Vitotwin: Kesselregelung nutzt anscheinend Pufferspeicher nicht: "Bug" oder "Feature"?

  • Moin Vitotwin-Gemeinde,


    mir ist im Betrieb unseres Vitotwin (Modell C3HB Baujahr Anfang 2013, Software wurde im Juni 2014 aktualisiert) etwas aufgefallen, das anscheinend nicht optimal funktioniert - und ich wollte mal fragen, ob andere diese Beobachtung auch gemacht haben, bzw. ob das so sein soll oder ob in unserer Regelung da eine "Wanze" ist.


    Wir betreiben unser Vitotwin an einem 750l Viessmann-Pufferspeicher in Anlagenkonfiguration 1. Eingebaut sind die Temperatursensoren B4 (Behältermitte am Ausgang des Heizkreis-Vorlaufs), B41 (ganz unten, am Ausgang des Rücklaufs zum Vitotwin) und B42 (dazwischen). Die Temperatursensoren funktionieren, d.h. die Temperaturen werden jedenfalls unter Code 8980, 8982 und 8983 angezeigt und erscheinen auch plausibel.


    Ich beobachte nun folgendes: Der Kessel (Brenner 1) schaltet sich ein, wenn die Temperatur am Sensor B4 auf einen Wert von ca. 3 K oberhalb der Soll-Vorlauftemperatur (bzw. ca. 5 K unterhalb der Puffer-Solltemperatur) sinkt. So weit so gut. Das Problem ist: Sobald die Temperatur am Sensor B4 die Puffer-Solltemperatur erreicht hat, schaltet sich der Brenner wieder aus, und zwar auch dann, wenn sich die Temperatur am Fühler B42 noch kaum verändert hat. Das führt in der Übergangszeit zu relativ kurzen Taktzeiten, mit der entsprechend mauen Stromausbeute, weil das Puffervolumen zwischen B4 und B42 offenbar nicht genutzt wird.


    Ich hatte erwartet, dass sich die Regelung zwar beim Einschalten nach dem Sensor B4 richtet, aber den Brenner erst ausschalten darf, wenn das Puffervolumen zwischen B4 und B42 mit warmem Wasser gefüllt ist, d.h. die Speichertemperatur auch in Höhe des Sensors B42 die Puffer-Solltemperatur erreicht hat. Sonst hätte ja weder der Puffer an sich noch der Fühler B42 einen Sinn.


    Anmerkung: Selbstverständlich steht unter Code 870 die Einstellung "Mit Pufferspeicher" auf "Ja", das habe ich als erstes überprüft. Aufgefallen ist mir das beschriebene Regelverhalten übrigens erst jetzt, d.h. nach dem Kundendienst mit Software-Update, allerdings bin ich nicht ganz sicher ob es wirklich erst seitdem aufgetreten ist.


    Meine Frage an die Gemeinde (einschl. ggf. mitlesender Viessmann-Mitarbeiter) ist wie gesagt: Funktioniert das bei Euch besser, und wenn ja, was könnte bei unserem Gerät die Ursache für dieses Verhalten sein - bzw. wo sonst außer bei Code 870 könnte noch etwas so verstellt sein, dass es dieses Regelverhalten hervorruft?


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin,


    beobachte gerade ein ähnliches Verhalten. Habe nur zwei Fühler im Puffer (500 Liter). Um 22:00 gehen alle Heizkreise auf Absenkung, auch das WW. kurz danach schalten sich dann Zusatzbrenner und ca. 30min später auch der Stirling aus. Habe eben einmal die Temperaturen gecheckt, oben (code 8980) habe ich 50 Grad, und unten (code 8982) 42 Grad.


    Nun verstehe ich nicht, warum der Stirling ausgeht, wo die Puffersolltemperatur (code 8981) auf 63 Grad eingestellt ist.


    Unter Status Pufferspeicher (code 8010) steht geladen, Min Ladetemp.


    Nun habe ich ein Schwimmbad, welches sich selber steuert, eben ging die Umwälzpumpe an die über einen Wärmetauscher am Heizungsstock hängt. Diese saugt gerade den Puffer leer, ohne das Stirling oder Zusatzbrenner anspringen. Mittlerweile ist die Temperatur oben auf 42 Grad runter und der Vitotwin schläft.


    Wiederum interessant ist, das der Sollwert(8981) nun 56,7 Grad anzeigt, scheint also eine errechnete Größe zu sein.


    Dennoch hätte der Stirling doch eigentlich durchlaufen müssen?


    Schönen Abend noch!