Beiträge von sailor773

    Das mit dem Abfallholz wusste ich nicht – das wäre ein weiteres Stück Irrsinn im EEG, denn die Verbrennung von Säge- und Hobelspänen ist ja nun ohne jeden Zweifel klimafreundlicher als das Fällen von Bäumen eigens für die Verbrennung. Aber wie gesagt, ich halte die Vergütung nach KWKG in diesem Fall sowieso für günstiger. Da muss man sich nicht für eine EEG-Förderung verkrampfen.

    Was es gibt ist der Pelletkessel von Oekofen mit Microgen-Stirlingmotor. Ich habe aber keine Ahnung was der kostet und wie zuverlässig er ist.


    Der Pelletkessel selbst wird bei Heizungstausch wie jeder andere mit 35-45% gefördert. Ob diese Förderung sich auch auf den Stirlingmotor erstreckt (m.E. wohl eher nicht), und/oder ob der im Stirling erzeugte Strom nach EEG bzw. KWKG vergütet wird, wäre zu klären. Nach § 42 EEG gibt es 12,8 ct/kWh auf 20 Jahre für den eingespeisten Strom, für selbst verbrauchten Strom gibt es nichts. Bei hoher Eigenverbrauchsquote könnte deshalb die Vergütung nach KWKG (Pauschalzahlung EUR 2.400 plus ca. 4 ct/kWh Vergütung für eingespeisten Strom) günstiger sein – zumal niemand weiß, ob der Stirlingmotor das Ende der EEG-Förderung nach 20 Kalenderjahren überhaupt erlebt. Ich weiß aber nicht, ob man sich das aussuchen kann.

    Mal abgesehen von der Steuerfrage: Du kaufst Dir dann also eines Tages einen Tesla, sagen wir für einen Bitcoin (wenn der BTC demnächst bei 100.000 US$ steht, geht das sogar bei einem Model S).


    Laut dieser Quelle wurden im Jahr 2020 für das Mining von Bitcoin weltweit insgesamt 120 TWh Strom verbraucht, etwas mehr als der Stromverbrauch von Argentinien. Und laut dieser Quelle wurden 2020 ca. 1.875 Bitcoin pro Tag "gemint", in 366 Tagen (Schaltjahr!) also 686.250 Stück. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, bedeutet das einen Stromverbrauch von knapp 175.000 Kilowattstunden pro Bitcoin.


    Bei einem angenommenen Stromverbrauch von 25 kWh pro 100 Kilometer könnte der Tesla demnach mit dem Strom, der für seinen Ankauf in BTC verbraucht wurde, 700.000 Kilometer fahren.:/


    Also ich geb' zu ich bin ein alter Sack, der mit diesem Kryptozeug schon vor dieser Rechnung nichts anfangen konnte. Aber unter Umweltgesichtspunkten wären Krypto-"Währungen" jedenfalls besser nicht erfunden worden.

    |__|:-)

    Moin Didi,

    Meine Grundlast sind 1,5 KW die mindestens dauerhaft abgenommen werden. Der Jahresstromverbrauch liegt um die 13000kWh, mal etwas mehr und mal etwas weniger.

    Sorry, aber bei diesen Angaben stimmt was nicht. Wenn die Grundlast wirklich 1,5 kW beträgt, wäre das allein schon im Jahr mehr als der von Dir angegebene Jahresstromverbrauch. Oder ist mit den 13.000 kWh der (derzeitige) Stromzukauf gemeint? Dann würde der Jahresstromverbrauch – schon ohne E-Auto! – mindestens bei 18-19.000 kWh liegen, von denen 5-6000 kWh direkt oder über den Speicher aus der PV-Anlage kämen.


    Jedenfalls ist ein BlueGen – sofern die Angabe zur Grundlast stimmt – eine gute Idee. Die Klarstellung ist mehr von Bedeutung für die Beantwortung Deiner Frage.

    Nun meine Frage: Soll ich einen Heizstab ( 3 KW) in meinen Schichtspeicher einbauen oder eine weitere Stromspeicher Erweiterung durchführen.

    So lang Deine PV-Anlage noch EEG-Vergütung bekommt, wäre ein PV-betriebener Heizstab jedenfalls unsinnig. Zum Einen wirst Du bei dem o.g. gewaltigen Stromverbrauch – mit dem großen Speicher – auch mit einem BlueGen den größten Teil Deiner PV-Stromerzeugung noch selbst verbrauchen können, erst recht wenn noch ein E-Auto dazu kommt. Zudem hast oder planst Du ja offensichtlich einen Erdgasanschluss, sonst könntest Du keinen BlueGen betreiben. Und mit Erdgas erzeugte Wärme wird noch lange erheblich günstiger sein als die EEG-Einspeisevergütung, die Dir entgeht, wenn Du den PV-Strom im Heizstab verbrennst. (Ändern könnte sich das erst nach Auslaufen der EEG-Vergütung: Ab dann wäre der Heizstab nur noch ökologisch unsinnig, ökonomisch vielleicht nicht mehr.)


    Und von einer Stromspeicher-Erweiterung würde ich im Moment abraten, weil aus meiner Sicht noch völlig unklar ist, a) ob überhaupt und b) ggf. in welcher Größe eine solche Erweiterung sinnvoll sein könnte.


    Meine Empfehlung wäre deshalb (immer unter der Voraussetzung, dass die o.g. Verbrauchszahlen stimmen)

    1. erst mal den BlueGen zu installieren,
    2. das mit dem Heizstab in jedem Fall bleiben zu lassen und
    3. erst mal in Ruhe abzuwarten wie sich ab 2022 (dann mit E-Auto) einerseits der Stromzukauf und andererseits die Einspeisung aus der PV-Anlage entwickelt. Auf Basis dieser Daten kannst Du dann wesentlich besser entscheiden ob und ggf. in welcher Größe eine Speicher-Erweiterung überhaupt sinnvoll wäre.

    Geld verlierst Du dabei wohl kaum: Ich wette dass das, was Du mit einem zusätzlichen Stromspeicher binnen 1-2 Jahren einsparen könntest, weniger wäre als die bis dahin erreichbare Einsparung beim Speicherpreis.


    Gruß, Sailor

    Aber mit welchen zuschüssen könnte ich rechnen?

    • Für die Vitovalor gibt es EUR 9.300 KfW-Zuschuss.
    • Wie jeder BHKW-Betreiber bekommst Du den KWK-Bonus, entweder pauschal mit EUR 1.800 sofort, sonst 16 ct/kWh für eingespeisten und 8 ct/kWh für selbst verbrauchten Strom, aber begrenzt auf 30.000 VBh insgesamt und pro Jahr limitiert auf die jeweils ersten 3.500 VBh. Dadurch verteilt sich diese Förderung bei Einzelabrechnung über ca. acht Jahre.
    • Im laufenden Betrieb bekommst Du die Energiesteuer (EUR 5,50/MWh) auf das in der BZ verbrauchte Gas zurück.

    Übrigens hat Viessmann auch auf der Website einen Förderleitfaden.

    Ich würde der Kürzung für 2020 widersprechen und die volle Auszahlung verlangen mit dem Hinweis darauf, dass die Meldepflicht nach § 15 Abs. 4 KWKG für Deine Anlage nach dem aktuellen KWKG abgeschafft ist. Nach alter Rechtslage hätten die fraglichen Stunden des Jahres 2020 bis zum 31.03.2021 gemeldet werden müssen um die Kürzung des Bonus 2020 zu vermeiden. Da Du aber 2021 nach aktueller Gesetzeslage gar nicht mehr verpflichtet bist zu melden, gibt es keine Rechtsgrundlage für eine Kürzung des Bonus 2020.


    Wie gesagt, meine Meinung.

    Hat noch jemand eine Idee?

    Also ich nicht mehr, tut mir Leid. Das Handbuch empfiehlt bei Fehler 83 die Bus-Verbindungsleitung zu prüfen, das hilft Dir auch nicht weiter. Wenn da wirklich beim Stromausfall in der Elektronik etwas abgeraucht ist, muss der Kundendienst ran.


    Dass die Dinger auf einmal so empfindlich gegen Stromausfälle sind, ist mir aber ein Rätsel. Wir hatten bei uns hier seit 2012 schon mehrmals ungeplante Netzausfälle (einmal war ich gerade im Keller und habe es direkt mitgekriegt), da ist das Gerät – sobald wieder Strom da war – nach ein paar Minuten problemlos von selbst angesprungen. Es war dazu auch nicht nötig erst die Pumpen auszuschalten oder sonst irgendwelche Klimmzüge zu veranstalten (auf sowas wäre ich vor der Lektüre dieses Threads überhaupt nicht gekommen).

    Wofür bräuchte ich die denn? Kann ich nicht den bisherigen Ölkessel weiterhin nutzen?

    Den kannst Du schon weiter nutzen, wenn er noch tadellos in Ordnung ist. Sofern der Ölkessel allerdings älter als 10-15 Jahre ist, oder wenn er keine Brennwertnutzung hat, würde ich ihn bei der Gelegenheit gleich mit ersetzen: Auch wenn er auf dem Papier noch einen ausreichenden Wirkungsgrad hat.


    Zur Modulation des BlueGen: Eine irgendwie stromgesteuerte Modulation halte ich weder für möglich noch – auch aus den von Dir genannten Gründen – für sinnvoll. Ich glaube der Hinweis bezog sich nur auf Deine im Ausgangsthread genannten Bedenken wegen der evtl. schlechten Wärmenutzung außerhalb der Heizperiode (so lang geheizt werden muss bringt man die Wärme immer weg, auch in einer verregneten Augustwoche). Du könntest also (wenn sich das für Dich rechnet) den BlueGen z.B. in den drei Sommermonaten runterregeln: Dann geht weniger Wärme verloren, aber es wird natürlich auch weniger Strom produziert. Ob sich das für Dich rechnet, musst Du selbst entscheiden.

    Hat irgendwer mal durchgerechnet wie viel eine Kilowattstunde elektrischer Strom kostet wenn man die Wärme einfach aus dem Fenster bläst?

    Das ist leicht. Die BlueGen verbraucht pro Betriebsstunde 3 kWh Erdgas und erzeugt 1,5 kWh Strom, d.h. der Verbrauch ist 2 kWh Erdgas pro kWh Strom. Ohne Wärmenutzung liegen die variablen Kosten für den Strom also bei 2x Erdgaspreis.

    Somit müsste ich vermutlich im Sommer zumindest nachts die Brennstoffzelle abschalten

    Das geht nicht aus technischen Gründen. Die BlueGen läuft ohne Rücksicht auf (Wärme-)Verluste 8.700 Stunden im Jahr durch.

    (wobei da etwa die Hälfte eingespeist werden würde wenn 1.5kW elektrisch erzeugt werden)

    Bei 10.000 kWh Stromverbrauch würde ich nach Standardprofilen erwarten, dass Du mindestens 7.600 kWh aus der BlueGen decken kannst. Wenn bei Dir die Grundlast im Schnitt tatsächlich 0,6 kW ist, macht das allein schon mehr als 5.000 kWh/a aus. Damit könnte der Gesamt-Eigenverbrauch meiner Meinung nach auch über 8.000 kWh steigen. Eingespeist werden dann wohl kaum mehr als 5000 kWh.


    Ohne das jetzt im einzelnen gerechnet zu haben glaube ich, dass sich eine BG bei Dir lohnen könnte. Ob allerdings eine Amortisation schon binnen zehn Jahren möglich ist, müsstest Du mit spitzem Bleistift rechnen. Nicht vergessen darfst Du dabei, dass Du zusätzlich zur BG auch eine Brennwerttherme anschaffen müsstest. Das bisschen Wärme, das bei einer thermischen Leistung von 0,85 kW (=20 kWh/Tag) vielleicht in den drei Sommermonaten verloren geht, dürfte dabei eher ein geringfügiger Faktor sein.

    Tatsächlich liebäugeln wir aktuell mit dem Dachs 5.5

    Ich bin immer noch der Meinung, dass ein Dachs 5.5 für dein Objekt viel zu groß wäre und deswegen voraussichtlich nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Bei dem zitierten Beitrag ist das anders, dort geht es um einen Stromverbrauch von 19.000 kWh und nicht wie bei Dir um 5.000. Und der Wärmebedarf ist dort 90.000 kWh und nicht wie bei Dir 45.000 kWh.


    Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich...:walklike:

    Moin,


    irre ich mich oder hatten wir zu dem Thema an anderer Stelle schon mal einen Thread?

    ist es nur eine Frage der Zeit bis sie mit Ihren Flotten auch Regelleistung bereitstellen werden - natürlich für gutes Entgelt am Fahrzeugbesitzer vorbei in die eigene Tasche

    Die Frage ist, warum Fahrzeugbesitzer so etwas mitmachen sollten.


    "Vehicle-to-House", d.h. die Nutzung meiner (derzeit noch hypothetischen) Autobatterie als Ersatz für einen Hausspeicher könnte ich mir schon vorstellen, weil mein Auto die meiste Zeit auch tagsüber im Carport steht. Das heißt, es könnte z.B. nachts aus dem Netz, tagsüber aus PV geladen werden und stünde in Spitzenzeiten – v.a. abends – als Stromlieferant zur Verfügung (außer ich bin mit dem Auto unterwegs, aber dann brauche ich auch zu Hause kaum Strom). Für eine solche Funktion würde ich innerhalb gewisser Grenzen durchaus zahlen: "Gewisse Grenzen" heißt, dass der Mehrpreis für eine VtH-geeignete Ladestation und die entsprechende Aufrüstung der Auto-Elektronik deutlich preisgünstiger sein müsste als ein bedarfsgerecht ausgelegter Hausspeicher. In meinem speziellen Fall wäre die Schmerzgrenze wohl irgendwo zwischen 1-2000 EUR, also nicht besonders hoch.


    Für "Vehicle-to-Grid" bräuchte man dieselbe Ausrüstung, und zusätzlich eine Mimik für die externe Steuerung. Ob das eines Tages z.B. über einen Smart Meter geht weiß ich nicht, aber irgendwer müsste den Kram schlussendlich bezahlen: Ich selbst schon mal bestimmt nicht, denn von VtG allein habe ich als Benutzer keinerlei Vorteile.


    Wenn aber die Technik einmal so weit ist, könnte ich mir folgenden Deal durchaus vorstellen: Der an VtG interessierte Anbieter (Netzbetreiber oder wer auch immer) bezahlt mir den Aufpreis für eine bidirektionale Ladestation, die sowohl VtG als auch VtH ermöglicht. Dann kann ich mein Auto als Hausspeicher nutzen, und der NB erhält im Gegenzug das Recht, meine Autobatterie für VtG-Zwecke zu nutzen. Natürlich müsste dabei sichergestellt sein, dass a) der aus der Batterie ins Netz abfließende Strom unterm Strich vollständig und selbstverständlich kostenfrei durch späteres Laden aus dem Netz wieder ausgeglichen wird, und b) das Auto dann, wenn ich es brauche, nicht durch VtG entladen ist.

    Ein Pendeln des SOC der Batterie von 100% <-> 80% reduziert deren Lebensdauer nur geringfügig.

    Ich nehme an es wäre eher 60% bis 80%, weil meines Wissens ein regelmäßiges Laden auf 100% die Lebensdauer der Batterie schon beeinträchtigt. Ob das später mal bei der Feststoffbatterie auch so aussieht weiß ich nicht, aber insgesamt dürften die durch VtH/VtG ausgelösten zusätzlichen Batteriezyklen für die Batterielebensdauer schon in naher Zukunft kaum noch eine Rolle spielen.


    Aber machen wir mal einen Reality Check: In Deutschland gibt es ca. 40 Millionen PKW. Nehmen wir an, davon wären 50% "VtG-ready"-BEV mit je 50 kWh nutzbarer Batterie-Kapazität. 20% davon wären dann 10 kWh, die jedes E-Auto pro Zyklus für VtG zur Verfügung stellen könnte. Weiter angenommen die Ladestationen an den üblichen Abstellplätzen wären samt und sonders ebenfalls "VtG-ready" und die Hälfte der "VtG-ready"-BEV stünde zu gegebener Zeit mit mindestens halb geladener Batterie an solchen Ladestationen, dann wären das 10 Mio Fahrzeuge mit je 10 kWh verfügbarer Kapazität, also eine Gesamtkapazität von 100 Mio kWh oder 100 GWh. In einer Dunkelflaute würde das bei angenommener Residuallast von 50 GW gerade mal zwei Stunden reichen.


    Jetzt kann man diese Randbedingungen natürlich in Frage stellen und je nach Annahme optimistischer auch mit dem Doppelten oder Vierfachen rechnen. Aber am Ende des Tages stellt sich heraus, dass "Vehicle-to-Grid" (wohlgemerkt unter der Voraussetzung, dass alle BEV und alle Ladesäulen "VtG-ready" wären) zwar recht gut geeignet sein könnte, um stundenweise Netzschwankungen auszugleichen. Aber zum Ausgleich einer mehrtägigen Dunkelflaute (bzw. als Ersatz für fossile oder z.B. H2-angetriebene Residual-Kraftwerke, oder für Großspeicher) wäre VtG selbst unter optimalen Voraussetzungen ungeeignet.