PV Anlage frisch installiert, neue Heizung demnächst benötigt

  • Hallo zusammen, ich beschäftige mich z.Z. mit der Modernisierung unseres MFH, welches von 2 Parteien bewohnt wird.

    Es besteht aus einem Altbau (ca.1750) sowie einem Anbau (1997). Nach Installation einer neuen PV Anlage (20kwp mit 10kwh Speicher und Ost West Ausrichtung) würde ich gern das Thema Heizung angehen, die ist im Rahmen des Anbaus auch neu gekommen, kommt aber langsam in die Jahre... Der Altbau wurde auch großflächig 1997 saniert (Heizungsrohre, Dach, Elektrik, Kunststofffenster mit Doppelverglasung). Fast genauso lange haben wir bereits Solarthermie, die auch mal ersetzt werden könnte.


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 7500 + eauto demnächst.

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 30000kwh Gas plus ca. 15000kwh in Form von Holz und Kohle durch 2 Kachelöfen.



    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: gas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: 25 Jahre

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: ja

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: 500l schichtenspeicher

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen:500l schichtenspeicher

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: nein

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: nein

    Temperaturen der Heizkreise:

    Art der Heizkörper: Typ 22, normale Heizkörper, Umbau auf Fußbodenheizung wegen alten Parkett auch nicht gewünscht.


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: ca.450, 5 Bewohner

    Art und Baujahr der Immobilie: 1750/1997

    Erfolgte Modernisierungen:1997, PV 2023

    Weitere geplante Modernisierungen: wdvs nicht gewünscht.

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: bhkw könnte in ungeheiztem Nebengebäude aufgestellt werden, ca 5m vom Haus entfernt.

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich:ja

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich:nein


    Ich danke für Input.

  • Hallo,

    da kommt mir spontan nur eine Idee:

    Wärmepumpe ---und bei kalten Tagen Kachelofen--wenn möglich mit Wärmetauscher in den Schichtenspeicher.

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • hmm irgendwie kann ich meinen Beitrag nicht editieren...Schade.


    Erstmal danke für die erste Rückmeldung. Wärmepumpe habe ich auch schon dran gedacht, aufgrund eines sowieso vorhanden Brunnens, würde ich Wasser / Wasser bevorzugen, will mich aber zunächst in BHKW sowie Brennstoffzelle einlesen. Zumal ich gehört habe, dass ich mit dem BHKW fürs heizen geld bekommen könnte, statt auszugeben ;)


    Meine PV Anlage hatte ich dank PV Forum komplett selbst geplant und kam letztendlich dank meines Dachdecker und eines verwandten Elektrikers auf einen sehr guten Kurs und letztendlich ca. 8-10% amortisation auf 20 Jahre.... So ähnlich würde ich das gern mit der neuen Heizung machen, wenn das möglich ist.


    Sollte vlt. noch etwas ergänzen:

    Meine Frau hats gerne warm. Letztes Jahr habe ich wegen Gaskrise ein strenges Regiment geführt und wir haben mit dem gesamten Haus nur 21000kwh Gas verbraucht (Smart Home Thermostate mit Fensterkontakt etc.). Haben dafür auch etwas mehr Kohle und Holz gebraucht ca. 20000kwh. Bin gespannt auf dieses Jahr.


    In unserem Nebengebäude hab ich die beiden WR sowie den Speicher der PV untergebracht. Ich würde das Gebäude gern komplett zum "Haustechnikraum" umbauen und auch die Heizung demnächst dort hinsetzen. Weil der 500L Speicher steht aktuell im Dachgeschoss, genauso wie die gesamte Heizungstechnik. Diese konnte, nach Rücksprache mit einem Heizungsbauer, vom Nebengebäude aus mit einer Zuleitung angesteuert werden.


    Durch die PV schätze ich unseren jährlichen Stromverbrauch demnächst auf ca. 3500kwh (Netzbezug) und ca. 4000kwh durch die PV Anlage gedeckt. Ab Mitte März bis September sollte ich fast autark sein. 7500 kwh werden es aber bleiben. Das Eauto sollte ca. 2500kwh jährlich zusätzlich brauchen. Davon schätze ich ca. 70% auf Deckung durch PV, da wir viel zuhause sind.

  • Zumal ich gehört habe, dass ich mit dem BHKW fürs heizen geld bekommen könnte, statt auszugeben ;)

    das ist in Vergangenheit infolge der massiven Werbung öfters mal so gewesen.

    bei dem Stromverbrauch hast du mehr Autarkie, als von dir angenommen.

    ein Bhkw ist zu den heutigen Bedienungen überhaupt nur in großen Dimensionen wirtschaftlich, hier überhaupt nicht mehr.

    Bedenke: hast du ein passendes Bhkw ( in der richtigen Größenanordnung ) benötigst du einen " Spitzenlast Kessel ) noch dazu.

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Zumal ich gehört habe, dass ich mit dem BHKW fürs heizen geld bekommen könnte, statt auszugeben ;)

    Die Frage ist einfach, ob unterm Strich genug Geld übrig bleibt um die Investition zu rechtfertigen: zumal angesichts mittelfristig immer weiter steigender Gaskosten.


    Die Wirtschaftlichkeit eines BHKW steht und fällt mit den Kosten für eingesparten Bezugsstrom. Wenn es stimmt, dass Du von den 7.500 kWh Gesamtverbrauch bereits 4.000 kWh mit PV+Speicher abdeckst, dann bleiben maximal 3.500 kWh, die Du mit einem BHKW zusätzlich sparen könntest. Aus meiner Sicht ist das zu wenig um selbst das kleinste am Markt verfügbare BHKW – das NeoTower 2.0 – wirtschaftlich zu betreiben. Das E-Auto wird hier nicht viel zusätzlichen Eigenverbrauch ermöglichen: 30% von 2.500 kWh sind 750 kWh. Das macht das Kraut auch nicht fett. Außerdem wäre zu klären, wie viel davon im Winter (wo die PV kaum etwas bringt und der Stromspeicher gerade mal den Verbrauch im Haus deckt) tatsächlich aus einem BHKW bereitgestellt werden kann – mehr als 2 kW(el) abzüglich Grundlast sind nicht drin, der Ladestrom dürfte dagegen im Minimum 6 kW betragen, damit die Ladeverluste nicht ins Kraut schießen.

    Wärmepumpe ---und bei kalten Tagen Kachelofen--wenn möglich mit Wärmetauscher in den Schichtenspeicher.

    Wenn das Haus für 450 m2 Wohnfläche 45 MWh Endenergie (bei angenommenen 80% Gesamtwirkungsgrad also eher 36 MWh Wärme) verbraucht, ist das ja nicht so schlecht. Was wir nicht wissen ist, ob die Vorlauftemperaturen wärmepumpen-freundlich sind. Eine FBH braucht man dafür nicht, leistungsfähige Heizkörper helfen da auch schon viel. Was Ihr deshalb auf jeden Fall als erstes machen lassen solltet ist der hydraulische Abgleich. Der ist ohnedies für jede Art der Heizungsförderung vorgeschrieben und wird auch selbst gefördert. Vor allem hilft er aber die Vorlauftemperaturen abzusenken und zeigt auf, an welchen Stellen möglicherweise Heizkörper zu schwach sind. Alte Heizkörper durch leistungsfähigere zu ersetzen ist (wenn überhaupt) vermutlich nur in einzelnen Räumen erforderlich und um Größenordnungen preisgünstiger als ein Umbau auf Fußbodenheizung.


    Nachdem Ihr sowieso anscheinend gerne mit Kachelöfen arbeitet, ist der Vorschlag eine Wärmepumpe einzusetzen und die Kachelöfen als Spitzenlast-Erzeuger einzusetzen grundsätzlich nicht schlecht. Die große PV-Anlage mit Speicher könnte übers Jahr gerechnet vielleicht ein Drittel des WP-Stroms bereitstellen. Nur wie bei Euch im letzten Winter von insgesamt 45 MWh Wärme 20 MWh (oder auch regulär 15 MWh) über Kachelöfen bereitzustellen halte ich für übertrieben, insbesondere wenn auch noch Kohle eingesetzt wird. Angesichts der Schadstoffemissionen und des vermutlich schlechten Wirkungsgrades stellt sich auch die Frage, wie lang so etwas überhaupt noch zulässig ist. Ich würde deswegen eine Wärmepumpe so auslegen, dass sie im Prinzip monovalent arbeitet und ein Nachheizen über Kachelöfen maximal vielleicht vierzehn Tage im Jahr nötig wird (wenn möglich wie von ah df vorgeschlagen mit Wärmetauscher im Schichtenspeicher, um bei extremer Kälte insbesondere die Warmwasserversorgung sicherzustellen). Und auf Kohle würde ich im regulären Betrieb ganz verzichten: Wir haben auch noch einen Zentner Braunkohlebriketts im Keller, aber die sind nur für absolute Notzeiten gedacht (längerer Strom- oder Heizungsausfall).

    Fast genauso lange haben wir bereits Solarthermie, die auch mal ersetzt werden könnte.

    Wenn die Solarthermie noch einwandfrei in Ordnung ist (oder für kleines Geld in Ordnung gehalten werden kann), würde ich kein Geld für einen Ersatz ausgeben. Moderne Anlagen bringen pro Quadratmeter schon mehr Leistung, aber nicht so viel, dass Du damit die Investition in eine Neuanlage amortisieren kannst. Und wenn Du eine Wärmepumpe einsetzt, kannst Du pro Quadratmeter aus PV unterm Strich mehr Wärme ernten als aus ST.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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