Beiträge von Oberfranke

    Ich bin hier auf derselben Schiene wie Alikante: Automatischer Pelletkessel und Solarthermie. Mit etwas Glück muss dann der Pelletkessel außerhalb der Heizperiode überhaupt nicht laufen, was sich v.a. auf Stromverbrauch und Schadstoffausstoß positiv auswirkt.


    Den Rest des Daches (wenn verfügbar und geeignet) solltest Du mit PV vollmachen, aber ohne Speicher (es sei denn Du betrachtest einen höheren Autarkiegrad unter reinen Hobby-Gesichtspunkten als erstrebenswert). Wenn Du 5-8 kWp oder gar mehr schaffst, könnte das schon ohne Speicher im Jahresschnitt für 30% Eigenversorgungsgrad reichen: So viel schlechter als die oben abgeschätzten 50-55% aus einem BHKW ist das auch nicht. Und dafür kostet eine PV nur ein Drittel, brummt nicht, verbraucht keinen Kraftstoff, verursacht keine Abgase und hat (so gut wie) keine Wartungskosten.

    Ok, auch wenn es mir schwer fällt, zu begreifen, dass die Menschheit auf den Mars fliegen möchte, behauptet das Weltklima zu verstehen und Atombomben bauen kann, auf der anderen Seite es aber nicht schafft aus Holz ein paar kWh Strom zu holen, was mit Öl und Gas problemlos möglich ist, seid ihr offenbar alle der gleichen Meinung... Schade, ich werde dann wohl tatsächlich auf einen konventionellen Kessel setzen müssen.


    Nach der Devise "die einzigen dummen Fragen sind die, welche man nicht gestellt hat" hätte ich hier eine: Was ist der Unterschied zwischen FriWa und Hygienespeicher? Und ist unser 750 Liter Viessmann Vitocell, wo das TWW eine innen liegende Rohrschlange mit ca. 70 Litern Inhalt durchläuft und im Durchlauf erhitzt wird, jetzt eine FriWa oder ein Hygienespeicher?

    Das dürfte nach dem "Durchlaufprinzip", soweit ich weiß, ein Hygienespeicher sein. Der Frischwasserspeicher beinhaltet hingegen das gesamte erwärmte Brauchwasser. Das soll wohl anfälliger für Keime und Legionellen sein. Ob das nur ein Mythos ist, weiß ich allerdings nicht.


    Viele Grüße

    Sebastian

    Herzlichen Dank schon einmal für eure Einschätzung und hilfreiche Antworten, auch wenn das Ergebnis nicht das ist, was ich mir erhofft hatte.


    Hätte ich einen Ferngasanschluss, wäre das alles wohl halb so dramatisch und recht einfach umzusetzen. Da dieser aber nicht vorahnden ist, fällt Gas eigentlich schon raus. Einen hässlichen Tank möchte ich mir nicht in den Garten stellen und unterirdisch wird wohl (vor allem auch finanziell) recht aufwändig, wenn Bagger und LKWs anrollen müssen. Die restlichen Betriebskosten dürften mit 120 Euro p.a. für den Tank überschaubar sein.


    Vom Heizöl möchte ich ehrlich gesagt auch weg. Es stünde, wie gesagt eine Tanksanierung in der Größenordnung 5k Euro an. Hierfür wäre dann nur der Tank gemacht, der Rest der Anlage weiterhin auf dem Stand von 1991. Deshalb also der Gedanke, die ganze Anlage zu erneuern und keine Flickschusterei zu beginnen.


    Als einfachste Möglichkeit erschien mir eine Umstellung auf Holzpellets. Ich könnte den vorhandenen Tank als Lager weiternutzen, könnte einen Schrägboden (selbst) einbauen und müsste nur eine Schneckenförderung und den Ein- / Ausblasstutzen montieren lassen. Prüfpflichten sowie potentielle Gefahren durch austretendes Heizöl wären damit passé. Positiver Nebeneffekt wäre die Befriedigung des grünen Gewissens durch einen (fast) CO2-neutralen Brennstoff.


    Zu den Verbrauchsdaten: Der Strom ließe sich vielleicht noch um 1.000kWh/Jahr reduzieren, z.B. neue Gefriertruhe, vollständige Umrüstung auf LEDs etc. Das läuft auch bereits nach und nach. Den Ölverbrauch habe ich bereits reduziert, indem ich an den Paramtern gespielt und die Heizkurve drastisch zurückgefahren habe. Die 65°C habe ich als maximalen Vorlauf bei sehr niedrigen Außentemperaturen - da brauche ich sie auch. Bei um die 0°C AT bin ich aber schon bei einem VL von nur noch gut 50°C. Leider ist die Kesselsteuerung insgesamt nicht das gelbe vom Ei, da diese, wie auch der Rest der Anlage nicht unbedingt auf Sparsamkeit ausgelegt wurde. Beispielsweise ist irgendein Relais verbaut, das eine vernünftige Kesselregelung unterdrückt und immer auf die manuell eingestellte Temperatur fahren lässt. Der VL wird dann über einen Mischkreislauf heruntergekühlt. Vermutlich wurde das so verbaut, um für den Pool-Wärmetauscher (für dessen dauerhafte Nutzung ich zu geizig bin) immer die notwendige Vorlauftemperatur liefern zu können. Ich habe aber wie gesagt die Heizkurve schon soweit reduziert, dass die Anlage oft nur 45 - 55°C liefert. Blöderweise taktet der überdimenionierte Brenner nun wie verrückt (heute Morgen ist er alle 9 Minuten angesprungen). Ich müsste, um dies zu unterbinden, nun mehrmals täglich die Kesseltemperatur manuell ändern. Der tägliche Verbrauch bewegt sich im Bereich 17 L/Tag Heizöl an normalen Wintertagen bis knapp 30 L/Tag wenn ich den Pool mitheize. Ich vermute, dass es an richtg kalten Tagen vielleicht noch 3 - 4 L mehr sein könnten. Ich gehe von einem Jahresbedarf in der Größenordnung 25.000 - 28.000kWh aus - nach Solar, allerdings ohne den Pool zu heizen. So, nun aber genug über den Ist-Zustand gejammert. Ich möchte lieber nach vorne schauen... ;)


    Wenn das mit Pellets nicht ordentlich funktioniert, werde ich mir das BHKW wohl mangels passendem Energieträger aus dem Kopf schlagen müssen. Bei einer WP bin ich skeptisch, da diese mir gerade an den richtig kalten Tagen keine ausreichende Vorlauftemperatur bringen wird. Ich bräuchte also zwingend ein Backup in Form von Öl, Gas oder Strom, wo sich die Katze nun wieder in den Schwanz beißt.


    Insgesamt bin ich übrigens nicht abgeneigt, mich auch in gewissem Maße selbst mit um die Analge zu kümmern. Ein neues Zeitraubendes Hobby suche ich allerdings nicht, zumal mir auch die Chefin aufs Dach steigen würde, wenn die Heizung nicht läuft, wie sie soll.


    Vielleicht nun noch eine Frage: Wie würdet ihr unter den genannten Bedingungen die Heizleistung dimensionieren? Mit 10kW Nennleistung und 800L Puffer zusätzlich (?) zum vorhandenen Brauchwasserspeicher müsste ich da doch ganz gut hinkommen, oder? Der Tagesbedarf dürfte damit noch reichlich gedeckt sein und Leistungsspitzen am Morgen sollten auch gut überbrückbar sein?! Oder liebder den Brauchwasserspeicher rausschmeißen und auch die Solarleistung in einen "ganzheitlichen" Schichtspeicher liefern?


    Viele Grüße


    Sebastian

    Hallo zusammen,


    ich bin bei meiner Recherche im Internet bzgl. Erneuerung meiner Heizungsanlage auf dieses Forum gestoßen und erhoffe mir, im Gegensatz zu Installationsbetrieben, die gerne "ihr Ding" als das Beste anpreisen und verkaufen möchten, eine neutrale Hilfestellung bei der Planung meines Anlagenumbaus.


    Gerne fülle ich zunächst einmal den Fragebogen aus:


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 5.500 kWh

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 3.200 L Heizöl


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Heizöl + Holzofen im Wohnzimmer

    Alter und Typ der der Heiztechnik: Buderus G 205, 35kW, 1991 installiert

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Ja

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: Kein Heizungspuffer, nur Brauchwasserspeicher s.u.

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Brauchwasserspeicher 300 L sowie 35 cbm Swimmingpool, der als "Zweitspeicher" an die Solaranlage angeschlossen ist.

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Wärme kann bei Bedarf an den Pool abgeführt werden

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: Nicht bekannt; Anlage läuft aber für meine Begriffe recht gut.

    Temperaturen der Heizkreise: bis zu 65° C im Winter

    Art der Heizkörper: Glieder- und Plattenheizkörper


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: Derzeit ca. 140 qm beheizt, zwei Erwachsene, zwei kleine Kinder im Endausbau werden es ca. 200qm beheizte Wohnfläche werden, wobei die unbeheizte Fläche im OG liegt und aktuell schon über 15°C hat.

    Art und Baujahr der Immobilie: großzügiges EFH, Bj. 1973

    Erfolgte Modernisierungen: Fortlaufende, Innendämmung, Unterdachdämmung, Kunststofffenster, Solaranlage, PV-Anlage (1,85kWp)

    Weitere geplante Modernisierungen: Erneuerung Heizungsanlage, Erneuerung Haustüre (Bestand: alte zugige Holztüre)

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ja

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: nein

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: kurzfristig nein


    Ich würde die vorhandene Heizungsanlage gerne auf Holzpellets umstellen. Als Pelletslager käme evtl. der vorhandene 18 cbm (ja, achtzehn Kubikmeter!) große kellergeschweißte Öltank in Frage. Der Tankraum ist leider nicht mehr im besten Zustand, sodass eine Investition von ca. 5.000,- Euro in dessen Sanierung anstünde. Alternativ eben die Umstellung und erneuerung der gesamten Heizungsanlage, da die Heizungselektronik auch langsam beginnt zu zicken.


    Ein wenig Ahnung habe ich bereits von Energietechnik, allerdings bin ich kein Fachmann auf der technischen Seite. Beruflich bin ich für die Abrechnung einer größeren Liegenschaft mit Öl, Gas, Holz, Dampfkesseln etc. zuständig, sodass nicht alles böhmische Dörfer für mich sind.


    Mich lässt die Idee eines Nano-BHKW mit Puffer und Stromspeicher nicht los. Haltet ihr eine solche Analge bei den geschilderten Voraussetzugnen für realistisch und wirtschafltich umsetzbar? Ich bin bereits auf die ÖkoFEN Condens E gestoßen, die recht interessant klingt, allerdings wohl der Porsche unter den Heizungen zu sein scheint. Gibt es sinnvolle Alternativen?


    Viele Grüße


    Sebastian