Wie sinnvoll ist ein Speicher für eine PV Anlage bei einem bestehenden Vitovalor PT2?

  • Hallo zusammen,


    Ich wäre dankbar über eure Meinung, denn ich weiß, es treiben sich einige kluge Köpfe hier rum.

    Ich habe bereits eine Vitovalor PT2, mit der ich soweit (das Gas könnte natürlich günstiger sein) zufrieden bin.

    Nun denke ich darüber nach zum einen einzelne Räume mit einer Klimaanlage zu beheizen und zum anderen eine PV Anlage auf mein Dach zu machen.


    Das erste Angebot ist da und natürlich mit Speicher. Der Speicher wird aber laut Angebot nur von der PV Anlage gespeist.

    Ist da der Speicher denn wirklich sinnvoll? In der Heizphase wird die Grundlast abends doch eh durch BSZ abgedeckt.

    Dazu kommt, dass wir relativ oft unser E-Autos schon mittags zuhause haben und den Strom direkt ins Auto einspeisen könnten.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Ich wäre dankbar über eure Meinung, denn ich weiß, es treiben sich einige kluge Köpfe hier rum.

    Wir alle vermögen nicht in die Zukunft zu sehen, jedoch habe ich die Vision, dass in den nächsten Jahren hier in Deutschland wie bereits im Ausland üblich, der Strompreis variable ist. Bis auf Kleinstkunden wird sich dann sicherlich niemand mehr einen Festtarif wie derzeit üblich leisten können, da die Stromlieferanten für diese Festpreise einen hohen Preis aufrufen werden.


    Anmerkungen, dass ja derzeit der Strompreis wieder runtergehe, stehen dem nicht entgegen.

    Unter diesem Aspekt bin ich der Ansicht lohnt sich ein Stromspeicher, wenn er nicht zu teuer ist. Teilweise werden Preise aufgerufen die absolut unwirtschaftlich sind.

    Wir selbst haben einen Stromspeicher angeschafft der von PV und KWK geladen wird, funktioniert sehr gut. Künftig gehen wir davon aus, dass er auch mit sehr preiswerten Netzstrom geladen wird, in den entsprechenden Tiefpreiszeiten. siehe hier

  • Der Speicher wird aber laut Angebot nur von der PV Anlage gespeist.

    Ist da der Speicher denn wirklich sinnvoll?

    Ob ein Speicher an sich sinnvoll ist, hängt davon ab wie hoch der Mehrpreis für den Speicher ist und wie viel Bezugsstrom (zu welchem Preis) durch den Speicher zusätzlich gespart werden kann. Aber wenn schon Speicher, dann sollte dieser jedenfalls auch Strom von der PT2 aufnehmen. Im Winter reicht der PV-Strom allein meist nicht mal ansatzweise aus um einen Speicher zu laden. Die PT2 läuft dann zwar durch und erzeugt außerhalb der Hauptverbrauchszeiten auch Überschüsse, aber wenn sie den Speicher nicht laden kann und dieser mangels PV-Strom meistens leer ist, müsstest Du für jeden Verbrauch oberhalb 0,7 kW dann wieder Bezugsstrom zukaufen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Wir selbst haben einen Stromspeicher angeschafft der von PV und KWK geladen wird, funktioniert sehr gut.

    Der nette Vertreter, der mir die PV Anlage und den Speicher verkaufen wollte, hat mich angeschaut wie ein Auto, als ich mit dem Vorschlag kam.

    Die größte Hürde für die Einspeisung des Stroms aus dem Speicher wird wohl sein, dass in diesem dann Strom aus 2 unterschiedlichen Erzeuger mit unterschiedlichen Abrechnungen steckt - eine ausgewachsene Katastrophe für jeden deutschen Bürokraten.

    Da es eh schon schwer ist, einen PV Installateur zu finden.. Einen, der mir auch noch den Speicher sinnvoll einbindet, wird wohl die Nadel im Heuhaufen. Und separater Speicher macht diese gleich mal 19% teurer, oder?


    Aber wenn schon Speicher, dann sollte dieser jedenfalls auch Strom von der PT2 aufnehmen. Im Winter reicht der PV-Strom allein meist nicht mal ansatzweise aus um einen Speicher zu laden. Die PT2 läuft dann zwar durch und erzeugt außerhalb der Hauptverbrauchszeiten auch Überschüsse, aber wenn sie den Speicher nicht laden kann und dieser mangels PV-Strom meistens leer ist, müsstest Du für jeden Verbrauch oberhalb 0,7 kW dann wieder Bezugsstrom zukaufen.

    So sehe ich das ja auch. Mein Autarkiegrad steigt damit im Winter deutlich an.


    Vielen Dank für euren Input.

    Ein weiteres Argument, dass gegen einen großen Speicher sprechen würde, ist die Tatsache, dass ich berufsbedingt regelmäßig mit neuen E-Autos versorgt werde und ich schon die Hoffnung habe, dass Vehicle2Grid bzw. Vehicle2Home sich in den nächsten 3-4 Jahren durchsetzt.

  • Hallo


    habe auch eine PT2

    solar + speicher 7,5kw

    klappt wunderbar.


    die pt2 speist auch in den akku


    alles was du zusäztlich brauchts ist ein leistungsmesser,

    ( einbau ca 1000,-)



    und natürlich 2 2 richtungszähler.


    gruss gerd

  • Die größte Hürde für die Einspeisung des Stroms aus dem Speicher wird wohl sein, dass in diesem dann Strom aus 2 unterschiedlichen Erzeuger mit unterschiedlichen Abrechnungen steckt - eine ausgewachsene Katastrophe für jeden deutschen Bürokraten.

    Mag sein, dass Bürokraten das als Problem sehen – ist es aber nicht. Der Stromspeicher ist messtechnisch einfach ein weiterer Verbraucher, d.h. der eingespeicherte Strom wird abrechnungstechnisch nicht anders behandelt als wenn Du damit beispielsweise einen Warmwasserspeicher geladen hättest (siehe beigefügte Prinzipskizze). Durch das Ausspeichern reduziert sich dann lediglich der Verbrauch aus anderen Quellen. Ob der ausgespeicherte Strom mal PV oder BHKW war, interessiert dabei niemand, weil das Ausspeichern selbst abrechnungstechnisch irrelevant ist.


    Das einzige was man in den Griff kriegen muss ist die Technik. Überschüssiger PV-Strom geht heutzutage bei Neuanlagen direkt als Gleichstrom in die Batterie. Die PT2 gibt dagegen Wechselstrom ab. Du benötigst also ein zusätzliches Gerät, um den Wechselstrom aus der PT2 in Gleichstrom für die Batterie umzuwandeln.

    Ein weiteres Argument, dass gegen einen großen Speicher sprechen würde, ist die Tatsache, dass ich berufsbedingt regelmäßig mit neuen E-Autos versorgt werde und ich schon die Hoffnung habe, dass Vehicle2Grid bzw. Vehicle2Home sich in den nächsten 3-4 Jahren durchsetzt.

    Vehicle2Grid braucht erstmal kein Mensch, das wird auf absehbare Zeit eine theoretische Überlegung bleiben. Dass es sich nicht rechnet, ist eh klar. Auch wäre V2G – anders als das gemeinsame Speichern von PV- und BHKW-Strom in einer Batterie – unter den heutigen rechtlichen Randbedingungen tatsächlich ein abrechnungstechnischer Albtraum.


    Vehicle2Home gibt es dagegen schon bei einigen Fahrzeugen, nur sind die Preise für V2H-fähige Wallboxen derzeit noch astronomisch. Außerdem bringt das nur was, wenn die Randbedingungen stimmen. Wenn Du beispielsweise mit dem Auto tagsüber unterwegs bist, fällt Laden aus der eigenen PV-Anlage schon mal flach. Laden aus öffentlichen Säulen kostet 40-80 ct/kWh, ist also fast immer teurer als heimischer Bezugsstrom. Lohnen könnte sich das für einen Pendler nur, wenn man beim Arbeitgeber kostenlos oder stark verbilligt laden kann und den Strom dann quasi im Auto abends mit nach Hause nimmt um sich das Essen zu kochen (so wie früher beim Kohle-Deputat). Oder natürlich bei einem Zweitwagen, der tagsüber zu Hause steht. Aber bis bezahlbare V2H-Systeme bei E-Autos flächendeckend zur Verfügung stehen, dürfte es noch einige Jahre dauern.


    Wenn sich also ein Heimspeicher bei Dir jetzt rechnet, solltest Du nicht auf V2H warten. Sofern er sich (noch) nicht rechnet, kannst Du die Entscheidung natürlich hinausschieben, bis klar ist ob und zu welchen Kosten V2H bei deinem Wunschfahrzeug möglich ist.

  • Der nette Vertreter, der mir die PV Anlage und den Speicher verkaufen wollte, hat mich angeschaut wie ein Auto, als ich mit dem Vorschlag kam.

    Offenbar wieder mal jemand der keine Ahnung hat.


    Die größte Hürde für die Einspeisung des Stroms aus dem Speicher wird wohl sein, dass in diesem dann Strom aus 2 unterschiedlichen Erzeuger mit unterschiedlichen Abrechnungen steckt - eine ausgewachsene Katastrophe für jeden deutschen Bürokraten.

    Also ich kann dort überhaupt keine Hürde erkennen.

    Die normale Zählerkaskade ermittelt wieviel PV udn wieviel KWK Strom ich selbst genutzt habe und ob das vorher nun im Stromspeicher gespeichert wurde oder nicht ist egal.


    Da es eh schon schwer ist, einen PV Installateur zu finden.. Einen, der mir auch noch den Speicher sinnvoll einbindet, wird wohl die Nadel im Heuhaufen. Und separater Speicher macht diese gleich mal 19% teurer, oder?

    Zum ersten können wir als Fachfirma mangels Erfahrung nichts sagen, einen Stromspeicher richtig einbindne sollte jeder Elektriker können und seperater Speicher ist Quatsch.


    Vehicle2Grid braucht erstmal kein Mensch, das wird auf absehbare Zeit eine theoretische Überlegung bleiben.

    Ja völliger Unsinn, noch mehr Technik damit noch mehr Ausfälle...und dann ist das Fahrzeug ja nur zeitweilig an der Steckdose und die Akkus halten auch nicht ewig, bei Doppelnutzung verkürzt sich die mögliche Fahrstrecke noch schneller.


    Überschüssiger PV-Strom geht heutzutage bei Neuanlagen direkt als Gleichstrom in die Batterie.

    Ja, sehr wichtig ! Direkt von DC in den DC Akku ohne Umwege über AC.

  • Offenbar wieder mal jemand der keine Ahnung hat.

    Erfreulicherweise hat er sich nochmal mit seinem E-techniker zusammengesetzt und meldet vor 10 Minuten, dass es doch geht :)


    Durch das Ausspeichern reduziert sich dann lediglich der Verbrauch aus anderen Quellen. Ob der ausgespeicherte Strom mal PV oder BHKW war, interessiert dabei niemand, weil das Ausspeichern selbst abrechnungstechnisch irrelevant ist.

    Vehicle2Grid braucht erstmal kein Mensch, das wird auf absehbare Zeit eine theoretische Überlegung bleiben. Dass es sich nicht rechnet, ist eh klar. Auch wäre V2G – anders als das gemeinsame Speichern von PV- und BHKW-Strom in einer Batterie – unter den heutigen rechtlichen Randbedingungen tatsächlich ein abrechnungstechnischer Albtraum.

    Kleines Missverständniss: Mir ging es um das Einspeisen des Stroms ins Netz. Das macht natürlich aktuell noch keinen Sinn, solange wir alle zu einem Preis kaufen und einspeisen. Aber ich rechne fest damit, dass in der nicht so fernen Zukunft flexible Stromtarife für Netzstrombezug und Netzstrom-Einspeisung eine Rolle spielen werden. Dann macht a) das Einspeisen von Strom aus deinem Speicher Sinn und b) Vehicle2Grid wird finanziell sehr attraktiv.

  • ich rechne fest damit, dass in der nicht so fernen Zukunft flexible Stromtarife für Netzstrombezug und Netzstrom-Einspeisung eine Rolle spielen werden.

    Beim Netzstrombezug wird das ziemlich bald kommen, vielleicht zukünftig auch für den Strom aus öffentlichen Ladesäulen (z.B. Preisaufschläge für das Laden zwischen 17:00h und 22:00h). Bei der Einspeisevergütung für Strom aus dezentralen Erzeugern (insbesondere aus PV-Anlagen) würde es ebenfalls Sinn machen, zumal dadurch auch ein Anreiz für das netzdienliche Laden von Stromspeichern geschaffen würde. Das wird aber (schon wegen der komplexeren technischen Voraussetzungen) deutlich später kommen, und dann nur ggf. für Neuanlagen und/oder für ausgeförderte Anlagen.


    In Niedrigpreiszeiten eingespeicherten Bezugsstrom (z.B. aus dem Auto) in Hochpreiszeiten ins Netz abzugeben, würde hingegen ein vollständiges Umkrempeln unserer Tarifstruktur (und auch des Steuer- und Abgabensystems) verlangen. Zusätzlich zu Hausspeichern in Millionen von bewohnten Gebäuden (auch für Gebäude ohne PV!) bräuchte das Millionen von E-Autos und ein flächendeckendes System bidirektionaler Ladesäulen, die nach einem einheitlichen Tarif abgerechnet werden – und natürlich entsprechende Anreize für die Verbraucher. Dass sich das im Vergleich zu anderen Speichermethoden jemals rechnet, kann ich mir kaum vorstellen, zumal die wesentlich einfacher zu bewältigende Speicherung von PV- und billigem Bezugsstrom rein für den Eigenverbrauch doch wahrscheinlich schon 80% der Schwankungen beim PV-Strom abfangen würde. Zum Ausgleich von Schwankungen beim Windstrom oder zur Überbrückung von Dunkelflauten eignen sich alle diese Methoden sowieso nicht, weil es hier nicht um Stunden geht sondern um Tage bis Wochen, die sich mit Stromspeichern nicht wirtschaftlich abdecken lassen.


    Fazit: Flexible Stromtarife werden beim Bezug bald kommen, vielleicht auch bei der Einspeisung von Überschuss-Strom aus PV-Anlagen und BHKW's. Aber die Einspeisung von Strom aus Privatspeichern (egal ob im Haus oder im Auto) ins Netz ist volks- wie betriebswirtschaftlich so uninteressant, dass die meisten von uns das wohl nicht mehr erleben werden. Jedenfalls würde ich eine private Anlagenplanung auf so etwas nicht abstellen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Zusätzlich zu Hausspeichern in Millionen von bewohnten Gebäuden (auch für Gebäude ohne PV!) bräuchte das Millionen von E-Autos und ein flächendeckendes System bidirektionaler Ladesäulen, die nach einem einheitlichen Tarif abgerechnet werden – und natürlich entsprechende Anreize für die Verbraucher.

    Es gibt auch Studien, die mehr Optimismus haben.


    Zahlreiche aktuelle Studien u. a. des Fraunhofer Instituts (2021), der Stiftung Klimaneutralität und die Agora Energiewende (2021) sind sich jedoch sicher: Der notwendige neue Weg der Energieversorgung führt mitunter über Vehicle-To-Grid. „Davon ausgehend, dass 25 Prozent der Elektro-Pkw im Jahr 2035 Vehicle-to-Grid nutzen und davon durchschnittlich 40 Prozent der Fahrzeuge für den Strommarkt bereitgestellt werden, beträgt die nutzbare Leistung 28 Gigawatt. Obwohl die Leistung nur für kurze Zeiträume von wenigen Stunden bereitgestellt werden kann, verringert Vehicle-to-Grid den Bedarf an kleinen Batteriespeichern in Eigenheimen sowie den Bedarf an Großbatteriespeichern. Damit trägt es zur effizienten Nutzung von erneuerbarem Strom und Ressourcen bei“, heißt es in der Studie „Klimaneutrales Stromsystem 2035” von Agora Energiewende.

    Aber ich bin bei dir. Was in 10 Jahren ist, weiß keiner so genau.. Strompreis? Gaspreis? Ob bis dahin meine BSZ noch läuft, steht auch in den Sternen.. Davon sollte man die Entscheidung jetzt nicht abhängig machen. :thumbup:

  • Ich habe eine PV mit DC-gekoppeltem Speicher und eine KWK in der Kaskade vorrangig.


    Den KWK-Strom in den Speicher zu schicken halte ich für fragwürdig (zumindest solange es KWK-Zuschlag gibt).

    Man darf die Speicherkosten, welche die KWK-Gestehungskosten zusätzlich verteuern nicht unterschätzen - da ist man schnell über dem Bezugsstrompreis.

    Zusätzlich fände ich es unglücklich, wenn die KWK-Anlage den Speicher voll macht und frühmorgens dann wenn die Sonne kommt kein Platz mehr für PV-Strom ist.


    Denn PV-Strom möchte ich so wenig wie möglich einspeisen. Also zuerst PV-Direkt-Eigenverbrauch, dann in den Akku und wenn der voll ist schalte ich unter bestimmten Randbedingungen automatisch die Klimaanlage ein.


    Eine Ausnahme ist, wenn mein Tibber-Preis in der aktuellen Stunde unter 8,2ct fällt - dann lade ich den Akku mit Netzstrom auf (Ladeleistung dabei sinkend je nach Akku-Level).


    Meinen Tibber Stunden-Tarif nutze ich auch für die Entladestrategie. Abhängig von den Stundenpreisen in der Zukunft und der erwarteten Akkureichweite berechnet aus dem Akku-Level und Durchschnittsverbrauch stelle ich sicher, daß nur in den zukünfig "teuersten" Stunden entladen wird. Dabei schaue ich immer bis zum nächsten Morgen, so daß der Akku ausreichend Platz hat, wenn die Sonne liefert.


    In meinen Berechnungen berücksichtige ich zusätzlich die Prognose von PVforecast.


    Das alles einzustellen (bzw. zu programmieren) ist aber schon etwas komplex.

    Es hat Spass gemacht und es gibt sicher weiteres Optimierungspotential.

    Mit meiner aktuellen Lösung bin ich derzeit sehr zufrieden ...

  • Das alles einzustellen (bzw. zu programmieren) ist aber schon etwas komplex.

    Kann man wohl sagen, allein schon die wirtschaftliche Optimierung mit den verschiedenen Tarifen


    Bei KWK-Anlagen mit KWK-Zuschlag liegen die Opportunitätskosten des Eigenverbrauchs (= entgangene Einspeisevergütung einschl. Zuschlägen) derzeit bei ca. 18 ct/kWh: Etwa 10 ct/kWh Baseload, plus die 8 ct/kWh Differenz zwischen dem Zuschlag für eingespeisten vs. selbst verbrauchten Strom.


    Nach Ende der Förderung (30.000 VBh), bzw. nach Überschreiten der jährlichen Fördergrenze von derzeit (glaube ich) 3.500 VBh, oder wenn jemand bei Anlagen bis 2 kW die Pauschale gewählt hat, liegen die Opportunitätskosten in Höhe des Baseloads, also bei ca. 10 ct/kWh.


    Neue PV-Anlagen bekommen nach EEG bei Überschusseinspeisung 8,2 ct/kWh bis 10 kWp, darüber 7,2 ct/kWh eingespeistem Strom.


    In allen Fällen liegen also die Opportunitätskosten des Eigenverbrauchs unter den üblichen Bezugsstrom-Arbeitspreisen, auch wenn man für die Speicherverluste noch einen Aufschlag von 10% ansetzt. Aber seit dem KWKG 2020 liegen die Opportunitätskosten für geförderten KWK-Strom über der EEG-Vergütung für PV-Strom. Und seit dem Anstieg der Baseload-Vergütung auf bzw. über 10 ct/kWh (ab Q4 2021) gilt das auch für nicht geförderten KWK-Strom.


    Bei Anlagen mit KWK-Strom und relativ neuer PV-Anlage (mit EEG-Vergütung unter 10 ct/kWh) sollte die Zählerkaskade deshalb – anders als bis 2020 üblich, und auch anders als in vielen noch im Umlauf befindlichen Plänen einschl. der von mir oben eingestellten Prinzipskizze – stets auf vorrangigen Verbrauch von PV-Strom geschaltet werden. Dafür muss man in solchen Skizzen einfach die Kästchen PV und BHKW tauschen.


    KWK-Strom in den Speicher zu schicken ist bei solchen Kombi-Anlagen wirtschaftlich sinnvoll, solang dadurch möglichst kein PV-Strom verdrängt wird. Das richtig zu programmieren erscheint mir als die eigentliche Herausforderung, denn wenn ein entleerter (weil nicht mit KWK geladener) Speicher zu einem erhöhten Bezug von Strom aus dem Netz führt, hat man auch wieder mit Zitronen gehandelt. krimhild , wenn Du das hingekriegt hast so dass es automatisch läuft (und ohne dass Du ständig nachjustieren musst), ziehe ich die Mütze. :hutab:

    Eine Ausnahme ist, wenn mein Tibber-Preis in der aktuellen Stunde unter 8,2ct fällt - dann lade ich den Akku mit Netzstrom auf

    Macht Sinn, aber wie kann bei Tibber ein Preis von 8,2 ct/kWh zustandekommen? Bei uns wird doch jede kWh mit 2,05 ct/kWh Stromsteuer und etwa 3 ct/kWh Abgaben und Umlagen belastet. Die Netzentgelte in Höhe von ca. 9,5 ct/kWh kommen noch hinzu. Selbst wenn es an der Strombörse den Strom für lau gibt, müsste doch damit die kWh mindestens 14,5 ct/kWh kosten, bzw. mit Umsatzsteuer gut 17 ct/kWh. Wie kriegen die das hin, niedrigere Preise zu berechnen? Oder gilt das nur für Zeiten negativer Strompreise?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    4 Mal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Dann macht a) das Einspeisen von Strom aus deinem Speicher Sinn

    Dieser Punkt ist tatsächlich aktuell ein no go . Im Speicher befindet sich Graustrom der mit einer Zählerkaskade ( Arbeit ) nicht wider getrennt werden kann, daher verweisen die gängigen Schemen darauf das kein Strom aus dem Speicher ins Netz fließen darf. Es wäre allerdings möglich über Echtzeitmessung ( Leistung ) aller Erzeuger + Netz + Batterie das zu trennen. Technisch und mathematisch kein Hexenwerk aber bei kleinen Anlagen unwirtschaftlich. |__|:-)

  • In allen Fällen liegen also die Opportunitätskosten des Eigenverbrauchs unter den üblichen Bezugsstrom-Arbeitspreisen, auch wenn man für die Speicherverluste noch einen Aufschlag von 10% ansetzt.

    Ich würde die gesamten Speicherkosten berücksichtigen (nicht nur Verluste). Allerdings bin ich mir völlig unsicher über den Wert, weil er je nach Berechnungsansatz (Durchsatzannahme über die Lebensdauer) und Investitionskosten (große Schwankungen in den letzten 2 Jahren) stark variiert. Aber alles unter 12ct ist vermutlich schöngerechnet.


    Dann sollte man auch die gesamten Herstellkosten für den Strom berücksichtigen. Bei KWK den Brennstoff, Wartung und Abschreibung. Bei PV Wechselrichter-Ersatz und Abschreibung. Schon wegen der langen Lebensdauer ist PV natürlich deutlich günstiger - aber nicht kostenlos (wie viele meinen).


    stets auf vorrangigen Verbrauch von PV-Strom

    War bei mir schon immer so - aber nicht nur aus der wirtschaftlichen Überlegung (Marktpreis) heraus, sondern schon aus Prinzip (Grundlast vs. Zappel).


    wenn Du das hingekriegt hast so dass es automatisch läuft (und ohne dass Du ständig nachjustieren musst)

    Wie gesagt - das sieht bei mir bisher ganz gut aus. Allerdings hab ich bei meiner Strategie die Vereinfachung, daß ich keinen KWK-Strom speichere. Dann ist es bei weitem icht soooo schwierig.



    Oder gilt das nur für Zeiten negativer Strompreise?

    Ich zahle 14,14 plus Spot.

    Unter 8,2ct ist selten.

    Aber am Pfingstmontag (glaub ich - müsste nachsehen) war mein Preis sogar negativ.

    Dass war dann der Auslöser mich hinzusetzen um die Lade-/Entladestrategie zu programmieren ...