Forschungsarbeit zur Anbindung von Wärmepumpen in die Energiemärkte

  • Hallo zusammen,

    in meiner Forschungsarbeit „Technisch-wirtschaftliche Potentialanalyse von Wärmepumpenanalge in Deutschland als virtuelles Kraftwerk zur Energiewende“ suche ich Ansprechpartner mit Fachexpertise zu den Möglichkeiten der steuerungstechnischen Anbindungsmöglichkeiten von Wärmepumen in die Energiemärkte.

    Kann mir da jmd. weiterhelfen oder kennt jemand der sich besonders gut in diesem Gebiet auskennt ?

    Danke und VG

    Anton

  • Besonders gut kenne ich mich nicht aus.


    Aber was zumindest meiner Meinung für E-Autos und auch WP sinnvoll ist, wäre eine Preisabhängige Freigabe

    bzw. Startvorgabe.

    D.h. im stundengenauen Börsenpreismodell für Strom (Tibber, Awattar) kann ich selbst festlegen, bei Preis XY

    fängt Auto an zu laden, wenn der Preis höher als XY ist wird nicht geladen.

    Und das gleiche Prozedere auch für die WP, aber wahrscheinlich mit anderem Preisgefüge.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • okay verstehe. Das sind auch Modelle, die ich in der Praxis schon erlebt habe.
    Weißt du oder auch gern jemand anderes, ob man Wärmepumpen auch z.B. auf dem Regelenergiemarkt mit negativer Wirkleistung vermarkten kann ?

    Und gibt es generell irgendwo Infos über die Steuerungstechnische Anbindung von Wärmepumpen ?

    Danke schonmal und VG

  • Nein weiß ich ehrlich gesagt nicht.


    Aber wieder meine Meinung dazu:

    Wenn dann funktioniert das mit der Regelenergie nur ab einer sehr großen Anlagenleistung (vielleicht Fernwärmezentralen oder ähnliches)

    Und zusätzlich wird dieses Problem mit der Regelenergie in beide Richtungen (also bei Stromüberschuss und bei Strommangel)

    immer geringer, wenn alle Marktteilnehmer (also auch Privathaushalte) über diese oben genannten Preismechanismen angesteuert

    werden können.


    Die steuerbaren Lasten werden dann auch in Privathaushalten nennenswert zunehmen, weil mein Warmwasser kann ich im Prinzip

    zeitgesteuert bereiten und einlagern (im 24 Stunden Rhytmus) und muss nicht zur teuersten Tagesphase gemacht werden. (Voraussetzung Wärmepumpe)

    Und auch Elektrofahrzeuge können sehr gut nennenswerte Energiemengen aufnehmen in Überschussphasen und können auch meistens

    in den extremen Hochpreisphasen das Laden pausieren.

    Von daher denke ich daß die im Moment vorhandenen Preis-Ausschläge (sowohl nach oben als auch nach unten) nicht mehr so stark auftreten werden wie derzeit. Und sollten die Überschüsse trotz alledem immer noch zu negativen Preisen führen, wird sich auch da eine Abnahme finden.

    (Private Akkuspeicher laden oder auch auf Netzebene in Besitz der Verteilnetzbetreiber, was wiederum eine Art Regelenergie wäre)

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Wenn dann funktioniert das mit der Regelenergie nur ab einer sehr großen Anlagenleistung (vielleicht Fernwärmezentralen oder ähnliches)

    Scheint mir auch so. Beispielsweise hier steht, dass eine Teilnahme an der Auktion für Regelenergie mindestens 5 MW Regelleistung erfordert. Davon ab dürfte die erforderliche elektronische Mimik – sowohl für die Teilnahme an der Auktion als auch für die Leistungsbereitstellung auf Abruf – nur von größeren Betrieben schaffbar sein.


    Was ich mir allenfalls vorstellen könnte wäre zukünftig eine "Schwarm-Lösung", in der einige tausend Wärmepumpen für eine Auktion zusammengefasst werden. Auch dann müsste aber jedes dieser Geräte vom "Schwarm-Anbieter" einzeln ansteuerbar sein. Dass sich so etwas rechnet halte ich für unwahrscheinlich.


    Ich bin hier ganz bei remag : Wenn wir zukünftig (flächendeckend, zumindest für E-Autos und Wärmepumpen) zeitvariable Stromtarife bekommen, kann das jeder für sich regeln. Komplexe Schwarm-Modelle braucht's dafür nicht.


    Und gibt es generell irgendwo Infos über die Steuerungstechnische Anbindung von Wärmepumpen ?

    Nach meinem Eindruck gibt es dafür Lösungen von den Anbietern variabler Stromtarife, z.B. hier. Bei Tibber und 1Komma5 habe ich ähnliches gefunden. Wie gut die funktionieren kann ich mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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  • Zitat

    Nach meinem Eindruck gibt es dafür Lösungen von den Anbietern variabler Stromtarife, z.B. hier. Bei Tibber und 1Komma5 habe ich ähnliches gefunden. Wie gut die funktionieren kann ich mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen.

    Das Open Source Projekt "Solaranzeige" hat so eine "Strompreis geführte Steuerung" integriert. Rein lokal ohne Cloud. Damit können die preiswerten Strom-Stunden automatisch ausgenutzt werden. Eine Beschreibung dazu gibt es hier. Benötigt werden ein Raspberry Pi und ein WiFi Relais / Steckdose.


    Bild: Die Wärmepumpe wird zu den beiden teuersten Stunden ausgeschaltet.


    Ulrich

    Admin der Solaranzeige

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