Mini/Mikro-BHKW für 2 Neubauten?

  • Hi,


    kann mir jemand sagen ob es möglich ist ein Micro-BHKW für zwei Neubauten (KFW70, Jahreswärmebedarf von etwa 10.000 kwh pro Haus ggf. weniger) einzusetzen? Konkret würde mir eigentlich das Vailant ecoPower1.0 gefallen, das anscheinend der Heizlast entspricht, aber ich weiß jetzt gar nicht ob so eine Anlage tauglich ist für sowas. Schon alleine für spitzen-Heizlastzeiten oder Warmwasser-Bereitung.


    Hat jemand ne Idee ob sowas klappt oder ist das Unsinn?

  • Möglich? Ja.
    Die Leistung des nackten Eco (2,5kW thermisch) reicht aber nicht für ein solches Objekt. Da beim Eco aber praktisch immer ein Spitzenlasttherme dazu gestellt wird wären deine Bedenken hinfällig.


    Bezüglich der Rentabilität siehts in EFH aber eher schlecht aus.
    Um das aber besser einschätzen zu können wäre Strombedarf und Standort wichtig. In manchen Gegenden ist ein Regenerativer Anteil bei der Heizwärme vorgeschrieben. Ein BHKW ist da als Alterntive zu PV und ST durchaus denkbar. Vielleicht gibts es auch Föderung vom Land oder einem örtlichen Gasanbieter.



    mfg JAU

  • Also ich baue ein 200m²-Haus neu und mein Kumpel nebenan. Für seinen Stromverbrauch kann ich nicht sprechen, aber meiner lag letztes Jahr bei 5.500 kw. Sehr hoch für 2 Personen, ich weiß. Die Idee war halt das wir zusammen das BHKW statt 2 Gas-Thermen nehmen....alles andere wurde wegen nicht gegebener Wirtschaftlichkeit ausgeschlossen (Wärmepumpen etc. rechnen sich bei modernen gut gedämmten Häusern einfach nicht).


    Beide Häuser sollen Be-Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bekommen, was ggf. den Heizwärmebedarf noch drückt, aber bei beiden Häusern schon für die KWF-Förderung genügt, deshalb bräuchten wir also keinen zusätzlichen anteil an regenrativer Energie...... der Gedanke war eher das ein BHKW in der Anschaffung mit 2 Gasthermen relativ gleich liegen müsste und bestimmt nicht so viel Energie verbraucht wie 2 getrennte, oder?

  • Möglich? Ja.
    Die Leistung des nackten Eco (2,5kW thermisch) reicht aber nicht für ein solches Objekt. Da beim Eco aber praktisch immer ein Spitzenlasttherme dazu gestellt wird wären deine Bedenken hinfällig.


    mfg JAU


    die zuheizung kann auch mit holzkamin bzw. wp gemacht werden


    gruß daniel

    db Strom Wärme Wasser
    16356-Werneuchen-Wegendorfer Str. 51
    zertifizierter Vaillant ecoPOWER-Partner
    BHKW: ecoPower 1.0 PV: 26,2 kWp HV: Fröling S4
    geplant für 2014: Vaillant Brennstoffzelle

  • Moin moin Hagbard,


    besteht die Möglichkeit beide Häuser mit einer Strom- und Wärmeversorgung zu verbinden (Nachbargrundstücke) ? Dann würde ich je Haus einen Hygieneschichtspeicher mit je ca. 500l einbauen und die Nahwärmeleitung nur zur Beladung des Nachbarhauses betreiben. So braucht man nur eine Heizzentrale und eine Steuerung, sowie einen Strom und Gasanschluss.


    Grüße aus Neuendorf


    Claus-H.

    Jeder Verein lebt vom Erfolg, dieser darf sich auch beim BHKW-Forum e.V. in einer steigenden Mitgliederzahl widerspiegeln! :)

  • Dann würde ich je Haus einen Hygieneschichtspeicher mit je ca. 500l einbauen und die Nahwärmeleitung nur zur Beladung des Nachbarhauses betreiben. So braucht man nur eine Heizzentrale und eine Steuerung, sowie einen Strom und Gasanschluss

    Also einen Hygenieschichtspeicher (im jeweiligen Haus?) und eine zentrale Heizung (Gastherme?) und Strom zentral und auch von dort auf die Häuser verteilen?


    Hab da mal ne Skizze gemacht, ist das so richtig?

  • Die Idee war halt das wir zusammen das BHKW statt 2 Gas-Thermen nehmen.


    Grundsätzlich eine gute Idee.


    Wärmepumpen etc. rechnen sich bei modernen gut gedämmten Häusern einfach nicht


    Wenn nicht da, wo dann? :rolleyes:


    Für seinen Stromverbrauch kann ich nicht sprechen, aber meiner lag letztes Jahr bei 5.500 kw. Sehr hoch für 2 Personen, ich weiß.


    Seeeehr hoch. Warum eigentlich?


    Beide Häuser sollen Be-Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bekommen


    Das bedeutet noch mehr Strombedarf.


    was ggf. den Heizwärmebedarf noch drückt,


    Bedingt. Die Transmissionsverluste gehen zwar zurück, aber die Wärme die Rückgewonenn werden kann muss erstmal anderweitig ins Objekt gebracht werden.


    schon für die KWF-Förderung genügt, deshalb bräuchten wir also keinen zusätzlichen anteil an regenrativer Energie


    Das sind Ländergesetze, hat mit KfW nix zu tun.


    der Gedanke war eher das ein BHKW in der Anschaffung mit 2 Gasthermen relativ gleich liegen müsste


    Naja, kommt ja auch noch die Strom- und Fernwärmeleistung zwischen den Häusern dazu. Ich denke die Anschaffung wird höher ausfallen.
    Den Strom- und Gasanschluss würde ich am zweiten Objekt übrigens nicht einsparen wollen. Man weiß nie was später mal ist...


    Zitat

    und bestimmt nicht so viel Energie verbraucht wie 2 getrennte, oder?


    Gesamtwirtschaftlich betrachtet ja.
    Ihr werdet aber einen höheren Gasverbrauch haben wie die Nachbarn mit ihren Thermen.


    Zitat

    Hab da mal ne Skizze gemacht, ist das so richtig?


    Ja.
    Aber wie schon erwähnt würde ich beiden Ojekten ihre eigen Anschlüsse legen lassen. Wenn ihr sie nicht nutzt kosten sie auch keine Grundgebühr.



    Nachtrag: Versuch mal herauszubekommen wie hoch euer Strombedarf werden wird. Vielleicht ist ja auch schon ein Punkt erreicht wo ein größeres BHKW passen könnte.



    mfg JAU

  • Wenn nicht da, wo dann?

    Tja, gute Frage, hab noch kein Beispiel gefunden, vielleicht wenn man mehr aus der Anlage "ziehen" kann, als bei einem modernen Neubau nötig.
    In aller Kürze: Heizwärmebedarf beim Haus geschätzt von ca. 10.000 (wahrscheinlich eher 7000) kwh/a, also Gasrechnung von ca. 600€, vielleicht 800€. Stromkosten bei Erdwärme mit Jahresleistungszahl 4 ca. 450-550€, also Ersparnis pro Jahr zwischen 150 und 350€, bei einem MEHRpreis zur Gastherme mit Solarthermie von 20.000€, ROI zwischen 57 und 133 Jahren. Ne danke.

    Seeeehr hoch. Warum eigentlich?

    Gute Frage durch Tausch von Kühlschrank und Gefrierschrank haben wir schon 500kwh eingespart (kamen von 6.000). Prüfe auch den Verbrauch regelmäßig (hab Yello-Smartmeter) aber anscheinend ist dem einfach so :) aber im neuen Haus sollen natürlich Stromsparmaßnahmen wie LED-Beleuchtung etc. vorgenommen werden. nagut, ein bissl wird die Hausautomation auffressen :)

    Bedingt. Die Transmissionsverluste gehen zwar zurück, aber die Wärme die Rückgewonenn werden kann muss erstmal anderweitig ins Objekt gebracht werden.

    Klar, sonst hätte ich ja ein Passiv-Haus :) Deswegen ja die Suche nach passender Heiztechnik die möglichst rentabel ist und auch noch ein wenig Unabhängigkeit (gefühlte!) liefert.

    Naja, kommt ja auch noch die Strom- und Fernwärmeleistung zwischen den Häusern dazu. Ich denke die Anschaffung wird höher ausfallen.
    Den Strom- und Gasanschluss würde ich am zweiten Objekt übrigens nicht einsparen wollen. Man weiß nie was später mal ist...

    Strom sicher nicht, aber Gas... die Stichleitung liegt so nahe, auf Verdacht würde ich keinen Anschluss kaufen (zumal der auch nur günstig ist, wenn man ihn auch verwendet, wenn man ihn nur so bestellt nimmt unser Anbieter extra). Bei der Strom- und Fernwärmeleistung (meintest du Leitung?) bezieht sich das doch im wesentlichen auf die gedämmten Leitungen zwischen einem der Häuser und dem BHKW oder? Gut, Wärmezähler und Stromzähler müssen auch noch zwischengeschaltet werden, damit man sauber abrechnen kann.

    Gesamtwirtschaftlich betrachtet ja.
    Ihr werdet aber einen höheren Gasverbrauch haben wie die Nachbarn mit ihren Thermen.

    Höher als EIN Nachbar, klar, aber nicht viel höher als 2 oder? Und die (dann hoffentlich kleine) Differenz fängt doch der Stromgewinn locker auf, sonst würde es ja keinen Sinn machen :) (so war zumindest meine Idee )

  • Prüfe auch den Verbrauch regelmäßig (hab Yello-Smartmeter) aber anscheinend ist dem einfach so


    Ne, sicher nicht.
    Mit einem zentraler Smart-Meter ist es nicht ganz einfach. Ich konnte bei mir aber dennoch das Flurlicht (völlig überdimsioniert) und den PC ausmachen. Wenn du wirklich nach den Stromfressern suchen möchtest nimm einen Zwischenzähler für die Steckdose.
    Natürlich immer vorausgesetzt das man an seinen Gewohheiten überhaupt was ändern möchte...


    und auch noch ein wenig Unabhängigkeit (gefühlte!) liefert.


    Es ist wirklich nur gefühlte Unabhängigkeit. Bei Stromausfall bleibt nämlich auch das BHKW aus.


    auf Verdacht würde ich keinen Anschluss kaufen (zumal der auch nur günstig ist, wenn man ihn auch verwendet, wenn man ihn nur so bestellt nimmt unser Anbieter extra)


    Euer Geld, ihr entscheidet. 8)


    Bei der Strom- und Fernwärmeleistung (meintest du Leitung?) bezieht sich das doch im wesentlichen auf die gedämmten Leitungen zwischen einem der Häuser und dem BHKW oder?


    Tippfehler. Aber: ja.


    Gut, Wärmezähler und Stromzähler müssen auch noch zwischengeschaltet werden, damit man sauber abrechnen kann.


    Stromseite am zweiten Haus wie gewöhnlich. Nur halt das die Leitung nicht zum VNB (Netzbetreiber) sondern zum BHKW geht.
    Am Ende habt ihr am Netzanschluss einen Zweirichtungszähler. In jedem Objekt einen Stromzähler fürn Verbrauch und je einen Wärmemengenzähler.
    Und einen gemeinsamen Gaszähler.


    Höher als EIN Nachbar, klar, aber nicht viel höher als 2 oder?


    Ich spreche Selbstverständlich von 2 Nachbarn. Wir wollen ja keine Äpfel mit Birnen vergleichen.


    Und die (dann hoffentlich kleine) Differenz fängt doch der Stromgewinn locker auf, sonst würde es ja keinen Sinn machen


    Nicht unbedingt selbstverständlich. Wobei mein Gefühl sagt dass es hinhaut.
    Zum Durchrechnen bräuchten wir aber noch den Strombedarf und gesichertes Wissen über den Heizenergiebdarf. Ein "vielleicht nur 7MWh" ist nicht hilfreich.
    Zumal es mit dem BHKW und der Lüftung dann vielleicht schon für ein KfW55 reichen könnte.



    mfg JAU

  • Es muss doch für das Haus einen Wärmeschutznachweis geben, in dem steht der Wert Qh (Jahresheizwärmebedarf) und der Wert Qw (WW-Bedarf), wobei Qw 12,5x An (=Nutzfläche) ist.


    Das addieren und man hat die Menge Energie, die dann in das Haus rein muss, damit man es warm hat und duschen kann.... Muss doch irgendwo stehen. Den Wert dann durch 2.000 teilen und man hat die Heizlast, ich wüde hier noch 15% draufpacken, da die Berechnung auf 19° Raumtemperatur beruht...


    Dann entscheiden, was infrage kommt... Erdwärme ist viel zu teuer, Gas-Brennwert mit Solarthermie blödsinnig... Poste doch mal den Qh und die Fläche An....

  • Ich schätze mal dass außer Grundstück und einem groben Grundriss noch nicht viel entschieden ist. Dann gibts natürlich auch noch keine Heizlastberechnung.



    mfg JAU

  • Hallo,
    bei einem MEHRpreis zur Gastherme mit Solarthermie von 20.000€, ROI zwischen 57 und 133 Jahren. Ne danke.


    Ich glaube es nicht das der mehrpreis von 20 000 € richtig ist.
    Sollte dieser Betrag trozden Stimmen dann wird auch keine weitere Heizenergie benötigt.
    Somit ist es nach ca. 33 Jahre renntabel bei Erhöhung von Energiekosten noch schneller.
    KFW 70 ade mehr Zuzahlung vom Staat schnellere rentabilität.
    So ein Haus lebt aber 100Jahre.


    Es würde aber auch günstigere Anlagen genügen welche nur eine Einsparung von 50% herauszuholen sind.


    Auf Solarstrom würde ich auf keinen Fall verzichten.
    Die Hausauslegung auch auf das Max. für Solarenergie auslegen. Evtl. mit Ost-West Auslegung. So arbeitet zwar die Anlage nicht so gut aber in der Früh und am Abend umso besser.


    Meine Meinung!!!


    Gruß
    Pfleger

  • Ich glaube es nicht das der mehrpreis von 20 000 € richtig ist.


    Kann schon sein. Eine Sole/WasserWärmepumpe braucht Bohrungen. Je m ca. 50€+. Kommt dann halt drauf an wie weit man runter muss/kann, 100m sind eine druchaus übliche Tiefe.
    Da können dann ca. 5kW geschöpft werden, auch wieder vom Grund abhängig. Bei 2 Bohrungen + Pumpe wären 20k€ durchaus plausibel.


    Zitat

    Die Hausauslegung auch auf das Max. für Solarenergie auslegen. Evtl. mit Ost-West Auslegung. So arbeitet zwar die Anlage nicht so gut aber in der Früh und am Abend umso besser.


    Ost/West-Dächer bieten sich für "harte 70%-Regel" an. Die PV gilt als eine Anlage, die aber nie volle Leistung bringen kann. Man drosselt die Wechselrichter auf 70% der Modulleistung ohne nennenswerte Einbußen in kauf nehmen zu müssen...



    mfg JAU

  • Jau hat es richtig erfasst, Heizwärmebedarfsrechnung wird zusammen mit KFW-Unterlagen gemacht und dafür brauch ich die Heizung, also Henne-Ei-Problem.


    bzgl. Erdwärme: die 20k sind konkrete Angebote bzw. deren Durchschnitt, hab schon konkrete 4 Angebote zwischen 18,5k bis 21k€. Und natürlich braucht das Ding dann noch Energie.... das perpetuum mobile hab ich leider nicht kaufen können. Und nein PV ist auch nicht dabei, dann liegt das ganze 20k höher (inkl. Speicher sonst mach PV auch für Wärmepumpe keinen Sinn).