Hilfe - Verkauf von neuem SenerTec Dachs G5.5 Gen2

  • Hallo Allerseits,


    ich habe einen etwas kuriosen Fall und kenne mich leider in der BHKW-Szene nicht aus. Für jeden Ratschlag wäre ich sehr dankbar.


    Ich habe ein Haus gekauft, in dem ein quasi fabrikneues BHKW steht, ein Senertec Dachs Blockheizkraftwerk G5.5 Gen2, Baujahr 2018.

    Das BHKW wurde 2019 gekauft und professionell installiert (Heizung/Gas/Abluft sind AFAIK angeschlossen), aber seitdem nicht in Betrieb genommen, da vor Inbetriebnahme noch ein großer Umbau der Hauselektrik erforderlich gewesen wäre. Das hat man erst kurz vor der geplanten Inbetriebnahme gemerkt, und seitdem wurde das nötige Geld/der passende Handwerker nicht mehr aufgetrieben (und das BHKW steht und fängt Staub...).


    Wir wollen nun die Sanierung der Hauselektrik angehen, dann aber gleich auf nicht-fossile Energieversorgung (Wärmepumpe+Photovoltaik) umsteigen, so dass das BHKW übrig ist.


    Meine größten Fragen:

    - Wie viel ist das Ding realistisch wert? Wir wollen es in erster Linie losbekommen, aber ich würde mich ungern übers Ohr hauen lassen. Ein neuer Dachs kostet anscheinend etwa 22.000€, und gebrauchte mit vielen tausend Betriebsstunden scheinen etwa bei 4.000€ zu liegen. Aber wie viel Wertverfall entfällt auf die Zeit vs. die Betriebsstunden?

    - Wie finde ich am besten einen Käufer? Ist Ebay/Kleinanzeigen eine gute Anlaufstelle, oder sollte man vielleicht nach einen Fachhändler/Installateur suchen?

    Vielen Dank für alle Tipps...

    - Quirin

  • Für jeden Ratschlag wäre ich sehr dankbar.

    Zunächst würde ich an Deiner Stelle mir den Verkauf gründlich überlegen, ob ein behalten nicht die beste Lösung wäre.


    Da Du nichts vom Haus schreibst, kann man Dir auch nicht raten.

    Wir machen seit über 25 Jahre gewerblich PV, Wärmepumpe und KWK, haben selbst ein bisschen PV auf unseren drei Gebäuden Wärmepumpen und eben einen Senertec Dachs.


    Nun im Winterhalbjahr ist eine PV Anlage nicht besonders ergibig, wenn Schnee drauf liegt sogar noch weniger.

    Wärmepumpen benötigen Strom und nach dem Kohleausstieg hängen wir nur noch an Wind und Sonne.


    dann aber gleich auf nicht-fossile Energieversorgung (Wärmepumpe+Photovoltaik) umsteigen, so dass das BHKW übrig ist.

    Also so oder so, die künftige Stromversorgung aus dem Netz, dass Du ohne Dachs im Winter benötigst besteht aus Wind und Sonne. Natürlich von den Gaskraftwerken und Importen ( aus Polen z.B. Kohlestrom und französischer Atomstrom ) abgesehen.

    Im Winterhalbjahr wird Strom also schon teuer werden, hier eine verläßliche Eigenerzeugungsanlage die aus Gas Strom und Wärme macht, würde Sinn machen.


    Ansonsten ein Dachs ohne Garantie, der aus dem Keller ausgebaut wird wird einen herben Verlust haben.

    Aber wie heißt es so schön der Wert wird vom Verkaufspreis bestimmt, auf den sich Verkäufer und Käufer einigen.

  • Da Du nichts vom Haus schreibst, kann man Dir auch nicht raten.

    Mehr Informationen zur Situation:


    Wir haben ein Einfamilienhaus, allerdings mit (das war der Grund für die Anschaffung des Dachs) einem Wellnessbereich mit Pool. Der Pool ist dick gedämmt (Deckel), und deshalb ganzjährig zu benutzen. Im Regelbetrieb haben wir etwa 15.000 kWh/Jahr Stromverbrauch und 100.000 kWh/Jahr Wärmeverbrauch (Gastherme). Zum Vergleich, letzten Winter hatten wir 40.000 kWh Wärmeverbrauch (um in der Gaskrise Gas zu sparen war der Pool über den Winter unbeheizt und Heizungen wurden erst wirklich spät in der Saison angeschaltet). Aktuell wird das Haus mit einer Remeha Gastherme (10,8kW) betrieben. Das Problem mit der Hauselektrik ist der Sicherungskasten - um das BHKW anzuschließen muss für die Einspeisung ein neuer Stromzähler installiert werden, und anscheinend geht das nur, wenn der Haupt-Sicherungskasten (vom Treppenhaus in den Keller) verlegt wird.


    Der Plan für die neue Anlage wäre folgender:

    * Als Heizung eine Sole-Wasser Wärmepumpe mit Eisspeicher (Grundwasser/Erdsonden sind nicht möglich, da in einem Wasserschutzgebiet). Vermutliche eine Viessmann Vitocal mit 10kW.

    * PV mit etwas Batteriespeicher, da selbst erzeugter Strom signifikant günstiger ist. Wir haben Platz für etwa 20 kWp.

    * Evtl. einen Teil des PV mit Solarthermie kombinieren/ersetzen, um die Eisspeicher zu regenerieren.


    Mein Gedankengang war bisher wie folgt:

    * Der Dachs hat einen signifikanten CO2 Ausstoß (wenn ich mich nicht verrechnet habe, etwa 20t CO2/Jahr). Das kann ich eigentlich mit Blick auf die Klimakrise nicht verantworten.

    * Den CO2 Ausstoß des Netz-Stroms im Winter habe ich nicht wirklich modelliert - aber das wird zumindest zentral von den Energieversorgern angegangen.

    * Die Gaspreise sind ein wirkliches Risiko, und auch die Kosten für CO2-Emission werden steigen. (Zugegeben, auch die Strompreise im Winter sind ein Risiko.)

    * Die Stromkosten müssten mit Wärmepumpe/PV durch die hohe Effizienz des Eisspeichers konkurrenzfähig mit dem Dachs sein.

    * Den Dachs nur im Winter zuzuschalten wäre eine Option, hatte ich als eher ineffizient abgetan. Eventuell wäre das aber eine gute Idee? Ein Haken ist, dass das möglicherweise die Zuschüsse für die WP beeinträchtigt (soweit ich weis muss man dafür fossile Energieträger ganz ersetzen?). Das könnte sich mit den neuen Förderungen ab 2024 allerdings ändern.


    In meiner (zugegeben sehr einfachen) Modellrechnung war die WP+PV günstiger als der Dachs (und alles günstiger als der Betrieb der Gastherme), aber ich habe auch keine erhöhten Kosten für Netzstrom im Winter eingerechnet.


    Grundsätzlich ist der Umbau der Heizung in 1-2 Jahren geplant. Aber ich vermute, wenn ich den Dachs verkaufe, dann eher möglichst schnell.

  • Da Du den Dachs jetzt ja schon hast, brauchst ja wegen Amortisation nicht weiter herumzutun...


    Bei mir läuft auch ein Dachs neben einer PV mit fast 25kWp und Wärmepumpe...


    Wenn Du willst, schau ich mir das mal bei Gelegenheit an. Bin öfters in München und auch bei diversen Netzbetreibern eingetragener Installationsbetrieb (Bayernwerk, n-ergie-Netz etc) und kann per Gasteintragung in ganz Deutschland arbeiten.


    Wahrscheinlich ist es sinnvoller, den Eisspeicher und die Sole-Wärmepumpe durch eine einfache Luft-Wasser-Wärmepumpe zu ersetzen und wenn im Winter der PV_Strom nicht langt, den Dachs anzuwerfen. Bei mir startet er im Winter automatisch seinen Laufzeitblock, wenn nachmittags der erste heimkommt und sein Auto zum Laden ansteckt oder der Laufzeitblock wegen Wärme- oder Strombedarf vorgezogen wird.


    Deine Rechnung mit dem CO2-Ausstoß ist nur schwer nachzuvollziehen. Bei mir in der Arbeit laufen im Winter auch zwei Gas-Dachse und sie verdrängen Strom, der mit deutlich mehr CO2/kWh erzeugt wurde. Wenn Du die Welt retten willst, dann ändere Dein Verbrauchsverhalten (Pool, Villa etc...). Sowohl Dein Stromverbrauch als auch Dein Brennstoffverbrauch spotten jeder Beschreibung. Vor allem der Brennstoffverbrauch...


    Als Vergleichswert: wir brauchen mit 2-3 Elektroautos (Arbeit lädt manchmal bei mir zu Hause) 12.000 kWh Strom und der Dachs etwa 1.800l Heizöl (18.000kWh). In einem energetisch sanierten Haus, was 50 Jahre alt ist und knapp 400qm Nutzfläche hat

  • Ich will zu meinem Argument 'eh da, also vergiss die Amortisation' noch eine Betrachtungsweise ergänzen.


    Die meisten Dinge um einen herum habe keine Amortisationszeit im wirtschaftlichen Sinn. Man hat sie, weil sie erforderlich sind, man sie für erforderlich hält oder einfach nur haben will.


    So hat weder die teure Küche noch das Luxusbad eine wirtschaftliche Daseinsberechtigung. Den gleichen Ansatz habe ich für meinen Dachs gewählt. Ich will ihn haben und ich halte ihn für erforderlich (im Sinne von 'sinnvoll').


    Damit muss sich die Anschaffung schon nicht mehr amortisieren. Und hätte ich den Dachs nicht gekauft, dann hätte ich das Geld wahrscheinlich anderweitig verpulvert oder in ein Groschengrab wie z.B. ein neues Auto gesteckt...


    Der Betrieb soll sich dagegen schon rechnen. Das bedeutet bei meiner (ausgeförderten) Maschine beispielsweise, dass ich vermeide, Strom einzuspeisen, wenn meine durch den Brennstoff vorgegebenen Kosten pro kWh erzeugter elektrischer Energie über dem Großhandelspreis für Strom liegen.

  • ...Die Gaspreise sind ein wirkliches Risiko, und auch die Kosten für CO2-Emission werden steigen. (Zugegeben, auch die Strompreise im Winter sind ein Risiko.)

    ...Die Stromkosten müssten mit Wärmepumpe/PV durch die hohe Effizienz des Eisspeichers konkurrenzfähig mit dem Dachs sein.

    Eine Wärmepumpe benötigt im Winter 90 % des Strom, also in der Zeit wo dummerweise kaum PV Strom zur Verfügung steht.


    Bereits in wenigen Jahren gibt es nur noch dynamische Strompreise also tageszeitabhängigen Stromtarife, die an den Börsenpreis gekoppelt sind. Verabschiede Dich also gedanklich von den Festpreise wie es sie derzeit in Deutschland gibt.


    In Spanien wundern sich die Leute, dass es so etwas in Deutschland noch gibt.


    Wenn Du dann z.B. 70 ct / kWh bezahlen musst, weil gerade mal alle Strom wollen und nur die Spitzenlastkraftwerke liefern, dann weißt Du was Du an einem Dachs hast.


    Ich geh davon aus, dass wir es noch erleben werden, dass ein großer Anteil regenerative Energie im Gasnetz sein wird, denke da neben Wasserstoff aber auch an Biogas etc.

    Auch hier ist der Gedanke, dass man den Wasserstoff unbedingt in Deutschland erzeugen muss, Unsinn und Weltfremd. Selbstverständlich kann und wird man aus Überschüssen Wasserstoff erzeugen, aber der große Anteil wird importiert, so wie heute Gas und Öl importiert wird.

  • Wenn Du die Welt retten willst, dann ändere Dein Verbrauchsverhalten (Pool, Villa etc...). Sowohl Dein Stromverbrauch als auch Dein Brennstoffverbrauch spotten jeder Beschreibung. Vor allem der Brennstoffverbrauch...

    Ob 40.000 kWh Gasverbrauch zu viel ist, hängt von der Größe des Gebäudes ab. Wir haben beispielsweise ein ZFH mit 400 m2 und einem Wärmebedarf von ca. 26.000 kWh. Ohne ST und BHKW (siehe Signatur) würde ich dafür mit ca. 26.500 kWh Erdgasverbrauch rechnen: Das wären dann etwa 66 kWh/m2a. Sofern es sich hier also um eine Villa mit 4-500 qm handelt, hielte ich einen Gasverbrauch von 40 MWh für noch vertretbar. Für ein EFH mit 150-200 qm müsste man 40 MWh dagegen als unterirdisch betrachten. Ähnliches gilt für den Stromverbrauch – ob hier "abstellbare" Verschwendung vorliegt hängt davon ab wofür der Strom verbraucht wird.


    Was man in dem Fall am besten machen sollte, hängt also von den Gegebenheiten ab, die wir nicht kennen. Wenn das Haus sehr groß aber vernünftig gedämmt ist, macht eine WP wahrscheinlich Sinn. Dann ist auf dem Dach wohl auch genug Platz für eine große PV und eine Solarthermie (für WW, Heizungsunterstützung und zur Regeneration des Eisspeichers). Bei einem Wärmeverbrauch oberhalb 100 kWh pro Quadratmeter im Jahr würde ich das Geld aber erst mal in die energetische Sanierung des Gebäudes stecken. Danach reicht dann wahrscheinlich eine günstigere Luft-WP.


    Den Pool würde ich bei der Wärmebedarfsrechnung vollständig außen vor lassen. Soweit eine Poolbeheizung nötig ist, würde ich das mit einer separaten Pool-Wärmepumpe machen, die ihren Strom im Wesentlichen aus der PV-Anlage bezieht (je nach Verbrauchsgewohnheiten entweder direkt oder über einen Stromspeicher). Und in Zeiten, wo der PV-Strom nicht (über den Verbrauch des Haushaltes hinaus) für den Betrieb einer Pool-WP reicht, würde ich den Pool unbeheizt lassen.


    Auch beim Dachs hängt die Frage – weiter betreiben oder nicht – davon ab, ob der Wärmebedarf ohne Pool tatsächlich bei 40 MWh bleibt oder ob hier eine Gebäudesanierung erforderlich ist. Sofern es bei den 40 MWh Wärmeverbrauch bleibt (weil es sich um ein sehr großes aber ordentlich gedämmtes Gebäude handelt), und auch der Stromverbrauch bei 15 MWh/a bleibt, würde ich den Dachs immer noch als gute Ergänzung zu einer PV-Anlage im Winterhalbjahr betrachten. Die "Investitionskosten" dieser Entscheidung entsprechen in dem Fall dem erzielbaren Verkaufspreis. Dass Letzterer trotz der Null-Laufzeit fünfstellig werden könnte, kann ich mir kaum vorstellen, aber eine Schätzung abzugeben traue ich mich nicht (die Dachsbetreiber wissen das wahrscheinlich besser). Eine Frage ist ja auch, ob die Neuinstallation noch in diesem Jahr geht – oder wenn nicht, wie der Käufer mit dem GEG klarkommt.


    Sofern es sich bei dem Gebäude allerdings um eine 200 qm Energieschleuder handelt, würde ich den Dachs rauswerfen (egal was er noch bringt) und den Erlös in die Sanierung des Gebäudes stecken.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Vielen Dank für die vielen Denkanstöße!


    Auf das Angebot, meine Situation anzuschauen, würde ich gerne eingehen, ich habe eine Email geschickt.


    Ich habe weniger Bedenken zur Amortisation, das Hauptargument ist der dauerhafte CO2-Ausstoß im Betrieb (und die regelmäßigen Betriebskosten).

    Es gibt noch kleinere Nebenargumente für Eisspeicher+Sole/Wasser statt Luft-Wassser: geringer Platz an der Oberfläche (der Eisspeicher wäre dagegen unter der Erde) und geringere Lärmbelastung (das ist auch ein Argument gegen den Dachs). Meine Hauptgedanke war, dass der Eisspeicher gerade in der Winterzeit eine gleichbleibend hohe Effizienz bietet, während Luft-Wassser im Winter ineffizienter arbeitet, zusätzlich zum erhöhten Heizbedarf und niedrigerer Stromproduktion. Aber grundsätzlich ist die Option Luft-Wassser WP natürlich zu überlegen.


    Zur Berechung des CO2 Ausstoßes: die aktuelle Heizung entspricht ca. der mittleren Stufe des Dachs mit 10.6kW thermischer Leistung, bei Leistungsaufnahme von 14.1 kW Gas. Hochgerechnet auf Dauerbetrieb über ein Jahr komme ich auf 123.000 kWh/Jahr, was ~12.000 m^3 Gas und einer Emission von ~32 tCO2 entspricht.


    Gerade wegen des hohen Energiebedarfs ist mir an einer effizienten und möglichst emissionsarmen Anlage gelegen. Die Anschaffungskosten sind dafür mit Sicherheit höher, als einfach den Dachs durchlaufen zu lassen.


    Zum Energiebedarf des Gebäudes:

    Es handelt sich um ein EFH mit 180m2 Fläche, zusätzlich ein ~Anbau mit 50m2, also insgesamt ca. 230m2 Innenräume. Davon wird das EG und ANbau (etwa 100m2) mit Fußbodenheizung, der Rest mit Heizkörpern (sporadisch) beheizt. Haus und Anbau sind gedämmt, mit 3-fach verglasten Fenstern. Dämmpotential gibt es un den Kellers (ich bin hier nicht ganz sicher, ob etwas gemacht wurde) und Balkon, und evtl. durch stellenweisen Angriff der Fassadendämmung durch Vögel.


    Um die Verbrauchswerte zu konkretisieren: die letzte Gasrechnung listet 37MWh für Jan-Dez 2022 und 96MWh für Jan-Dez 2021. Die 37MWh entsprechen also dem Verbrauch einer ~halben Saison mit normalem Winter-Verbrauch (Jan-März), ein normaler Sommer (April-September) und ein halber stark reduzierter Winter. Der Stromverbrauch enthält die Pooltechnik, also Umwälzpumpen etc. Ich glaube damit ist der Verbrauch des Hauses selbst relativ vernünftig, und eben durch Pool/Wellness sehr erhöht.


    Die Beheizung ist zentral - aktuell Gastherme und BHKW, in Zukunft WP und ggf BHKW heizen in einen Pufferspeicher, aus dem alle Wärmeverbraucher entnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Neuendorfer () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Quirin mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • So hat weder die teure Küche noch das Luxusbad eine wirtschaftliche Daseinsberechtigung. Den gleichen Ansatz habe ich für meinen Dachs gewählt. Ich will ihn haben und ich halte ihn für erforderlich (im Sinne von 'sinnvoll').

    Ich denke von einer schönen Küche oder einem edlen Bad hat Jeder im Alltag mehr wie von einer "was auch immer (komplizierten?)" Heizung. Hauptsache es wird warm.

  • Sei mir nicht böse, wenn ich es mal etwas drastisch formuliere - ein Bayer sollte das aushalten!

    Du bist ganz schön ideologisch verblendet und stramm auf Linie, oder?


    Der Dachs steht da, verursacht keine Fixkosten und die "Abfälle" der Produktion liegen seit Jahren zurück.

    Es gibt also nichts umweltfreundlicheres als das Ding bei Bedarf in Betrieb zu nehmen.


    Weil:

    - Amortisation bei Dir keine Rolle spielt

    - die Bilanz in der Kraft-Wärme-Kopplung mit Erdgas oder Flüssiggas durch die nahezu vollständige Nutzung der Primärenergie des Brennstoffes jedem Strom aus der Steckdose weit überlegen ist - vermutlich auf Jahre hinaus.

    - Du im Winter mit Deiner PV-Anlage vermutlich oft blöd aus der Wäsche schauen wirst: Schnee auf dem Dach = 0 Leistung

    - Im Winter selbst 20 kW PV in vielen Fällen nicht ausreichen die Wärmepumpe zu betreiben

    - Der Batteriespeicher MINDESTENS 10 Cent je kWh frisst wegen "Abnutzung" und Speicherverlust, mit ein wenig Pech auch Richtung 20 Cent

    - Vermutlich die PV Anlage selbst mit 20 kW in Kombination mit einem eFahrzeug u. der Wärmepumpe die Hälfte Zeit des Jahres überfordert ist

    - falls es mal variable Stromtarife geben sollte, Du den Dachs bei Hochpreisphasen laufen lassen kannst und die Wärme im Pufferspeicher versenken kannst und dann auch das Gas vermutlich sehr gut bezahlt wäre


    Und noch eine Anmerkung, weil es mir einfach auf der Zunge liegt:

    Wer sein Luxusschwimmbad im Winter heizt, der braucht in meinen Augen das Wort "CO2 Bilanz" gar nicht erst in den Mund nehmen!

    Alleine Deiner eigenen Beschreibung ist es ja sehr deutlich zu entnehmen, daß dieses Teil mehr Wärme frisst, als Du zum Heizen brauchst.


    Ach ja, nur für den Fall das Du den Dachs trotzdem weiter haben willst:


    Schick mir ein PN - vielleicht werden wir uns einig...


    Anbei die Monatbilanzen mit einer 27 kWp Anlage und 9,6 kWh Batteriespeicher für Nov22 bis Feb.23 vom Haus meiner Eltern.

    Die PV-Anlage hat Ost / West Ausrichtung, ist somit um diese Jahreszeit mit ca. 20 kWp Südausrichtung vergleichbar.


    Du hast nicht die geringste Chance, Deinen Stromverbrauch von ca. 1200 kWh monatlich aus der Anlage auch nur halbwegs zu decken. Hier ist der hohe Verbrauch einer WP in den Wintermonaten noch gar nicht berücksichtigt oder ein eAuto, was ja auch durchaus eine Option ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Solardachs () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Solardachs mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Es gibt noch kleinere Nebenargumente für Eisspeicher+Sole/Wasser statt Luft-Wassser: geringer Platz an der Oberfläche (der Eisspeicher wäre dagegen unter der Erde) und geringere Lärmbelastung (das ist auch ein Argument gegen den Dachs).

    Keine Ahnung was Du mit einem Eisspeicher erreichen willst.

    Die neuen Wärmepumpen werden immer besser, wie Du sicherlich weist bietet auch Senertec die Kombi Dachs mit WP an.

    Haben wir auch wenn auch selbst zusammen gestellt.


    Die aktuelle Dachsgeneration würde ich nun wirklich nicht als "Laut" bezeichnen. Eine Luft - Wasser WP holt auch bei - 10 Grad noch Wärme aus der Luft. Zumindest 2020 hatte München keinen einzigen Eistag, selbst die Frosttage sind überschaubar.


    Den Dachs kannst Du bei Bedarf, d.h. wenn kein PV Strom zur Verfügung steht laufen lassen, mit elektrisch gekoppelter Wärmepumpe. Vorrangig jedoch muss der Dachs im Winter Hausstrom erzeugen. So ist es bei mir und auch allen anderen.

    Derzeit haben wir nur ein ZOE Elektrofahrzeug, künftig haben wir drei.

    Unsere 13 kW PV schafft gerade mal Hausstrom ohne E- Fahrzeuge. Auch 20 kWp werden da nicht viel dran ändern.

  • Um es kurz zu machen: Wenn der Dachs da ist, kann man eine Wärmepumpe dazustellen und eine PV auf das Dach satteln. Dann kann man mit Sonnenstrom die Wärmepumpe betreiben und wenn die Sonne nicht ausreicht, macht der Dachs den Wärmepumpenstrom und beide Anlagen laufen weniger. Auch spart man sich so ggf, den (teuren) Batteriespeicher. Poolpumpenbetriebszeiten, Klimaanlagenbetriebszeiten, Autoladezeiten usw. lassen sich entweder mit der PV oder dem BHKW koppeln, sodass fast nur noch die Standby-Verbräuche aus dem Netz kommen. Wir decken mit PV und BHKW ohne einen Speicher 90 Prozent des Strombedarfes...

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Vielen Dank für vielen guten Anmerkungen.


    Zusammengenommen denke ich, es macht viel Sinn, den Dachs doch zunächst zu behalten und in Betrieb zu nehmen. Den Ertrag der PV im Verhältnis zum Stromverbrauch habe ich wohl ein gutes Stück unterschätzt.


    Zunächst PV und dann eine WP zusätzlich zu installieren macht denke ich auch mit dem Dachs Sinn, um den Gasverbrauch zu reduzieren. Das ergibt dann auch viele Optionen, je nachdem wie sich Gaspreise/Strompreise/Batterien/Emissionen des Netzstroms entwickeln.


    Wenn irgendwann der Betrieb der WP mit Netzstrom emissionsärmer sein sollte als der Betrieb des Dachs, kann ich ihn dann immer noch außer Betrieb nehmen. Anscheinend ist ja auch der Wiederverkaufswert des Dachs sowieso relativ niedrig, und würde sich durch ein paar Jahren Laufzeit, bis ich Erfahrungswerte zu PV-Ertrag gesammelt habe, wohl nicht allzu sehr verändern.

  • Du kannst ja auch immer für deinen Dachs Bio-Erdgas beziehen. Man kann ihn auch mit fast keinem Aufwand auf Betrieb mit Propangas umbauen - meine in Geschäft laufen z.B. mit Propan. Auch da kann man Bio-Propan kaufen, der Preisunterschied wird durch die CO2-Bepreisung immer geringer.

    Wenn Du Bedenken wegen dem Laufgeräusch hast - ich starte meine Dachse gerne mal für Dich. Wirst erstaunt sein, wie leise ein Verbrennungsmotor sein kann...