Hallo,
ich bin ziemlich neu hier und habe schon eine Weile in euren BHKW-Forum nach Informationen für mein Anliegen gesucht, aber ich denke eine direkte Frage macht bei so vielen offene Punkte wie bei mir am meisten Sinn.
Hier sind meine allgemeine Daten:
- Freistehendes ungedämmtes Einfamilienhaus vom Baujahr 1959
- Zentral-Ölheizung mit 20 kw / 68% Nutzungsgrad + 5000 Liter Tanks (Brenner 15 Jahre alt, Kessel 25 Jahre alt)
- Brauchwasser Luft-Wärmepumpe im Keller mit 300 Liter Puffer (läuft hauptsächlich im Sommer und Übergangssaison)
- Kaminofen in Wohnzimmer (läuft hauptsächlich im Sommer und Übergangssaison)
Laut Energieberater liegt mein Wärmebedarf (2 Erwachsene + 2 Kinder) bei ca. 38000 Kwh/Jahr (ca. 3000 Liter Öl + 6000 Kwh Strom);
er hat mir empfohlen einige Massnahmen durchzuführen:
- Dämmung an der Fassade und an den Gaupenwänden und Dach
- neue Heizung mit einem Öl-Brennwertgerät
Die Gesamtkosten für diese Investion liegen bei ca. 52.000,- EUR , danach würden meine jährliche Energiekosten laut Bericht sich halbieren (von den aktuellen 3250,- EUR auf 1.450,- EUR).
Nun, ich habe irgendwie meine Zweifel dass so eine große Investition sich je wieder rechnet und habe mich deswegen etwas schlau gemacht und bin auf die Mini-BHKW's gestoßen. Daraufhin habe ich mein Nachbar diesbezüglich angesprochen. Er hat auch ein nicht gedämmtes Haus und wäre interessiert mit mir ein BHKW zu kaufen und zu betreiben.
Nach langes recherchieren haben wir uns für die marktführende Firma Senertec entschieden und ein erstes Gespräch vor Ort gehabt.
Hier ist die Zusammenfassung:
- aktuelle IST-gesamt Wärmebedarf: 8500 l Heizöl => 4.700,- EUR / Jahr
- aktuelle IST-Strombedarf: 10000 kwh el => 2.000,- EUR / Jahr
- aktuelle Wartungskosten: 230,- EUR / Jahr
Szenario mit einem Dachs G5.5:
- geschätzte Betriebstunden im Jahr: 4200
- Brennstoffverbrauch: ca. 8500 m3 Erdgas => 5.000- EUR / Jahr
- Wartung Dachs: 740,- EUR / Jahr
- KWK-Stromvergütung: 23000 kwh el => 1.175,- EUR / Jahr
- Stromrückspeisung: 13200 kwh => 740,- EUR / Jahr
- Energiesteuerrückerstattung: 96100 kwh Erdgas => 530,- EUR / Jahr
- Gesamtpreis: 38.500,- EUR zzgl. MwSt (inkl. Rohrleitungen zwischen den zwei Häuser).
Das schöne daran ist dass meine Energiekosten im Jahr sich genauso halbieren würden, halt aber mit weniger als die Hälfte der Investitionsumme!!
Bevor wir uns definitiv festlegen und den Dachs bestellen, wollte ich hier aber hören was all die erfahrenen Dachs-Betreiber dazu meinen...
Hier sind meine immer noch offenen Fragen:
- kann man die Kalkulation der Fa. Senertech wirklich trauen? Sind die geschätzten Betriebstunden realistisch?
- für das Warmwasser wurde uns ein Frischwassermodul + 200 Liter Warmwasserspeicher empfohlen. Ist es korrekt, wenn man betrachtet dass im Nachbarhaus 2x 3-köpfigen Familien noch wohnen? Oder könnte man auf den Puffer verzichten?
- für die Spitzenlastabdeckung wurde uns ein 20kw-Gasbrennwertgerät als Zusatzheizung angeboten. Eigentlich könnte ich mein Haus auch an kalten Wintertage über den Kaminofen heizen (mein Nachbar aber nicht...), daher die Frage ob das Modul wirklich notwendig sei oder evtl. etwas anderes besser passen würde??
- sind eventuelle Pläne für eine Sauna und/oder ein kleines Pool im Garten technisch gesehen übertrieben für unsere Konstellation?
- stimmt dass ein Zuschuss für jede laufende Meter Fernwärmeleitung gibt?
- kann man gleichzeitig den BAFA-Zuschlag + KfW-Zuschuss bzw. KfW-Kredit beantragen?
- sollten wir für ein solches Vorhaben eine GbR gründen? Oder ein Gewerbe anmelden? Hat jemand schon Erfahrungen an dieser Stelle gesammelt?
- der steuerliche Aspekt ist auch noch recht dunkel: kann man z.B. die Mehrwertsteuer auf mehrere Jahren abschreiben? Ich möchte natürlich keine detaillierte Steuerberatung, nur wissen was geht und was nicht geht. Ich habe hier in Forum recht unterschiedliche Meinungen gelesen.
Ok, ich denke es sind 'ne Menge Fragen und hoffe ganz herzlich zumindest ein paar davon beantwortet zu kriegen.
Mit großen Dank im voraus für eure Unterstützung,
Milvie