Die erste Frage die mir durch den Kopf geht : wenn der Kessel gepflegte 45Jahre hat wie alt ist dann der 7000L Tank - und darf der überhaupt weiter genutzt werden ?
Der Kessel ist jedenfalls noch dicht, er wurde regelmäßig geprüft und gewartet (zuletzt im Dezember 2020) und scheint auch optisch in einem guten Zustand zu sein. Ob es eine gesetzliche Austauschpflicht für ältere Ölkessel gibt weiß ich ehrlich gesagt nicht, ist eine gute Frage.
Zweite Frage : sind die 2500L Jahresverbrauch geschätzt oder tatsächlich mit dem ollen Kessel ermittelt ?
Es entspricht etwa den letzten Bestellmengen der Vorbesitzer, aber stimmt, der tatsächliche Verbrauch könnte auch höher gelegen haben, wenn es lediglich Teilbestellungen waren. Genauer kann ich es leider nicht mehr nachvollziehen.
Sowohl der Strom- als auch der Wärmebedarf sind zu gering, um den wirtschaftlichen Betrieb z.B. eines Flüssiggas-BHKW zu ermöglichen. Und mit einem wärmegesteuerten BHKW ist eine autarke Versorgung im Sommer nicht möglich, da musst Du dann trotz allem noch Strom zukaufen.
Kann ich die überschüssige Wärme nicht einfach über den Kamin rauslassen (oder meinetwegen eine Sauna oder einen Pool damit betreiben)?
Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar, warum der Betrieb sooo unwirtschaftlich sein soll? Bei einem elektrischen Wirkungsgrad von ca. 40% bei einem Dieselmotor bekomme ich über den Daumen 4 kWh Strom und 5,5 kWh Wärme pro Liter Heizöl. Bei einem Allzeithoch-Heizölpreis von 1,60 € / L sind das 0,40 € pro kWh Strom + die Wärme "geschenkt" dazu. Den Strom muss ich natürlich in einer Batterie zwischenspeichern, um ihn komplett selbst verbrauchen zu können. Wenn ich heute einen Stromvertrag am Markt abschließe zahle ich ca. 0,70 € pro kWh ohne die Wärme. Für die reine Wärmeerzeugung dürfte der Wirkungsgrad ca. in der Größenordnung eines Brennwertkessels liegen, d.h. wenn ich den überschüssigen Strom komplett zu Wärme mache. Ich gehe davon aus, dass sich der Strompreis in den nächsten Jahren nicht wieder nach unten entwickeln wird, da wir aus politischen Gründen auf der einen Seite Kraftwerke abschalten und auf der anderen Seite mehr Verbraucher ans Netz gehen (Stichwort Elektromobilität). Auf der anderen Seite gibt es gute Chancen darauf, dass die Heizölpreise sich wieder etwas nivellieren, wenn die OPEC die Fördermengen wieder hochfährt, also die Rechnung weiter zu meinen Gunsten ausfällt.
Demgegenüber stehen natürlich Investitionskosten in die Anlagentechnik, die ich gerne mal etwas konkreter abschätzen würde. Klar, wenn die Gesamtlösung sechsstellig kostet wird es nicht mehr finanzierbar, aber wenn man um die 50.000 € landet lohnt es sich ggf. schon, das mal mit spitzem Bleistift durchzurechnen. Ein Umrüsten auf einen modernen Ölbrennwertkessel + Photovoltaik wird in einer ähnlichen Größenordnung landen, aber nicht die gewünschte Autarkie bringen. Oder habe ich einen fundamentalen Denkfehler?