Hauptverteilung Strom und bilanzielle Durchleitung

  • Der "saldierende Zähler" (Summenzähler) misst nicht gesamtsaldierend sondern nur phasensaldierend. Den kannst Du dir vorstellen wie zwei Stromzähler, welche rücklaufgesperrt sind. Einer misst, was Du in das Netz einspeist - und der andere was du beziehst. Beispiel: Du erzeugst 5kW brauchst gerade 4kW -> es wird ein 1kW vom Einspeisezähler gemessen. Du brauchst 4kW ohne etwas zu erzeugen, der Bezugszähler misst 4kW.


    Achso, eins noch: wie darf ich mir das "phasensaldierend" denn vorstellen?


    Danke!

  • Das ist genau der Punkt, den wir, Bernd und Alikante angesprochen haben. Das kann man als versteckte KWK Förderung des Gesetzgebers verbuchen.


    Phasensaldierend bedeutet:

    Das Problem mit dem "Erbsenzähler" ist derzeit vor allem, dass diese Zähler frei programmierbar sind und einige Netzbetreiber, wie meiner, keine Phasensaldierende Programmierung einsetzt. Das Bedeutet du erzeugst z.B. 1,83kWh pro Phase (5,5kWh) und hast einen Verbraucher mit 5,5kWh laufen. Theoretisch sollte der Zähler jetzt stehen, in der Realität misst der jetzt 3,66 kWh Einspeisung (ca 5 Cent) und 3,66kWh (ca. 20 cent) Bezug. Das ist in meinen Augen Betrug... dem kann man nur entgegnen, wenn das EVU von sich aus einen korrekt zählenden Zähler installiert, man einen Messtellenbetreiber beauftragt oder selbst misst. Das Recht des Messens und Wiegens obligt dem Verkäufer, er muss nur geeichte Werkzeuge dafür nutzten: BGH Az VIII ZR 107/93

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Hallo!


    Soll also heißen, dass der Teil, der den Querulant vom BHKW und nicht von Außen bezieht nicht zu ermitteln ist.


    Richtig, da ja der Verbrauch des Querulanten vom Bezug abgezogen wird. Wenn der jetzt mehr verbraucht als Gesamtbezug ist, würde es rein rechnerisch einen negativen Bezug ergeben. Wie das dann läuft hab ich mich auch schon vor Monaten gefragt und auch hier auch zur Diskussion gestellt, ohne abschließendes Ergebnis.



    Der "saldierende Zähler" (Summenzähler) misst nicht gesamtsaldierend sondern nur phasensaldierend. Den kannst Du dir vorstellen wie zwei Stromzähler, welche rücklaufgesperrt sind. Einer misst, was Du in das Netz einspeist - und der andere was du beziehst. Beispiel: Du erzeugst 5kW brauchst gerade 4kW -> es wird ein 1kW vom Einspeisezähler gemessen. Du brauchst 4kW ohne etwas zu erzeugen, der Bezugszähler misst 4kW.


    "Richtungssaldierend" wäre hier richtiger und verständlicher.



    Viele Grüße
    Joachim

  • Puh,
    da ist ja einiges an Beiträgen dazugekommen


    BHKW_newbee
    Cih glaub, Du siehst die Sache zu kompliziert
    und ich versuch es mal mit einer ganz einfachen Erklärung


    Wenn bhkw läuft
    - dann wird auch der Querulant(<- ist es schlimm, dass sich dieser Ausdruck eingebürgert hat?) einen Teil des Stromes beziehen
    - wenn es steht, werden alle extern Strom beziehen
    wann was wie genau geschieht spielt erstmal keine Rolle


    Bei der bilanziellen Durchleitung kannst Du Dir es am Besten so vorstellen,
    dass zu Zeiten wo das BHKW läuft, der Querulant den von ihm bezogenen Strom von den anderen (BHKW-Strombeziehern) geborgt bekommt.
    Wenn das BHKW steht, dann zahlt er dass zurück indem der Großteil dessen, was der Zäler nun misst auf seine Rehcnung geht


    -----------


    nen bissl komplizierter an Deinem Beispiel
    - BHKW in 10 Parteienhaus
    8 Stromkunden per BHKW, 2 Querulanten mit jeweils 4.000kwh Jahresverbrauch
    - BHKW mit 5kw elektrisch und 25.000kwh Jahreserzeugung, bei 20.000kwh "im Objekt verbrauch" und 5.000kwh Einspeisung


    1. Summenrechnung
    [das was von Aussen zugekauft wird] + [das was das BHKE erzeugt] -[ das was eingespsit wird] - [Verbrauch aller] = 0
    ist hoffentlich klar
    das mal umgestellt folgt [Zukauf] = 5.000 + 40.000 - 25.000 = 20.000
    Klingt logisch....20.000 kwh werden im Jahr zugekauft


    Es ist immer so, dass der Einkauf + Erzeugung - Einspeisung exakt den Ständen der Unterzähler entsprechen muss


    2. Verteilung
    auch klarer Fall, die beiden Querulanten mit ihren insgesamt 8.000kwh gehen seperat raus
    die anderen, haben dann je 1.500 zukauften und 2.500 BHKW Strom bekommen


    was wäre wenn
    die Querulanten vorm Summenzähler die seperate Leitung bekommen
    ind diesem Fall würde vermutlich die Einspeisemenge steigen (weil geringere Wahrscheinlichkeit der gleichzietuigen Eigennutzung im Objekt) auf sagen 10.000kwh
    und dafür (Summe muss ja wieder stimmen) würde der Zukauf auch um die Menge steigen müssen.
    Also geringere Eigennutzung und schlechtere Wirtschaftlichkeit.


    Zitat

    Dennoch lassen sich die realen Verbräuche der Bewohner aber doch nicht separat erfassen. Ich meine wenn nur Fremdbezug auftrott, so weiß man doch am Jahresende nicht mehr ob der Querulant daran wirklich einen Teil beigestuert hat, oder ob er nur zu den Zeiten einen (hohen) Verbrauch hatte, als das BHKW lief und er (ungewollt) darüber mit versorgt wurde.


    Die realen Verbräuche lassen sich durchaus erfassen,
    aber nicht deren Anteile an dem, was gerade aus BHKW kam und was ausm Netz....dies ist aber auch nicht notwendig, da allein die Jahresenergiemenge (vom Zähler gemessene Arbeit) für die Abrechnung hier relevant ist.

  • Hallo,

    klingt vlt. ein bisschen blöd, aber woher kommen die 40.000kWh in deiner Rechnung? [5.000+40.000-25.000...)? :whistling: 8|


    Wenn die Abrechnung nicht sooo detailliert erfolgt:
    - auf welche rechtliche Grundlage stützt sich diese "vereinfachte" Abrechnung dann? Ich meine beschweren sich die Mieter denn nicht, dass die Abrechnung teilweise ungenau ist?
    - und haben die BHKW-Betreiber (die lieben Vermieter) denn kein Interesse an einer verbrauchsgerechten und genauen Abrechnung und Kostenaufstellung/ Verbrauchsaufstellung?


    Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, dass die Abrechnung in der Praxis so einfach sein soll. Kann mir da jemand weiterhelfen?


    Vielen Dank! :thankyou:

  • Zitat

    klingt vlt. ein bisschen blöd, aber woher kommen die 40.000kWh in deiner Rechnung? [5.000+40.000-25.000...)? :whistling: 8|


    Antwort

    Zitat

    - BHKW in 10 Parteienhaus
    8 Stromkunden per BHKW, 2 Querulanten mit jeweils 4.000kwh Jahresverbrauch


    (8+2) x 4.000 = 40.000 ;)


    Zitat

    Wenn die Abrechnung nicht sooo detailliert erfolgt:


    Wieso nicht sooo genau???
    Das ist absolut genau und nachvollziehbar :!:



    und ist auch so akzeptiert, bzw. von der Bundesnetzagentur für gut befunden worden.


    Geh mal weg vom Strom
    und stell Dir das doch mal anders vor


    10 Mieterkeller, wo jeder seinen Jahreskartoffelbedarf einbunkern kann
    - bisher, jeder kauft selber bei seinem Lieferanten und packt seine 10 Sack in seinen Keller
    - nun, es gibt 1+x Lieferanten, die alle in einen großen Keller die Kartoffelsäcke einbunkern. Da kannst Du Deine reinstellen, oder auch der BHKW-Ökobauer seine reinschütten.
    Jeder kann seine 10 Sack von dort entnehmen, wenn denn sichergestellt ist, dass die Menge auch korrekt erfasst wird (da sitzt einer und passt auf....Unterverteiler)
    So hat jeder seine 10 Sack bekommen und wer beim BHKW-Ökobauer bestellt hat, bezahlt bei ihm die Rechnung und wer beim AKW-Acker gekauft hat, bezahlt sie dort.
    Die Mengen sind absolut genau erfasst.


    Kannst auch noch einen Schritt weitergehen,
    dass der BHKW-Öko-Kartoffelbauer selber dort wohnt und den Keller auch als Lagerraum nutzt.
    Mengen, die er nicht im Objekt verkaufen kann, verkauft er nach aussen (auch da passt einer auf, der Überschuss-Einspesezähler) ;)