem Kaminofen zuheizen kann.

  • Sehe ich auch so. Trotzdem würde ich fast behaupten, dass wenn man günstig Öl für einige Jahre kaufen und lagern kann, damit immer noch günstiger heizen kann wie mit WPs - zumindest im Bestand. Ich hatte bei den WPs bisher in 4 Jahren noch keine Reparaturen und die waren vor vier Jahren auch noch günstiger, wie jetzt. Trotzdem bin ich halt immer vorsichtig bei einer Vollkostenrechnung. Im übrigen hätte ich die ja sonst bei mir im anderen Gebäude auch direkt eingebaut. Aber - Anderes Thema.

  • Ich bin ja schon zufrieden, wenn die laufenden Kosten der Wärmepumpe die der Ölheizung nicht übersteigen. Man muss auch ein Bisschen Spaß an der Sache haben und man darf es nicht nur rein kaufmännisch sehen. Und wer heute seine Heizung tauschen will ist sicher gut beraten nicht in eine auslaufende Technik wie Öl oder Gas zu investieren. Abgesehen davon ist es auch für das Ego gut, wenn man keine fossilen Brennstoffe mehr verbraucht.

  • rollerfan


    Das kann man absolut so sehen. So wie KaJu74 hier geschrieben hat, dachte ich aber er sieht das eher wirtschaftlicher wie ich. Ich habe Erfahrung mit 4 Jahre WP heizen. Vielleicht ist die neue Vitocal auch schon wieder deutlich effizienter wie meine Panasonic und daher nicht mehr vergleichbar.


    Teile uns hier deine Erfahrungen doch einfach weiter mit :) .

  • Die Physik ändert sich nicht. Und wenn ich mit JAZ 3 arbeite, spare ich kein CO2 im Vergleich zur Gasheizung. Eher passiert das Gegenteil.

    Das möchte ich so nicht stehen lassen.


    Kohlestrom macht zwar noch ca. 25% im Mix aus, aber die Wirkungsgrade sind da ja auch nicht mehr so schlecht. Laut Wikipedia

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlekraftwerk

    Zitat: „In Deutschland lagen die mittleren Wirkungsgrade im Jahr 2019 bei Braunkohlekraftwerken bei 39,5 % bzw. bei Steinkohlekraftwerken bei 43,7%“

    Zitat Ende


    Selbst da kommt man bei einer Heizzahl von 3 auf 120% Effizienz.


    Es ist zwar ein Stück weit eine Glaubensfrage, welcher Energiemix für die Berechnung bei einer WP zugrunde gelegt werden muss, aber es macht ja keinen Sinn hier alleine Kohlestrom gegen eine Gasheizung zu rechnen. Bei Gasstrom + WP ist man schon mit einer Heizzahl von 2,0 ökologisch positiv. und bei erneuerbaren kommt dann kein CO2 mehr für die WP raus. Und wenn wir davon ausgehen, dass die Erneuerbaren im Mix ansteigen werden, ist die Tendenz auch recht klar.


    Eine Studie von Fraunhofer (das Dokument hab ich jetzt leider nicht griffbereit) kommt zu dem Schluss, dass aktuell in Deutschland eine WP ab einer JAZ von 2,0 ökologisch positiv einzustufen ist. Das war allerdings „vor dem Krieg“.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Nur mal so zur Info, zumindest in Berlin von Vattenfall gibt es für Wärmepumpen nur noch 100% grünen Strom. Den alten Strommix gibt es für WP nicht mehr. Damit läuft eine Wärmepumpe zumindest im Betrieb dann völlig CO2 neutral. Ok, die Herstellung und der Transport der Anlage sind sicher nicht ganz CO2 neutral, da wird es nicht viel anders sein als bei einer Öl- oder Gasheizung. Das ist aber nur eine einmalige Sache.


    Und wie schon mal gesagt, man muss auch ein Bisschen Spaß an der neuen Technik haben. Wer nur mit dem Rotstift rechnet wird immer Argumente dagegen finden.

  • Das ist eine nette Illusion. Wenn ich 100% Ökostrom nutze, muss der andere Stromkunde 100% (oder weniger) nicht regenerativ unterwegs sein. Der Strommix ist die Rechnungsgröße.


    Dennoch sollte langfristig eine Wärmepumpe den CO2 Footprint senken.

  • Der Strommix ist die Rechnungsgröße.

    Da bin ich 100% dabei, das gilt leider auch für selbst produzierten Strom, sofern man am Netz hängt und einspeisen könnte.


    Allerdings sollte man nicht den Jahresmix zugrunde legen, weil WP halt im Sommer nicht viel laufen, im Winter schon.


    Dennoch sollte langfristig eine Wärmepumpe den CO2 Footprint senken.

    Die Aussage ist zwar richtig, suggeriert aber, dass das heute nicht der Fall wäre. Aber auch heute ist der CO2-Footprint einer WP de facto immer besser als der einer Gastherme. Nur bei der Wirtschaftlichkeit hapert es manchmal noch. Da hilft eigene PV enorm.

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  • Die Krux ist nur, im Winter wenn man viel heizt liefert die PV wenig Strom.

    Ja, das ist ein substantielles Problem unserer "Energiewende", wird aber politisch weitgehend ignoriert. Wenn es um den Begriff "Dunkelflaute" geht, dann duckt sich die Politik einfach weg. Man spricht gerne von intelligenter und lernfähiger Grid-Steuerung und faselt da rum, aber was die Steuerung macht, wenn nichts zu steuern da ist, dazu schweigen die Verantwortlichen.

    Eine PV ist also nur bedingt die Lösung des Problems.

    Die PV "löst" das Problem dahingehend, dass in den Übergangszeiten (wie heute) sowohl die ökonomische, wie auch der ökologische Bilanz positiv beeinflusst wird.

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