Verbände mahnen Politik zur Förderung energetischer Sanierungen

Getragen wird der offene Brief von 37 ganz unterschiedlichen Verbänden: Zu den Unterzeichnern zählen sowohl Organisationen, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben (BUND, Deutsche Umwelthilfe, NABU, Naturschutzring, WWF), aber auch Vertretungen der Immobilienwirtschaft (Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Dachverband Deutscher Immobilienverwalter, Haus & Grund) wie auch Energieberaternetzwerke (DEN, DENEFF, Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker Bundesverband) und die Bundesarchitektenkammer wie auch der Verein BHKW-Forum als Vereinigung der Prosumer in Deutschland.


Konkret fordern die unterzeichnenden Verbände die energetische Sanierung nicht nur durch komplizierte, aufwendig zu beantragende Förderprogramme sowie die aufgrund von Luxussanierungen in Verruf geratene und erst kürzlich von 11 auf 8 Prozent pro Jahr reduzierte Möglichkeit der Modernisierungsumlage auf Mieter zu fördern, sondern mit Steuererleichterungen einen einfachen und vergleichsweise unbürokratischen Anreiz für energetische Gebäudesanierungen zu schaffen. In dem Schreiben heißt es dazu: „Ein wirksamer Steueranreiz ist ein wichtiger Treiber, um die Potenziale für die energetische Ertüchtigung der Bestandsgebäude in Deutschland zu heben. Diese Chance darf nicht vertan werden, denn im Bestand kann die größte Energie- und CO2-Einsparung erzielt werden mit einem hohen Anteil regionaler Wertschöpfung und neuen Chancen für Verbraucher, Hausbesitzer, Beschäftigte, Unternehmen, Planer und Handwerk in Deutschland.“


Eine Steuererleichterung wird seit dem Jahr 2011 zwischen Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat diskutiert. Doch in den kürzlich im Bundeskabinett verabschiedeten Eckwerten für den Bundeshaushalt 2020 wurde das Instrument, das mit dem Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD in Aussicht gestellt wurde, zum wiederholten Male nicht berücksichtigt. Im Verbändebrief heißt es dazu: „Das absehbare Verfehlen der Energie- und Klimaziele für 2020 ist nicht verwunderlich, wenn angekündigte Vorhaben nicht umgesetzt werden. Eine Maßnahme, über die so breiter Konsens besteht wie die Steuerförderung für Gebäudesanierungen, duldet keinen weiteren Aufschub.“


PDF: Offener Brief der Verbände vom 8. April 2019 im Volltext

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