Und die Grundlast abschätzen? Kühlschrank, Gefrierschrank (beide nicht ständig), WLAN-Router, Außenbeleuchtung (nachts), Standby TV ua, was noch? Und wieviel kommt da wohl zusammen? 0,1 kWh
Einfach mal im Urlaub zu Beginn und Ende Zählerstand ablesen. Bei mir ergab das 200W Grundlast! Insbesondere nachts macht es dann keinen Sinn das BHKW laufen zu lassen und den meisten Strom zu unattraktiven Erlösen einzuspeisen. Man bedenke auch, dass sich die Wartungskosten mit höherer LZ erhöhen (6000h-Kopplung!) Insofern ist die pure Erhöhung der Jahres-LZ nicht zielführend!
Eigenstromdeckungsgrade um die 80% sind nur best case erreichber mit viel Disziplin. D.H. Stromspitzen nur in Zeiten laufenden BHKW und wie schon gesagt: Schön nacheinander! Insbesondere ist das im Sommer wichtig, die wenigen Stunden BHKW LZ gut zu nutzen. (Programmierung der Zeitfenster).
Einige grundlegende Überlegungen für Mikro-BHKW habe ich hier (27.4.13) schon mal ins Forum gestellt:
Hallo,
zum Thema Wirtschaftlichkeit (ecopower 1.0) verfasste ich meine Erfahrungen bereits hier:
TOP TEN LISTE für "Neue"
Ansonsten kann ich mich nur anschließen, was bereits zu Eigenberechnungen - auch der Wirtschaftlichkeit - mittels z.B. Excel gesagt wurde. Die Vaillant Wirtschaftlichkeitsprognose mittels PlanSoft kann man getrost vergessen. Hier spielen zuviele Eigeninterssen des Anbieters mit. Ein weiterer Fallsrick ist das "Schielen" auf eine möglichst hohe Jahreslaufzeit. Hohe Jahreslaufzeiten machen nur Sinn, wenn der produzierte Strom auch selbst verbraucht wird. Sonst produziert man Strom, dessen Erlös kaum die Eigenkosten deckt!
Einige Anbieter lassen das BHKW im Winter rund um die Uhr (auch nachts) durchlaufen (kann man so einstellen). Genau dann kann es passieren, das Strom erzeugt wird, den man selbst nicht verbrauchen kann z.B. weil der Grundlaststrom nur bei 200W liegt. Hier hilft dann nur die "Nachtabsenkung", die das BHKW für diese zeit abschaltet. Klar ist dann, das die Jahreslaufzeit schnell viele hundert Stunden geringer ausfällt!
Sehr zweckdienlich ist, sich über den eigenen Bedarf Klarheit zu verschaffen.
Wie hoch ist mein Grundlaststrom? Einfach mal über die Urlaubszeit erfassen!
Wie hoch sind meine Spitzenlasten größer 1KWh?
Wie hoch wird mein Erdgasbezug mit BHKW steigen? Hier bitte zwischen (Hi = Unfug) und (Hs) unterscheiden!
Was nehme ich als Vergleichsgröße? meine Uraltheizung oder doch fairerweise eine neue Brennwerttherme?
Welche zukünftigen Energiesparmaßnahmen sind eher komtraproduktiv zum BHKW?
Man wird dann bei vielen kleinen BHKWs erkennen, das die reine Brennwerttherme kaum zu schlagen ist (und den Strom wie bisher zu beziehen)
Wenn man das Alles weiß, kann man dennoch zur Entscheidung kommen in ein BHKW zu investieren, so wie bei mir. Aber dann müssen Ersatzmotivationen her! Spieltrieb, Technikverliebtheit, grün bewegte Lebenseinstellung, sonstige individuelle Gründe.
Gruß aus Heilbronn.