Eigenbau: 200D aus 123 Mercedes

  • Hallo zusammen,


    ich habe da einen Bekannten, dieser ist selbständiger Karosseriebauer. Er hat nun überlegt das er noch einige ( sind wohl 3-4 Stück) Alter Mercedes Diesel aus nem 123er hat. Das sind klassische Vorkammerdiesel mit ca 60PS. Er sagte mit nun das die Dinger eigentlich ideal bei ca 1500 Umdrehungen laufen würden. Außerdem laufen die Dinger wohl ideal mit Pöl aller Art.. :-)Dieses wiederum würde er auch eher günstig bekommen. Nun die Überlegung !


    Er möchte nicht unbedingt den Strom einspeisen sondern primär manuell als Insel das Licht in seiner Werkstatt und die Heizung damit betreiben. Evtl noch dinge wie seinen Kompressor etc. Macht das ganze Sinn? Welchen Generator könnte man da anschließen? Was die Halterung/Abgasführung/Wassertauscher etc angeht denke ich wären ein paar grundsätzlich Tips auch hilfreich..


    Das Gebäude ist eine Halle von etwa 15x15m Grundfläche und noch etwa 80qm Bürofläche. Die Halle ist garnicht isoliert und der Büroteil hat wenigstens Thermopen Scheiben. Ich im MOment verbrennt er in der Kalten Jahreszeit nach Grober Rechnung etwa 600-800 Euro Gas/Monat. Im Sommer natürlich weniger.


    Hoffe das sind genug Eckdaten. Wenn mehr nötig ist bitte melden.. :)


    Danke

  • Hallo,
    und herzlich willkommen im Forum.
    Für eine Insellösung sind Grund und Spitzenlast wichtige Eckdaten.
    Sollen mehrere Motoren gleichzeitig eingesetzt werden?


    Die mangelnde Grundlast und/oder zu hohe Spitzenlast sind meistens ein Problem für einen wirtschaftlichen Einsatz.
    Grob geschätzt:
    In diesem Falle, ca 5 kW permanenter Stromverbrauch wären nötig, um einen Motor sinnvoll betreiben zu können. |__|:-) Pflanzenölbetriebene Motoren mögen den unteren Teillastbetrieb nicht besonders.
    Sind 5kW Beleuchtung durchgehend im Einsatz?


    Wenn der Kompressor einsetzt, flackert natürlich das Licht.


    Dabei ca 12 (-26) kW Wärmeleistung pro Motor.
    Ob das passt?


    Gruß
    Technikfreak

  • Also mal zu dem was Fasi da in Bild und Wort wiedergegeben hat, nichts für ungut aber ich würde wenn ich einen Mercedes Motor hätte, den einem China Motor vorziehen.
    Zumal der ja schon da ist in hülle und fülle.
    Wenn der erste nicht mehr will, den nächsten nehmen.
    Und ich glaube halten tun die alten Mercedes Motoren, da brauchen wir ja nur mal die Taxifahrer fragen.

  • Zitat

    Und ich glaube halten tun die alten Mercedes Motoren, da brauchen wir ja nur mal die Taxifahrer fragen.


    Jo das war noch ein richtiger Mercedes quasi unkaputtbar (wenn man den nicht gerade ohne Öl betrieben hat) und nicht so ein Schrott wie die jetzt bauen ;)


    Gruß
    Tom

    Dachs HR - Kontrollierte Wohnraumlüftung - Solarthermie 7,5m² - PV-Anlage 13,3 kWp, Wärmepumpe Panasonic 5kW Monoblock, Batteriespeicher 7,7kWh mit SMA Storage 2,5kW

    Live unter https://visu.smartes-home.synology.me/


    Seit 09.09.2016 KIA Soul EV als Strompeicher mit Lenkrad :P

    Seit 16.02.2019 Hyundai Kona für noch mehr Speicherkapazität, KIA verkauft :S

    Seit 06.07.2023 IONIQ6, für noch mehr Speicherkapazität :saint:

    Mein Shop: Produkte der Technischen Alternative

  • Jau, ich kenn da so einige die mit den Dingern im Taxi fast ne Million abgerissen haben, wenn der Rest nicht weggerostet wäre, würden sie damit bestimmt immer noch rum fahren.


  • Hallo BHKWPower,


    ich zweifle ja nicht die Haltbarkeit eines Benzmotors an. Ich kann es nur aus der Sicht eines Hobbybastlers beurteilen. Da kann ein vermeintlich preiswertes Projekt (mit ein paar Fehlversuchen) schnell recht teuer werden und eine Menge Zeit kosten. Ich habe allein im Bereich Kupplungen ordentlich Lehrgeld bezahlt. Und die Ersatzteil sind bei den Chinesen recht preiswert. Deshalb der obige Vorschlag.


    Mit deinem Wissen und vermutlich guter Werkstattausstattung würde ich das Benzprojekt natürlich angehen.


    Schönen Abend!


    FASI

  • Hallo zusammen,


    zusammengefasst erstmal vielen Dank.. :)


    was BHKWPOWER sagt passt an der Stelle schon ganz gut.. Wir haben halt einige Motoren "als Reserve" und das in diesem Fall kostenlos bekommen.


    Mein grober Gedanke war ja das ich mir über einen "benachbarten" E-Maschinenbauer einen sagen wir 11kw Asynchrongenerator besorge, dann diesen an den Benzmotor Flansche (Mechanisch würde das sowieso eher mein Karosseriebauer machen ;) ) Nun erstmal gucken ob das ganze genug Leistung bringt.. und wie warm der Motor dann mit nem "normalen" Kühlkreislauf wird.


    Nun hätte ich
    1. Probleme mit der Drehzahlregelung (was kann man denn als günstigste Regelung für nen Inselbetrieb empfehlen)
    2. Für einen Heizungkreis wird ja nicht die Fahrzeugeigene Wasserpumpe reichen. Was macht man hier?


    Alles andere also das ding Rohrtechnisch und Elektrisch zusammenkriegen traue ich mir ja dann selber zu ..


    Gruß
    Henning

  • Hallo murphyclz


    Also ich würde dir vorschlagen die Hydraulik so zu gestalten, dass du Primär und Sekundär Kreislauf hast.
    Denn hast du nicht das Heizungswasser im Motor.
    Dann wird die Wasserpumpe für den Betrieb reichen.
    Trotzdem würde ich noch eine weitere E. Pumpe in diesen Kreislauf bringen, zum nachkühlen und vorwärmen.
    Danach würde ich einen Plattenwärmetauscher rein bringen, der den Kühlkreislauf vom Heizungskreislauf trennt.
    Hier ist denn eine Speicher-Ladepumpe oder wenn ohne Speicher oder Puffer gefahren werden soll, die Heizungspumpe montiert.


    Wenn dir da alles zu wirr ist, kannst du auch gern mal bei mir vorbei schauen, ich kann dir so einiges bei mir zeigen.
    Clausthal ist ja nun nicht so weit weg, 20 km sind wohl schnell mal gefahren.

  • Komme ich gern drauf zurück.. Wollte ja für mich zu Hause evtl. von Fasi das kleine Paket nehmen mit dem Chinadiesel und so.. Im MOment ist beruflich etwas arg stressig..


    Melde mich aber auf jeden Fall mal. :)


    Danke

  • Hallo murphyclz,


    bin derzeit auch am Bau eines BHKWs und eines Notstromaggregates, vertreib mir so die kalten schmuddeligen Herbsttage ;)
    Lohnen tuts sich nicht, wenn man rechnet was das Zeugs alles kostet! Z. B. Silentblöcke; Kupplung; Flanschverbindungen; Generator und und und
    Ich bin auch dabei die Steuerung selber zu bauen und progrmmieren (Fass ohne Boden ;-)), wie wollt ihr das machen? Kaufen?
    Zum Thema Generator: Für Inselbetrieb würde ich eher zu einem Synchrongenerator raten, ich weis nicht, hätte vor der Kompensation des Aynchrongenerators ein wenig schiß... Bei Netzparallel würde ich auch zum Asynchrongenerator raten, machts um einiges einfacher.
    Drehzahlregelung ist eine gute Frage, Du kannst Dich mal schlau machen, ob der DB Motor einen Alldrehzahlregler hat, das wäre das einfachste!
    Die Firma DAGEGO bietet fertige Steuerungen für Asynchrongeneratoren im Inselbetrieb an, hier könntest Du dich evtl. mal umsehen. Kann mir aber nicht vorstellen, dass das gut funktioniert, wenn ich das Drehzahlstellgerät ansehe. Hier benötigst Du bei Lastsprüngen einen schnellen Regler, der aber auch nicht wirklich stark überschwingt, PID Regler mit schnellem Stellgerät ist hier angesagt!
    Eine el. Pumpe zum Motor Wasserkreislauf würde ich nicht machen, ok, Vorwärmung ist recht und schön, die Motoren sind aber für Kaltstarts ausgelegt, anders ist dies bei Großmotoren, hier kommt es ohne Vorwärmung zu Kolbenklemmern, da sich die Kolben schneller erwärmen als die Büchse und die Großmotoren für das nicht geschaffen sind!
    Nachgekühlt wird bei Großmotoren nicht, das einzige was nachgekühlt wird sind die Turbolader, hier wird die Wärmeenergie im Turbinengehäuse (blöderweise) gespeichert, nach dem Abstellen des Motors griecht die Hitze in die Lager der Turbolader, Öl fließt nicht mehr, wärme wird nicht mehr abgeführt, das Restöl in den Lagern verkokt und zertört dort die Dichtungen und Lager...


    Hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen


    Gruß,
    Markus

  • Hallo Tenzing Moagei


    Du schreibst dass das nachkühlen mit einer Elektrischen Wasserpumpe nicht nötig sei und auch das Vorwärmen nicht nötig sei, weil die Motoren für Kaltstart ausgelegt sind.


    Also jeder Start unter 50-60 C° ist eigentlich schon ein Kaltstart, und das die Motoren für Kaltstart ausgelegt sind hat mit dem Verschleiß der bei einem Kaltstart entsteht nichts zu tun.
    Auch das Nachkühlen ist sehr wichtig, wie du mit Sicherheit irgendwann selbst feststellen wirst.
    Denn wenn die Anlage mal 8-12 Stunden durch gelaufen ist und denn zum stehen kommt, wird sich ein nicht zu verachtender Wärmestau abzeichnen.
    Ich für mein Teil verwende aus diesem Grund eine zusätzliche Pumpe um die Kopfdichtung nicht zu schrotten und Risse im Zylinderkopf zu vermeiden.

  • Hallo BHKWPOWER,


    hm, hab schon mit kritik gerechnet ;)
    Ich kann das nur von den Großmotoren her sagen, da ist das so mit der Vorwärmung und Nachkühlung.
    Aber wo soll die Energie für die Überhitzung nach dem Abstellen her kommen? Die kann nur aus dem Abgaskrümmer kommen, und der hat im Vergleich zum ganzen Motor wenig Masse... Die Feuerplatte des Zylinderkopfes wird nicht so heiß. Bitte korrigiere mich, wenn Du Felderfahrung oder Messwerte hast.
    Beim Turbolader ist das etwas anders, das Turbinengehäuse hat eine Temp. von ca. 600°C und macht wahrscheinlich 25% der Masse des Turboladers aus... Höchsttemperatur im Lager des Turboladers ca. 20 min nach dem Abstellen (selber gemessen)!


    Das mit dem erhöhten Verschleiß beim Kaltstart leuchtet mir schon ein, nur, wieviele Motorstarts im vergleich zur Laufzeit hast Du bei BHKW Anwendungen und dann noch unter 20 °C? Wenn man das ganze mit einem PKW Leben vergleicht... und dann noch im Winter... Ich will darauf hinaus, dass die Vorwärmung und die Pumpe Geld kostet, ob sich dies lohnt?


    Zum Thema Wärmestau noch ein Gedanke von mir, die Anlage wird nach ca. einer halben Stunde Laufzeit einen stat. Betriebspunkt erreicht haben, von da an ist es egal wie lange das Ding läuft, da wird der Wärmestau nach dem Abstellen immer der gleiche sein.


    Würde mich auf eine angeregte Diskussion freuen ;)


    Gruß,
    Markus