Beiträge von Magnetmotor

    Hi KaJu74

    kurz zu mir, ich habe 18 Jahre bei Magnetmotor/Heidelbergmotor Windanlagen entwickelt und war für den E-Teil zuständig, ok.

    Es wird hart klingen, aber Kleinwindanlagen sind und bleiben Notanlagen. Im Inland werden diese in der Regel genau so wenig funktionieren wie die Großanlagen. Für Großanlagen gilt: Küste, Offshore und die guten Inlandsplätze sind seit Jahren vergeben (siehe Windatlas für die entsprechenden Gebiete). Was gern übersehen wird und von den Kleinanlagenherstellern gern, absichtlich nicht angegeben wird ist der Ertrag bei 12m/s, denn das ist die festgelegte Vergleichsgröße für Windanlagen. Im Sturm kann jeder Höchstleistungen bringen bis zum Strömungsabriss oder Bruch. Solche Angaben wie Höchstleistung usw. sind Unsinn, denn es fehlt die Angabe der Windgeschwindigkeit. In guten Gegenden im Inland hat man so 3..6m/s. Wenn die Hersteller da Ihren Ertrag angeben müssten, würden sie nichts verkaufen. Also wir reden hier immer von Jahreswindmittel, denn nur der ist interessant. Hinzu kommt, dass die Konstruktion in der Regel an der Dachkonstruktion befestigt ist und das Generatorbrummen und weitere mechan. Geräusche übertragen werden. Keine Kleinanlage ist leise, da es in der Regel schnell drehende Anlagen sind, außer dem H-Rotor mit senkrechten Blättern, der ist etwas leiser, da er langsamer dreht.

    Also, ich könnte noch viel darüber schreiben, aber Fazit:

    Eine Kleinanlage ist was für Leute, die nicht auf Ausbeute und Rentabilität gehen (Schiff, Berghütten usw.) und keine Nachbarschaft haben, sondern Energie um jeden Preis brauchen um Diesel zu sparen, der mühsam auf den Berg gekarrt werden muss.

    Ich würde die Anlagenhersteller immer fragen, wie die Leistung bei 3..6m/s ist oder bei wenigstens 12m/s (43km/h), denn das ist das Vergleichsmaß. Bei 18m/s -> 65km/h (Conradanlagen) ist Unsinn, wann haben wir mal diesen Wind? Da jammern ja gleich die Klimakatastrophenaktivisten :) Hilfe die Welt geht unter bei diesem Sturm. Die Kennlinie einer Windanlage ist nicht linear, sondern x³, es besteht also ein gewaltiger Einbruch von 18m/s zu 12m/s. Wundert Euch also nicht, wenn die Anlagen für die Erzeugung rentabler Energie nicht das bringt was Ihr dachtet. Eine solche Anlage kann im besten Falle nur eine teure Ergänzung zu Bestandsanlagen sein (eigentlich auch nicht, da die wenigsten Heimerzeugungsanlagen auf 12...48V basieren), die sich in den seltensten Fällen rechnet. Da ich leider materiell getrieben bin kommt so eine Investition für mich nicht in Frage. PV ist, so denke ich, effektiver fürs Geld. Für 2000€ bekomme ich mindestens eine 3kW-Anlage. Diese ist wartungsfrei, da keine drehenden Teile, also wenn keine Platte wegfliegt :)

    Es ist relativ einfach: denkt immer über die Effektivität nach, hinterfragt die Konzepte und bewertet, vergleicht Konzepte. Traut keinen Angaben von Herstellern die Ihr nicht geprüft geprüft habt.

    So, nun genug der Klugscheißerei. Es ist immer gut Energie selbst zu erzeugen!