BHKW mit Pellets für Neubau-Wohnanlage - Sinnvoll?

  • 220 Euro Heizkosten bei einem KfW-40-Neubau Reihenhaus pro Monat? Vermutlich noch Grundpreis zzgl. Kilowattstunden? Das ist ja mehr als bei einem ungedämmten Nachkriegsschuppen, der durch alle Ritzen zieht. Egal - Grundgütiger! Da wird jemand mit guten Beziehungen zum Verkäufer eine satte Rendite machen und die armen Hausbesitzer könnten vermutlich preiswerter mit Heizlüftern heizen. Stellt Euch schonmal auf langwierige Klageprozesse ein, um aus einem solchen Abzockknebelvertrag wieder raus zu kommen. Vielleicht ist die Abnahmepflicht auch noch grundbuchrechrlich besichert? Dann kommt ihr da möglicherweise nie wieder raus und zahlt, bis ihr einen Käufer für das Geldgrab findet. Also besser: Lacht den Verkäufer von dem Nepp aus und sucht Euch was Vernünftiges. :hutab:

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Gut, das war auch unser erster Eindruck! Argumentiert wurde, dass in diesen 220 EUR ja nicht nur die reinen Heizkosten stecken, sondern auch sämtliche Kosten für die Anschaffung der Heizung (die Häuser selbst haben ja keinerlei eigene Heizung bzw. im Kaufpreis des Hauses spart man sich damit ja die Kosten z.B. einer Wärmepumpe), Betrieb (Pellets nachfüllen, reinigen usw) und Wartung/Instandhaltung/Reparaturen...unterm Strich finde ich aber auch, dass sich das auf langfristige Sicht nicht rentiert (zumindest nicht für uns :) )

  • Sehe ich auch so, hier sollen die Käufer abgezockt werden. Zum Vergleich: bei angenommenen 150 m2 und 63,5 kWh/m2 Endenergieverbrauch würden theoretisch mit einer Gastherme selbst zu heutigen Gaspreisen einschl. Grundgebühr nicht mehr als 95 EUR/Monat anfallen. Angenommen eine neue Gastherme würde stolze 12.000 EUR kosten und 20 Jahre halten, dann kämen 50 EUR/Monat Abschreibung hinzu. Setzt man noch (vorsichtig) 15 EUR/Monat für Wartung und Instandhaltung an, dann landet man irgendwo um 160 EUR/Monat.


    Offensichtlich sollen hier die vermutlich sehr hohen Wartungskosten für die KWK-Anlage mindestens zum Teil auf die Wärmeabnehmer umgelegt werden, während der Betreiber die Stromerträge und die (zweifellos beachtliche) staatliche Förderung allein kassiert.


    Übrigens habe ich mittlerweile den Eindruck, dass der angegebene Endenergieverbrauch mit 63,50 kWh/m2 stimmt (das wäre mit Ach und Krach "KfW 100" Neubau-Mindeststandard), und dass die Einstufung als "KfW40" mit Hilfe eines (vermutlich legalen) Tricks erreicht wird, z.B. weil mit Holz geheizt wird. Heißt aber auch, wenn Ihr woanders ein echtes KfW40 Haus findet, müsstet Ihr dort Heizkosten statt für 63,5 kWh/m2 nur für ca. 30 kWh/m2 aufwenden.


    Fazit: Finger weg!! :bomb:

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Die geschätzten Kosten sollen aktuell bei grob 220 EUR pro Haus und Monat liegen.

    Nachtrag von Dir: Argumentiert wurde, dass in diesen 220 EUR ja nicht nur die reinen Heizkosten stecken, sondern auch sämtliche Kosten für die Anschaffung der Heizung


    Geschätzte Kosten vermute ich als niedrig angesetzte und was ist dann in den nächsten Jahren ?


    Gas kannst Du kaufen von wem es Dir am günstigsten angeboten wird, fertige Wärme hast Du nur einen Anbieter udn damit die Wahl nehmen und bezahlen. Zumindest in den 10 Jahren der Laufzeit - Alternativlos.


    Was ist im Falle einer Insolvenz des Wärmelieferanten, wie es so häufig in letzter Zeit passiert ist und die Leute im klaten saßen ?


    usw.

  • Meine Frau und ich haben uns nun auch sehr schnell dagegen entschieden. Wir haben - auch dank eurer vielen fundierten Antworten - ebenfalls den Eindruck, dass das gesamte Konstrukt (extrem hohe Heizkosten + starke Abhängigkeit vom BHKW-Betreiber + fauler "KfW 40-Trick") zulasten der Hauskäufer ausgelegt ist. Erschreckend, dass es aber bereits rund 20 Reservierungen mit z.T. festgelegten Notarterminen gab, als wir gestern vor Ort waren.

  • Die Menschen kaufen derzeit alles. Es ist klüger, die Kohle sinnvoll zu investieren und etwas abzuwarten. Normalisieren sich die Zinsen, fallen die Preise. Der russische Aktienmarkt liefet Dividenden von etwa 10 Prozent. So lässt sich das Kapital erhalten und man hat Zeit für einen guten Kauf.

  • 220€ sind wirklich Mondpreise. Anbei Mal nen Fernwärme Beispiel bei mir aus der näheren Umgebung

    Biomethan BHKW . Die Preise sind auf 10 Jahre festgeschrieben inklusive Aufbau vom Fernwärme Netz und allem im Ort.


    Nach dem Grundpreis könntest du noch immer knapp 34000kwh Wärme verbrauchen. 🙈

  • Darf man fragen in welcher Region die Siedlung entstehen soll bzw hast du einen Link für eine Verkaufsinternetseite ?

    oder auch ein Link zu einem Immobilien Portal wie Immowelt oder Immoscout wo das Objekt beschrieben ist ?

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp