SolydEra GmbH Insolvenzantrag (SolidPower BlueGen)

  • Ich sehe in dem Thema eindeutig den Staat in der Pflicht, Bedingungen zu schaffen, dass die Geräte nicht als teurer Elektroschrott enden.

    OK, aber was soll der Staat in diesem Fall aus Deiner Sicht tun? KWK von den "Heizungsverboten" im GEG ausnehmen? Da wäre ich aus den von Dir genannten Gründen allemal dabei, aber das würde die Brennstoffzellen nicht retten. Letztere sind nach wie vor für eine Marktreife bei weitem zu teuer, und ohne eine Wiederaufnahme der KfW-Förderung würde sich kaum jemand ein solches Gerät in den Keller stellen, auch wenn es ab 2024 noch erlaubt wäre.


    Die KfW-Förderung für Brennstoffzellen aber wieder aufzunehmen lehne ich als Steuerzahler ab. Eine Hinführung zur Marktreife ist damit offensichtlich nicht erreichbar, und deshalb sollten wir nicht dem schlechten (Steuer-) Geld, das über die letzten Jahre in das – aus heutiger Sicht gescheiterte – Brennstoffzellen-Projekt geflossen ist, noch gutes (Steuer-) Geld hinterherwerfen. Zumal es ja in Form von Dachs & Co Alternativen gibt, die (zugegeben mit geringerem elektrischem Wirkungsgrad, aber höherem Gesamtwirkungsgrad) den Bereich der Klein-KWK problemlos abdecken können, so lang diese unter Gesichtspunkten von Klimaschutz und volkswirtschaftlichem Nutzen noch sinnvoll eingesetzt werden kann.


    Ich fürchte daher, dass sich das Geschäftsmodell der auf Brennstoffzellen fokussierten Hersteller selbst mit einer GEG-Änderung nicht aufrecht erhalten ließe. Große diversifizierte Hersteller wie Viessmann werden natürlich den Service für die von ihnen verkauften Geräte aufrecht erhalten, jedenfalls so lang sie vertraglich dazu verpflichtet sind. Für die BG-15 habe ich nur die Hoffnung, dass beispielsweise Buderus den Service-Part einschl. der noch verfügbaren Ersatzteile aus der Masse übernimmt und den Service (gegen Kostenerstattung) so lang aufrecht erhält wie das möglich ist.


    Das einzige, was der Staat in dieser Sache immerhin tun kann und (zumindest aus Billigkeitsgründen) auch sollte: Auf eine Rückforderung der KfW-Förderung in solchen Fällen verzichten, wo die Betreiber für das vorzeitige Außerbetriebgehen der geförderten Anlage nicht verantwortlich gemacht werden können.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich wäre nicht auf die Idee gekommen mir, eine KWK Anlage ins Haus zubauen. Weil ich einfach nicht den dafür nötigen Wärmebedarf hatte. Erst eine BSZ (konkret die BG15 mit 1,5kWh Strom und 0,8kWh Wärme) hat es mir ermöglicht eine KWK in meinen Augen sinnvoll zu betreiben.


    Ich bin nur der Endverbraucher und hatte auch meine Zweifel, aber erst der Entscheidung der KfW dieses zu fördern, hat letzte Zweifel zerstreut. Die Regierung ruf Erdgas als Brückentechnologie aus, bis die Erneuerbaren im nötigen Ausmaß vorhanden sind; der Verkäufer wirb mit schlüssigen Argumenten (Tausendfach in Japan im Einsatz); nicht alle können oder wollen PV aufs Dach packen und was ist Nachts oder bei Bewölkung; das Stromnetz muss dezentraler werden, damit die Effizienz steigt. Der ganze Leitungsverlust ist doch Wahnsinn. usw. usw.


    Das schlimmste ist, dass ich wirklich was für die Umwelt machen möchte und dass ich das Land und das System in welchem ich lebe unterstützen und meinen Beitrag leisten will. Weil ich ein Überzeugungstäter bin, hat auch jeder Verkäufer mit schlüssigen Argumenten einfaches Spiel mit mir.


    Ich will nicht immer auf die Politiker schimpfen, weil viele Sachen nicht so einfach gelagert sind, wie viel Politiker der Opposition das gerne behaupten. ABER ich brauche planbare Verlässlichkeit für Investitionen, welche sich erst nach einigen Jahren rechnen.

  • Interessant, dass Du zu wenig Wärmebedarf für eine KWK-Anlage hast. Die Mikro-Anlagen hatten ja auch mit Stirling schon eine geringe Wärmeleistung, um auf die erforderliche Laufzeiten ohne ständige An- und Abschaltung (Taktung) zu kommen und über einen entsprechend großen Pufferspeicher lässt sich das gut regeln.


    Bzgl. BHKW mit Stirling habe ich bereits meine Erfahrungen gemacht. Die Hersteller sind alle auf die Brennstoffzelle umgestiegen. Beispiele sind Brötje und Viessmann. Ich selbst hatte das Stirling-BHKW von Brötje und war damit grundsätzlich zufrieden. Einziges Problem: Der Wärmetauscher war alle 3 bis 4 Jahre kaputt. Beim ersten Mal ging das noch über die 5-jährige Systemgarantie, beim zweiten Mal hätte ich ca. 4.000 EUR für die Reparatur zahlen müssen. Durch den defekten Wärmetauscher wurde weniger elektrische Energie erzeugt. Die Reparatur rechnete sich nicht - sie wäre ja in 3 bis 4 Jahren erneut fällig - und da Brötje das Gerät bereits vom Markt genommen hatte, war schon klar, dass es mit der Wartung und den Ersatzteilen nicht mehr gut bestellt ist.


    Also musste etwas Neues her. Eine PV-Anlage ist bei uns grundsätzlich umsetzbar, aber nicht wirtschaftlich in der Größenordnung, wie es für die Erfüllung der EnEV in BW erforderlich gewesen wäre: Die Hälfte der installierten Module wäre einen großen Teil des Jahres im Schatten des Nachbargebäudes gewesen. Somit hätte ich letztlich voraussichtlich nur den Stromertrag erreicht, den mir bisher das BHKW geliefert hat - und das auch nur in Verbindung mit einem teuren Stromspeicher. Dieses Jahr sähe die Rechnung aufgrund der fallenden Preise und der auf 0 gesetzten Mehrwertsteuer natürlich anders aus.


    Durch die Förderung der Brennstoffzelle und einem geringen Aufpreis gegenüber der PV-Anlage habe ich deutlich mehr Stromertrag, den ich ohne Speicher zu fast 80 % selbst nutze. Das hat mir im ersten Jahr eine deutliche Kostenreduktion für den noch einzukaufenden Strom vom Energieversorger gebracht.

  • Interessant, dass Du zu wenig Wärmebedarf für eine KWK-Anlage hast. Die Mikro-Anlagen hatten ja auch mit Stirling schon eine geringe Wärmeleistung, um auf die erforderliche Laufzeiten ohne ständige An- und Abschaltung (Taktung) zu kommen und über einen entsprechend großen Pufferspeicher lässt sich das gut regeln.

    Geringe Wärmeleistung? Die Wärmeleistung beim Stirling ist mit ca. 5,5 kW für ein halbwegs ordentlich gedämmtes Einfamilienhaus schon zu groß. Wir hatten in unserem 400 qm ZFH bis letztes Jahr netto (nach ST) 27.000 kWh Wärmebedarf, und davon hat der Stirling in gut 4.300 Laufstunden fast 90% abgedeckt. Bei geringerem Wärmebedarf als ca. 25-30 MWh würde ich ein klassisches BHKW (in Frage käme heutzutage ein NeoTower 2.0 mit ähnlicher thermischer Leistung) nicht empfehlen, weil man dann nicht mehr auf wirtschaftliche Laufzeiten kommt.


    Eine BG-15 ist (bzw. war) aber m.E. als Alternative nur dann sinnvoll einsetzbar, wenn

    • erstens ein sehr hoher Strombedarf vorliegt (m.E. nicht unter 8.000 kWh ohne E-Auto oder kurze Lastspitzen wie Sauna), weil man (außer von Q2/22 bis Q1/23) mit der Stromeinspeisung kaum die Gaskosten verdient
    • zweitens auch im Sommer die von der BZ erzeugte Wärme zumindest weitgehend verbraucht werden kann (klassische BHKW stehen dann eher still), weil sonst der Gesamtwirkungsgrad unvertretbar schlecht wird, und
    • drittens eine zum Verbrauch passende PV-Anlage nicht möglich ist (die Strom ohne Gasverbrauch erzeugt und in Zeiten geringen Wärmebedarfs die fehlende Stromerzeugung eines klassischen BHKW weitgehend ersetzen kann).

    Sofern nicht alle drei Bedingungen erfüllt sind, ist aus meiner Sicht (sofern überhaupt KWK möglich ist) ein klassisches wärmegesteuertes BHKW auch unter Klimagesichtspunkten vorteilhafter. (Von gesetzlichen Anforderungen wie der EnEV in BW sehe ich mal ab, die sind wohl nicht weniger willkürlich als jetzt der Entwurf zum GEG.)


    Und das definiert m.E. eine sehr (vielleicht zu) enge Marktnische für eine Hochtemperatur-BZ wie die BG-15, jedenfalls im Bereich der Privathaushalte. Das mag ein Grund sein, warum die BG-15 auch zu Zeiten hoher Förderung nicht auf wirtschaftliche Stückzahlen gekommen ist.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo Zusammen,

    ich bin seid 2013 Besitzer einer BlueGen und möchte euch folgendes Mitteilen.

    Seid ein paar Tagenb ist bei mir die BSZ abgeschaltet, ohne eine Nachricht. Jetzt schreibe ich dem Insolvenzverwalter meine Schadensersatzforderung auf und fordere ihzn auf, endlich tätig zu werden, da ich sonst eine Untätigkeitsklage prüfen lasse und ggfls. einreiche.

    Hier der Link dazu: https://www.dhpg.de/de/home/

    Weiß noch nicht wie allesw weiter gehen wird, doch so einfach gebe ich nicht auf.

  • Nein, bisher keine Antworten. Habe dem Insolvenzverwalter eine Frist gesetzt, bis 14.9.23. Mal gespannt wie es weiter geht.


    Wie ist es bei euch? Wurden auch eure BSZ abgeschaltet? Würde mich sehr interessieren. Denn in den 10 Jahren, zweite Insolvenz und dritten Eigentümer, habe ich es nie verstanden, wieso z.B. es eine Zeit gab, wo ich 18 Monat auf einen neuen Stack warten musste, es ohne Benachrichtigungen runter gefahren wurde und so manch andere Unstimmigkeiten gab, die mir als nicht Kaufmann komisch vorkommen. Ich wohne rund 4 km von der Firma weg und habe so eine direkte Kontaktmöglichkeit.


    Suspeckt ist nicht ganz richtig, da es hier auch um politische Willkür geht.

  • Hallo zusammen,


    vom Insolvenzverwalter habe ich bisher nichts gehört.


    Bei mir hat sich die Situation jetzt verschärft: Die Brennstoffzelle ist nun komplett defekt. Sie läuft seit 3 Tagen nur noch im "Heat up" Modus und damit entfällt die für mich wichtige Stromerzeugung komplett. Und das bereits nach 1 Jahr und 9 Monate Betriebszeit. D. h. ich werde jetzt auch nicht die von Solyd Era separat angebotene Wartung durchführen lassen, denn diese wird ohne Austausch von Komponenten das System auch nicht mehr zum Laufen bringen und ich bin mir sicher, dass der Austausch der Komponenten nicht mit den zusätzlich zu entrichtenden Wartungskosten abgedeckt ist. Da aber die Zukunft der BG-15 durch die Insolvenz komplett fraglich ist, werde ich keine weitere Investition in dieser Richtung tätigen. Der finanzielle Schaden ist schon groß genug!


    Ich werde die BG-15 heute komplett ausschalten, denn in dem aktuellen Status verbrennt sie nur Gas und verbraucht Wasser und Strom ohne Mehrwert. Den Wärmebedarf kann ich mit meiner klassischen Gasbrennwertherme sicher effizienter und kostengünstiger abdecken. Schade, denn im Jahr 2022 hat das System gezeigt, dass es die Anforderungen erfüllen und sich über eine Laufzeit von 10 Jahren auch bezahlt machen kann.


    Ja, man kann seine Forderungen in eine Liste eintragen lassen, sobald der Insolvenzverwalter sich diesbzgl. meldet. Aber ich kann aus eigener Erfahrung mit der damaligen Insolvenz von Sanevo berichten, dass das zusätzliche Kosten verursacht und man nach vielen Jahren nur einen winzigen Bruchteil der Forderung erstattet bekommt. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er das machen will. Ich werde mir das nicht mehr antun. Bevor wir Endverbraucher überhaupt Geld sehen, packen sich andere die Taschen voll - dabei sind wir m. E. diejenigen, die den größten finanziellen Schaden im Verhältnis zum Einkommen haben!


    Ich gehe nun aufgrund der Tatsache, dass der Ausfall der Brennstoffzelle innerhalb der 2 jährigen gesetzlichen Gewährleistungspflicht passiert ist, über den Installationsbetrieb. Des Weiteren ist meine BG-15 über Buderus beschafft worden, die eine 5-jährige System-Garantie gegeben haben. Somit ist jetzt auch Buderus im Boot. Ich hoffe, dass sich eine Lösung über diese Wege findet. Sicher, von Solyd Era ist da nichts mehr zu erwarten, denn mit der Insolvenz ist deren gesetzliche Gewährleistung obsolet. Aber vielleicht finden der Installationsbetrieb und Buderus eine alternative Lösung.


    Ich habe auch schon mal mit einem Anwalt Kontakt aufgenommen, um mich auch rechtlich abzusichern, welche Möglichkeiten ich habe. Da ich eine Rechtschutzversicherung habe, bin ich da gut aufgestellt.


    Neben den beiden MdBs unseres Landkreises habe ich auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angeschrieben. Bisher ist von politischer und staatlicher Seite keine Reaktion erfolgt. War aber auch nicht anders zu erwarten.


    Viele Grüße

  • Unabhängig davon daß der Ausfall der Geräte natürlich für den Betreiber ein Fiasko ist,

    was erwartet ihr bitte von der Politik ?

    Ich vermute daß euch schon schon sehr viel geholfen wäre wenn ihr die BAFA Förderung nicht anteilig zurückzahlen müsst.


    Die Brennstoffzelle hat im Laufe Ihres Daseins über mehrere Firmen/Hersteller/Insolvenzen nur bewiesen daß Sie viel Geld verbrennt.

    Eine dauerhafte Nutzung in diesem Segment (Privatkundenheizung) ist nicht wirtschaftlich, immer noch nicht.

    Die Forschung und Entwicklung dieser Geräte geht ja nun auch schon ein paar Jahre, von daher war es nur folgerichtig die

    Fördergelder dafür einzustellen.

    Auch daß der Einbau von Gasbetriebenen Heizungen erschwert wird, lässt die chancen schwinden daß ein Investor in diesem Segment

    mit der Insolvenzmasse weiter sein Glück versucht.

    Das wird die BHKW Hersteller genauso treffen, die haben nur den Vorteil daß ein Motor eben bewährte Großserientechnik nutzen kann.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Zitat

    Eine dauerhafte Nutzung in diesem Segment (Privatkundenheizung) ist nicht wirtschaftlich, immer noch nicht.

    Die Brennstoffzelle ist ja auch nicht primär als Heizung gedacht, sondern als Stromlieferant. Die Abwärme ist ein Nebenprodukt und kann zur Abdeckung des Grundbedarfs beitragen - in unterschiedlich hohen Anteilen. Bei mir hat es im Sommer gereicht, dass die Brennwerttherme kaum gelaufen ist. Als Stromlieferant ist das System durchaus wirtschaftlich zu betreiben, wenn man den entsprechenden Grundbedarf hat. Bei mir war das der Fall, so dass über eine Laufzeit von 10 Jahren eine Kostendeckung möglich gewesen wäre.


    Zitat

    Das wird die BHKW Hersteller genauso treffen, die haben nur den Vorteil daß ein Motor eben bewährte Großserientechnik nutzen kann.

    Das betrifft diese Hersteller schon viel länger - unabhängig davon, ob bewährte Großserientechnik, z. B. für den Motor zum Einsatz kommt oder nicht. Auch hier hat die Politik in der Vergangenheit sehr viel kaputt gemacht. Ich hatte selbst ca. 10 Jahre lang ein Stirling-BHKW in Betrieb und weiß, von was ich rede. Einige BHKW-Hersteller sind übrigens von den motorbetriebenen BHKWs auf die Brennstoffzelle gewechselt, z. B. Viessmann und Brötje. Ich bin ein großer Fan von KWK und war begeistert, wie gut die Technik an sich funktioniert.


    Eine langfristige Betriebsmöglichkeit setzt aber voraus, dass die Rahmenbedingungen auch für einen längerfristigen Zeitraum sichergestellt sind, denn die Investitionen in diese Technologien sind sowohl seitens der Hersteller als auch seitens der Endkunden nicht zu unterschätzen. Und hier ist dann auch die staatliche Verantwortung zu sehen: Wenn ein Staat Förderungen in bestimmte Richtungen lenkt und damit auch Endkunden dazu bringt, in diese Technologien zu investieren, dann hat der Staat m. E. auch die Verantwortung, die Rahmenbedingungen soweit aufrecht zu erhalten, dass ein langfristiger Betrieb möglich ist.


    Das ist mit den aktuellen Schnellschüssen seitens Politik nicht mehr gegeben. Wie soll man denn da als Unternehmen und als Endkunde noch sinnvoll Investitionen planen können. Ich kann ja nicht alle 2 Jahre in eine neue Heizung investieren. Das ist nicht nachhaltig und trägt auch nicht zum Klimaschutz bei, denn die Beschaffung immer neuer Geräte erhöht auf der Produktionsseite klima- und umweltschädliche Nebenwirkungen - ganz zu schweigen von dem entstehenden Schrott, der entsorgt oder hoffentlich auch recycled wird. Und eine Heizungsinstallation kostet nicht ein paar wenige hundert EUR, sondern meistens liegen wir bei mind. 20.000,00 EUR mit allem Drum und Dran. Sprich: Eine Heizung ist kein Wegwerfartikel, wie es vielleicht bei Möbeln der Fall sein mag. Ich denke, 10 Jahre Betriebslaufzeit sollten auch heutzutage noch möglich sein. Aktuell muss man ja offenbar schon froh sein, wenn man das überhaupt erreicht!


    Der Staat hat also mit seiner Förderung ein falsches Signal gesetzt. Klar, es stellt sich die Frage, wann der Staat mit der Förderung hätte aufhören sollen und auch zu einem früheren Zeitpunkt hätte es Endkunden hart getroffen. Aber ich meine, dass gerade 2020 und 2021 durch sehr hohe Fördersummen ein Signal gesetzt wurde, dass diese Technologie sinnvoll ist. Und das ist sie m. E. auch weiterhin.

  • Hallo, ich habe erst heute dieses Forum gefunden. Um alle Beiträge zu lesen, muss ich wohl Nachtschicht einlegen.

    Unsere Bluegen Anlage von 2019 wurde mit Mail vom 22.06. diesen Jahres mal wieder „fern-runtergefahren“ …. anstehende Wartung. Das kannten wir nun schon, nahmen es gelassen hin, jedoch meldete sich diesmal niemand zur Wartung an, telefonisch war auch keiner erreichbar…dann kam die Mail mit der Insolvenz…

    Wir wollten die angebotene Wartung, aber auf unsere Mail gab es keine Antwort …

    Heute hatte ich nun endlich mal Glück und ein Telefongespräch. Wir werden ein Wartungsangebot bekommen. Ich hoffe doch nicht, dass wir demnächst über die Entsorgung nachdenken müssen?

    Hallo Freidenker…Wie erreicht man denn den Insolvenzverwalter? Mit dem Link bin ich nicht ans Ziel gekommen.


    Liebe Grüße

  • Also wenn innerhalb 10 Jahren eine Kostendeckung möglich wäre, und das auch noch mit einer nicht zu knappen Förderung,

    dann krankt das System woanders. Die Dinger waren einfach zu teuer, ob das jetzt einfach teuer verkauft wurde oder in der

    Herstellung so teuer war, kann ich nicht beurteilen.

    Und für die Kosten von über 30.000 Euro dann ist die Leistung einfach zu gering.

    Da sind BHKW günstiger pro kw elektrischer Leistung, eben weil die Technik aus der Großserie kommt.


    Der Staat hat dich gefördert, und du hast auf diese Förderung einen Bestandsschutz unter den genannten Bedingungen.

    Das ist gängige Praxis und funktioniert eigentlich auch überall, nur hat eben die Brennstoffzelle den Nachteil

    (welcher gerade eingetreten ist) daß so gut wie niemand dir weiterhelfen kann mit Service und Ersatzteilen

    wenn der Hersteller pleite geht.

    Bei einem Motor BHKW können das prinzipiell viele Leute/Firmen und Ersatzteile sind normal im Handel lieferbar.

    Aber hätte, hätte Fahrradkette, ich will keinen Finger in die Wunde legen, der finanzielle Schaden ist für die Betreiber

    enorm groß, aber den Schaden dafür bei der Politik zu suchen halte ich für zu kurz gegriffen.

    Ihr habt euch auf eine neuartige Technik und kleine Nischenanbieter eingelassen, das ist wie Pennystocks handeln an der Börse.

    Kann gut gehen, aber meistens nur zu gunsten der Anbieter.

    Frei nach dem Börsenmotto: dein Geld ist ja nicht weg, es hat nur ein anderer.


    Mit dem Link bin ich nicht ans Ziel gekommen.

    Bei mir funktioniert der Link ganz normal

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

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  • Hier der Link zum allgemeinen Kontaktformular: https://www.dhpg.de/de/kontakt


    Das ist aktuell vermutlich der einzige Weg.


    Zitat

    Der Staat hat dich gefördert, und du hast auf diese Förderung einen Bestandsschutz unter den genannten Bedingungen.

    Das ist gängige Praxis und funktioniert eigentlich auch überall, nur hat eben die Brennstoffzelle den Nachteil

    (welcher gerade eingetreten ist) daß so gut wie niemand dir weiterhelfen kann mit Service und Ersatzteilen

    wenn der Hersteller pleite geht.

    Dadurch dass der Staat mich gefördert hat und ich in die Technik investiert habe, ist auch indirekt eine Förderung der Technologie erfolgt. Aber das ist ja eigentlich auch egal, denn es ändert nichts daran, dass der Staat mit Förderungen und Subventionen Investitionen in bestimmte Richtungen lenken will und lenkt. Und damit ist m. E. auch die Verantwortung verbunden, die Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten, dass diese Investitionen auch langfristig sinnvoll sind.


    Zitat

    Bei einem Motor BHKW können das prinzipiell viele Leute/Firmen und Ersatzteile sind normal im Handel lieferbar.

    Da muss ich vehement widersprechen: Es gibt nur wenige Installationsbetriebe, die für die Wartung und Reparatur von motorbetriebenen BHKWs ausgebildet sind. Ich habe selbst erlebt, dass die Wartung des Stirling-BHKWs zum Schluss nur noch durch den Hersteller selbst möglich war - zu sehr hohen Kosten - weil kein lokaler Betrieb entsprechend ausgebildete Monteure hatte. Und auch die Ersatzteile sind nicht mehr lieferbar, wenn der Hersteller aus der Technologie aussteigt. Das war bei Brötje 2021 der Fall. Man hätte die eine Reparatur noch machen können, konnte mir aber nicht zusichern, dass die gleiche Reparatur 2 oder 3 Jahre später nochmals möglich sein würde. Die unwirtschaftlich hohen Kosten der Reparatur und das Wissen, dass diese in 2 bis 3 Jahren erneut ansteht, ohne zu wissen, ob diese dann noch möglich ist, waren für mich ausschlaggebend, das BHKW abzubauen.

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