Tarifschaltgeräte gibt es eigentlich schon mindestens 50 Jahre oder noch länger. Wir haben auch eines obwohl keine Viertelstunden Leistungsmessung. Das oder die Tarifsignale kann man sich gegen eine kleine Gebühr auf eine Ausgangsklemme legen lassen und damit machen was man will. Eine der Ausgangs-Signalleitungen schaltet den Zweitarifzähler. Nun ist es aber so, daß sich die Grundgebühren für das Tarifsteuergerät schon länger nicht mehr rechnen. Früher war Hoch/Niedrigtarif etwa im Verhältnis 2:1, heute ist der NT nahezu gleich teuer. Ist auch verständlich weil Niedrigtarif früher für Nachtarif stand aber mit der vielen PV ist der Strom heute tagsüber zuviel was man ja auch an den Großhandelspreisen sieht. Wie das Tarifschaltgerät funktioniert weis ich nicht und das ist vermutlich geheim. Man sieht aber eine Ferritantenne für Langwelle im Gehäuse. Möglicherweise reagiert es auch auf Tonfrequenzen welcher auf die 50Hz aufmoduliert sind? Ich habe noch nie gehört, daß diese Tarifschaltgeräte ein Hackerproblem waren.
Wären die Preisunterschiede HT/NT relevant, würden die Verbraucher die Lastabschaltungen freiwillig machen und das Problem wäre gelöst. Dazu braucht man noch nicht mal einen elektronischen oder gar intelligenten Zähler welcher ausgehende Daten wohin auch immer versendet. Es ist mir nicht verständlich warum Habeck ein so großes Tamtam um intelligente Zähler macht welche den Weg zur Zwangsrationierung öffnen. Das sind vermutlich auch die größten Vorbehalte der Verbraucher gegen diese Technik. Man sieht das auch an der geplanten auf einzelne Gebäude bezogenen Erfassung der Heizenergie. Die Angst ist nicht ganz unbegründet, daß dies die Vorbereitungen zu einer Enteignung sind. Hast du keinen Energieausweis oder passt der nicht kannst du nicht mehr vermieten. Die Versicherung wird das Objekt nicht mehr versichern und die Bank wird es nicht mehr beleihen und es gibt speziell hierfür den von den Banken erfundenen Begriff des "Stranded Asset". Vielleicht gibt es ja dann bald auch noch ein regelmässiges Pflichtseminar für Warmduscher?
Bei unserem Umspannwerk in Ludwigsburg (Hoheneck) hat Amprion im zeitlichen Vorfeld der GKN Abschaltung einen rotierender Phasenschieber aufgestellt. Mit dessen einstellbarer Erregung kann der Stromfluss über die Blindleistung von zwei parallelen Leitungen gezielt aufgeteilt werden. Sowas habe ich zuvor noch gar nie gesehen, aber es ist mir ein Zeichen wie dringlich das Stabilitätsproblem schon geworden ist , wenn immer mehr rotierende Massen im Netz fehlen. Diese gleichen mit ihrer Trägheit mindestens mal Schwankungen im Sekundenbereich aus was die Latenzen der Kommunikation anderer Maßnahmen überbrückt.
Den abgebildeten Frequenzzähler kann man direkt an 230V AC anschliessen und ich habe ihn hier meist mitlaufen. Es ist Modell Murata DMR-20-1 FM (Reichelt, Farnell u.A.) welche mit 2 Stellen hinter dem Komma mit diversen (gebührenpflichtigen) Internet Frequenzmessanzeigen übereinstimmt. Das ist nicht nur zum manuellen Synchronisieren oder im Offline Modus nützlich sondern auch sonst ganz informativ. Gelegentlich gibt es wenige Sekunden Verzögerungen zum Internet was aber sicher den HTTP Übertragungszeiten geschuldet ist.