Lohnt/Rechnet sich ein BHKW nur für den Winter?

  • Moin,


    ich habe ja aktuell folgende Konfiguration:

    • 1,0-1,5kW Grundlast
    • 22kWp PV-Anlage
    • 106kWh netto 90kWh brutto Speicher
    • Brennwerttherme
    • BlueGEN Brennstoffzelle.

    Wie viele mitbekommen haben, ist der Hersteller insolvent.

    Im Sommer habe ich mit PV und Speicher immer genug Strom und bräuchte kein zusätzlichen Strom/Wärme.

    Im Winter würde ich gerne etwas haben (nach dem BlueGEN), was man bei Bedarf zuschalten kann.

    Die Abwärme könnte wie normalerweise im Heizungskreis genutzt werden wenn ich das BHKW im Keller montieren kann

    Oder eine verrückte Idee wäre folgende:

    Das BHKW in der Nähe des Wintergartens zu montieren und die Wärme im Wintergarten, den ich im Winter nicht heize, zu nutzen und von dort auch weiter im Haus.


    Würde so etwas Sinn machen?

    Würde es überhaupt Sinn machen ein BHKW nur im Winter zu betreiben? :/

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    Model Y LR

  • Würde es überhaupt Sinn machen ein BHKW nur im Winter zu betreiben?

    Nun Du hast ja zum Beispiel die Alternative auf eine Wärmepumpe zu setzen und einen Dynamischen Strompreis zum einen für einen WP Zähler zum anderen für einen Haushaltsstromzähler zu nutzen.


    Ist der Strom günstig läuft die Wärmepumpe mit hoher Leistung in einen Wärmespeicher, so das Du Hochpreiszeiten nutfalls mit der Gastherme überbrücken kannst.

    In Billigzeiten lädst Du Deinen Energiespeicher und entlädst ihn durch Deinen Haushaltsstrombedarf.

    Das wäre der erste Schritt den ich gehen würde und zwar auf jeden Fall.


    Ich habe Wärmepumpen mäßig schwer aufgerüstet. siehe unten links auf der Seite - drei Wärmepumpen

    Aktuell habe ich Team WP Strom für 21,7 ct / kWh inkl MwSt bei 8,90 € / Monat Grundgebühr.

    Der Dachs läuft jetzt nur noch soviel, dass er den Haushaltstrom erzeugt.

    Hauptwärmeerzeuger sind die Wärmepumpen, diese haben selbstverständlich die entsprechende Installation welche die Verbrauchseinrichtung netzdienlich steuern kann. Die Stadtwerke schalten bis zu 6 h / 24 h die WP aus.

    Man muss also ausreichend WP Leistung zur Verfügung haben.

    Wenn ich lese, die WP müsste "passend sein" man habe ja einen Elektrostab für die Spitzenlast ist das ein Narrenstück aus meiner Sicht.

    Eine WP kann und soll ruhig modulieren. Ichrechne damit das ich künftig sogar mit 12 h Sperrzeiten zu rechnen habe möglicherweise beim dynamischen Strompreis sogar noch weniger.

    Niemand von uns kann in die Zukunft schauen.

  • eine verrückte Idee wäre folgende:

    Das BHKW in der Nähe des Wintergartens zu montieren und die Wärme im Wintergarten, den ich im Winter nicht heize, zu nutzen und von dort auch weiter im Haus.

    Also einen bislang nicht beheizten Wintergarten zukünftig mit BHKW-Wärme zu beheizen, nur damit man die Abwärme weiter bringt, halte ich weder für wirtschaftlich noch für nachhaltig. Um die Wirtschaftlichkeit eines BHKW zu rechnen sollte man nur den unvermeidlichen Strom- und Wärmebedarf berücksichtigen.

    Würde es überhaupt Sinn machen ein BHKW nur im Winter zu betreiben? :/

    Ob in Deinem Fall der Strombedarf (nach Beitrag der PV-Anlage) und der Wärmebedarf im Haushalt hoch genug sind um den wirtschaftlichen Betrieb eines BHKW zu ermöglichen, kann man mangels Daten nicht beurteilen. Aber dass ein BHKW 70% seiner jährlichen Volllaststunden (und damit der Stromerzeugung) von November bis März erbringt, würde ich für normal halten.

    106kWh netto 90kWh brutto Speicher

    Versteh ich das richtig, Du hast einen Stromspeicher mit 90 – in Worten neunzig – kWh Speicherkapazität?

    Nun Du hast ja zum Beispiel die Alternative auf eine Wärmepumpe zu setzen

    Das ist immer eine Alternative, zumal mit der großen PV-Anlage und wenn das Haus vom Wärmebedarf und von den Heizkreistemperaturen her für eine WP geeignet ist. Das muss man halt im Vergleich zu einem BHKW rechnen. Aber den Beitrag einer PV-Anlage zum Strombedarf einer Wärmepumpe sollte man dabei nicht überschätzen: Mehr als 30-40% dürften in den meisten Fällen nicht drin sein, zumal die PV ja auch im Winterhalbjahr (wo 80% des Wärmebedarfs aber nur 30% des PV-Stroms anfallen) vorrangig den Bedarf von Haushalt und E-Auto decken muss.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Ja, du verstehst richtig.

    Ich habe einen Speicher aus 20 Tesla Modulen mit je 5,3kWh.

    Fotos von der Bauphase:

    Jetzt sind natürlich alle Fächer bestückt.


    Zur Wärmepumpe.

    Die wäre möglich, war aber damals viel zu teuer.

    5.000€ vs. 49.000€ (ohne Abzug von möglicher Förderung)


    Meine Situation ist aktuell eher folgende:

    Bei dem Wetter hilft selbst die größte PV-Anlage und der größte PV-Speicher nichts.

    Zu wenig Energie wird erzeugt und der Speicher ist oft leer.

    Deshalb war mein Gedanke, ein BHKW zu haben, was den Speicher füllen kann.

    Wärme wäre weiterhin zweitrangig für mich in dem Gedankenspiel.

    Aber wenn ich das BHKW doch in den Keller bekomme und an den Heizungskreis anschließen kann, würde das natürlich die Brennwerttherme entlasten.


    Microwindkraft hatte ich auch probiert, aber bin gescheitert.

    22 kWp Anlage
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    Model Y LR

    Einmal editiert, zuletzt von KaJu74 ()

  • Ich habe einen Speicher aus 20 Tesla Modulen mit je 5,3kWh.

    Whoa.

    Wärme wäre weiterhin zweitrangig für mich in dem Gedankenspiel.

    Aber wenn ich das BHKW doch in den Keller bekomme und an den Heizungskreis anschließen kann, würde das natürlich die Brennwerttherme entlasten.

    Der Grundgedanke bei einem BHKW ist, dass die bei der Stromerzeugung zwangsläufig anfallende (Ab-)Wärme – anders als bei den meisten großen Kraftwerken – einem sinnvollen Zweck zugeführt werden kann, nämlich Raumwärme und Warmwasser zu erzeugen. Ob das bei Dir technisch möglich ist (und zu welchen Kosten) lässt sich natürlich aus der Ferne nicht beurteilen. Aber für den Anfang könntest Du uns mal folgende Daten übermitteln:

    • Jahreswärmebedarf, und wie viel davon konstant ist (z.B. für Warmwasser) und wie viel saisonal (Raumwärme)
    • Gesamt-Strombedarf (Brutto, einschl. E-Auto)
    • PV-Anlage: Durchschnittliche Jahreserzeugung und EEG-Einspeisevergütung (wie hoch und wie lange noch?)
    • E-Auto: Du hast doch einen Tesla? Hier wäre der Jahresverbrauch interessant, und wie oft (täglich?) der normalerweise geladen wird.
    • Und für die Frage der Wärmepumpe wäre die Heizkreis-Vorlauftemperatur interessant, z.B. aktuell bei Außentemperaturen um 0°C.

    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Versteh ich das richtig, Du hast einen Stromspeicher mit 90 – in Worten neunzig – kWh Speicherkapazität?

    Falls das jemand interessiert (Selbstbauer):

    Bei NKON gibt es aktuell LeFePos (ohne BMS)

    EVE – A-grade für €82 / kWh

    Envision B-grade für €62 / kWh

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Zur Wärmepumpe. Die wäre möglich, war aber damals viel zu teuer. 5.000€ vs. 49.000€ (ohne Abzug von möglicher Förderung)

    Du würdest ja nicht "damals" kaufen sondern jetzt und musst in die Zukunft schauen und nicht in die Vergangenheit.

    Wir haben allerdings mit Eigenmontage für unsere neue aroTherm plus VWL 125/6 A S2 mit allem Zubehör etwa 12 tsd € bezahlt ( inkl MwSt ) die Förderung geht noch ab ( hoffe ich )


    Bei dem Wetter hilft selbst die größte PV-Anlage und der größte PV-Speicher nichts.

    Diese Weisheit ist uns allen bekannt, deshalb haben sich viele von uns ein BHKW gekauft ( ich auch )


    Zu wenig Energie wird erzeugt und der Speicher ist oft leer.

    Deshalb war mein Gedanke, ein BHKW zu haben, was den Speicher füllen kann.

    Man kann Strom aus dem Netz, selbstverständlich mit einem entsprechenden Dynamischen Strompreis in den Akkuspeicher laden und zeitgleich verwenden, wenn er günstig ist.


    Wärme wäre weiterhin zweitrangig für mich in dem Gedankenspiel.

    Aber wenn ich das BHKW doch in den Keller bekomme und an den Heizungskreis anschließen kann, würde das natürlich die Brennwerttherme entlasten.

    Die Zukunft der Wärmeerzeuger

    Wärmepumpen sind ganz klar die zukünftigen Heizungen von morgen.


    Politisch gewollt und durch die Wirtschaftlichkeit angetrieben. Wärmestrompreis vs. Gas oder Ölpreis geht letzterer immer mehr in die „Todeszone“ wie es auf dem 21.Forum Wärmepumpe des Bundesverbandes Wärmepumpe ( BWP ) formuliert wurde.


    Künftig wird es, selbstverständlich entsprechende Verfügbarkeit vorausgesetzt, günstigen Strom aus dem Stromnetz geben.

    Das „Zauberwort“ heißt dynamischer Strompreis!


    Hier verändert sich der Strompreis des Stromliefervertrag ständig, zum Beispiel stündlich wie bei „Tibber“, je nach Verfügbarkeit. Die derzeitigen „statischen“ Preise die vertraglich festgeschrieben wird, wird es nicht mehr geben oder nur zu einem hohen Preis.


    Ein künftiger dynamischer Stromtarif gibt zeitliche Strompreis-schwankungen direkt an den Stromkunden weiter, der entsprechend mit technischen Möglichkeiten ( Energiespeicher ) und Verbrauchsverhalten selbst optimieren muss.


    Aktueller Strompreis "Team Energie" knapp 22 ct / kWh (inkl. 19 % MwSt. ) , ein vergleichbarer Gaspreis liegt derzeit fiktiv bei 10 ct / kWh ebenfalls bei 19 % da die derzeit 7 % in Kürze entfallen.

    Wir haben hier den Gaspreis mit 19 % MwSt. statt zurzeit 7 % berechnet.


    Bei einer real erreichbaren Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe von 4 bedeutet dies, dass ein kWh Wärme bei einem Wirkungsgrad von 75 % bei einer Gas oder Öl Heizung 13,33 ct / kWh kostet, aus der Wärmepumpe 5,5 ct / kWh.


    Nehmen wir an, ein größeres Gebäude hat einen Wärmebedarf von 100.000 kWh dann sprechen wir von 5.500 € Heizkosten mit einer Wärmepumpe zu 13.333 € Heizkosten mit einer Gasheizung.


    Und für die Frage der Wärmepumpe wäre die Heizkreis-Vorlauftemperatur interessant, z.B. aktuell bei Außentemperaturen um 0°C.

    In der Regel muss man da noch nachbessern, wird ja ebenfalls mitgefördert.

  • Bei dem Wetter hilft selbst die größte PV-Anlage und der größte PV-Speicher nichts.

    Naja, im Dez/Jan sind es wohl (je nach Neigung) noch so 20% vom Juni-Ertrag. Das ist sicher nicht optimal, ist aber auch nicht "nichts". Und wenn es im Jan knackig kalt ist, dann ist auch einiges an Sonne da und die Module arbeiten bei der Kälte auch recht gut. Bei Deiner Speicherkapazität sollte sich da schon einiges rausholen lassen.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Ja, Nichts war definitiv übertrieben.
    Aber durch meinen hohen Verbrauch, plus Elektroauto, plus Sauna, reicht selbst meine Konfiguration kaum.
    Aktuell liefert ja das BlueGEN noch 1250W, aber wie lange noch, wegen der Insolvenz.
    Wenn das HPS System nicht so teuer wäre, würde ich mir das näher ansehen.

    22 kWp Anlage
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    1x SB 4000TL-21
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    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

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