Überlegung zum Dachs.

  • Hallo, bin auch am überlegen ob sich für mich ein Dachs lohnt.
    Hausbeschreibung: Bau 70iger Jahre, ohne Wärmedämmung. 2 Parteien (4+2)mit 170qm+100qm. Ölheizung (Brenner ca. 10Jahre alt) größtenteils Heizkörper ein Anbau mit Fußbodenheizung. Für Warmwasser gibt es eine Solaranlage leider auch schon ca. 18-20Jahre alt (Kollektoren müssten evtl. erneuert werden)


    Verbrauch: Öl –Verbrauch im letzten Jahr ca. 3500Liter, Strom 7600kWh.
    Das Problem ist ja der Dachspreis bei mir so ca. 24000Euro +Mwst. Da kommt dann noch ein Gasanschluss bei da ich den Dachs gerne mit Gas betreiben möchte Preis 1000Euro.


    Für Meinungen bin ich sehr Dankbar.


    Gruß Andreas

  • Dein Dachs würde ca. 2600 Stunden laufen.
    Während dieser Laufzeit wird er ca.14000 kW Strom machen.
    Nun liegt es an dir zu rechnen.Wieviel beträgt dein Strompreis pro kW, die richtige Einstellung zu finden, damit der Dachs am besten dann läuft, wenn du am meisten Strom verbrauchst, ist deine Aufgabe.
    Je mehr er läuft, wenn du am meisten Strom verbrauchst, je mehr lohnt sich der Dachs.
    Ich würde es aus ökologischen Gründen schon machen, aber das ist hier im Forum schon bekannt.Bedenke der Strompreis wird weiter steigen, und je teuerer der Strompreis, je günstiger kannst du heizen!

  • @Dr. Bob,


    schön, dass die das Thema dezentrale Energieversorgung und Kraft-Wärme-Kopplung interessiert und Du bei Deiner Suche auf dieses Forum gestoßen bist.


    Die Frage die sich bei 2600h Laufzeit (nehme mal an Dachser hat richtig gerechnet) stellt, ist zunächst. Was verstehst Du mit Lohnt ein Dachs? Die einen wollen rein betriebswirtschaftlich wissen, ob nach einem gewissen Zeitraum die Mehrinvestitionen von den Erträgen und Einsparungen gedeckt werden, für andere (z. B. mein Freund Dachsfan) lohnt der Dachs ab der ersten Betriebsstunde, da er auch wenn er nur eine Stunde läuft dafür sorgt, dass weniger CO2 in Deutschland produziert wird (Gaanz großes Lob denen, die das so sehen und realisieren). Den Dachs, den ich grade einbauen lasse wird in ein MFH eingebaut, dort ist die Motivation die, dass das Haus beim Einsatz von KWK in eine bessere Energieeffizienzklasse für den Energiepass (Gesetzgeber will ihn verpflichtend machen) eingestuft wird.


    Bei 2600h wirst Du es rein betriebswirtschaftlich innerhalb 15 Jahren nicht schaffen, dass sich die Kosten amortisieren, da in diesem Zeitraum nicht nur der Strompreis steigt, wie Dachser treffen ausführt, sondern es wird auch der Gaspreis sicher in ähnlichen Größenordnungen steigen.


    Generell ist der Einsatz eines Gas-Dachses dem eines Öl-Dachses vorzuziehen. Die Gasgeräte sind wesentlich haltbarer und fehlerresistenter.


    Grüße


    Bruno

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  • Auch wenn ich jetzt gleich wieder Haue bekomme.
    Andere Mütter haben auch schöne Töchter!
    Wenn du sowieso auf Gas wechseln willst, gibt es in der Klasse beachtenswerte Alternativen.
    Das Risiko bei denen ist theoretischer Natur da bei Neuentwicklungen natürlich die Standfestigkeit nicht nachgewiesen werden kann.
    Dafür erhält man aber auch ein Produkt neuester Entwicklungsgeschichte. Das sich auch an kleinere Verbräuche teils besser anpssen lässt.
    (Nein lieber Dachsfan ich will nicht wieder eine Endlosdisskusion über die Vorteile des Dachses vom Zaun brechen)


    Ansonsten bleibt wenn du auf den Dachs setzen willst noch die Einbindung von Nachbarn um die Kosten zu halbieren und die Laufzeiten zu verdoppeln.
    Zu dem Thema gibt es hier schon einige Threads.


    Würde mich freuen wenn du dich wieder melden würdest, und evtl. können wir dich dann ja bald im Kreis der BHKW'ler begrüßen.
    Immer dran denken, Nix ist besser als ein gutes Gewissen!

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo, also mir geht es hautsächlich um den betriebswirtschaftlichen Nutzen, der ökologische Gesichtpunkt ist dann eine feine Nebensache.
    Bei der Senertec Veranstaltung hat sich das so angehört als ob der Dachs einen leicht höheren Verbrauch wie ein moderne Gasheizung (Brennwert) hat. Verglichen mit einer älteren Anlage (wie bei mir) kann man etwa von dem gleichen Verbrauch ausgehen.


    Für 3600 Liter hab 1900Euro ausgegeben. Wenn man beim Dachs (Gas) 2600Betriebsstunden rechnet, er wie ich hier gelesen habe Ca. 22kWh verbraucht komme ich auf 57200kWh pro Jahr. Gaspreis 7,11ct/kWh (Grundgebühr 5,57€) alles Brutto. Komme ich auf einen Gaspreis von 4700€ im Jahr. Damit hab ich 2800€ mehr kosten pro Jahr als mit meiner alten Ölheizung. Entweder ist hier ein Fehler in der Rechung oder der etwas höhere (gleich) Verbrauch ist dezent Falsch. Dann rechnet sich die Anlage ja auf keine Fall.


    Gruß Andreas

  • Hallo Dr. Bob,
    was in Deiner Rechnung fehlt ist dass Du Strom erzeugst den Du selbst benutzt oder einspeist. Da sparst oder bekommst Du ja Geld.
    Gruss
    Spornrad

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein

  • Das ist schon klar, das ich den Strom mitrechen muß. Hab bisher 7600hWh Verbraucht ca. 1300Euro. Der Dachs macht mir 14000kWh Strom. Rechne ich mal 40% Eigennutzung und 60% Einspeisung dann komme ich auf folgende Werte:
    40% sind 5600kWh bei 0,18Ct/kWh =1008Euro vermeidene kosten.
    60% sind 8400kWh bei 0,12Ct/kWh =1008Euro Rückgespeist.


    1300Euro hab ich bezahlt -1008Euro plus Rückspeisung bekomme ich noch 716Euro.


    Bei 2800Euro Mehrkosten fürs Gas minus 716Euro sind minus 314Euro Gassteuer zurück sind das 1770Euro im Jahr an Mehrkosten. Also 147Euro im Monat + Finanzierung 175Euro (KfW) auf 20Jahre. 322€/Monat.


    Dafür hab ich zwar jetzt kein Stromabschlag mehr. Aber das ist nicht wirklich so wie das von Senertec erklärt wird und zwar so "Heizkostenfrei-Leben".


    Nun muß man natürlich mal überlegen das auch die alte Anlage mal in den 20Jahre erneuert werden müßte.



    Gruß Andreas

  • Hallo,


    ich kann mir nicht vorstellen, dass der Dachs überhaupt 2600 Stunden läuft. Bezogen auf meine Erfahrung im eigenen Objekt, habe ich beim Einsatz der alten Gasheizung (Vaillant 29 KW) im Jahr 2005 ca. 60.000 kWh Gas verbraucht. Nach der Inbetriebnahme am 05.04.2006 habe ich natürlich viel Zeit in Statistiken investiert, um Aussagen zur Wirtschaftlichkeit zu bekommen. Der Dachs hat bisher 1118 Betriebsstunden gelaufen und wird nach meiner Hochrechnung auf ca. 2400 Jahresstunden kommen. Berechnet wurden ca. 3500 bis 4000 Stunden. Somit bestätigt sich die Aussage von Dachsfan, dass eventuell kein Mehrverbrauch gegenüber der alten Heizungsanlage entsteht. Inwieweit diese Daten auf andere Objekte bezogen werden können ist sicherlich auch von vielen anderen Faktoren abhängig (Pflegezustand der Heizungsanlage, Einstellung Brenner, Isolierung der Rohrleitung, Einsatz von elektronischen Pumpen mit Mischern usw).


    Ich kann hier nur meine bisherige Erfahrung wiedergeben.


    Gruß


    stoni

    Beheiztes Objekt: Fachwerkhaus mit Anbau 1791, 300m² Wohnfläche und 60 m² Wintergarten mit Schwimmbad (wird von März bis Oktober beheizt), seid 2011 eine 8,36 kWp PV-Anlage mit Eigenstromnutzung, Hygienespeicher 800 ltr mit Edelstahlwarmwasserdurchlaufschlange und 4,5 kWh Heizstab, 6 m³ Regenwassernutzungsanlage. BHKW: Senertec Gasdachs mit Kondenser, 2006 in Betrieb genommen und Spitzenlasttherme für die vielen Ausfallsituationen.

  • Hallo,


    ich denke auch, heizkostenfrei das war mal bei ölpreis von 40 Pfennig pro Liter und 20.000 DM für den Dachs.


    Auch ich habe Dachsparty besucht und bin noch heute vom Grundprinzip der Kraft-Wärme-Kopplung überzeugt. Nur leider ist es wie bei Photovoltaik oder thermischen Kollektoren, mit steigender Förderung steigen die Preise. Förderung sorgt also für mehr Wirtschaftlichkeit der Hersteller.


    Aus verständlichen Gründen fallen Berechnungen der Anbieter immer günstig aus. Nur wer so wie dr.bob nachrechnet findet die Widersprüche.


    Grundsätzlich ist es unsinnig heutige Technik egal von welchem Hersteller mit 30 Jahren alten Kesseln zu vergleichen. Wenn ich wissen will was wirtschaftlicher ist muss ich zwischen der jetzt verfügbaren Technik vergleichen. Dabei werde ich erkennen, dass die zusätzliche Stromerzeugung auch zusätzlichen Energieeinsatz bedeutet. Dieser Mehrverbrauch liegt je nach Brennstoffart oder Ausführung mit oder ohne Brennwertnutzung bei 40 bis 50%.


    Der Brennstoffmehraufwand sowie die ca 20. bis 25.000 Euro höheren Investitionskosten eines BHKW gegenüber Standartkesseln muss der erzeugte Strom wieder einspielen. Also nur viel Strom insbesondere selbstgenutzter kann die Wirtschaftlichkeit ermöglichen. Ich halte 6000 Betriebsstunden im Jahr für nötig, um die Gewinnzone zu erreichen.


    Wer das nicht glaubt, kann ja mal in Tom's Wirtschaftlichkeitsberechnung (links im Boardmenü) die aktuellen Werte für Wartung, Reparatur, Zinsen und Anschaffungskosten einsetzen.

    Noch etwas zum Vorschlag der Nachbarzusammenlegung. Die Sache funktioniert optimal wenn dieser nur im Sommer Wärme braucht. Ansonsten habt ihr bei warmen Wetter zusammen null Betriebsstunden und im Winter wird eine zusätzlicher Wärmequelle benötigt.


    Also weiterhin alles schön selber nachrechnen.

  • Zitat

    Original von Fuchs
    ich denke: Grundsätzlich ist es unsinnig heutige Technik egal von welchem Hersteller mit 30 Jahren alten Kesseln zu vergleichen. Wenn ich wissen will was wirtschaftlicher ist muss ich zwischen der jetzt verfügbaren Technik vergleichen. Dabei werde ich erkennen, dass die zusätzliche Stromerzeugung auch zusätzlichen Energieeinsatz bedeutet. Dieser Mehrverbrauch liegt je nach Brennstoffart oder Ausführung mit oder ohne Brennwertnutzung bei 40 bis 50%.
    Also weiterhin alles schön selber nachrechnen.


    Gut das wir selbst gerechnet haben und eigene Meinungen haben.;)


    Ich schließe mich vollinhaltlich stoni an und bedauere, das es Menschen gibt, die notwendige Energietechnik so ablehnen. :(
    Es ist absolut unrichtig, das ein Mehrverbrauch von 50 % durch eine KWK Anlage verursacht wird.


    :rolleyes: Ob der Schreiber diese unwahre Behauptung belegen kann ??? Sicher nicht ! :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsdoktor ()

  • 50% mehr primärenergieeinsatz vielleicht nicht, aber mehr als 30% in jedem Fall gegenüber aktueller Heiztechnik ohne KWK


    Dachs rechnet sich trotzdem meist ab ca. 4500h nach meiner Meinung und meinen Berechnungen Betriebswirtschaftlich



    Grüße


    Bruno

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    Einmal editiert, zuletzt von Bruno44 ()

  • Frage:


    Wie kommt es das so viele behaupten, der Gasverbrauch sei gleichgeblieben.


    Zum Teil haben diese Betreiber auch Brennwertgeräte gehabt, wobei :D nicht alle in der Kondensationszone gearbeitet haben. ;(


    Lügen die ????

  • Lassen wir die Behauptungen dahingestellt, es folgt eine Rechnung für Gas und eine für Öl.



    Gasvergleich



    technische Daten Dachs Typ HKA G 5.5


    Leistungsaufnahme 20,5 kW
    thermische Leistung 12,5 kW
    elektrische Leistung 5,5 kW


    technische Daten Gastherme ZSB 3-16
    bei Vor/Rücklauftemperatur 80/60°C


    Leistungsaufnahme 15 kW
    Wärmeleistung 14,7 kW


    für gleiche Wärme von 12,5 kW wie bei Dachs werden also benötigt


    12,5 x 15 / 14,7 = 12,75 kW


    für die gleiche thermische Leistung benötigt der Dachs 20,5 kW
    und die Gastherme 12,75 kW
    Bin selbst überrascht, Mehraufwand 60 %.





    Ölvergleich



    technische Daten Dachs Typ HKA HR G 5.3


    Leistungsaufnahme 17,9 kW
    thermische Leistung 10,5 kW
    elektrische Leistung 5,3 kW



    technische Daten Öllkessel Unon


    Leistungsaufnahme 22,0 kW
    thermische Leistung 20.0 kW


    für gleiche Wärme von 10,5 kW wie bei Dachs werden also benötigt


    10,5 x 22 / 20 = 11,6 kW


    für die gleiche thermische Leistung benötigt der Dachs 17,9 kW
    und der Ölkessel 11,6 kW
    Mehraufwand also 54 %.



    Was soll daran nicht stimmen?