Beiträge von Tecator


    Auf dieses Schreiben von SolydEra/ vormals SolidPower habe ich am 09.02. folgende 3 Fragen gestellt:


    1. Frage: Sie führen aus, dass der Stack nicht durch "Schwefelvergiftung", sondern durch mangelnde "Prozesswasserqualität" Schaden genommen hat. Da der BlueGen bekanntlich einen eigenen Wasseranschluss hat, meinen Sie damit die Qualität des örtlichen Trinkwassers. Ein derartiger Schaden ist fachlich nicht recherchierbar. Demzufolge bitte ich Sie, Ihre Ausführungen fachlich weiter zu begründen.


    2. Frage: Darüber hinaus bitte ich Sie, mir das vollständige "Logbuch" meines BlueGen zur Verfügung zu stellen (inkl. aller übertragenen Anlagendaten).


    3. Frage: Zudem steht Ihre Stellungnahme zu meiner Forderung, die Kosten für den Wartungsvertrag für die Dauer des Anlagenstillstands auszusetzen, bis dato leider aus! Aufgrund der über Monate ausstehenden Leistung sehe ich meine Forderung jedoch als unstrittig an.


    SolydEra/ vormals SolidPower hat sich sage und schreibe 3 Monate Zeit gelassen, um zu antworten:


    --------------------------------------------------------- Antwortschreiben vom 11.05.2023 ---------------------------------------------------------


    ALSO: In unserer Begründung wurde NICHT behauptet, dass der Stack durch mangelnde Prozesswasserqualität Schaden genommen hat. Die Ursache des Stackschadens kann nur durch eine Postmortemanalyse herausgefunden werden (Der Stack lief 27.621h (3,1 Jahre)).


    Eine ungenügende Prozesswasserqualität kann jedoch Schäden im System verursachen, weshalb der BLUEGEN bei Überschreiten von Schwellwerten die el. Leistung reduziert oder sogar komplett abgeschaltet wird.


    Hintergrund: Das hausseitige Trinkwasser wird innerhalb des BLUEGENs durch entsprechende Filter gereinigt, um die notwendige Prozesswasserqualität zu erreichen. Das Filtermaterial verbraucht sich in Abhängigkeit der Wasserqualität des zugeführten Wassers und der Wassermenge. Bei der Wasserqualität ist die Wasserhärte ein wichtiges Kriterium. Die Wassermenge ist abhängig von der el. Leistung. Ein hoher Wasserbedarf und/oder eine hohe Wasserhärte bedingt ein höheres Wechselintervall.


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    Die Fragen 2 und 3 wurden hingegen nicht beantwortet!


    Der Stack ist nunmehr seit 10 Monaten kaputt bzw. die BZ seither außer Betrieb. Und anstatt die Kosten für den Wartungsvertrag für die Dauer des Anlagenstillstands auszusetzen (siehe obenstehende Frage 3), bekomme ich ganz aktuell eine neue Rechnung für 2023. D.h. die Untätigkeit von SolydEra/ vormals SolidPower soll jetzt auch noch von mir bezahlt werden. Wenn das kein unlauteres Geschäftsgebahren ist, was dann?


    Gibt es hier im Forum vergleichbare Erfahrungen?

    Erst einmal vielen Dank für die vielen interessanten Beiträge zu meinem BlueGen-Erfahrungsbericht!


    Ich habe darauf aufbauend ein Schreiben an SolidPower/ nunmehr SolydEra formuliert, in welchem ich primär die Schwefelproblematik angesprochen habe.


    Nachfolgend werde ich sowohl mein Schreiben als auch das Antwortschreiben von SolydEra/ vormals SolidPower veröffentlichen:



    Laut SolydEra/ SolidPower wird also der Schwefel "freigesprochen" und die Prozesswasserqualität für "schuldig erklärt"!

    Immerhin wird zugegeben, dass die nicht vorgenommene Wartung das Problem hervorgerufen hat.


    Und was stimmt jetzt? Wie kann mangelnde Wasserqualität den Stack beschädigen? Ist das überhaupt plausibel?

    Anbei noch weitere Details aus der Betriebsphase und der Wartung durch SOLIDpower:


    Das System wurde - wie schon erwähnt - von SOLIDpower online überwacht. D.h. es wurden kontinuierlich Betriebsdaten übertragen, die dann ggf. zur Ankündigung von Wartungseinsätzen führten. Das hier im Zentrum der Diskusion stehende Filtersystem fällt auch darunter und es war nach meiner Kenntnis auch stets der Anlass für folgende vor Ort Einsätze (ich berufe mich dabei auf die Aussagen der Monteuer vor Ort):


    Apr 20 Inbetriebnahme

    Feb 20 Wartung

    Sep 20 Wartung

    Nov 20 Wartung

    Jun 21 Wartung

    Okt 21 keine Reaktion

    Jan 22 keine Reaktion

    Mrz 22 keine Reaktion

    Apr 22 Wartung

    Jul 22 Außerbetriebnahme


    Interessant, dass die "Nichteinsätze" im Zeitraum Oktober/ 2021 bis März/2022 von SOLIDpower wie folgt begründet wurde:

    " Leider sind uns hier aufgrund diverser Krankheitsausfälle die Termine über den Kopf gelaufen."


    Professionelles Assetmanagement sieht anders aus!


    Nach meiner jetztigen Lesart wurde mit dem vorstehenden Verhalten der Totalschaden wissentlich in Kauf genommen, da der Filterwechsel in der Betriebszeit davor quasi die "Lebensversicherung" war.


    Anbei teile ich auch noch 1. die Übersicht der gesamten Erzeugung (2019-2022) und 2. den Niedergang der Anlage infolge Nichtwartung in 2022 .

    Wie sicher ich diese Erkenntnis:


    "Da von einigen Gasversorgern , meistens im Winter ein Erdgasgemisch ( gesetzlich sind bis zu 30% Beimischung , Propan usw. erlaubt ) geliefert wird ,

    kommt es bei den vorgeschalteten Erdgas/Wasserstoff - Wandel zu Defekten wobei dann die Brennstoffzellen geschädigt werden ."


    Gibt es ggf. weitere Quellen, in denen man dazu weitere Details recherchieren kann?


    Danke und Gruß

    Hallo zusammen,


    wir haben in 2019 eine Brennstoffzelle von


    SOLIDpower GmbH

    Borsigstr. 80

    52525 Heinsberg

    www.solidpower.com


    in Betrieb genommen. Die Anlage hat folgende Leistungsdaten:


    1,5 kW elektrisch

    0,6 kW thermisch


    Parallel zum Kauf wurde ein Vollwartungsvertrag abgeschlossen, welcher sowohl die Wartung als auch den Verschleiss beinhaltet.


    Anfangs lief alles sehr gut und wir haben in 2020 > 12 MWh Strom "erzeugt".


    Danach ging es bergab bis die Anlage Mitte 2022 ganz vom Netz genommen wurde. Diagnose: Der Brennstoffzellenstapel ist defekt (quasi "Motorschaden").


    Man muss dazu sagen, dass die Anlage online überwacht wurde und sich der Defekt quasi schleichend angekündigt hat. Zudem wurden angekündigte Wartungen nicht durchgeführt (Begründung "Personalmangel").


    Seit 07/2022 ist SOLIDpower trotz Vollwartungsvertrag nicht in der Lage, die Brennstoff zu reparieren. Als Begründung werden "nicht funktionierende" Lieferketten angegeben (der Brennstoffzellenstapel wird in Australien hergestellt). Aus heutiger Sicht gib es auch keinen Termin in 2023, an dem das Problem behoben wird.


    Als Kompensation bietet SOLIDpower für den Monat Stillstand 180 € an. Der Betrag wird jedoch gegen die Kosten des gegenwärtig nutzlosen Vollwartungsvertrags gerechnet, welcher 714 € pro kostet.


    Ich suche hier Kontakt zu Betreibern von SOLIDpower Brennstoffzellen, denen es genauso geht, zwecks Erfahrungsaustausch und Abstimmung des weiteren Vorgehen.


    Danke und Gruss

    Tecator