Hallo zusammen.
Nur zur Info: Ich habe im Rahmen des Bürgerdialogs folgende Mails an's BMWK geschrieben.
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Hallo Bernfried,
die Mail finde ich sehr gut formuliert. Vielen Dank für Dein Engagement.
Unter dem Eindruck des Wartungstechnikers, der in der vergangenen Woche meine Anlage wieder instand gesetzt hat, hatte ich mich entschlossen, an die grüne Wirtschaftsministerin in NRW zu schreiben, die ich direkt in der Verantwortung sehe, weil Heinsberg in ihrem Bundesland liegt.
Da das Schreiben inzwischen von einer zuständigen Person zur Kenntnis genommen sein dürfte, möchte ich es nun hier ebenfalls veröffentlichen:
--- Beginn Text
Frau
Ministerin für Wirtschaft, Industrie,
Klimaschutz und Energie
Mona Neubaur
Berger Allee 25
D-40213 Düsseldorf
Investitionen in Klimaschutz gefährdet nach SolydEra-Insolvenz – teurer Schrott
Sehr geehrte Frau Ministerin Neubaur,
als Nutzer einer modernisierten Gas-Heizung seit 2021, mit Brennstoffzellen-Mikro-KWK, hatte ich mich im Vorfeld gefragt, ob ein derartig modernisierter Weiterbetrieb der Bestands-Anlage mit einer Brückentechnologie sinnvoll wäre. Nachdem mir ein Weg aufgezeigt worden war, konnte ich diese Frage zunächst mit Ja beantworten.
Denn ich fand einen Anbieter, der mir 100%iges Biogas, erzeugt aus Rüben-Abfällen einer ungarischen Zuckerfabrik, verkauft. Hiermit kann ich meinen erzeugten Strom bilanzierungstechnisch als regenerative Energie ansehen. Diese steht mir zudem ganzjährig zuverlässig zur Verfügung. Sie kann auch dazu beitragen, die Stromnetze stabil zu halten, wenn plötzlich die sogenannte „Dunkelflaute“ eintritt und nicht genügend Sonnen- und/oder Windstrom erzeugt werden kann – auch für den Betrieb immer mehr Elektroautos und Wärmepumpen.
Nach der Insolvenz des Mikro-KWK-Herstellers SolydEra in Heinsberg steht dies wiederum völlig in Frage. Dessen Presseerklärung läßt sich auch so lesen, als ob diese SOFC-Brennstoffzelle auf Methanbasis politisch nicht mehr erwünscht ist, nach dem dies früher als zukunftsweisender Ansatz galt.
In einem Schreiben an die Kunden heißt es
„Für unsere Bestandskunden bieten wir als SolydEra GmbH zeitlich befristet bis zunächst 31.08.2023, gegebenenfalls auch bis zum 30.09.2023 eingeschränkte Wartungs- und Entstörungsleistungen an, um die Zukunftsfähigkeit Ihres Produktes so weit wie möglich zu erhalten."
Hinter vorgehaltener Hand ist zu hören, daß Geräte, die nach dem 01.10.2023 und der Schließung des Unternehmens in den Störzustand gehen, nicht mehr entstört werden können. Kunden könnten auch heruntergefahrene Brennstoffzellen selbst nie wieder einschalten, weil ihnen hierfür die erforderlichen Software-Funktionen verwehrt werden.
Das widerspricht außerdem jeglichen Prinzipien eines „Rechts auf Reparatur“, wie es zunehmend von der EU gefordert wird, ebenso den Prinzipien, die für freie Software gelten, d.h. keine „digitale Rechteminderung“ (DRM). Die Anlagen wären dann zwangsstillgelegt und teurer Schrott. Zudem müssen die Kunden die Rückzahlung von KfW-Fördermitteln befürchten, wenn es keine Härtefallregelung gibt. Unter diesen Umständen darf bezweifelt werden, daß sich diese noch einmal auf ein Abenteuer bei der Heizungsmodernisierung einlassen.
Bitte setzen Sie sich für eine akzeptable Lösung für alle Beteiligten ein!
Mit frdl. Grüßen ...
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Viele Grüße
Michael