Erneuerbare Energie - unbezahlbar?

  • Ist es sachlich zu behaupten daß erneuerbare unbezahlbar sind ?

    1. Ja, das ist sachlich! Sachlich bedeutet ja noch lange nicht richtig.

    2. Das steht als Frage über dem Thema hier. Ist also noch nicht einmal eine Behauptung.

    3. Es gehört zur allgemeinen Thematik |__|:-) dieses Forum.

    Mein Anliegen oben war lediglich, hier nicht in eine politische Glaubensdiskussion abzugleiten. Erfahrungsgemäß ist das nicht produktiv, auch in diesem Forum nicht, in dem es ansonsten doch vergleichsweise kultiviert zugeht. :hutab:

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Da hast Du völlig Recht. Ich hör' ja schon auf.


    Zurück zu den Sachthemen.

    Achso, ja da war ja was, in 50 oder 100 Jahren können wir ja den Atommüll als günstigen Brennstoff wieder verheizen.

    Von daher ist es eh besser man buddelt es nicht ein, damit man es immer griffbereit hat. :-)_:-)

    Auch wenn Du dazu LOL sagst, wir sollten den technischen Fortschritt nicht unterschätzen.


    Methoden wie Spallation (Umwandlung von Atommüll in Isotope mit weitaus kürzeren Halbwertszeiten) sind in der Entwicklung und eröffnen eines Tages vielleicht die Möglichkeit, das Zeug beispielsweise nur 100 Jahre sicher lagern zu müssen anstatt eine Million Jahre (von der Möglichkeit damit Energie zu gewinnen ganz abgesehen: Ob das dann günstig ist weiß ich nicht, Hauptsache das Zeug ist schneller weg). In dem Fall würden Nachfahren von uns schon aus Sicherheitsgründen diese Möglichkeit nutzen wollen und uns eines Tages wohl verfluchen, wenn wir es mit hohem Aufwand "sicher endlagern" und sie dadurch zwingen, es mit noch größerem Aufwand wieder herauszuholen. Bei der Asse hat man vor 50 Jahren auch behauptet, dass das Zeug "sicher endgelagert" sei. Nach dem damaligen Erkenntnisstand war das vielleicht auch so. Aber unsere Generation hat jetzt den Ärger und Milliarden an Kosten damit, es wieder herauszuholen und ordnungsgemäß aufzuarbeiten. Wir sollten diesen Fehler nicht wiederholen.


    Ich glaube aber, dass die Endlager-Suche sich in jedem Fall noch so lang hinzieht bis klar ist, ob alternative technische Lösungen zur Entsorgung des Atommülls realistisch sind.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    4 Mal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Fakt ist - ich höre seit über 20 Jahren wie günstig und zukunftsfähig die EE sind - und je mehr wir bekommen umso höher wird die Energierechnung.

    Ist so ähnlich wie die Bio-Landwirtschaft - ohne zusätzliche Subventionen wäre jeder Betrieb innerhalb von zwei Jahren zahlungsunfähig, weil der Markt die Produktionskosten nicht hergibt. Hör ich auch schon seit über einem Jahrzehnt, wie zukunftsträchtig das Business sei...


    Zudem sind wir mit unserem 20 jährigen EEG mittlerweile unter den Top3 in der EU was den CO2 Ausstoß je kWh Strom anbelangt - eine echte Erfolgsgeschichte!

    Einmal editiert, zuletzt von Solardachs ()

  • und wie lange wird schon nach einem Atom Endlager gesucht ?


    und wie lange wird schon von der Wissenschaft propagiert daß zuviel Co2 eine Klimaerwärmung nach sich zieht ?


    EE brauchen keine Subventionen mehr und sind auch aktuell die günstigste Erzeugungsform.

    Das einzige Manko ist die Redundanz und das ist relativ einfach lösbar.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Redundanz ist ganz einfach und billig, oder?


    Hast bestimmt auch zwei Küchen daheim und zwei Handys am Mann, falls mal eins nicht geht!

    Mach ich auch immer so - ich kaufe alles zweimal, könnte ja mal was kaputt gehen...

  • Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, war im Stromnetz immer schon Redundanz vorhanden.

    Weil jedes Kraftwerk kann ausfallen, deshalb ist immer nennenswerte Redundanz nötig.


    Bei der Redundanz zählt dann die gesicherte Leistung und die ist relativ günstig als Gaskraftwerk hinzustellen.

    Aber die Betriebskosten sind teuer (Brennstoff), das macht aber bei wenig Voll-Laststunden das Kraut nicht fett.


    Mit viel EE im Netz sind die Stromerzeugungskosten äußerst niedrig im Durchschnitt,

    zur Wahrheit gehört natürlich auch die Kosten der Redundanz, die Kosten des Netzausbaus.

    Das Problem ist nur daß es jetzt für alle ersichtlich ist was es kostet, ein Atommüll Endlager verschwindet in

    irgendeinem Bundeshaushalt und keiner sieht auf den ersten Blick was der Mist kostet.


    Und die zweite Frage wäre dann wie eine co2 neutrale Energieversorgung deiner Meinung nach aussehen sollte ?

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  • Fakt ist - ich höre seit über 20 Jahren wie günstig und zukunftsfähig die EE sind - und je mehr wir bekommen umso höher wird die Energierechnung.

    Ich weiß ja nicht, wie Du rechnest. Eventuell sind das auch Effekte, die nichts miteinander zu tun haben.


    Die Energierechnung meines Haushalts ist jedenfalls auf Jahre hinaus günstig.


    Die meisten kWh (ca. 75% meines Verbrauchs) erzeugen wir solar, da liegen wir dauerhaft bei ca. 10ct/kWh tagsüber / Direktverbrauch und ca. 25ct/kWh nachts / Speicher.


    Die restlichen 25% unseres Verbrauchs (zukünftig weniger wegen Vergrößerung der PV auf 25kWp) decken wir über ein heizölbefeuertes BHKW. Da liegen wir derzeit und auch die nächsten 3-4 Jahre bei ca. 12-15ct/kWh nachts / Direktverbrauch und ca. 27-30ct/kWh tags / Speicher


    Netzbezug haben wir kaum.


    Rechne ich die Verdrängung von CO2-intensivem Strom mit ein, dann haben wir trotz des Heizöl-BHKW für die Energieversorgung des Hauses und unserer Autos eine negative CO2-Bilanz...


    Auch auf Deutschland bezogen ist der CO2-Ausstoß pro kWh zwar nicht so gut wie der Frankreichs (wegen der AKW) oder Österreichs (Wassserkraft), aber deutlich besser als der von Ländern, die ihre Energie überwiegend fossil erzeugen.


    Top-3? Beleg das doch bitte mal.


    Ich habe das hier gefunden:

    https://de.statista.com/statis…stromerzeugung-in-der-eu/


    Wir waren schon mal besser, aber der Atomausstieg war eben auch von einem großen Teil der Bevölkerung (und damals auch von mir - habe meine Einstellung zur Kernkraft geändert) gewollt.


    Der hohe Strompreis bei uns ist ja größtenteils politisch gewollt - Strom ist mit mehr Abgaben und Steuern belastet als Benzin. Mit dem Ziel, Strom zu sparen - ein meiner Ansicht nach völlig falsches Ziel. Warum sollte man ausgerechnet Strom sparen?

  • Ich denke, Du musst mir hier nichts erzählen - dafür bin ich in dem Geschäft zu lange unterwegs!

    Ich habe bereits 2004 selbst über 60 kWp installiert auf meinen Dächern und war verantwortlich für den Sammeleinkauf von ca. 850 kWp

    Batteriespeicher betreibe ich seit 2014 - ich kenne die Möglichkeiten als auch die Kosten.

    Strombezug ist bei mir der Hauptkostenfaktor mittlerweile die Grundgebühr - bei ca. 55000 kWh übers Jahr gesehen.


    Aktuell habe ich am Hauptstandort 50 kWp + Dachs HR + 30 kW Batterie (dreiphasig mit 18 kW max Leistung) als Eigenverbrauchsanlage hier stehen und am Nebenstandort 27 kWp + Dachs Erdgas + 12 kW Batterie) - also erzähl mir was Neues!


    Aber zurück zum Thema:

    Eine echte Erfolgsgeschichte - gestern Abend weit über 759 g CO2 je kWh Strom im Land der Energiewende.

    Aber im Winter wird es bestimmt besser...


    2022 waren wir irgendwo bei ca. 450g CO2 übers Jahr gesehen - 2023 wird bestimmt besser. Wenigstens noch ein Bereich, wo Deutschland sich an die Spitze vorarbeitet!



    Ach ja - Frankreich hatte gestern zur gleichen Zeit 47 Gramm und Tschechien 592 Gramm - Länder ohne Energiewende können es offensichtlich besser als Deutschland!


    Es macht nur einen kleinen Unterschied, ob die Redundanz bei


    Y + 1


    oder bei


    Y x 2


    liegt. Und für die EE muss man die EE selbst massiv überbauen UND zusätzlich noch die Kapazität für die Dunkelflaute in der Hinterhand haben - egal ob Gaskraftwerk oder irgendwelche Speicher. Das wäre dann schon eher Y x 3 - richtig schön kostengünstig!

    2 Mal editiert, zuletzt von Solardachs () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Solardachs mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Warum baust Du dann so viel Solar, wenn es doch so teuer ist? Bin verwirrt...

    Was ist das nun für eine Frage?

    Man muss Dir doch nicht erklären, was der Unterschied zwischen einer lokalen Kalkulation und einer Gesamtkostenbetrachtung ist. Insbesondere, wenn die lokale Installation zu Lasten der Gesamtkosten subventioniert ist.

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  • Mich ärgert es, dass ich nicht noch zusätzliche Dächer gepachtet habe damals!


    Bei 57,4 Cent netto und 2% Kreditkosten und unserer Einstrahlung (seit 20 Jahren im Schnitt über 1100) eine Goldgrube auf EEG-Umlage-Kosten der Strombezieher.


    Aber schlechtes Gewissen habe ich deswegen nicht - jedes Volk hat die Regierung die es verdient

  • Ach ja - Frankreich hatte gestern zur gleichen Zeit 47 Gramm und Tschechien 592 Gramm - Länder ohne Energiewende können es offensichtlich besser als Deutschland

    das klingt zwar logisch. aber ja, wir haben noch einiges zu tun und sind sicher nicht immer auf dem komplett richtigen Weg. Dennoch sehe ich nicht, das ich mit Frankreich oder Tschechien tauschen wollte

  • liegt. Und für die EE muss man die EE selbst massiv überbauen UND zusätzlich noch die Kapazität für die Dunkelflaute in der Hinterhand haben - egal ob Gaskraftwerk oder irgendwelche Speicher. Das wäre dann schon eher Y x 3 - richtig schön kostengünstig!

    du könntest uns ja mal erhellen, was eigentlich der Zweck dieses Threads sein soll ?

    wenn ich dir eine konkrete Frage stelle wie du persönlich eine co2 neutrale Energieversorgung siehst,

    kommt einfach ganz elegant nichts.


    Du weißt selber daß installierte Leistung von EE Anlagen wesentlich günstiger in der Anschaffung ist, und auch deutlich günstiger

    im Unterhalt als ein Kraftwerk.

    Und die Redundanten fossilen Kraftwerke stehen ja größtenteils schon und können erstmal weitergenutzt werden, ist ja nicht verwerflich.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Erzählt hier das Kraftwerke teuer im Unterhalt sind und fordert gleichzeitig das sie als Reserve bestehen bleiben müssen - logisch!

    Sonst könnte man ja den günstigen und CO2 armen Strom nicht produzieren - so wie gestern, wie im aktuellen Beispiel dargestellt.

    Grüne „Logik“ in Reinform, da muss ich mich doch glatt um 360 Grad drehen, damit ich das auch verstehen kann…