Meine Netbooktastatur verleitet dazu, danebenzuhauen. Also, bitte etwas mehr Sorgfalt!
Elektromagnetische Wellen und Wechselstöme haben die Eigenschaft, sich besonders gerne im leeren Raum, oder aber auf Leitern, auszubreiten.
Kommt ein Hindernis, werden Wellen mindestens zum Teil reflektiert. Hinter hohen Gebäuden, Wäldern und Ionosphären hat man meist einen schlechten Radioempfang.
Hochspannungsleitungen, die in die Ferne schweifen, baut man möglichst gleichmäßig, immer möglichst gleichmäßigen Abstand zur Umgebung, sprich, zur Erde, zu Masten und möglichst lange Isolatoren. Dann ist es kein Problem, 50 Hz Wechselstrom aus der Sahara zu uns strömen zulassen, allerdings nur so viel, wie auf die Leitung passt, und das hängt ab von der Kapazität pro Meter gegen die Erde (und die Nachbarleitungen) und der Drahtinduktivität pro Meter. Dazu berechnet man ganz einfach den natürlichen Widerstand (da phasenverschoben, sagt man "Impedanz" und muss leider mit komplexen zahlen rechnen, aber nur, wenn mans genau nimmt).
Wir nehmens nicht genau und wissen, das Höchstspannungsleitungen in Osterrath und anderswo ca 1100 Ohm Wellenwiderstand haben.
Sprich, wenn man 425 Megawatt über eine einzelne Leitung in die Sahara schicken möchte, benötigt man 425.000.000 Watt geteilt durch 1100 OHM = 380kV Spannung (ungefähr, wir nehmens nicht so genau). In Deutschland, kurze Entfernungen, kommt es noch weniger drauf an, da kommt immer noch was an. Wo es aber knubbelt, wie vielleicht in Osterrath, stellt man einen übereregten Synchrongenerator hin, der tut dann so, als wenn alle durchgehenden Leitungen hier beginnen würden. So kommt man auch mit fehlangepassten Leitungen bis in die Schweiz oder nach Dänemark oder Frankreich (pfui).
Neuerdings gibt es eine bei uns noch nicht verbreitete Methode, im Wellenwiderstand unangepasste Leitungsnetze zusammenzufügen:
Die Kurzkopplung oder auch HGÜ genannt. Man verwandelt den Wechselstrom, gleichgültig, wie er ankommt, in Gleichstrom und, direkt am Ort oder auch Zehntausende km entfernt, wieder zurück in Wechselstrom, in genau der richtigen Phasenlage für das Fremdnetz. - Nebenbei ist die Gleichstromübertragung noch ein wenig verlustärmer.
Eure Kompasse könnt Ihr dann wegwerfen, die Niederländer haben das schon längst getan, und wer an einer Gleichstromstraßenbahn wohnt, hat ein gesundes erworbenes Misstrauen gegenüber der Nadel. Es gibt Vor- und Nachteile.
Erst, wenn wir uns mit den BHKW-Betreibern in Honululu zusammenschließen (Bayern und ähnliches Volk) werden solche Fragen für uns interessant. Ansonsten kämpfen wir mit unseren dezentralen Stationen gegen Knubbelei . Fehlanpassungen treten gar nicht erst auf.
Eine aktive, ferngesteuerte Phasenkorrektur könnten wir dabei den dann hoffentlich bald dankbaren EVUs verkaufen, die wir selbst gar nicht benötigen.
Nur der Frechdachs, wie Dachse so sind, schiebt die Phase immer in die gleiche, aber eigentlich nützliche Richtung.
Da müssen wir erst etwas dran ändern, wenn wir unser eigenes Netz betreiben. Das braucht weder Hochspannung noch Kabelgewirr mitten im heiligen Osterrath. Erdkabel aus dem Baumarkt reicht vorerst .
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