Neubaugebiet Contracting via Bauträger

  • Guten Abend,


    wir beabsichtigen ein RmH in einem Neubaugebiet zu kaufen (Kfw55). Es wird ein Gemeinschafts-Bhkw errichtet, man bindet sich an den Betreiber auf 15 Jahre. Geliefert wird nur Wärme, kein Strom, die Anlage verbleibt im Besitzt der Contracting Firma.
    Vereinbart für die Wärmelieferung werden folgende Preise
    Jahresgrundpreis 28,63€/KW, MAX JEDOCH FÜR 3KW
    Wärmeverbrauchspreis Vpo = 9,3ct/kwh
    Wärmemengenzähler pro Jahr 183,02€


    Kann uns jemand sagen, ob dies annehmbare Preise sind? Wir haben leider von der Materie keine Ahnung und tappen völlig im Dunkeln ?(

  • Naja, kann man so und so sehen...


    Wenn das Haus angenommen 150m² hat, liegt der Wärmebedarf mit WW pro Jahr bei etwa 40 kWh/m², sind dann 6.000 kWh, bei 6 Cent Erdgas sind das dann 360 Euro, plus Gaszähler plus Wartung Anlage, also in Summe von mir aus 550 Euro/Jahr.


    Mit dem Contracting-Modell (der Wärmebedarf ändert sich ja nicht) wären dies knapp 90 Euro Grundpreis plus 183 Euro Wärmemengenzähler plus 560 Euro für die Wärmemenge... Sind dann in Summe 831 Euro, also so 280 Euro mehr...


    Dafür musst Du aber keine Heizung bezahlen, da KfW 55 wäre dies wohl als Mindestanforderung Gas-BW mit Solarthermie, kostet 10.000 Euro zzgl. Gashausanschluß.... Mit Blick auf 15 Jahre sind sicher auch Reparaturen fällig, mit denen Du nix am Hut hast beim Contracting...


    Pferdefuß bei solchen Modellen ist immer die Teuerung pro Jahr, guck da mal rein und denk immer dran: 15 Jahre sind lang.... Ich kenne, auch wenn der Vergleich evtl. hinkt, aus der Fernwärme ähnliche Konzepte, bei denen der Kunden nach 11 oder 12 Jahren einen Preis je Wärmeeinheit zahlt, als würde er mit Direktstrom heizen, sprich weit über 20 Cent....


    Die ganze Sache lässt sich meiner Meinung nach nicht pauschal aus der Hüfte beantworten.... mehr Details wären gut....

  • Es steht im Vertrag "mit der Wärmeversorgung werden die Anforderungen des EEWärmeG 2011 erfüllt" . Also gehe ich davon aus, dass es sich um ein EEg-BHKW handelt. Ist das schlecht?

  • Vielen Dank für die Antwort!!
    Die Qm-Zahl kommt hin, es handelt sich um eine Bioerdgasanlage.
    Der Wärmeverbrauchspreis von derzeit 9,3ct errechnet sich wie folgt:
    VP= BioEP +(VPo-BioEP) * (GPINDEX/144,6)IN CT/KWH . Die Preisentwicklung des BioEP ist mit +1,25%/Jahr angesetzt. Es geht los mit 4,5ct/kwh


    Die Kosten für den Wärmemengenzähler sind gekoppelt an den Entgeldindex vom statist. BA, Fachserie 16, Reihe 4.3 (tarifliche Monatsverdienste im prodzierenden Gewerbe Energie & Wasserversorgung) WMZ=WMZo * (1*Entgeldindex/120,8 ) in EUR


    Der Jahresleistungspreis (28,52€) ist gekoppelt zu 40% an den oben beschriebenden Entgeldindex und zu 60% an den Investionsgüterindex (BA Statistik Fachserie 17 Reihe2) und errechnet nach
    LP=LPo*(0,6* I / 104,8 + 0,4 * E/120,8 )in Eur/kw


    ?( ?( ?(

  • Hallo,
    hast du eine alternative?
    Grundsätzlich ist für mich KFW 55 leider noch kein Standert.
    Eine Bioerdgasanlage noch nicht, schon gar nicht in einer Wohnsiedlung.
    Dieser Bauträger macht sich scheinbar sehr viele gedanken wie man auf umweltfreundliche weiße baut.
    Wenn dir dies wichtig ist dann kaufe es.
    Wenn nicht wirst du dir ein anderes Objekt suchen dürfen.
    Mach dir vielleicht noch weitere gedanken welche weitere Maßnahmen du treffen kannst um noch mehr Energie zu sparen.
    Bessere Fenster, Lüftung mit WRG, Solarstrom... kostet zwar jetzt mehr Geld du wirst es aber bei den Nebenkosten einsparen über Jahre hinweg.


    Wichtig zu bedenken ist bei einer Wohnung oder Haus hast du einen Energieverbrauch von mind. 100kWh*150m²*0,06€ für Gas=900€
    Plus nebenkosten und Heizung. (Die 150m² stammen aus dem angenommenen Wert von Hans_Dampf.)
    Die KFW gibt dann noch gute zuschüsse für das Haus...


    Gruß
    Pfleger


  • Ach so, aber es fehlt noch die Einbeziehung Deines Sternzeichens und Deiner Schuhgröße....


    Ernsthaft:
    a) Immer nur Verträge unterschreiben, die man von vorne bis hinten versteht
    b) Hochkritisch bei Biogas ist die Preisentwicklung für den Brennstoff, diese scheint ja in der Formel mit drin zu sein... Wenn der Preis abgeht, und Biogas unterliegt meines Wissens nach anderen Schwankungen als Erdgas, hast Du die A...karte
    c) Bauträger und Gutmenschentum schließen sich definitiv aus. Hier geht es nur um Kohle.

  • Sorry für mich ist noch nicht klar um was für eine Anlage es sich handelt.


    "Biogasanlage" bedeutet Grünzeug+Tiere+Vergärung+BHKW an einem Standort in der nähe der Siedlung -> Biogasbauer ist Wärmelieferant und muß Wärme loswerden, er ist vor Ort und seine Existenz hängt an der Wirtschaft. Ergo, ein eher verlässlicher Geschäftspartner, nachhaltig wirtschaftend.


    "Bioerdgas" gibt es nur bilanziell durchgeleitet aus der Erdgasleitung - bedeutet es steht ein Edgas-BHKW im Wohngebiet und speist 100% Strom zu 20Cent EEG Vergütung ??? ein -> Betreibergesellschaft hat meist langfristige großvolumige Biogasverträge und fährt ordentlich Gewinn ein, das Sahnehäubchen ist der Wärmeverkauf. Solche Gesellschaften gehen gern mal Pleite oder lösen sich im nichts auf und die Siedlungsbewohner stehen dumm da.


    Grüße

  • Stimmt beides, aber in Verbindung mit dem Wort "Bauträger" (steckt ja auch "Bau" drinnen...) tendiere ich eher zur 2. Variante...


    Ohne es allerdings zu wissen, gebe ich zu....

  • Finanzierbare Häuser sind in den Ballungsgebieten leider rar, insofern sind auch die Hausalternativen eher gering. Wir hatten uns nicht konkret nach Kfw 50 oder drunter umgeschaut, es ist das erste Haus, dass nach 5-jähriger Suche preislich und lagebedingt passt, daher auch unsere Unwissenheit was das Thema angeht.

  • Schuhgröße und Sternzeichen wären super. Größen, die wir einzuordnen wüssten, daher hier auch die Frage im Forum um uns fortzubilden. Bei der Frage ging es auch weniger um 200€ +/- im Jahr, interessant ist der beschriebene A***kartenfaktor, dessen Wahrscheinlichkeit und Höhe wir nicht einzuordnen wissen, bzw. ob die Preisgestaltung marktüblich ist? Dass Bauträger profitorientiert sind und nicht vorrangig für das Gemeinschaftswohl/Umweltschutz agieren, ist uns klar. Nach 5jähriger Suche haben wir allerdings für uns herausgezogen, dass Altimmobilien auf Grund der meist größeren Grundstücksgröße und des absolut nicht abschätzbaren Renovierungsbedarfs finanziell nicht in Frage kommen, zumal diese selten am Markt verfügbar sind und dementsprechent völlig übereuert sind, von reinen frei verkäuflichen Grundstücksangeboten mals ganz abgesehen.

  • Hallo meins,
    wenn du schon seit 5Jahren nach ein neues Haus suchst und noch nichts gefunden hast.
    Dann hast du nur noch eine Möglichkeit zu zugreife. Und zwar möglichst schnell!!
    Gehe am besten zu deinen Contactor hin und frage Ihn über die Heizkosten wie sich diese genau auf deutsch zusammensetzen.
    Frage vielleicht noch nach ab sich die Eigentühmer an diese Anlage beteiligen dürfen und evtl. den Strom von dieser Anlage beziehen dürfen.
    Vielleicht kann diese Anlage nach EEG vergütet werden. Und dein Strom wird billiger?


    Gruß
    Pfleger

  • Pfleger, das sehe ich leider komplett anders...


    Man kauft sich nicht deshalb ein Haus, weil man seit 5 Jahren eines sucht, sondern, weil es zu einem passt und weil man es sich leisten kann, und dies dauerhaft!


    Man nimmt ja auch nicht irgendeine Frau, nur weil man lange Single war....