Neuer Stromvertrag zu 2023 (gewerblich). Welche Konditionen sind realistisch?

  • ich bin immer noch im gleichen Börsenpreis Tarif wie die letzten Jahre schon.


    Nennt sich Ratio von Meistro Energie

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Wenn ich auf einen flexiblen Tarif wechseln möchte, muss dann an meinen Stromzählern etwas verändert werden?

    Gibt es einen Flextarif für Arbeitsstrom und WP - Strom?

    Oder bleibt der Zähler für WP einfach unberücksichtigt? Aber dann wird die Grundgebühr weiter berechnet?

  • das kann ich dir nicht sicher beantworten.


    Also wir haben RLM Messung, also Lastgangmessung.

    Es ist wohl entweder Lastgangmessung erforderlich oder ein iMsys ähnlich wie bei Tibber oder ähnlichen Anbietern.

    Weil der Versorger genaue Abrechnungen stichpunktbezogen macht.

    Bei Tibber geht es ja stündlich genau, bei mir im Ratio Tarif geht es monatlich genau.

    Also ich zahle nicht 24 unterschiedliche Preise täglich sondern ein Preis für das ganze Monat, der ist meist relativ ähnlich dem Baseload.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

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  • Ich habe bei unseren Stadtwerken die Konditionen für nächstes Jahr angefragt.


    Noch einmal allgemein gefragt:


    Lohnt sich denn für einen gewerblichen Betrieb ein Flextarif? Grundlegend kann ich den Strombedarf über den Tag bei uns nicht verändern, bzw. dem aktuellen Strompreis anpassen. Gearbeitet wird von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr. In der Zeit laufen alle Maschinen. Danach nur noch die WP, Server, etc.

  • Wie gesagt, es gibt verschiedene Tarife.


    Es gibt Stundengenaue Abrechnungsmodelle wie Tibber oder Awattar, das lohnt sich für diejenigen die viel Verbrauch

    Mittags oder am Wochenende/Feiertage haben. Da sind die Preise oft niedriger.


    Ich habe einen Monats Tarif, da wird nicht stundengenau abgerechnet sondern der durchschnittliche Monatsbörsenpreis

    abgerechnet. Der monatsgenaue Tarif wie bei mir ist aber meines Erachtens sinnvoller als ein Festpreismodell.

    Gerade jetzt in unsicheren Energiepreis Zeiten bin ich damit sehr gut gefahren.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

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  • Ein Flextarif wie meiner macht meines Erachtens schon sinn, ganz einfach weil man nie den "richtigen" Zeitpunkt

    für einen Langfristvertrag erwischt, so hat man immer einen Durchschnittspreis und dieser kann nie ganz falsch sein.

    Wenn man jedoch zu einem ungünstigen Zeitpunkt einen Jahres oder noch länger Liefervertrag abschließt hat man

    den "an der Backe"

    Und mein Tarif ist nicht stundengenau sondern Monatsbörsenpreis (ähnlich Baseload)


    So sieht das für den Monat September aus:

    (wenn auch nicht vergleichbar von den Netzkosten, weil ich RLM und Mittelspannung bin)

  • Wenn man jedoch zu einem ungünstigen Zeitpunkt einen Jahres oder noch länger Liefervertrag abschließt hat man

    den "an der Backe"

    Na ja, aber wenn Du (durch Glück oder Können) einen günstigen Zeitpunkt erwischst, hast Du dauerhaft den entsprechenden Vorteil. Ich möchte beispielsweise nicht ohne Not – weder gewerblich noch privat – Panikspitzen wie im Sommer/Herbst 2022 mitmachen müssen. Mit einem Börsenpreis-Tarif ist man bei sowas immer voll dabei – mit einem Normaltarif nur, wenn der durch reines Pech gerade in der größten Panik ausläuft.


    Übrigens konnte man selbst auf der Höhe der Preispanik Ende August 2022 noch am Markt jederzeit kündbare Tarife unter 35 ct/kWh finden (als andere Anbieter ein Jahr fest für 60 ct/kWh angeboten haben). Erstere hätten sich natürlich kurzfristig noch erhöhen können, haben sie aber nicht – und wenn, dann hätte das nicht lang gedauert oder man hätte kurzfristig was besseres finden können. In Paniksituationen langfristig bindende Entscheidungen zu treffen ist nach meiner Erfahrung immer verkehrt (nicht nur am Gas- und Strommarkt, sondern auch bei Themen wie dem Atomausstieg :)).


    Wer also nicht den eigenen Verbrauch flexibel an Preisspitzen und –Senken anpassen kann (ggf. mit Hilfe eines Stromspeichers oder eines BHKW), der sollte aus meiner Sicht keinen Flextarif nehmen sondern mit Normaltarifen folgende Strategie fahren:

    • Bei gefühlt hohen Preisen Tarife mit kurzfristiger Kündigungsmöglichkeit abschließen (und dabei der Angst vor noch höheren Preisen nicht nachgeben)
    • Bei gefühlt günstigen Preisen Langfristtarife abschließen (und dabei der Angst, womöglich weitere Preissenkungen zu versäumen nicht nachgeben).

    Natürlich ist das nichts anderes als Spekulation. Man liegt dabei (genau wie an der Börse) so gut wie nie völlig richtig. Aber meiner Erfahrung nach ist es damit möglich, fast immer im günstigsten Drittel des Marktes zu bleiben. Auf die Dauer würde mir das genügen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Du hast grundsätzlich natürlich recht, aber wie du ja auch weißt ist man nachher immer schlauer.

    Ich habe z.B. meine Gas- und Stromverträge beide in 2021 verlängern können.

    Bei Gas hab ich quasi zum historischen Tief einen Glücksgriff gemacht und den auf 5 Jahre festgeschrieben.

    Bei Strom war mir der Arbeitspreis dafür mit rund 6 Cent zu teuer, im Nachhinein eine sehr dumme Entscheidung,

    aber da ich von rund 3 Cent Arbeitspreis kam, wollte ich eben keinen langfristigen Vertrag abschließen und bin

    in den Börsentarif gewechselt um auf günstigere Preise zu warten.

    Wo die Reise dann mit den Strompreisen hinging ist ja bekannt.

    Ich bin jetzt nicht total unglücklich mit dem Börsentarif, man kriegt eben die guten und die schlechten Zeiten voll ab.

    Wobei ich natürlich mit großem BHKW (und billigem Gas) und großer PV schon etwas flexibler bin im Zukauf.


    Ich wollte damit eben nur verdeutlichen daß jeder zu seinem Vertragsende eine individuelle Sichtweise der Dinge hat.

    Und das möchte ich eben hervorheben, daß man mit einem Börsentarif nie richtig schlecht fahren kann, weil es eben immer

    der Durchschnitt ist.

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