Kernfusion – Stand und Ausblick (heute: Mi, 2023-08-16)

  • Für alle die Online sind und in einer 3/4 Stunde noch nichts vor haben:

    Vortrag zum Thema Kernfusion – Wo stehen wir und was können wir erwarten?

    Beginn um 20:00, Mittwoch, 2023-08-16


    Die Veranstaltung findet im BigBlueButton statt:

    https://bbb.piratensommer.de/b/gui-j2e-jh1-sbw


    Erzeugung von elektrischem Strom, Industriewärme, Fernwärme, Nutzung als Raumschiffantrieb?

    Gut 100 Jahre nach der Entdeckung der Kernfusion als Energiequelle der Sterne schickt sich eine neue Fusionsindustrie an, erste technisch nutzbare Fusionssysteme zu bauen und so die reine Experimentierphase der Plasmaphysik hinter sich zu lassen. Wie weit sind diese Firmen wirklich? Welche Rolle spielt die staatliche Forschung in diesem Zusammenhang, die seit den 50er-Jahren ernsthaft an dem Thema arbeitet?


    Am 16. August 2023 ab 20:00 wollen wir diesen Fragen in einer Onlineveranstaltung nachgehen. Stefan Urbat bringt uns auf den aktuellen Stand und wird dann mit uns diskutieren über die Machbarkeit und den Stellenwert der Kernfusion.


    Ich bin gespannt, ob die Fusionskonstante sich merklich verkürzt hat ;)


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Ich bin gespannt, ob die Fusionskonstante sich merklich verkürzt hat ;)

    Und was kam raus? Hatte leider keine Zeit.


    Das mit der Fusionskonstante kann ich bestätigen – habe als Schüler in den 60ern auch dran geglaubt, dass ich das noch erleben werde... :)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Nein hab ich ehrlich gesagt nicht, ist nicht gerade kurz.


    Gib doch mal ne kurz Zusammenfassung was sich geändert hat, also die wesentlichen Dinge.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Hm, also eigentlich nichts neues, reden wir weiter wenn die Pilotanlage Ergebnisse liefert,

    also vermutlich in 50 Jahren 8o

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Was mir auffällt ist, dass man immer sagt "Wasserstoff gibt es unendlich viel auf der Erde". Aber hier ist dauernd davon die Rede, dass das Tritium aus Lithium ausgebrütet wird. Müssen wir dann irgendwann die E-Autos wieder abgeben, damit die Fusionhenne genug "Eier" zum brüten hat :?:

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Es gibt bei der Kernfusion so viele Probleme um überhaupt erstmal den ersten Versuchsreaktor ans laufen zu bekommen.


    Von den Problemen die dann im laufenden Betrieb erst noch entstehen (Versprödung usw) reden wir erstmal noch gar nicht.


    Und ob das ganze dann auch wirtschaftlich ist oder einfach nur ein Spiel für reiche Militärmächte wird auch erst ein laufender Betrieb

    zeigen.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Es ist uneingeschränkt grundlastfähig. Abgesehen davon, ist es eine echte technologische Herausforderung. Der Staat, der Innovation fördert, wird damit eine Spitzenposition einnehmen.


    D wird es nicht (mehr) sein.

  • Müssen wir dann irgendwann die E-Autos wieder abgeben

    Bis das im großtechnischen Maßstab fertig ist brauchen wir keine E-Autos mehr, weil wir uns dann schon zum Zielort beamen lassen können... :)


    aber im Ernst: Sofern die Fusion jemals großtechnisch gelingt, so wäre der Materialverbrauch in Tonnen (Lithium oder Wasserstoff) dafür – glaube ich – marginal. Das geht ja dann auch nach E=mc2 – auch wenn (wie beim Uran) der tatsächliche Wirkungsgrad weit unter dem theoretischen liegen dürfte.

    Der Staat, der Innovation fördert, wird damit eine Spitzenposition einnehmen.


    D wird es nicht (mehr) sein.

    Immerhin gibt es eine ganze Liste von Instituten, die sich in der EU mit dem Thema beschäftigen. Deutschland als solches kannst Du in dem Zusammenhang sowieso vergessen: Um so ein Programm auf die Schiene zu setzen (immer vorausgesetzt es kommt jemals etwas technisch und wirtschaftlich Verwertbares dabei raus), braucht es die Wirtschaftskraft eines Landes wie USA oder China – oder eben von ganz Europa.


    Das europäische Projekt Iter sollte jedenfalls laut Planung (2019) im Jahr 2025 in Betrieb gehen und 20 Mrd EUR kosten. Inzwischen rechnet man mit einer Verzögerung um mehrere Jahre, und mein Eindruck ist dass jedes zusätzliche Jahr auch mehrere Milliarden zusätzlich kostet.


    Da könnte man jetzt als einfacher Bürger überlegen, wie viele Windanlagen man stattdessen für 20-30 Mrd EUR hätte bauen können. Oder andersrum: Was Stromspeicher europäischer Bauart heute schon kosten und leisten würden, wenn die EU in den Zehnerjahren 20-30 Mrd EUR in die entsprechende Forschung gesteckt hätte.


    Aber ich will die Forschungsausgaben als solche gar nicht in Frage stellen. Die aus meiner Sicht relevante Frage ist, ob die Fusion überhaupt noch jemand braucht, wenn sie eines Tages mal fertig ist (immer vorausgesetzt dass sie jemals fertig wird). Die weltweite Stromerzeugung dürfte bis 2060 (das sind wohl aktuell die optimistischen Schätzungen für die Fusion) jedenfalls in den Industrieländern schon weitgehend auf erneuerbare Energien (plus geeignete Speicher für die Grundlastfähigkeit) umgestellt sein, und zwar für einen Bruchteil des Geldes das es kosten würde, dieselbe Energie über Fusion bereitzustellen. Ich wette jetzt nicht (weil ich es nicht mehr erleben werde), glaube aber, dass mehr als ein paar Marktnischen – z.B. in der Raumfahrt – für die Fusionstechnologie bis dahin gar nicht mehr übrig bleiben werden.

    |__|:-)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Also Forschung ist natürlich immer gut, egal ob Sie irgendwann was wirtschaftlich sinnvolles hervorbringt oder eben nur

    "Grundlagen" für weitere Forschung.

    Wobei bei der Fusion die finanziellen Dimensionen schon enorm sind, und eigentlich schon jetzt offensichtlich ist daß

    ein wirtschaftlicher Betrieb eines Fusionsreaktors zur Stromerzeugung niemals gegeben ist, weil die EE dies günstiger können,

    sogar inkl. Speicherung.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp