Die Vorbesitzer haben in dem Objekt zu zweit 60 kWh Gasverbrauch im Jahr gehabt. Wir haben das Haus ohne Styroporverschandelung behutsam gedämmt und sind nun auf den ca 42kWh gelandet.
Zur Elektrik: Wir haben immer einen Rechner laufen, meist zwei, und die Grundlast des Hauses liegt schon zw. 400W und 1 kW.. nun gedanklich mal 8750h im Jahr? An der Heizung gibt es jetzt Energiesparpumpen mit ca 10W el. Verbrauch, aber dafür 3 externe plus vito.. einiges an standby- und Dauerlauf- Geräten, Fernseher, Haussteuerung, es werden immer 3 Mobilgeräte jede Nacht geladen, etc etc.., typischerweise Waschmaschine und Trockner. Wir haben eine 2kW Tauchpumpe, welche die Gartenbewässerung in einem 1200 qm Garten sichert und wegen Sandboden im Sommer jeden Tag über Stunden aktiv ist. Beispiel Küchenlicht: 450W, läuft oft, damit man auf den Arbeitsoberflächen was sieht, im Haus sind in Fluren und Räumen ca. 75 Halo-Lampen mit 35W Leistung verbaut. Das Halogenlicht mit 2.900K Farbtemperatur ist bisher durch LED nicht herstellbar und ersetzbar gewesen. Wir haben eine Sauna mit 9 kW Ofen, die wir gelegentlich nutzen, dann läuft der Ofen für typisch 3h. Also: Stromverbrauch ist Lebensqualität, so einfach sehe ich das.
Zum Wärmeverbrauch: das sind Themen, die mein HB mit mir nie thematisiert hat. Es ging um "was bauen wir um, wie soll es hinterher aussehen". Konkret: ein Kunde mit einem warmen Haus stellt keine Fragen mehr. Ich ehrlich gesagt auch nicht. Hätte ich mir eine Brennwerttherme für 2750 Euro gekauft, würde ich diesen Dialog gar nicht führen - wieso würde man da Zeit investieren?
Insofern kann ich zu den Themen "Effizienz, Verbrauch pro qm oder m³, Spreizung im Wärmetauscher" wenig sagen: ich spreize mich nach dem Telefon, wenn die Heizung ausfällt. Die FB Heizung im EG hat 11 cm Estrichdicke… das ist eine ordentliche Masse. Im 35qm Wohnzimmer steht ein offener Kamin mit kleiner Absperrklappe im Kamin, da geht einiges an Wärme im Winter weg. Die Badezimmer werden über RLT Ventile für die FB Heizung und Wandheizkörper beheizt. Kinder lassen gelegentlich die Heizung im Zimmer auf "3" und die Balkontür auf.. Wir stoßlüften jeden Morgen das warme nasse Bad mit geöffnetem Fenster für 20 Min., auch bei -5°C - dafür wird die FB Heizung und der Handtuchheizkörper nicht ausgestellt. Dann ist auch die Dusche trocken und gammelt nicht. Eine Nachtabsenkung ist nicht wirklich sinnvoll: dann wird es abends im Wohnzimmer kalt, wenn man es warm haben möchte, der FB im EG und in den Bädern ist dann morgens nicht warm genug, das Bad dann auch nicht. Oder die Nachtabsenkung ist grad mal von 23h bis 3h.. witzlos bei FB Heizung. Und der Stirling steht dann nachts. Also läuft die Heizung meist nachts ohne Nachtabsenkung, das Wohnzimmer ist immer ein kleines wenig zu kalt, sonst wär es anderswo zu warm. In den Anfangsjahren waren die kleinen Räume superwarm, das Wohnzimmer als größter Raum am kältesten.. kein Wunder.. der HB meint: "Durchfluss an den FB Kreisen am Ventil per Hand passend stellen, auszurechnen ist da nichts." Das hab ich gemacht, nun ist es annähernd gleich warm in den Räumen: mein hydraulischer Abgleich. Es gibt eine alte Zirkulation in dem Haus, die hat mehrere Maschen. Wir hatten versucht, eine anforderungsgesteuerte Zirkulationspumpe von Vortex einzubauen, das hat nicht funktioniert, weil die am Sensor immer ein Gemisch von Wasser aus allen Maschen gesehen hat.. also gibts jetzt eine zeitgesteuerte Zirkulation, und die läuft einige Zeit des Tages, wenn die Familie wach ist und warmes Wasser beziehen will.
Die ganze Anlage wird mit Aussentemp Fühler entlang der Heizkurve geführt, und funktioniert gut wenn es ganz warm ist (stellt sich selbständig aus) und kalt ist (wärmt ordentlich) und funktioniert schlecht in Übergangswetterlagen, an warmen Tagen lüften wir die Wärme nach der kalten Nacht aus dem Estrich, beim nächsten kalten Tag nach dem warmen Tag kommt die Temperatur nicht schnell genug nach. in dieser Übergangszeit bewährt sich vor allem unser Grundofen mit 6kW oder so im EG: hat eine große Keramik-Grundkörper Masse, die wird mit Abbrand des Ofeninhaltes erwärmt und heizt dann für einige Stunden wunderbar mit Strahlungswärme. An diesen Tagen schalte ich die FB Kreise der erwärmten Räume (einzeln) aus, insb. um die FB Heizung schneller abkühlen zu lassen, weil ja der Grundofen läuft. entsprechende Ventile für die FB Kreise habe ich nachgerüstet.
In diesen Übergangstagen verstelle ich auch die Heizkurve ein wenig, an dem vitotwin kann man sonst nichts verstellen, jedenfalls bleibt ein Eintrag im Menue "temp. Temperatursollwert ändern" in der Fernbedienung wirkungsfrei. Die hat mir jemand damals auf den Tisch gelegt "da gibts noch eine Bedienungsanleitung im Keller", fertig: das Ding ist ja völlig kryptisch, wenn die Russen kommen, werden sie es für die nächste Enigma halten, konfiszieren und (erfolglos) zu dechiffrieren versuchen. Die Viessmann Techniker sagen entschuldigend sinngemäß: die ist von Siemens und nicht von uns.
Und so landen wir bei den 42kWh.. ich dachte, das wär ganz ok für ein altes Haus mit Fenstern mit nur einer Dichtung drin. Wir mögen frische Luft. Ein dichtes Haus mit Lüftungssystem käme mir nicht in die Tüte. Hatten wir mal ansatzweise, ist auch nichts.
Konkret: wie soll man in so einem Haus die Energieverbräuche nun genauer allozieren und bemessen? Was gibts zu verbessern?