Zitat: "das laufen lassen eines PKW ist nicht grade mit positiven Emotionen besetzt. Wenn ich schon einen sehe, der sein Auto laufen lässt während er in den Bäcker geht oder sich Zigaretten zieht krieg ich schon einen Hals. Finde das damit ausgesendete Signal falsch."
Gehe mal davon aus, dass wir die Masse davon überzeugen wollen, dass es Alternativen gibt zu AKW.
Dann müssen wir aber auch vorzeigen, wie man über seinen Schatten bzw. über seinen dicken Hals springt.
Vorteile des BHKW Personenwagen:
- millionenfach vorhanden;
- Abgaskatalysator vorhanden;
- Motorlebensdauer meist nicht ausgenützt;
- ?
Nachteile des BHKW Personenwagen:
- noch schlecht integrierbar bezüglich Wärmeabgabe;
- lausige Standzeiten der Motoren
- ?
Habe einen Erdgas-Touran, den meine Frau bisher erfolgreich von meinen Bastlerträumen ferngehalten hat und dies war in etwa mein Bastlertraum, unterstützt von der Tatsache, dass in der Schweiz nur der halbe Treibstoffzollzuschlag erhoben wird für diesen Treibstoff:
1. Rückwärts in isolierten 20Fuss Container vor dem Haus parkieren, Motor laufen lassen, Fenster öffnen und Klimaanlage auf höchster Stufe laufen lassen zwecks Transfer der Strahlungs- und Restwärme in den Kühlwasserkreislauf.
2. Container verlassen und schliessen. Ein kleines Loch erlaubt die Zufuhr von Verbrennungsluft in den Container.
3. Beim Rückwärtsparkieren wird Auspuff an einen Trichter gedrückt, welcher die Abgase über einen Luft-Wasser Wärmetauscher ins Freie führt.
4. Ebenfalls beim Einparken wird der Kühlkreislauf über zwei Schnellkupplungen über einen Wasser-Wasser Wärmetauscher automatisch angeschlossen und daneben 12 Volt Gleichstrom abgegriffen, welcher einem Inverter zugeführt wird.
Vorläufig aufgegeben, als ich informiert wurde, dass der Kühler der Klimaanlage nicht an den Wasserkreislauf angeschlossen ist.
Dies wird dazu führen, dass auch dieses Personenwagen-BHKW dereinst verschrottet werden wird mit einer viel zu grossen Restlaufzeit eines Verbrennungsmotors mit Abgaskatalysator, ein energiepolitischer Unsinn sondergleichen und niemand spricht hier über eine anzustrebende LZV!
Bereits vorher hatte ich die Variante mit Rollenabgriff der maximalen Leistung aufgegeben, da dies die Pneus abnützen würde sowie auf Kosten der Service-Intervalle abgebucht werden müsste, was beim Leerlaufabgriff lediglich der installierten Alternatorleistung bei den meisten Autos nicht der Fall wäre.
Ein Direktabgriff der Leistung wie bei einem Traktor in der Landwirtschaft über eine Zapfwelle erscheint selbst mir zu kompliziert, da der angestrebte Energiecontainer möglichst viele Autotypen "melken" können sollte...
General Motors hat mit dem Chevrolet Volt bzw dem Opel Ampera ein feines Fahrzeug entwickelt, welches die besten Voraussetzungen hat, zum mobilen BHKW veredelt zu werden. Wo sind die Veredler?
Persönliche Erfahrung, wie schnell man umlernt und den "dicken Hals" verliert, wenn jemand den Motor laufen lässt:
Als ich vor 5 Jahren meine Stelle in Katar antrat, stellte ich den Motor, wie daheim gelernt, bei jedem Rotlicht selbst für wenige Sekunden ab, was selbst bei 45 Grad Aussentemperatur kein Problem ist.
Ein Kollege, auch Schweizer, machte mich darauf aufmerksam, dies mache hier niemand. Und er hatte recht...
Das heisst nicht, dass ich die Energieverschleuderungsmentalität hier unterstütze, aber jetzt habe ich halt je nach Aufenthaltsland zwei unterschiedliche Mentalitäten.
Immerhin habe ich der Versuchung widerstanden, ob der Treibstoffpreise von 0.3 Schweizerfranken pro Liter einen Zweitonnen-Offroader anzuschaffen, wie das hier die meisten Ausländer tun mit Hinweis auf die angeblich bessere Sicherheit für Frau und Kind...
Sind wir nun ein Klub von Individualisten mit divergierenden Ideen oder wollen wir uns auf einen Fahrplan einigen, der allen nützt?