Mein Fazit zum SkyWind NG Windrad 1000W: Enttäuschend

  • Moin zusammen,


    wäre auch dabei. Dokumentiere meine Anlage sehr genau und habe in etwas über einer Woche 0,1 kWh produziert, trotz gutem Wind, und 1,78 kWh verbraucht.


    Habe schon im Forum für Kleinwindkraftanlagenanlagen meine Erfahrungen ausführlicher geschildert.


    Schreib mich gerne per PN an, in dem anderen Forum findest du bestimmt noch mehr User die mit einsteigen würden.


    Ich habe sogar einen YouTuber, derfachwerker, der ein Video dazu drehen würde.


    LG

  • Wir haben seit 4 Wochen 2 Skywind-Anlagen auf dem Dach. Auch bei kräftigem Wind tut sich nichts. Wir haben Skywind die Probleme gemeldet und einen Fragebogen bekommen.

  • Moin zusammen,


    mit sind 2 der 3 Windräder letzte Woche weggeklappt und ich habe es als Sturmschaden der Versicherung gemeldet. Nachdem mein Elektriker nun alle abgebaut hat, haben wir festgestellt, dass der mitgelieferte Mast glatt und die Halterungen leicht gezahnt sind. Das konnte meiner Meinung nach nicht halten, das weiß ich schon von meinem Kettler Alurad von vor 20 Jahren. Da war nur eines von beiden, Lenkervorbau bzw Lenker gezahnt, und beim ersten Bordstein runter fahren hat sich der Lenker gedreht und war danach auch nie wieder fest zu bekommen. Nachdem der Fahrradhändler zwei mal nachgebessert hat, musste ich mit Wandlung des Kaufvertrages drohen bevor er den Lenkervorbau und den Lenker getauscht hat…beides gezahnt und das hält bis heute.


    Ich gehe davon aus, dass die Versicherung bessere Anwälte als ich hat und sich die Kohle eher wiederholen kann als ich. Ob die Versicherung auf dem Schaden sitzen bleibt oder der Hersteller dafür haften kann, das ist mir Wumpe. Hauptsache die Versicherung bezahlt.


    Wenn jemand eine Klage gegen den Hersteller einreicht nehmt mich gerne als Zeugen, ich habe mir die Homepage und die darauf gemachten Versprechen gesichert.


    Da SkyWind auch mit Berichten auf NDR und NTV wirbt werde ich diese ebenfalls anschreiben.


    LG

  • Gibt es jemanden, der gute Erfahrungen hat und eine ordentlich laufende Anlage?

    Wir haben die Anlage durch Dachdecker und Elektriker fachgerecht installieren lassen. Das Ergebnis ist desaströs. Die Anlage funktioniert nicht so gut wie erhofft. Der Elektriker hatcsich über die ungeschützte Bremse gewundert, das war es aber auch.

    Bisher null Leistung. Und es weht hier in Norddeutschland durchaus.

  • Moin,

    beruflich bin ich in der Großwindindustrie tätig und beschäftige mich seit Jahrzehnten mit Windenergieanlagen (WEA). Dass das mein Beruf ist, tut hier allerdings nichts zur Sache, denn kleinst-WEA die Skywind NG sind keine kommerziellen Projekte für die Unternehmen, an denen ich beteiligt bin. Vielmehr möchte ich meine fachliche Meinung hierzu zum Ausdruck bringen und Enttäuschungen über die Leistungsfähigkeit von kleinst-WEA vermeiden.


    Klar, es wäre ein Traum, mit kleinen WEA die PV Leistung auf dem Dach zu unterstützen. Leider ist der Wind in Bodennähe (das ist alles unter 50 m) sehr schwach und turbulent im Betrag und in der Richtung. Aus wissenschaftlichen Quellen, eigenen Messungen und Experimenten und Beobachtungen wissen wir, dass die Energie im Wind in Siedlungen, auf Dächern von Industrieanlagen usw. bis 10 m Höhe nahezu nicht nutzbar ist.


    Das ist zunächst schwer vorstellbar, weil man den Wind auf dem Balkon oder der Terrasse ja schon als stark empfinden kann. Unser Empfinden ist nur etwas völlig anderes als die Nutzung des Windes.


    Kleinst-WEA werden verlockend dargestellt und erweckt den Eindruck eines guten Produktes. Die aggressive Werbung dazu empfinde ich als nervig und irritierend, wenn man schon ahnen kann, dass der Käufer vom Energieertrag sehr enttäuscht werden kann. Ich würde in keiner realen Situation überhaupt 50 kWh Energieertrag im Jahr erwarten (allenfalls auf einem 10m Mast, freistehend).


    Um den theoretischen Jahresertrag einer WEA zu errechnen, braucht man Angaben zur Leistung der WEA (Nennleistung und Verteilung der Leistung über der Windgeschwindigkeit). Rechnet man mit dieser Leistungskurve (Version für Turbulenz gewählt, denn nur das entspricht der realen Betriebssituation) und dem gängigen Modell der Windverteilung, auf das durch den Windatlas verwiesen wird, so kommt man auf 305 kWh pro Jahr bei 4,5 m/s mittlerer Windgeschwindigkeit (eine auf einem Siedlungshausdach bereits hohe Annahme für eine mittlere Jahreswindgeschwindigkeit). Hier sind keine Abschläge für extreme Richtungsturbulenzen etc. so wie sie in Siedlungen usw., anzutreffen sind enthalten, genauso wenig die hier von Betreibern erwähnten elektrischen Verluste durch Eigenverbrach des Wechselrichters und der Anlage an sich).


    Ein weiters Modell zur Abschätzung des Energieertrages, ist die Betrachtung der Vollaststunden. Hier wird die mittlere sich einstellenden Leistung der WEA über das Jahr zusammengefasst und in einem Vollaststunden Äquivalent ausgedrückt. Moderne große onshore WEA liegen hier je nach Standort bei 2.00 bis 2.400 Vollaststunden, offshore WEA bei ca. 4.000 und klein-WEA je nach Standort zwischen 500 und 800 Volllaststunden pro Jahr.


    Da wir im typischen Anwendungsfall einer Kleinwindanlage immer die ungünstigsten Standortbedingungen haben werden, kann man hier 500 Vollaststunden pro Jahr annehmen und kommt bei der angegebenen Nennleistung von 0,88 kW auf einen Jahresertrag von 440 kWh. Allerdings ist die Nennleistung vom Hersteller bei 19 m/s angegeben, typischerweise sollte diese bei Schwachwindanlagen bei 12 bis 14 m/s angenommen werden. Hier hat die Anlage nur eine Nennleistung von 0,31 bis max. 0,48 kW. Somit kommt man nur auf einen Jahresertrag von 155 bis 240 kWh.


    Dieses sind theoretische Werte, ohne Verluste durch Eigenverbrauch und insbesondere ohne Berücksichtigung der natürlichen und im Anwendungsbereich von Klein-WEA nicht ausnutzbaren Windverhältnisse (horizontale und vertikale Windrichtungsturbulenzen, Turbulenz der Windgeschwindigkeit an sich, Böigkeit, überhaupt zu hoch angenommene mittlere Windgeschwindigkeit usw.). Berücksichtig man Abschläge für diese Aspekte, so kommt man schnell auf die niedrigen Werte, die Betreiber hier im Forum berichten. V


    Leider ist das bei boden- und hindernisnah betriebenen klein-WEA die Realität. Wenn man eine Gartenlaube oder einen kleinen Stall ohne Stromanschluss mit einer 12 oder 24 V Batterieanlage stromversorgen will, ist die Energiemenge ggf. ausreichend. Hier gibt es aber geeignetere und wesentlich günstigere kleinst-WEA als Batterielader.


    Für die von den Herstellern beworbenen Fall der Ergänzung des Energiebedarfs für Wohn- oder Bürohäuser ist die WEA nicht geeignet, da total unwirtschaftlich. Selbst der beste hier betrachtete (und dennoch völlig unrealistische Fall) von 440 kWh pro Jahr führt zu einer Amortisationszeit von weit über 30 Jahren. Tatsächlich liegt diese vermutlich bei über 100 Jahren.


    Da klein-WEA nur sehr selten hohe Windgeschwindigkeiten erleben, und diese dann nur kurzzeitig und damit nicht ertragsrelevant sind, ist die Generatorleistung mit knapp 1 kW viel zu hoch ausgelegt. 400 bis 500 W würden bei dem Rotorvöllig ausreichen, die Kosten der Anlage erheblich senken und die Erwartung an die klein-WEA ggf. auch etwas dämpfen.


    Den Rotor aus Metall mit geringer Profilierung halte ich für diesen Anwendungsfall als ganz gut geeignet, allerdings spiegelt sich der erhebliche Kostenvorteil gegenüber ansonsten üblicher FVK Rotorblätter nicht im Verkaufspreis wider.


    Meiner Meinung nach kann man niemandem zum Kauf einer Kleinwindanlage raten, der hierdurch einen Einspareffekt für seine Stromkosten erwartet.

  • Wir haben jetzt einen Elektriker damit beauftragt die Anlage durchzumessen. So wie es SkyWind verlangt.

    Die Windräder drehen sich nur bei starkem Wind. Nimmt dieser zu, erzeugt eine der beiden Anlagen Geräusche die für mich klingen wie ein Presslufthammer. Auch hier prüfen wir die Ursache noch, da wir keinen Anlaß haben von einem Montagefehler auszugehen. Ich habe Skywind über unser Vorgehen informiert, aber noch keine Antwort erhalten.

    Die Aussage, daß in 10m-Höhe der Wind nicht ausreichend und mit zu großen Störungen auf das Windrat trifft, ist möglicherweise zutreffend, aber dann ist die Anlage für den vorgesehenen Einbauort und Verwendung nicht geeignet.

    Sobald wir diese Daten haben, schreibe ich.

  • Hallo,

    unter Klein-Windkraftanlagen.com (Patrick Jüttemann) gibt es viele Infos (you-tube-Videos,Online-Seminare, Bücher, Rechenhilfen, ...) zu Kleinwindkraftanlagen. Klingt seriös.
    Fazit: Nur in ausgewählten Lagen rentabel (frei, windreich, kein Stromanschluss, Mühlenbergeffekt, ...). Er stellte z.B. letztens eine mobile Campinganlage vor mit vergleichsweise riesigem Rotordurchmesser, damit bei niedrigen Windgeschwindigkeiten auch ein kleiner Ertrag erfolgt (nicht ganz billig). Die meisten Versprechen von Billiganbietern können bei weitem nicht gehalten werden.
    Gruß Tino

  • Hallo zusammen,

    es ist ja alles noch schlimmer, als ich angenommen habe. Dass der Rotor in mehreren hier geschilderten Fällen auch noch versagt, wusste ich noch nicht. Ich trage hier mal zusammen, was ich dazu weiß und/oder hier vernommen:

    • Windenergie ist auf Hausdächern in Siedlungen usw. kaum nutzbar.
    • Die Anlage ist mit 1kW Generator und dem kleinen Rotordurchmesser für den Anwendungsfall meiner Meinung nach nicht gut ausgelegt. 0,3 bis 0,4 kW wären für den Rotordurchmesser und den Anwendungsfall ausreichend.
    • Der mitgelieferte Wechselrichter ist durch die hoch ausgelegte Generatorleistung meiner Meinung nach ebenfalls überdimensioniert und hat den Schilderungen von Betreibern nach demzufolge wohl einen hohen Eigenverbrauch. Die Systemleistung ist ggf. nicht in der Lage nennenswert Energie aus dem Wind zu wandeln und nutzbar zu machen.
    • Der Installationsaufwand ist hoch und steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zum Nutzen der Anlage.
    • Der Rotor versagte laut Fotos aus dem Internet offenbar in mehreren Fällen. Das zeigt, dass die Auslegung für den Anwendungsfall meiner Meinung nach nicht geeignet ist. (paradoxerweise kann der Wind sehr große Lasten auf einen WEA aufbringen, auch wenn die Energieausbeute nur sehr gering ist).
    • Aufwand und Kosten für eine Kleinwindanlage inklusive Aufstellung und elektrischem Anschluss erscheinen vor diesem Hintergrund unangemessen hoch.

    Hier im Forum wurden bereits Details zur Betriebsoptimierung (z.B. Wuchten des Rotors oder schwergängige Lager) angesprochen. Es muss allen Betreibern bewusst sein, dass keine dieser Maßnahmen die Leistung (und damit die Energieabgabe) wahrnehmbar beeinflussen wird.


    Es ist leider sehr ärgerlich, dass Menschen, die sich für erneuerbare Energien interessieren und auch noch bereit sind dafür Geld auszugeben (bei vielen wird ggf. nicht einmal eine schnelle Amortisation im Vordergrund stehen), sehr enttäuscht werden. Die schlechte, teilweise offenbar negative Systemleistung ist für den Anwender nicht hinnehmbar.


    Und zusätzlich bestätigt das scheinbar auch noch die Boulevard Presse und die rechten Trolle im Netz, die behaupten die Nutzung der Energie aus Wind und Sonne sei zu teuer oder würde überhaupt gar nicht funktionieren.