Die Energiewende erfasst nun auch die KWK: Voraussichtlich vor dem Jahreswechsel werden mit dem Kohleausstiegsgesetz auch viele Regelungen im KWK-G für das Jahr 2020 und folgende geändert. So findet sich im Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes die Regelung, dass eine Förderung der Stromeinspeisung mit dem KWK-Zuschlag nur noch für maximal 3.500 Stunden pro Jahr gewährt wird. Die Förderdauer von 30.000 Stunden (für Anlagen größer 50 kWel) bleibt davon unberührt.
Was zunächst klingt wie eine Kürzung, ist die Grundlage für den flexiblen Anlagenbetrieb und eine neue Chance für Anlagenbetreiber. Hinzu kommen neue Förderungen für die Einbindung von „innovativer Wärme“. Dazu stellen sich viele Fragen:
· Wie wirken sich die neuen Regelungen aus?
· Was ist zu tun, zu ändern?
· Wie rechnet sich das?
Das alles wird in der ganztägigen Tagungsreihe „Flex-Infotag für KWK“ behandelt. Sie erfahren, wie die Änderung des Rechtsrahmens KWK-Anlagen in eine energiepolitisch sinnvolle und langfristig ertragreichere Konfiguration lenkt- und wie Sie davon profitieren. Weitere Themen sind:
· Energiewirtschaftlicher Hintergrund der Flexibilisierung. Bedarf von Flexibilitätsoptionen.
· KWKG 17 aktueller Förderhintergrund und Geschäftsmodelle für BHKW (über 100 kWel) – Was ist neu 2020? Welche Änderungen hat das Kohleausstiegsgesetz für die KWK gebracht?
· Anforderungen und Wirtschaftlichkeit von innovativen KWK-Systemen
· Aktuelle Förderungen bei Investitionen in Wärmesysteme (Pufferspeicher, Wärmenetze etc.)
· Technische Herausforderungen beim flexiblen Betrieb
· Marktmechanismen an der Strombörse sowie Mehrerlöse durch Strom-Direktvermarktung
· Technische Anforderungen an BHKW und Lösungswege (44. BImSchV, VDE-AR-N 4110/4120)
· Erfahrungsberichte bei der Planung und Betrieb von flexiblen KWK-Anlagen
Mitglieder des BHKW-Forum e.V. genießen als Vorteil eine deutlich vergünstigte Teilnehmergebühr!
Alles anzeigenWAS IST GESCHEHEN?
Der Kohleausstieg wirft seine Schatten voraus. Bis Ende des Jahres 2022 werden nicht nur die restlichen 10 GW Kernkraftwerke stillgelegt, sondern etwa 13 GW Steinkohle und Braunkohlekraftwerke vom Netz gehen. Wenn ein Viertel der gesicherten Erzeugung Deutschlands aus dem Markt geht, hat das Folgen!
Die Bundesregierung rechnet mit dem Markt. Steigende Preise werden schon dafür sorgen, dass die Nachfrage gedeckt wird und die Versorgung sicher bleibt. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll weiterwachsen, Leitungen sollen ausgebaut werden. Bei Wind und Sonnenschein dürfen wir weiterhin mit ausreichendem und günstigem Strom rechnen.
Für die Zeiten der dunklen Flaute stehen noch nicht ausgelastete GuD-Kraftwerke bereit. Neue Kraftwerke können allerdings nicht so schnell gebaut werden. Vielmehr werden bei Mangel an Erneuerbaren Energien so hohe Knappheitspreise entstehen, dass derzeit nicht genutzte, auch ältere und ineffiziente Stromerzeuger ans Netz gehen.
Diese Zeiten bieten große Chancen für Betreiber von KWK-Anlagen. Anlagen über 100 kWel werden künftig in diesen Zeiten mehr Geld verdienen. Die Wärmeerzeugung in Schwachlastzeiten, bei Wind und Sonnenschein wird sich hingegen kaum noch lohnen. Aus billigem Überschussstrom kann man kostengünstige Wärme erzeugen.
Es stehen also alle Zeichen darauf, dass KWK-Anlagen schon aus ökonomischen Gründen in der Regel nicht mehr für die Grundlast mit mehr als 6.000 Betriebsstunden pro Jahr ausgelegt werden, sondern für 2.000 bis 3.000 Stunden Spitzenlast.
WAS BIETET DER INFOTAG?
Die Veranstaltung informiert kompakt an einem Tag über Voraussetzungen und Chancen einer flexiblen Fahrweise von KWK-Anlagen und die erforderlichen Schritte. Dazu dienen Vorträge und Impulse erfahrener Fachleute, Austausch und Vernetzung der Teilnehmer. In interaktiven Foren stehen jeweils mehrere Experten Rede und Antwort.
Zwischen den Fachforen besteht Gelegenheit zum direkten Austausch zwischen den Teilnehmern und mit den ausstellenden Firmen, die spezielle Anlagen und Dienstleistungen für den Flex-Betrieb von KWK-Anlagen anbieten.
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