BHKW mit Holz-Hackschnitzel?

  • Hallo Pepper01,


    50.000 - 60.000 Euros, |:-( das ist ja der Wahnsinn! Muss denn so eine Leitung unterirdisch verlegt werden???
    Wir wohnen mit unserem Hotel auch außerorts ca 900 Meter vom nächsten Trafohäuschen entfernt. Erst letztes Jahr ist ein neues Elektrokabel quer durch die Bäume über Telegrafenmasten verlegt worden. Das Kabel ist aus Aluminium, 4-adrig verdrillt mit schwarzer Kunststoffisolierung.
    OK, das ging natürlich auf Kosten des EVU , da vorher ja schon ein Anschluss bestand, aber da waren es noch 4 unisolierte Leitungen!


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!




  • Hallo AxelF,




    lt. Kostenschätzung des EVU durch ein Ing-Büro wären es da schon 60000 Euro für Erdarbeiten,


    ca. 67000 € Kabel inkl. verlegen und 36000 € der 100 kV Trafo.


    Wie gesagt, wir müssen jetzt erst mal das neue Angebot abwarten.


    Bis jetzt war immer nur im Gespräch, das Kabel in die Erde zu verlegen.


    Gruß,


    pepper01

  • Moin Pepper

    ca. 67000 € Kabel inkl. verlegen und 36000 € der 100 kV Trafo.

    ich muß nochmal nachfragen. Als Elektriker kenne ich die deutschen Netzstandards ein wenig - Deine 100.000 Volt passen da nicht rein!!!


    Das Mittelspannungsnetz hat 10kV (10.000Volt) in Ortsnetzen gibts auch noch 1kV (1.000Volt).


    Das Hochspannungsnetz liegt bei 110kV (110.000Volt).


    Und das Höchstspannungsnetz - die dicken Überlandleitungen - wird mit 220kV oder 380kV betrieben.


    Dieser Systematik folgend will Dich Dein VNB ans Hochspannungsnetz klimpern - oder Du hast irgendwo ein paar Kommas überlesen???
    Ich glaube nicht das Du die Kosten für den Anschluss an die übernächste Spannungsebene bezahlen mußt!!! Das ist ein Unding , Dein VNB hat 400Volt 3~ zur Verfügung zu stellen. Wenn ein solches Netz nicht verfügbar ist hat er auf seine Kosten nen besch.. Trafo zu setzen. Von Deinem Haus zum Trafo wirst Du zahlen müssen, wobei ich AxelF beipflichten muß, ein Luftkabel kommt viel viel billiger als ein Erdverlegtes und auf Deinem Grundstück kann Dir niemand vorschreiben ob Luft oder Erdkabel!!


    mfg

  • Hallo pepper01,


    Bei der Kabelverlegung wird nicht aufgegraben. Mein Freund hat einen Baggerbetrieb und der hat ein „Schwert“, dass durch die Erde gezogen wird und das Kabel verlegt.
    Die Verlegung der 460m Kabel haben wir an einem Nachmittag erledigt.
    Bei Fels-Untergrund ist das aber nicht möglich. :diablo:
    Da ist eine Freileitung angesagt, Erdverkabelung ist zu aufwendig.
    In den einschlägigen WKA – Forums werden auch ab und zu gebrauchte Freileitungen angeboten, mit Ständer, Leitungen u.s.w..


    Frage:
    Ist zu der Mühle eine öffentlich gewidmete Straße vorhanden?


    Gruß


    PS:
    Werde Kontakt mt den Besitzer der Kuchenmühle aufnehmen. Der hat auch einen Stromanschluss vor 2 bis 3 Jahren verlegt. Auch Felsuntergrund, Länge auch ca. 1,5km, Freileitung entlang der Straße errichtet. An der Mühle ist ein Wasserrad mit ca. 4 bis 6kW vorhanden. Das Wasserrad und ein Notstromaggregat, lieferte den Strom für die Gastwirtschaft.

  • Hallöche,


    ich muss zugeben, im Bereich der WKAs hab ich einiges an Lücken.


    Dennoch,
    ob nun für Eure Abwägung was günstiger ist (Insel oder Netz)
    aber auch als Argumentationshilfe beim widerborstigen Nachbarn,
    wären mal ein paar Angaben zu den WKAs nicht schlecht.


    Wieviel Jahresertrag könnte Eure bringen?
    Was glaubt ihr liefert seine Anlage
    ...evt. kann man schon aus Strömungsgeschwindigkeit, Bachbreite (naja, also Volumenstrom), Fallhöhe, Nutzungszeit, etc in einschlägigen WKA-Foren eine Größenordnung erfahren. Evt. kommen hier doch kleine (hübsche?) Sümmchen zusammen, die einen Netzanschluss erträglicher gestalten...und auch den Nachbran (er kommt wohl tendenziell besser hin, größere wka?) überzeugen könnten.

  • Hallo,


    Bei der vorhandenen WKA ist nur die Leistung von 9kWe bekant. Die Auslegung ist aber etwas zweifelhaft, wenn die Anlage an 100 Tagen abgestellt werden muss aus Wassermangel.
    Entweder ist eine zu große Turbine eingebaut, oder nicht der richtige Turbinentyp.


    Leistungsberechnung einer Kleinwasserkraftanlage.
    Fallhöhe H=1,8m, Wassermenge MQ=4,8m³/s, Volllaststunden=6000h/a


    Leistung P=1,8 X 4,8 X 7 = 60kWe
    Jahresleistung 6000 X 60 = 360TkWh/a
    Jahreseinnahmen 360 X 0,12 = 43T/a


    Gruß




  • Hallo,


    da bin ich wieder.


    Also das mit der Freileitung gefällt uns weniger, das Theater haben wir
    schon mit der Telefonleitung bei Wind und Wetter ständig Probleme mit
    Bäumen und so. Bei einer Stromfreileitung, die auch noch uns privat
    gehört wären doch wahrscheinlich die langfristigen Kosten und Ärger mit
    Freischneiden und auch der Sturm-, Schnee- und sonstigen Gefahren durch
    den Wald genauso hoch wenn nicht noch mehr.




    Gruß,


    pepper01




  • Hallo,


    also mit den technischen Sachen der WKA kenn ich mich gar nicht aus.


    Ich kann jetzt nur mal schreiben, was ich mal vom Wasserwirtschaftsamt
    erhalten habe, es handelt sich um eine Ablichtung aus dem Jahre 1951:


    Ausbauwassermenge: 20 l/sec.


    Nutzgefälle: 82,5 m


    Leistung: 17,5 PS


    Freistrahlturbine (Pelton)


    Baujahr: 1918


    Auf dem Typenschild meine ich steht drauf: 12 kVA. Genaueres müßte ich erst nochmal ablesen.


    Außerdem weiß ich gar nicht, ob wir die 12 Cent oder wieviel es da gibt
    bekommen würden, da wir kein Wasser ausleiten oder was die ganzen
    EEG-Richtlinien zum einspeisen da besagen.




    Die WKA des Nachbarn bringt schätzungsweise ca. 6 kW, da er weniger
    Gefälle hat, aber es dafür mehrere Stunden betreiben kann als wir.


    Bringen diese Angaben jetzt etwas mehr Info?


    Vielen Dank und Gruß,


    pepper01




  • Hallo,


    also ich habe gerade die Kostenschätzung des EVU vor mir liegen und da steht:


    "Starkstromkabel 12/20 kV, NA2XS(F)2Y 1x95/16 mm²" liefern und verlegen +


    "Kompaktstation komplett mit Trafo 100 kVA". Ohne Komma.


    Der Bauleiter von der Firma für das Vergleichs-Angebot hat uns aber
    irgendwelche andere Kabel empfohlen, aber auch so ´nen Trafo. Das
    schriftliche Angebot dauert aber noch, wie gesagt, in Bayern ist eben
    jetzt erst Urlaubszeit.


    Aber es hat sich in der Zwischenzeit wieder etwas anderes getan. Wir
    sind nämlich ziemlich genau auch 1,7 - 1,8 km vom Netz der EON entfernt
    (versorgt die Nachbargemeinde). Bei der EON hatten wir schon mal
    angefragt, ob wir anschließen könnten, worauf die uns aber abgelehnt
    haben.


    Der Vorteil wäre, daß wir an dieses Netz könnten ohne durch das
    Grundstück des Nachbarn graben zu müssen (ca. 800 m eigener Grund, dann
    ca. 100 m Gemeindeweg, ca. 1 km anderer privater Besitzer, auf dessen
    Grundstück auch der nächste Trafo der EON steht und mit dem wir uns
    schätzungsweise schon einig werden könnten wegen Verlegung der
    Leitung). Außerdem führt diese Trasse komplett auf wesentlich besser
    zugänglichen Wald- bzw. Feldwegen.


    Nun hat uns gestern nach Einsatz von "Vitamin B" die EON angerufen und
    uns mitgeteilt, dass sie uns gerne ein Angebot für einen Anschluss
    machen würden. Nach grober telef. Kostenschätzung wären diese ca.
    70.000 Euro niedriger als das Angebot vom örtlichen VNB.


    Nach Kontakt mit unserem Bürgermeister ist der VNB z. Zt. nicht sehr
    kooperativ, d. h. vermutlich würde er sich gegen eine "Freigabe"
    unseres Anwesens an die EON wehren.


    Aber kann er das überhaupt? Ich habe mal ein Urteil gefunden, nachdem
    die günstigsten gesamtwirtschaftlichen Kosten für beide Seiten
    (Netzbetreiber und Abnehmer) berücksichtigt werden müssen (BGH VIII
    ZR21/07 Abs. 15).


    Oder kann sich der VNB aufgrund des Konzessionsvertrages mit der Gemeinde trotzdem querstellen?


    Ist es besser, erstmal nur einen Hausanschluss zu verlangen oder gleich
    zu sagen, daß man nach EEG einspeisen will (vorhandene Wasserkraft +
    noch zu installierende Photovoltaik)?


    Vielen Dank und Gruß,


    pepper01

  • Hallo pepper01


    Leistung = 82,5 X 0,02 * 7 =11,5kW, Leistungsangabe von12kW ist OK
    Der Einsatz einer Peltonturbine bei 80m Höhe und 20L/s ist die beste Lösung.
    Ist die Pelton mit fester Wassermenge oder ist die Wassermenge zum Regeln mit einer Düsennadel.
    Mach Fotos von der Turbine und Wassereintritt in die Turbine.
    Sind die 20L/s aus einem Speicherbecken (See oder Teich) oder aus einem Wasserlauf mit 20L/s.


    Gruß




  • Das Wasser kommt aus verschiedenen kleinen Quellen im Wald und wird in einem Speicherbecken gefasst.


    Und wenn dieses leer ist stellen wir halt ab.


    Ich weiß, das irgendein Regler dran ist, aber ich versuchs mal mit den Fotos.


    Danke und Grüße,


    pepper01

  • Sollte sich unterhalb der Turbine ebenfalls ein Becken befinden, würde
    ich vorschlagen beim Einsatz eines Holz BHKWs das Becken über eine
    Pumpe wieder zu befüllen sobald der Strom nicht anderweitig verbraucht
    wird und die WKA nur bei Spitzenlast zuzuschalten.


    Diese Lösung ist wegen der Wärme leider nur für den Winter geeignet da
    das BHKW vorrangig als Heizung arbeiten sollte, damit noch genug Holz
    zum verkaufen bleibt.


    Wenn die Düse der Turbine eine Verstellmöglichkeit hat, würde ich
    dringend empfehlen diese mit einer Automatischen Regelung zu versehen.
    Mit etwas Bastelgeschick, kann soetwas mittels eines starken
    Getriebemotors, einer Strom/Spannungs-messung und einem Mikrocontroller
    (oder einem kleinen PC) unter 100€ realisiert werden (Arbeitszeit nicht
    mitgerechnet)


    Sofern die Möglichkeit mit dem wieder hochpumpen gegeben ist könnte
    wirklich eine Solaranlage oder gar ein kleines Windrad (was vorher im
    Bezug auf die durchschnittliche Windgeschwindigkeit zu prüfen wäre) die
    beste Lösung sein, da damit das Becken auch wieder befüllt werden kann
    und somit nicht so viele Akkus benötigt werden ( die stellen dann nur
    sicher das die Pumpe immer mit der optimalen Leistung gefahren wird, da
    sonst zu viel Energie durch einen schlechteren Wirkungsgrad verpufft
    und sie halten das Netz stabil bis die WKA nachgeregelt hat, wenn ein
    hoher Leistungsbedarf besteht [Pumpe und WKA dürfen natürlich nicht
    gleichzeitig laufen, das wäre ja sonst pure Energievernichtung] ).


    Eine Leistungsbedarfsregelung würde ich für so eine Anlage empfehlen,
    alleine schon zur Komfortsteigerung und zum erziehlen eines besseren
    Gesamtwirkungsgrades.
    Bei Spitzenlast (Hackschnitzel herstellen) kann der Diesel einspringen
    und zum Heizen könnte dann auf eine normale Hackschnitzelheizung
    gesetzt werden.
    Die Waschmachinen und Geschirrspüler sollten mit Warmwasser betrieben werden
    (die Mehrkosten sind nicht sonderlich hoch für so ein Gerät mit 2 Anschlüssen,
    das würde euer Netz aber auf jeden Fall entlasten)


    Wie weit ist den der andere Teich entfernt? Vieleicht kann man daraus
    ja auch das Wasser in das Staubecken pumpen (sofern das Genemigt wird),
    was besonders artaktiv wäre wenn der Teich auf der selben Höhe läge.


    P.s. Das wäre ein gutes Thema für meine Bachelorarbeit im nächsten Jahr

    Einmal editiert, zuletzt von Brinki ()