Hallo zusammen,
nachdem ich auch ein BHKW-Neuling bin möchte ich gerne einige Punkte verifizieren und vertiefen
Also zur Rekapitulation:
-Ein BHKW produziert Wärme und Strom, bei einem wärmegesteuerten BHKW wird nur Strom produziert wenn Wärme benötigt wird
-Nur wärmegesteuerte BHKWs werden zZt gefördert
-Lichtblick ->energiegesteuert (nicht gefördert)
-Ein BHKW ist nur sinnvoll/energieeffizient/rentabel wenn es lange läuft, d.h. wenn man auch im Sommer genügend Verbraucher hat
So, jetzt zu meinem spezifischen Fall:
Unsere neuerworbene DHH (Bj 1950, keine Dämmung Dach/Aussenwände, WF ca 110qm) hat eine defekte Steuereinheit in der 93er Gasheizung, was einen Ersatz zum Sommer hin sinnvoll macht.
Dummerweise kann ich nichts zum Gasverbrauch sagen, da mir keine Daten der Vorbesitzer vorliegen, ich würde mal vom Standard von ca 35tKWh ausgehen.
Stromtechnisch haben wir im bisherigen Haus mit Durchlauferhitzern/Boilern ca 4500KWh verbraucht, das wäre mit zentralem Wasser ggf etwas weniger, aber dafür sollen ein paar Aquarien mehr kommen.
Ich denke mal das die klassischen BHKWs (Dachs zB) eine Nummer zu groß sind, so dass ich folgende Punkte als möglich ansehe:
1. Mehr Verbraucher
a. Nachbarn in der DHH fragen wie es mit deren Heizung aussieht – wäre ggf die beste Lösung
b. Zusätzlicher Wärmebedarf im Sommer – Schwimmbad fällt leider aus, aber kennt sich jemand mit der Beheizung von Meerwasseraquarien aus?;)
2. Modulierendes BHKW
Änderung des Wärme zu Strom Verhältnisses auf Kosten erhöhter Wartungskosten, mgl Anlagen
i. Ecopower 3
ii. Whispergen
iii. OTAG Lion? (Wobei ich von den Kommentaren hier im Forum keinen positiven Eindruck davon habe)
3. KWKK (Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung)
Das wäre (wenn erstmal die Kosten ausser acht lässt) natürlich eine hübsche Lösung – die Frage ist gibt es Geräte in dem von mir benötigten Leistungsbereich?
a. Bei SOLution (www.sol-ution.com) gibt es Zwecks solarer Kühlung eine 8KW Absorptionskälteanlage, ggf kann man die separat bekommen; die haben wohl auch eine 5,5KW Lösung im Angebot
b. Bei eaw (www.eaw-energieanlagenbau.de) gibt es es die Wegracal SE 15 mit 15 KW aber das ist zu groß
Daraus ergeben sich folgende offene Punkte als Frage an die Experten:
1. Ist bei meinem Wärmebedarf ein BHKW überhaupt sinnvoll nutzbar?
2. Wäre KWKK eine Alternative? – gibt es passende Geräte und was kosten Sie (ich habe mal Zahlen von ca 4000€/KW gefunden, also 20t€ für 5KW, zusammen mit den Anschaffungskosten für das BHKW dürfte das etwas teuer werden – oder gibt es Förderung für KWKK;)?)
Und sekundär:
-Wofür brauche ich noch einen Spitzenlastkessel? Bzw den brauche ich nur wenn die BHKW Wärme in Spitzenzeiten nicht ausreicht, oder?
Vielen Dank
Thomas
Änderung:
Ok, nachdem ich gerade das Angebot über einen GasBrennwertkessel gelesen habe kommt mir die Idee das ich das Ganze doch noch nicht ganz verstanden habe;)
Die alte Heizung hatte eine Leistung von 17KW, das aktuelle Angebot sagt
Heizbetrieb 50/30 Grad C 3,8 - 19,0 kW
Heizbetrieb 80/60 Grad C 3,5 - 17,2 kW
Trinkwassererwärmung 3,5 - 17,2 kW
Also ähnlich...
Daraus ergeben sich folgende weitere Fragen - falls diese (wenn hier auch nicht passend) erläutern kann/möchte - danke;)
-Wie ermittle ich auf Basis der Spitzenleistung die tatsächliche Leistung ohne Zugriff auf den Gasverbrauch;) und das pro Jahreszeit?
Im Augenblick ist wie o.g. die Steuereinheit defekt und wir haben den Kessel bei 60° fest und "steuern" über die Heizkörper. Wegen der mangelnden Dämmung und den tiefen Temperaturen haben wir einen recht hohen Gasverbrauch, ich muss noch mal genau schauen. Daraus müsste sich ja der Winter Verbrauch ermitteln lassen...
-Wie ermittele ich den Warmwasseranteil am Verbrauch (das wird sich statistisch ermitteln und damit schätzen lassen denke ich)
-Mit welcher Spitzenlast wird der Kessel gefahren... das dürfte das entscheidende Kriterium sein für die größe des BHKWs...
In Abhängigkeit von Spitzenlast und Häufigkeit der Erreichung dieser Last kann man die benötigte Leistung festlegen (dafür dann also der Spitzenlastkessel ;))
An und für sich sollte doch dann die Auslastung wir folgt aussehen:
Auslastung_w (Winter) = Verbrauch Heizung + Verbrauch Warmwasser + Verbrauch sonstiges (ca 90% Gesamt für Peaks)
Auslastung_s (Sommer) = + Verbrauch Warmwasser*0,8 + Verbrauch sonstiges
(Früjahr/Herbst) nehmen wir mal mit 50% Heizung an, also 3xA_w+3xA_s
Um auf eine konstante Auslastung zu kommen muss dann
6x A_w = 6A_s
6xHeizung +6 Warmw +6 sonstiges_w = 5 (4,8) W_s+ 6 sonstiges_s
Fall Ww= 10% Heizung, s_w=0
6,6 H = 0,5H +6s_s
Das würde bedeuten das ich im Sommer die komplette Heizungswärme mit anderem verbrauchen müsste (was auch ohne Rechnung klar war;))
Interessanter ist bei sonstigen=0
6,6H = 90% (Winteranteil)
H=13,7%
0,5 H =6,85%
D.H. ich würde das BhKw nur zu 7% ausnutzen im Sommer, bzw (6*90 + 6*7)/12 = 41% aufs Jahr
Bleibt also die Frage, wann eine 40% Auslastung wirtschaftlich rentabel wird...
So, wenn man jetzt nochmal annimmt, das wir 35000kWh verbrauchen was ja so ein Pauschalwert ist,
dann würde das 31500 für Heizung und 3500 für WW machen bei 10%...
Nach obiger Rechnung fällt dabei die Hälfte des Verbrauchs im Winter an, d.h. ca 16000kWh Heizleistung im Winter (3 Monate)(+ knapp 25% der WW Leistung also nochmal 1000).
3 Monate sind ca 2200h, d.h. um 17tkWh zu schaffen brauche ich mindestens 8kW Heizleistung, oder?
Das bedeutet, das ich im Sommer (bei 100% Auslastung) eben jene 16tkWh verbrauchen müsste, also entsprechend auch 8kW Kühlleistung (wenn soviel Kälte überhaupt nurtzbar ist, das ist ja noch ein ganz anderes Thema...)
Bitte entschuldigt die Gedankensprünge, ich sehe mir ist das Thema noch nicht so ganz klar, bei Bedarf lösche ich den Thread auch wieder;) aber ggf hilft es anderen Interessenten auch.