Guten Tag zusammen,
mein Name ist Stefan und ich bin Haustechniker in einem Ärztehaus. Ich habe hier im Forum in den letzten Wochen schon viel gelesen, brauche jedoch jetzt einmal eine Expertise konkret auf unser Vorhaben zugeschnitten, da ich neu in der Materie bin. Ich würde mich daher über Ihre verschiedenen Meinungen sehr freuen.
Da die Gasheizung (reiner Heizkessel ohne Brennwerttechnik, 78 kw) aus dem Jahre 1986 stammt und vermutlich auch überdimensioniert ist, habe ich das Thema BHKW einmal angestoßen und bin auf großes Interesse gestoßen.
Hier ein paar Daten:
Verbrauchsdaten
Jährlicher Stromverbrauch: 21 000 kwh
Jährlicher Brennstoffverbrauch: 125 000 kwh
Derzeitige Heizung
Energieträger der Heizung: Erdgas
Alter und Typ der der Heiztechnik: Heizkessel ohne Brennwerttechnik
Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein, auch nicht geplant
Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: keiner
Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: 300l Viessmann Edelstahlspeicher
Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Stromverbrauch nur zu Öffnungszeiten hoch, ansonsten Grundlast und "Nachtabsenkung"
Hydraulischer Abgleich durchgeführt: nein
Temperaturen der Heizkreise: bis 65 Grad; Drosselung der VT auf 50 Grad max zur Prüfung, ob eine Wärmepumpe in Frage käme ist fehlgeschlagen, Gebäude wird nicht mehr ausreichend warm
Art der Heizkörper: z.T. Plattenheizkörper, z.T. Fußbodenheizung, z.T. Konvektoren aus den 70er Jahren (wenn ich das so richtig erkannt haben sollte)
Immobilie und Rahmendaten
Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: reine Gewerbeimmobilie, 560 qm, keine Bewohner
Art und Baujahr der Immobilie: ca. 1975, keine zusätzliche Isolation, Fenster sind noch die Ersten (Doppelverglasung mit Aluprofil)
Erfolgte Modernisierungen: keine
Weitere geplante Modernisierungen: PV Anlage auf gesamter Dachfläche, ca. 20kw peak
Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ja
Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: vorhanden
Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein
Öffnungszeiten Ärztehaus:
Mo bis Fr 07:30 Uhr bis 13:00 Uhr
Mo, Di und Do 14:00 bis 19:30 Uhr
Mi und Fr. Nachmittags geschlossen
Es ist ein Anbau in den nächsten 2 Jahren von ca. 200 qm geplant (Fußbodenheizung, Niedrigenergiestandart). Soll ebenfalls über das BHKW mit beheizt werden. Evtl. werden in diesem Rahmen die Fenster mit erneuert, weitere Modernisierungen sind jedoch nicht beabsichtigt.
In der Immobilie war ein Schwimmbad installiert, welches entfernt wurde. Daher meine Befürchtung, dass die derzeit installierte Heizung stark überdimensioniert ist.
Wir interessieren uns für einen Dachs 5,5 (wobei ich glaube, dass dieser für die Bestandsimmobilie inkl. Anbau zu klein wäre (die Therme also zu viel zuheizen müsste) und einen Smartblock 7,5 von KW Energie (welcher derzeit nach meiner Einschätzung tendenziell zu groß wäre, aber mit Anbau gut passen würde). Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Anbieter sind aus meiner Sicht immer nur eine Seite der Medaille. Diese sagen natürlich eine sehr schnelle Amortisation voraus, bin hier aber immer etwas skeptisch.
Was meinen Sie dazu? Ist ein BHKW hier überhaupt zielführend?