
Ähm -
also wir haben eine Leitung 120 m hin und 120 m zurück.
Die ist jetzt auf eine Temperatur von 65°C Vorlauf und 45°C Rücklauf erwärmt.
Du schaltest die Leitung jetzt ab oder senkst die Temperatur, weil drüben die Pufferspeicher geladen sind.
Und nu?
Das Wasser in der Leitung ist doch immer noch im Erdreich und wird auskühlen -
die Verluste sind zwar nicht so hoch, da die mittlere Temperatur sinkt, aber dennoch wird das 8.760 Stunden pro Jahr Verluste generieren - falls da drüben kein Lehrer wohnt, der in den Pfingst-, Sommer- und Herbstferien weg ist. 
Und wenn das zweite Haus dann nach 12 Stunden wieder Warmwasser braucht, muss der Dachs erstmal die rund 150 Liter in der Nahwärmeleitung aufheizen. Das dauert bei rund 14 kW ne Weile. Aber ok - bringt ja Laufzeit...
...aber trotzdem halt auch Verluste.
Wohlgemerkt - bei kleineren Stichleitungen kann eine Abschaltung ja sinnvoll sein -
aber bei 120 m?
Bei mittelgroßen Nahwärmenetzen mit mehreren Abnehmern geht da leider gar nichts mehr. Natürlich versucht man durch unterschiedliche Ladezeiten der Hausübergabestationen Spitzen zu vermeiden - trotzdem muss man im Sommer vertraglich eine Vorlauftemperatur vorhalten, die auch ausreicht, die Trinkwasserhygiene-Vorschrift zu erfüllen.