Bei dem neoTower 4.0 wären es ja dann bei Volllast 9181,03 Betriebsstunden (79875 kWh / 8,7kWh)
Halt, falsch. Das Jahr hat ja überhaupt nur 8760 Stunden...
Für eine genaue Berechnung braucht man eigentlich eine Jahresdauerlinie, die für jede Stunde im Jahr die Heizlast (im Durchschnitt) genau abbildet. Die hat man aber üblicherweise nicht. Also behilft man sich mit Überschlagsrechnungen.
In Deinem Fall kann man das – über drei breite Ingenieurs-Daumen – wie folgt abschätzen:
Mit 80.000 kWh Jahreswärmebedarf dürfte die Heizlast für beide Häuser zusammen bei Auslegungstemperatur (-16°C) grob geschätzt so um die 30 kW liegen (wenn Du einen hydraulischen Abgleich gemacht hast, findest Du einen genaueren Wert in den Unterlagen). Bei etwa +16°C hört man auf zu heizen. Die Funktion für die dazwischen liegenden Temperaturen ist linear. Bei null Grad ist die Heizlast dann etwa 15 kW. Die 5,2 kW vom nT 2.0 werden oberhalb etwa +10°C unterschritten, die 3,8 kW ab etwa +12°C. Das bedeutet, das nT 2.0 läuft bei Temperaturen bis 10°C durch. Bei Temperaturen zwischen 10°C und 12°C läuft es mit verminderter Leistung durch, bei Temperaturen zwischen 12°C und 16°C taktet es und oberhalb 16°C läuft es nur noch (am besten einmal am Tag) um den Warmwasserspeicher zu füllen.
Wenn Du nicht von einer Wetterwarte oder sonst aus dem Internet genauere Daten zu den Gradtagen oder -Stunden bekommst, kannst Du die Durchschnittstemperaturen der Monate für eine Schätzung hernehmen. An Deinem Standort liegt die Durchschnittstemperatur im Oktober um 9°C, von November bis März unter 6°C, im März um 5°C, im April um 10°C. Zwischen Mai und September fällt im Wesentlichen nur Warmwasser an, für sechs Personen ca. 20 kWh pro Tag. Damit kann man die Laufzeit eines BHKW wie folgt grob abschätzen:
Das nT 2.0 läuft im Oktober bis April (ca. 210 Tage) mit 5,2 kW(th) durch, macht 5.040 Betriebsstunden mit 8.640 kWh Strom und 22.460 kWh Wärme. Zwischen Mai und September (ca. 150 Tage) läuft es vier Volllast-Stunden pro Tag (oder fünf Teillast-Stunden), macht 600 Bh mit 1.200 kWh Strom und 3.120 kWh Wärme. Insgesamt kommst Du so auf ca. 5.640 Vollbetriebsstunden (verteilt auf vielleicht 6000 Laufstunden, das bringt etwas höheren Eigenverbrauch) und erzeugst ca. 9.840 kWh Strom und ca. 25.600 kWh Wärme.
Die Genauigkeit dieser Rechnung würde ich (vorausgesetzt die Heizlast ist bekannt) auf plusminus 10% schätzen, wobei die Abweichungen von Jahr zu Jahr durchaus größer sein können.
Die Laufzeit eines nT 4.0 kannst Du mit dieser Methode selbst abschätzen. Sie ist natürlich kürzer. Übrigens gibt es auch noch ein nT 2,6 mit 1,3-2,6 kW(el) und 4,1-6 kW(th).
Also bekommt man ca. 14ct je eingespeiste kWh oder?
Aktuell (4.Quartal 2018) sind es genau 5,351 ct/kWh nach KWK-Index (ändert sich jedes Quartal). Beim Bayernwerk kommen 0,47 ct/kWh vermiedene Netznutzungsentgelte hinzu. Außerdem gibt es für eingespeisten Strom 8 ct/kWh KWK-Bonus dazu, aber nur bis insgesamt 60.000 Betriebsstunden erreicht sind, bei Dir also etwa in den ersten 10-12 Jahren. (In dieser Zeit gibt es für selbst verbrauchten Strom 4 ct/kWh KWK-Bonus.)
Kann man ungefähr sagen wie viel Flüssiggas solch ein BHKW pro Betriebsstunde benötigt?
Die technischen Daten geben für das nT 2.0 einen Verbrauch von 0,6 kg/h bzw. 1,0 l/h an.
meine Erfahrungen ( Vaillant ) sind absolut negativ--Wartung und Rep. verhindern eine vernünftige wirtschaftliche Situation.
Wenn sich das Bhkw einigermaßen rechnen soll, dann nur mit Vollwartungsvertrag.
Auch der Einbau und die Wartung kann nur ein Betrieb mit know how übernehmen.
Beides richtig. Die Kosten für den Vollwartungsvertrag (zehn Jahre sollten es schon sein) müssten im Angebot des Fachbetriebes enthalten sein. Erst dann kann man rechnen - anders als bei Gasthermen sind die Wartungskosten bei BHKW's kriegsentscheidend. Vaillant hat sich im Übrigen aus dem Geschäft zurückgezogen, die wussten wohl warum.
Ich habe das mit einer Wärmepumpe kompensiert und nutze so den Strom mit Faktor 3 zur Wärmegewinnung.
Mein BHKW läuft nur im Winter in Kombination mit der WP, ein Spitzenlastkessel ist somit überflüssig.
Ja, aber eine WP kostet zusätzlich Geld, zumal sie im vorliegenden Fall wahrscheinlich eine Heizlast von mehr als 20 kW bewältigen müsste. Für so ein Gerät würde ich einschl. Installation mal grob 10.000 EUR schätzen. Die Stromaufnahme liegt für 20 kW Leistung und Faktor 3 bei 6-8 kW, das heißt so lange die WP läuft muss in jedem Fall auch noch Netzstrom zugekauft werden. Und Spitzenlastkessel sind ja hier in Form der Holzheizungen vorhanden. Also ich würde im vorliegenden Fall davon abraten.
Gruß, Sailor