Konkurrenz im Wärmegeschäft
Die Hannovermesse stand dieses Jahr unter dem Stern der Wasserstofftechnik, sowohl für BHKWs, wie vor allem für Elektroautos.
Zu meinem Erstaunen stieß ich, gleich neben dem der solaren Elektromobilität, auf einen Stand von Norsk Hydro, ehemals einziger Schwerwasserhersteller der Welt. Da ich einst Reaktorphysik, insbesondere Schwerwasserherstellung und Wiederaufbereitung studierte, stürzte ich mich gleich auf den Stand und wurde von den Norwegern umfassend aufgeklärt:
80 bis 90% Beträgt der Wirkungsgrad von deren Elektrolyseanlagen, notfall sogar mehr. Das war mir neu und bedeutet für mich, dass ich nun an den Durchbruch der SOFC-BHKWs und Brennstoffzellentechnik glaube.
So weit, so gut. Das kg Wasserstoff kostet an meiner Tankstelle in Düsseldorf (Air liquide, zur Zeit defekt) 9,50 Euro. Es enthält 33kWh Wärme oder eben, bei 80% Wirkungsgrad und 70% Brennstoffzellenwirkungsgrad (pessimistisch angenommen) ca 17kWh Strom, also zu ca 56 Cent/kWh. Das ist schon passabel und wird wohl ganz gehörig sinken, wenn unser unerwünschter und damit überflüssig erklärter BHKW, Solar- und Windstrom für 3 Cent die kWh zur Wasserstoffelektrolyse verwendet wird.
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Hydro Norsk:
Erst zuhause begann ich zu rechnen: 1 Million wasserstoffbetriebene Elektroautos, dazu wasserstoffgefütterte BHKWs. Alleine die Elektroautos benötigen im Jahr ca 1 Million mal 100kg , also 100.000 Tonnen Wasserstoff, der aus 900.000 Tonnen Wasser elektrolytisiert wird.
Darin stecken ganz nebenbei, völlig kostenlos zu gewinnen, weil von uns bezahlt, 130 Tonnen Schwerwasser, von denen wir mindestens 50 Tonnen einfach gewinnen können..
Schwerwasser ist bei Atombombenbauern sehr begehrt und lässt sich gut verkaufen, allerdings nur heimlich.
Ein Schwerwasserreaktor benötigt ca 2 bis 3 Tonnen Schwerwasser und unter 2 Tonnen Natururan. reichern wir das Uran235 an, benötigen wir nur noch den Bruchteil eines Kilogramms und vielleicht 20 Liter Schwerwasser.
Natururan kostet zur Zeit unter 30Euro/kg. Bären unter uns können den Kurs unter Finanzen,net beobachten, vielleicht ein interessante Anlage. Eine Anreicherungseinheit UTA kostet 100 Euro, 5 UTAs benötigt man, um Natururan auf 1kg 3%iges U235 anzureichern, bei 0,15% Restspalturangehalt..
Schwerwasser kostet zur Zeit 300Euro pro Liter. Wenn die Wasserstoffwirtschaft angelaufen ist, wird der Preis sicher auf 1/10 heruntergehen.
Ein Schwerwassereaktor mit z.B. 2 kg 3%igem Uran und 100kg Schwerwasser kostet dann bei nicht mehr als 2kg U235-Gehalt kostet dann an Rohstoffen ca. 2200 Euro Natururan, 1000 Euro Anreicherungskosten und das Schwerwasser gibt es bald, statt heute noch für 30.000Euro, fast umsonst.
Sprich, so etwas kann man sich theoretisch in den Keller stellen und bei 50% Abbrand ca.20 Millionen kWh Wärme daraus gewinnen. Bei 5 Cent Wärmepreis ein Wert von 1 Million Euro.
Deutschland hält sich an Verträge, das ist hier nicht möglich. Für andere Staaten wollte ich nicht die Hand ins Feuer legen.
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Jetzt aber das Schlimmste:
Die überschüssigen Neutronen verlassen zu fast 100% den Reaktor und können zu ca. 0,8 kg waffenfähigem Plutonium239 konvertiert werden, für das sich mit Sicherheit Abnehmer finden werden.
Sprich, 10 Millionen Elektroautos stellen den Bau von schätzungsweise jährlich 250 solchen reinen Heizwärmereaktoren sicher, die reines Waffenplutonium, oder nach Belieben, aus Thorium Uran 232 erbrüten.
Ich sehe schon weltweit solche kleine Plutoniumbrüter aus dem Boden sprießen, die zudem noch den Betreibern sehr viel Geld in Form von verkaufter Heizenergie in die Tasche spülen. Denn bekanntlich wird eine kWh Heizenergie teurer gehandelt als 1 kWh Strom und ist keinerlei Restriktionen unterworfen.
Strom aus Kernenergie zu gewinnen, ist vergleichsweise witzlos. Wir wissen es selbst, bewegte Teile sind teuer und benötigen Wartungsarbeit und -Kosten. Solche Heizkernreaktoren arbeiten passiv und kann man eigensicher bauen.
Abtransportiert aus dem strahlenden Reaktorinnern wird die Wärme mit Wärmerohren. Keine Pumpen, alles passiv und langlebig. Es wird dafür kein Stromnetz, sondern nur ein Wärmenetz benötigt.
Ich selbst bin seit langem Atomenergiegegner, sehe aber eine schlimme Entwicklung auf uns zukommen, die unkontrollierbar wird.
Wenn wir nicht endlich Nägel mit Köpfen machen und die beiden dezentralen Netze mit leistungsfähigen BHKWs ausbauen, sehe ich uns von der atomaren Konkurrenz überrollt. Die Nägel sind wir, die Köpfe sitzen in Berlin.
Strom ist heute hoch versteuert, während Kohle, Braunkohle und Kernbrennstoff immer noch unversteuert sind.