Mitgliederrundschreiben des B.KWK 1/22
Üblicher Preis zum Jahresende im Sinkflug
Der durchschnittliche Preis für Baseload-Strom an der Strombörse EEX wird als Basis für die Einspeisevergütung von KWK-Anlagen herangezogen. Dieser sogenannte "übliche Preis" normalisierte sich im vierten Quartal 2022 wieder etwas, nachdem im dritten Quartal 2022 ein Rekordwert von 375,75 €/MWh erreicht wurde. Zum Ende des Jahres 2022 liegt der Wert nun mit 192,84 €/MWh wieder nahe der Werte der vorherigen Quartale. Vor den Weihnachtstagen lag der "übliche Preis" allerdings noch bei 206 €/MWh. Insbesondere die geringe Nachfrage in Industrie und Gewerbe zur Weihnachtszeit sowie starker Wind führte zu einem Einbruch mit zeitweise negativen Börsenpreisen.
Der Trend der letzten Quartale, der stetig steigenden Einspeisevergütung, wurde zunächst gebrochen. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation auf dem Energiemarkt weiter entwickeln wird.
Dazu möchte ich anmerken: Die Biomassestromerzeugung war in der zeit vom 24.12.22 bis 03.01.23 ein fast konstantes Band deren geringste Erzeugung mit 4.608 MWh am 29.12. mit einer Höchsterzeugung und Einspeisung von 5.106 MWh am 25.12. gemessen wurde (https://www.smard.de/home). Dies ist wieder ein Zeichen für die nicht nachfrage gerechte Stromerzeugung aus Biomasse mit einer hohen EEG-Vergütung. Die Erzeugung aus Wind und PV hatte ihren Höhepunkt am 29.12. mit einer Einspeisung von 51.334 MWh bei einer Netzlast von 57.74 MWh um 12 Uhr. Die Gaskraftwerke wurden runter gefahren oder abgeschaltet weil sie zum größten teil mit großen Wärmespeichern und anderen Wärmeerzeugern betrieben werden. In der gleichen Zeitachse schwankte die Stromerzeugung aus Erdgas zwischen 2.276 MWh am 30.01. 22 um 00 Uhr und ca. 3.521 am 02.01.23 um 17 Uhr somit wurde hier auch wieder die Hochflexibilität der Gaskraftwerke inklusive BHKW bewiesen. Bei den Frosttagen ohne Wind- und PV-Stromerzeugung im Dezember 2022 wurden ca. 19.000 MWh in Gaskraftwerken erzeugt.