Beiträge von Stefan0100

    Guten Tag zusammen,


    bitte entschuldigen Sie meine verspätete Rückmeldung.

    Nach langem Hin und Her haben wir uns letztendlich gegen die Anschaffung eines BHKW entschieden. Wir installieren das vorhandene Brennwertgerät und automatisieren die Steuerung der Heizkreise, sodass das Brennwertgerät auch möglichst effizient laufen kann.

    Wir werden anschließend die Dämmung des OG angehen und die Fenster im Rahmen des Umbaus ersetzen und sämtliche Dachflächen des Gebäudes inkl. Garage mit Photovoltaik versehen.

    Es ist uns sehr wohl bewusst, dass bzgl. der Heizanlage mittel- bis langfristiger Handlungsbedarf besteht. Allerdings sind uns das zu viele Variablen, was Energieeinsparung durch Modernisierung und Ertrag der Photovoltaik in den jeweiligen Jahreszeiten angeht.

    Wenn BHKW auch in Zukunft noch eingebaut werden dürfen, werden wir die Anschaffung eines BHKW zukünftig erneut Prüfen, jedoch auch andere Lösungen wie Wärmepumpe, Brennstoffzelle o.ä. auch im Hinblick auf Förderungsmöglichkeiten, Je nach dem, wie hoch die jeweiligen Verbräuche/Erträge liegen. Dies wird jedoch erst in einigen Jahren der Fall sein.


    Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre guten Tipps und Ihre Expertise!!! Ein ganz tolles Forum!!!


    Mit freundlichem Gruß


    Stefan Schweiger

    Aber doch hoffentlich nicht immer? Oder hat die alte Therme nicht mal eine Außentemperatur-gesteuerte Vorlauftemperaturregelung?

    Doch, der Kessel ist außentemperaturgesteuert.

    Leider sind die Mischer an den jeweiligen Heizkreisen nicht automatisiert, ich kann hier nur manuell eine Grundeinstellung vornehmen. D.h. wenn der Kessel aufheizt, dann steigt die VT auf 65 Grad und fällt dann ab auf ca. 45 Grad. Dann beginnt das Spiel von neuem. Bei wärmeren Außentemperaturen fällt die VT auf ca. 60 Grad, aber unter 60 Grad habe ich das noch nicht gesehen, außer ich drossel den Vorlauf via Mischer am Heizkreis manuell. Dann wird es im Haus jedoch nicht mehr warm genug.

    Der Kessel hat einen internen Mischer, dieser wird von der (Ersatz-) Steuerung auch angesteuert. Aber ob das so noch richtig funktioniert, kann ich leider nicht beurteilen. Die ursprüngliche Steuerung ist vor vielen Jahren kaputt gegangen und es wurde vom HB eine Universalsteuerung angeschlossen, mit dem Hinweis, dass es sich um ein Provisorium handelt und man die Heizung zeitnah modernisieren sollte. Dies geschah jedoch vor meiner Zeit, bin erst seit September dabei.


    M.E. wäre ein 1.500l Pufferspeicher neben dem Frischwasserspeicher nur unwesentlich größer, und der müsste ausreichen. Zwei 1000 l Speicher würden hier jedenfalls keinen Sinn machen, auch wenn dafür der Platz da wäre.

    Wenn es den Puffer auch in 1500l gibt, dann ist das eine Option. Nur zwei Puffer ließen sich aus Platzgründen nicht stellen.

    Wir sind uns ja einig in der Schätzung, dass dieses Anwesen derzeit einen Wärmebedarf in der Größenordnung von 95 MWh/Jahr hat. Bei einer Fläche von 560 qm wären das ca. 170 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Das ist bei den aktuellen Energiepreisen (die uns wohl auch in Zukunft bleiben werden) jedenfalls zu hoch. Aus diesem Grund würde ich zumindest die 50 Jahre alten Fenster möglichst bald erneuern und prüfen ob das Dach bzw. die oberste Geschossdecke und die Kellerdecke ordentlich gedämmt sind. Das sind alles Sachen, die sich mit vertretbarem Aufwand machen lassen, und es wird mit mindestens 20% gefördert.

    Ich erkenne zunehmend die Dringlichkeit der Erneuerung der Fenster. Ich glaube auch, dass das Dachgeschoss (nachträglich aufgesetzt ca. 1986) auch ungenügend gedämmt ist. Ich werde darauf drängen, dass dies im Rahmen der baulichen Erweiterung mit in Angriff genommen wird. Die Dämmung des Daches evtl. schon vorher.

    Was wir auch nicht wissen ist, ob in diesem Gebäude außerhalb der Öffnungszeiten eine Vorlauftemperatur-Absenkung stattfindet. Anders als in einem Wohnhaus ist ja hier eine Vollbeheizung nur in einem Viertel der Wochenstunden erforderlich. Im Rest der Zeit würden 16-18°C locker ausreichen. Natürlich muss man dann am frühen Morgen die Temperatur rechtzeitig hochfahren, damit zu Betriebsbeginn keiner friert. Aber trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass durch so eine Betriebsweise 10% oder mehr an Heizenergie eingespart werden könnten. Und durch eine vergleichsweise niedrige VLT außerhalb der Öffnungszeiten würde sich auch der Wirkungsgrad einer Brennwerttherme verbessern. Ob das BHKW Brennwertnutzung hat weiß ich nicht.

    Ja, es findet eine "Nachtabsenkung" statt. Die Heizung ist so eingestellt, dass zur Öffnung die Raum-Solltemperatur erreicht ist.

    Wir fahren 65 Grad im Vorlauf und ca. 40 Grad im Rücklauf. Das BHKW und die Therme werden Brennwertnutzung haben.


    Wir können leider nur einen großen Pufferspeicher stellen. i.V.m. dem Frischwasserspeicher (300l) hätten wir dann ca. 1100 Liter Puffervolumen. Wäre das erheblich zu klein?

    Anmerkend liest der Endkunde das Wort "Brennwertgerät" immer so, dass allein durch den Einsatz ca. 25 % Brennstoff eingespart wird, ist jedoch enttäuscht wenn es tatsächlich nur 10 % sind.


    Nun, in welchem Bereich spielt sich denn die Brennwertnutzung ab?


    Die Lösung liegt in der Regel in der unveränderten Gebäudetechnik, die weiterhin mit 70/60 Grad gefahren wird, so das ein Brennwerteffekt nie eintreten kann.

    wir fahren mit einem Vorlauf von 65 Grad, haben im Rücklauf etwa 40 Grad.



    Ich habe mir den Vorschlag mit der Wärmepumpe heute nochmal durch den Kopf gehen lassen und bin nicht wirklich davon überzeugt. Aus meiner Sicht sind die Investitionskosten mit WP deutlich höher (auch mit Förderung und Gasersparnis) bei gleichzeitig weniger nutzbarem Strom für die Praxis, d.h. es müsste mehr teurer Strom zugekauft werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Dachs ohnehin nur 5,5 kw liefert und voraussichtlich auch deutlich teurer in der Anschaffung ist im Vergleich zum Smartblock 7,5 (Angebot für Smartblock steht aber noch aus).

    Meiner laienhaften Schätzung zur Folge würde sich die Kombination WP / BHKW erst deutlich später amortisieren. Wenn die Förderung nach 30000 VBH ausläuft (Ich gehe von 4000 VBH jährl. aus) sollte ich das BHKW amortisiert haben. Das sehe ich mit WP aber nicht.


    In dem Fall würde ich einen Wärmespeicher empfehlen, der in der Übergangszeit ca. 150 kWh Wärme aufnehmen und außerhalb der BHKW-Laufzeit an die Hausheizung abgeben kann.

    Das scheitert am Platz. Ich kann nur einen großen Puffer stellen. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellt sich daher gar nicht.


    Vielen Dank für Eure Meinungen!!!


    Gruß

    Stefan

    Vielen Dank für Eure ausführlichen Expertisen!


    Als Spitzenlastkessel haben wir bereits ein Weißhaupt Brennwertgerät (60 kw spitze, modulierend), welches aus einer anderen Liegenschaft vor dem Abriss ausgebaut wurde. Das Brennwertgerät wurde tatsächlich erst kurz vor dem Abriss neu eingebaut und hat bis zum Ausbau einwandfrei funktioniert.


    Ich habe die Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit 18 ct Einspeisevergütung und 13 ct Gas brutto rechnen lassen. Das ist zwar auch Glaskugelleserei, aber es kommt der Realität wohl etwas näher als eine Rechnung mit 37,5 ct Einspeisevergütung und den derzeitigen 20 ct für Gas brutto. Wir binden uns derzeit bzgl Gas auch nicht vertraglich, sondern haben einen Flex Tarif (Spotmarkt). Ist deutlich günstiger.

    Damit ist die Amortisation laut den Berechnungen zwar noch möglich, dauert aber schon deutlich länger (ca. 8 Jahre).


    Ob es sich lohnt das BHKW bei größerem Wärmebedarf (i.W. von November bis März) auch außerhalb der Öffnungszeiten laufen zu lassen, hängt vom Gaspreis und von der Einspeisevergütung ab.

    Das würde ich auch davon abhängig machen. Bei 37,5 ct Einspeisevergütung würde ich ggf in der Heizperiode auf die Nachtabsenkung verzichten.


    Den NeoTower 7,2 hatte ich primär im Blick, nur hatte ich leider niemanden gefunden, der ihn mir einbauen möchte. Die örtlichen Heizungsbauer raten mir ab. RMB selbst baut ja leider nicht ein und hat auch keine Einbaupartner, KW Energie hingegen schon. Hier steht das Angebot noch aus.


    Tatsächlich haben wir von Senertec bereits ein Angebot für einen Dachs 5,5 bekommen, wobei ich bei dem aufgerufenen Preis fast vom Stuhl gefallen wäre. Daher stehe ich dem Dachs eher mit gemischten Gefühlen gegenüber, zumal im Rahmen des Anbaus u.U. noch ein zweiter Dachs 2.9 installiert werden müsste, da sonst die Therme zu oft laufen würde. Allerdings glaube ich, dass eine Kaskade mit 7,9kw el widerum zu groß wäre (bitte sagt mir, wann ich mich irre). Ich denke hier ist ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr gegeben.


    Wie groß müsste ein Pufferspeicher sein, um 150 kwh speichern zu können?


    @ Dachsfan: Eine interessante Konstellation, die ich zur Diskussion stellen werde. Vielen Dank!

    Guten Tag zusammen,


    mein Name ist Stefan und ich bin Haustechniker in einem Ärztehaus. Ich habe hier im Forum in den letzten Wochen schon viel gelesen, brauche jedoch jetzt einmal eine Expertise konkret auf unser Vorhaben zugeschnitten, da ich neu in der Materie bin. Ich würde mich daher über Ihre verschiedenen Meinungen sehr freuen.


    Da die Gasheizung (reiner Heizkessel ohne Brennwerttechnik, 78 kw) aus dem Jahre 1986 stammt und vermutlich auch überdimensioniert ist, habe ich das Thema BHKW einmal angestoßen und bin auf großes Interesse gestoßen.


    Hier ein paar Daten:



    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 21 000 kwh

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 125 000 kwh




    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Erdgas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: Heizkessel ohne Brennwerttechnik

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein, auch nicht geplant

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: keiner

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: 300l Viessmann Edelstahlspeicher

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Stromverbrauch nur zu Öffnungszeiten hoch, ansonsten Grundlast und "Nachtabsenkung"

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: nein

    Temperaturen der Heizkreise: bis 65 Grad; Drosselung der VT auf 50 Grad max zur Prüfung, ob eine Wärmepumpe in Frage käme ist fehlgeschlagen, Gebäude wird nicht mehr ausreichend warm

    Art der Heizkörper: z.T. Plattenheizkörper, z.T. Fußbodenheizung, z.T. Konvektoren aus den 70er Jahren (wenn ich das so richtig erkannt haben sollte)




    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: reine Gewerbeimmobilie, 560 qm, keine Bewohner

    Art und Baujahr der Immobilie: ca. 1975, keine zusätzliche Isolation, Fenster sind noch die Ersten (Doppelverglasung mit Aluprofil)

    Erfolgte Modernisierungen: keine

    Weitere geplante Modernisierungen: PV Anlage auf gesamter Dachfläche, ca. 20kw peak

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ja

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: vorhanden

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein


    Öffnungszeiten Ärztehaus:

    Mo bis Fr 07:30 Uhr bis 13:00 Uhr

    Mo, Di und Do 14:00 bis 19:30 Uhr

    Mi und Fr. Nachmittags geschlossen


    Es ist ein Anbau in den nächsten 2 Jahren von ca. 200 qm geplant (Fußbodenheizung, Niedrigenergiestandart). Soll ebenfalls über das BHKW mit beheizt werden. Evtl. werden in diesem Rahmen die Fenster mit erneuert, weitere Modernisierungen sind jedoch nicht beabsichtigt.


    In der Immobilie war ein Schwimmbad installiert, welches entfernt wurde. Daher meine Befürchtung, dass die derzeit installierte Heizung stark überdimensioniert ist.


    Wir interessieren uns für einen Dachs 5,5 (wobei ich glaube, dass dieser für die Bestandsimmobilie inkl. Anbau zu klein wäre (die Therme also zu viel zuheizen müsste) und einen Smartblock 7,5 von KW Energie (welcher derzeit nach meiner Einschätzung tendenziell zu groß wäre, aber mit Anbau gut passen würde). Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Anbieter sind aus meiner Sicht immer nur eine Seite der Medaille. Diese sagen natürlich eine sehr schnelle Amortisation voraus, bin hier aber immer etwas skeptisch.


    Was meinen Sie dazu? Ist ein BHKW hier überhaupt zielführend?