bluwi : Schön, dass wir in vernünftigem Ton und zum Thema diskutieren können.
Spannend finde ich deine Befassung mit Wärmepumpen. Die sind für mich seit 20 Jahren zwar nicht direkt Arbeitsgebiet, aber dennoch geradezu Leib- und Magenthema. Hab deshalb auch die Zertifikation zur Installation erworben (Kälteschein Klasse 2) und verfolge alles, was da qualifiziert an Publikationen zugänglich ist. Was allerdings nicht viel ist. Bin deshalb auch nicht so euphorisch für WPs wie viele andere.
Den Ideologievorwurf sehe ich dennoch nach wie vor als polemische Keule. Ich sehe nicht, was am "Heizungsgesetz" Weltanschauung ist.
Jedenfalls solange der anthropogene Klimawandel als ernste Bedrohung anerkannt wird und die Verpflichtung zu entschlossenen Maßnahmen dagegen anerkannt ist - wobei letzteres gegebenenfalls "ideologisch" bezeichnet genannt werden könnte, was ich allerdings als Zynismus bezeichnen würde.
Der Ukrainekrieg wiederum hat eine zusätzliche Schärfe und Belastung der Staatsfinanzen und der ganzen Volkwirtschaft durch stark gestiegene Energiepreise gebracht, was zu größerer Eile Anlass gab. Wobei genauer die Sanktionen gegen Russland für die gestiegenen Energiepreise verantwortlich sind - wiederum ideologisch begründet. Aber genau das traut sich außer der AfD keines der Großmäuler in der Opposition zu kritisieren
Deshalb bleibe ich dabei: Es geht beim "Heizungsgesetz" nicht um Ideologie sondern um ein Lösungskonzept. Eigentlich war es ja nur ein Arbeitspapier, das gezielt durchgestochen wurde und medial extrem verzerrt und aufgebauscht wurde.
Die Verbraucherseite sehe ich durch meine Arbeit in der Energieberatung allerdings deutlich anders. Was durch die Region (Südwesten), in der ich arbeite, geprägt sein mag??
Ich erlebe durchaus zahlungskräftige Kundschaft - bzw. auch beratungsresistente - die Geld für alles mögliche hat aber sich die Energieeffizienz vom Staat bezahlen lassen will. Die mittellosen Rentner im schwer erarbeiteten Häuschen treffe ich nicht an.
Oft bin ich wütend über die Gleichgültigkeit und Beratungsresistenz, die mir entgegenkommt.
(Ein Beispiel aus der eigenen Verwandtschaft: Da starrt mir in einem Heizraum Hundert Meter fetter blanker heißer Stahl entgegen, was den selbst bewohnenden Hauseigentümern völlig egal ist. Aber als der Ölpreis hochgeht ist das Geschrei und Meckern groß...)
Ich erlebe allerdings auch Handwerker und Baufirmen, die regelrecht Blut geleckt haben und ihre Kundschaft über den Tisch ziehen, wo es nur geht.
Und ich bin je länger desto mehr ein strikter Gegner von "Förderungen" und "Entlastungen" im Sanierungsbereich.
Das sollte meines Erachtens mit dem Teelöffel statt mit der Gießkanne ausgeteilt werden.
Soviel für den Moment, das Thema ist zu umfangreich für nur eine Stellungnahme.
Schau Dir das mal an
Sorry, Tommmi, aber da bist du offensichtlich einer reißerisch aufgemachten Ente aufgesessen.
Es geht um die landeseigenen Wohnungsgesellschaften, also sozialen Wohnungsbau.
Und angesichts der Wohnraumknappheit werden diese angewiesen, strengere Vergaberegelungen bei Neuvermietungen anzuwenden.
Ja was denn sonst?
Es bleibt jedem völlig unbenommen, sich auf dem freien Wohnungsmarkt ein Fußballfeld für einen Single anzumieten (auch zu kaufen). So er das bezahlen kann auf dem freien Markt.
Wer aber in günstigen, öffentlich geförderten Wohnraum will, der muss sich mit der Zuteilung abfinden.
Was bitte ist daran zu kritisieren?
Das Gegenteil würde ich massiv kritisieren!