Beiträge von Quirin

    Vielen Dank für vielen guten Anmerkungen.


    Zusammengenommen denke ich, es macht viel Sinn, den Dachs doch zunächst zu behalten und in Betrieb zu nehmen. Den Ertrag der PV im Verhältnis zum Stromverbrauch habe ich wohl ein gutes Stück unterschätzt.


    Zunächst PV und dann eine WP zusätzlich zu installieren macht denke ich auch mit dem Dachs Sinn, um den Gasverbrauch zu reduzieren. Das ergibt dann auch viele Optionen, je nachdem wie sich Gaspreise/Strompreise/Batterien/Emissionen des Netzstroms entwickeln.


    Wenn irgendwann der Betrieb der WP mit Netzstrom emissionsärmer sein sollte als der Betrieb des Dachs, kann ich ihn dann immer noch außer Betrieb nehmen. Anscheinend ist ja auch der Wiederverkaufswert des Dachs sowieso relativ niedrig, und würde sich durch ein paar Jahren Laufzeit, bis ich Erfahrungswerte zu PV-Ertrag gesammelt habe, wohl nicht allzu sehr verändern.

    Vielen Dank für die vielen Denkanstöße!


    Auf das Angebot, meine Situation anzuschauen, würde ich gerne eingehen, ich habe eine Email geschickt.


    Ich habe weniger Bedenken zur Amortisation, das Hauptargument ist der dauerhafte CO2-Ausstoß im Betrieb (und die regelmäßigen Betriebskosten).

    Es gibt noch kleinere Nebenargumente für Eisspeicher+Sole/Wasser statt Luft-Wassser: geringer Platz an der Oberfläche (der Eisspeicher wäre dagegen unter der Erde) und geringere Lärmbelastung (das ist auch ein Argument gegen den Dachs). Meine Hauptgedanke war, dass der Eisspeicher gerade in der Winterzeit eine gleichbleibend hohe Effizienz bietet, während Luft-Wassser im Winter ineffizienter arbeitet, zusätzlich zum erhöhten Heizbedarf und niedrigerer Stromproduktion. Aber grundsätzlich ist die Option Luft-Wassser WP natürlich zu überlegen.


    Zur Berechung des CO2 Ausstoßes: die aktuelle Heizung entspricht ca. der mittleren Stufe des Dachs mit 10.6kW thermischer Leistung, bei Leistungsaufnahme von 14.1 kW Gas. Hochgerechnet auf Dauerbetrieb über ein Jahr komme ich auf 123.000 kWh/Jahr, was ~12.000 m^3 Gas und einer Emission von ~32 tCO2 entspricht.


    Gerade wegen des hohen Energiebedarfs ist mir an einer effizienten und möglichst emissionsarmen Anlage gelegen. Die Anschaffungskosten sind dafür mit Sicherheit höher, als einfach den Dachs durchlaufen zu lassen.


    Zum Energiebedarf des Gebäudes:

    Es handelt sich um ein EFH mit 180m2 Fläche, zusätzlich ein ~Anbau mit 50m2, also insgesamt ca. 230m2 Innenräume. Davon wird das EG und ANbau (etwa 100m2) mit Fußbodenheizung, der Rest mit Heizkörpern (sporadisch) beheizt. Haus und Anbau sind gedämmt, mit 3-fach verglasten Fenstern. Dämmpotential gibt es un den Kellers (ich bin hier nicht ganz sicher, ob etwas gemacht wurde) und Balkon, und evtl. durch stellenweisen Angriff der Fassadendämmung durch Vögel.


    Um die Verbrauchswerte zu konkretisieren: die letzte Gasrechnung listet 37MWh für Jan-Dez 2022 und 96MWh für Jan-Dez 2021. Die 37MWh entsprechen also dem Verbrauch einer ~halben Saison mit normalem Winter-Verbrauch (Jan-März), ein normaler Sommer (April-September) und ein halber stark reduzierter Winter. Der Stromverbrauch enthält die Pooltechnik, also Umwälzpumpen etc. Ich glaube damit ist der Verbrauch des Hauses selbst relativ vernünftig, und eben durch Pool/Wellness sehr erhöht.


    Die Beheizung ist zentral - aktuell Gastherme und BHKW, in Zukunft WP und ggf BHKW heizen in einen Pufferspeicher, aus dem alle Wärmeverbraucher entnehmen.

    Da Du nichts vom Haus schreibst, kann man Dir auch nicht raten.

    Mehr Informationen zur Situation:


    Wir haben ein Einfamilienhaus, allerdings mit (das war der Grund für die Anschaffung des Dachs) einem Wellnessbereich mit Pool. Der Pool ist dick gedämmt (Deckel), und deshalb ganzjährig zu benutzen. Im Regelbetrieb haben wir etwa 15.000 kWh/Jahr Stromverbrauch und 100.000 kWh/Jahr Wärmeverbrauch (Gastherme). Zum Vergleich, letzten Winter hatten wir 40.000 kWh Wärmeverbrauch (um in der Gaskrise Gas zu sparen war der Pool über den Winter unbeheizt und Heizungen wurden erst wirklich spät in der Saison angeschaltet). Aktuell wird das Haus mit einer Remeha Gastherme (10,8kW) betrieben. Das Problem mit der Hauselektrik ist der Sicherungskasten - um das BHKW anzuschließen muss für die Einspeisung ein neuer Stromzähler installiert werden, und anscheinend geht das nur, wenn der Haupt-Sicherungskasten (vom Treppenhaus in den Keller) verlegt wird.


    Der Plan für die neue Anlage wäre folgender:

    * Als Heizung eine Sole-Wasser Wärmepumpe mit Eisspeicher (Grundwasser/Erdsonden sind nicht möglich, da in einem Wasserschutzgebiet). Vermutliche eine Viessmann Vitocal mit 10kW.

    * PV mit etwas Batteriespeicher, da selbst erzeugter Strom signifikant günstiger ist. Wir haben Platz für etwa 20 kWp.

    * Evtl. einen Teil des PV mit Solarthermie kombinieren/ersetzen, um die Eisspeicher zu regenerieren.


    Mein Gedankengang war bisher wie folgt:

    * Der Dachs hat einen signifikanten CO2 Ausstoß (wenn ich mich nicht verrechnet habe, etwa 20t CO2/Jahr). Das kann ich eigentlich mit Blick auf die Klimakrise nicht verantworten.

    * Den CO2 Ausstoß des Netz-Stroms im Winter habe ich nicht wirklich modelliert - aber das wird zumindest zentral von den Energieversorgern angegangen.

    * Die Gaspreise sind ein wirkliches Risiko, und auch die Kosten für CO2-Emission werden steigen. (Zugegeben, auch die Strompreise im Winter sind ein Risiko.)

    * Die Stromkosten müssten mit Wärmepumpe/PV durch die hohe Effizienz des Eisspeichers konkurrenzfähig mit dem Dachs sein.

    * Den Dachs nur im Winter zuzuschalten wäre eine Option, hatte ich als eher ineffizient abgetan. Eventuell wäre das aber eine gute Idee? Ein Haken ist, dass das möglicherweise die Zuschüsse für die WP beeinträchtigt (soweit ich weis muss man dafür fossile Energieträger ganz ersetzen?). Das könnte sich mit den neuen Förderungen ab 2024 allerdings ändern.


    In meiner (zugegeben sehr einfachen) Modellrechnung war die WP+PV günstiger als der Dachs (und alles günstiger als der Betrieb der Gastherme), aber ich habe auch keine erhöhten Kosten für Netzstrom im Winter eingerechnet.


    Grundsätzlich ist der Umbau der Heizung in 1-2 Jahren geplant. Aber ich vermute, wenn ich den Dachs verkaufe, dann eher möglichst schnell.

    Hallo Allerseits,


    ich habe einen etwas kuriosen Fall und kenne mich leider in der BHKW-Szene nicht aus. Für jeden Ratschlag wäre ich sehr dankbar.


    Ich habe ein Haus gekauft, in dem ein quasi fabrikneues BHKW steht, ein Senertec Dachs Blockheizkraftwerk G5.5 Gen2, Baujahr 2018.

    Das BHKW wurde 2019 gekauft und professionell installiert (Heizung/Gas/Abluft sind AFAIK angeschlossen), aber seitdem nicht in Betrieb genommen, da vor Inbetriebnahme noch ein großer Umbau der Hauselektrik erforderlich gewesen wäre. Das hat man erst kurz vor der geplanten Inbetriebnahme gemerkt, und seitdem wurde das nötige Geld/der passende Handwerker nicht mehr aufgetrieben (und das BHKW steht und fängt Staub...).


    Wir wollen nun die Sanierung der Hauselektrik angehen, dann aber gleich auf nicht-fossile Energieversorgung (Wärmepumpe+Photovoltaik) umsteigen, so dass das BHKW übrig ist.


    Meine größten Fragen:

    - Wie viel ist das Ding realistisch wert? Wir wollen es in erster Linie losbekommen, aber ich würde mich ungern übers Ohr hauen lassen. Ein neuer Dachs kostet anscheinend etwa 22.000€, und gebrauchte mit vielen tausend Betriebsstunden scheinen etwa bei 4.000€ zu liegen. Aber wie viel Wertverfall entfällt auf die Zeit vs. die Betriebsstunden?

    - Wie finde ich am besten einen Käufer? Ist Ebay/Kleinanzeigen eine gute Anlaufstelle, oder sollte man vielleicht nach einen Fachhändler/Installateur suchen?

    Vielen Dank für alle Tipps...

    - Quirin