Beiträge von Erdenkind

    Bei Anlagen über 3kWp bei Haushaltstypischen Stromverbrauch solltest du über einen Speicher nachdenken oder wenigstens einen Hybridwechselrichter nehmen damit du einen Speicher nachrüsten kannst.

    Nachdenken ist immer gut, was dabei rauskommt muss man dann sehen. Keinesfalls sollte man Angebote für PV mit Speicher als Paketlösung akzeptieren, sondern immer den Speicher mit den zugehörigen Kosten separat aufführen lassen: Dann kann man mit Hilfe von Tools wie dem oben genannten sowie dem Bezugsstrompreis ausrechnen, wie viel Nutzen der Speicher tatsächlich bringt und welche Amortisationszeit man damit erreicht. Ich habe bislang noch kein Projekt gesehen, wo die Amortisationszeit des Speichers kürzer war als die der zugehörigen PV-Anlage, d.h. die Wirtschaftlichkeit des Pakets mit Batterie ist praktisch immer schlechter als die der PV allein.


    Ein Hybridwechselrichter ist teurer als ein normaler. Da Wechselrichter eine begrenzte Lebensdauer haben, lohnt sich so eine Anschaffung "auf Verdacht" m.E. nur, wenn man die Anschaffung eines Stromspeichers innerhalb der nächsten ca. fünf Jahre bereits fest eingeplant hat.

    Du hast Recht. So ein Speicher ist eine Sache die sehr gut überlegt sein muss. Wir haben vor der Anschaffung unseres Speichers 2 Jahre lang den eigenen Stromverbrauch beobachtet und die Preise gecheckt. Bei der Anschaffung wurde aber nicht nur der derzeitige Istzustand betrachtet, sondern auch in die Zukunft geschaut. Diese Zukunft erstreckt sich bei einem solchen System über 10 bis 20 Jahre. Es ist ziemlich eindeutig das in diesem Zeitraum ein E-Auto und eine Wärmepumpe dazu kommt (jedenfalls bei uns).


    Wir haben unser System in DIY aufgebaut, was auch nicht jeder kann. So ein System ist immer hochindividuell. Da sollte man sich selbst genau informieren und eine für sich selbst passende Entscheidung treffen. Kein Internetforum und auch kein Energieberater kann einem da eine passende Antwort geben.


    Auch wenn es verrückt klingt aber unser System ist ein 3-Phasen 15kW Victron-System mit 40kWh Speicher geworden. Daran hängen ungefähr 13kWp PV (verschiedene Ausrichtungen) und unser Vitotwin. Wir schaffen damit, für zwei Haushalte, 100% Stromautarkie, wenn wir im Dezember und Januar den Stromverbrauch beachten (z.B. den Deckenfluter mal auslassen wenn Batterie fast leer). Über 15 Jahre gerechnet haben wir einen Strompreis von unter 20cent/kWh, wenn wir den Strom "sinnvoll" verbrauchen. Was "sinnvoll" ist muss jeder selber für sich wissen. Derzeit ist es ein 1kW ETH-Miner der den Strom in ETH umwandelt (derzeit ca. 350€ pro Monat) und ein 9kW Heizstab, der den weiteren Überschuss in Heizung und Warmwasser wandelt. Irgendwann in der Zukunft wird es das E-Auto sein, das mich günstig die täglichen 150km zur Arbeit und zurück bringen wird.

    Ob diese Rechnung am Ende aufgeht ist reine Spekulation aber wenn ich auf die steigenden Energiepreise gucke und die aktuelle Politik sehe, gehe ich von weniger als 10 Jahren Armotisation aus.

    Es ist auch ein seltsames Gefühl, wenn der Stromversorger einem die Preiserhöhung von 28 auf 34cent/kWh schickt und man nicht schockiert, sondern erfreut ist, weil sich die Armotisationszeit um 1 bis 2 Jahre verringert hat.

    Hallo Bass386,


    ein gutes Tool um die Anlage und das Monatgesystem zu plannen gibt es bei K2:


    https://k2-systems.com/de/start


    Nur registrieren und dann kann man es kostenlos nutzen. Man muss sich etwas einarbeiten aber dann bekommt man eine komplette Liste mit den benötigten Teilen incl. Preis. Es gibt auch eine riesige Auswahl an Modulen, was sehr wichtig ist damit die Modulmaße richtig eingeplant werden. Ich habe verschiedene Tools ausprobiert aber das von K2 ist mit Abstand das Beste.


    Chinesische Module z.B. Ja-Solar, Trina usw. sind uneingeschränkt zu empfehlen. Ein Bekannter arbeitet in einer Fa. die große PV-Anlagen (ab 100kWp aufwärts) baut und die verwenden diese Module ohne Probleme.


    Mein Tipp sind die Trina Vertex S Module mit bis zu 405Wp. Die gibt es derzeit im Sauerländer Solarmarkt:


    https://sauerlaender-solarmark…405DE09-08-405Wp-BFR.html


    Wir haben letztes Jahr Module und Wechselrichter dort gekauft und das hat gut funktioniert. Schreib direkt per Mail an und frage nach einem Angebot. Dann liefern die evtl. auch weniger als die Mindeststückzahl.


    Bei Anlagen über 3kWp bei Haushaltstypischen Stromverbrauch solltest du über einen Speicher nachdenken oder wenigstens einen Hybridwechselrichter nehmen damit du einen Speicher nachrüsten kannst.

    So schön das auch zu lesen ist - es ist schlicht VERBOTEN.

    Das ist nunmal ein Gasgerät - und daran herrscht, ohne wenn und aber, FACHBETRIEBSPFLICHT. Auch der TE erfüllt nicht die erforderlichen Voraussetzungen um diese Arbeit durchzuführen. Er selbst ist kein Fachmann, sein Vater war es mal. Aber es heisst Fachbetriebspflicht!


    Wenn eine solche Instandsetzung möglich ist, finde ich das gut! Aber dann bitte auchdurch Fachbetriebe ausführen lassen. Gas ist nunmal gefährlich.

    Du hast völlig recht! Da muss man auch nicht lange nach suchen. Das steht auf der zweiten Seite der Fachanleitung, die mit dem Gerät geliefert wurde:


    Damit ist aber auch die rote Linie gezogen. Diese rote Linie ist schon überschritten, wenn man in das Fachmenü von der Steuerung geht (wo man den Code "12345" eingeben muss). Und auch das Öffnen des Gehäuses, um z.B. den Resetknopf zu drücken ist verboten. Da muss jeder selber entscheiden wie weit er über diese rote Linie geht.


    Aber - würden wir uns alle daran halten, wäre dieses ganze Forum sinnlos.


    Ich persönlich würde darauf gucken, wen ich alles gefährde. Wäre das Gerät in einem Mietshaus installiert, würde ich von solchen Sachen abraten.


    Ansonsten ... wer auf Nummer sicher gehen will zieht seinen Heizungsbauer hinzu, damit dieser das Gerät nach den Arbeiten wieder in Betrieb nimmt und auf Sicherheit prüft. Ob der das macht und schriftlich bestätigt ist aber eine andere Frage und seine persönliche Entscheidung. Daher sollte man das vorher klären.


    Hallo Erkenkind,


    da ich ganz in der Nähe von Bielefeld wohne und ich den Ökofen Condens_e mit diesem Stirlingmotor besitze, bin ich natürlich interessiert an dem Namen und Adresse des Mannes. Kannst du mir die Info mitteilen?


    Gruß

    Pelletkiste

    Schreib an info@microgen-engine.com

    Betrachtet man das Ganze aus einer wirtschaftlichen Perspektive, so habt Ihr an zwei Tagen zu zweit je 5 Stunden gearbeitet, bis der Stirling wieder lief. Ein Heizungsbauer-Betrieb würde dafür 2*2*5= 20 Arbeitsstunden in Rechnung stellen, also vielleicht 1.600 EUR. Die Materialkosten waren ca. 500 EUR. Einschließlich Umsatzsteuer müsste Otto Normalverbraucher demnach ca. EUR 2.400 für eine solche Reparatur aufwenden. Um einem Stirling ein zweites Leben einzuhauchen, kann man das schon machen: Günstiger als einen neuen Stirlingmotor zu kaufen (oder gar das ganze Gerät zu verschrotten und stattdessen eine Vitovalor einzubauen) ist das allemal, und dann müsste man ja auch noch einen Fachmann finden (und bezahlen), der einem so einen neuen Stirling einbaut.

    Ich muss das etwas relativieren. Man braucht nicht immer 2 Leute. Die einzigsten Arbeitsschritte wo 2 Leute notwendig wären ist der Ausbau und der Einbau des Stirlings. Wobei die 2. Person mehr dazu da ist evtl. eingreifen zu können. Den ganzen Rest kann man alleine machen. Wir haben es eben zusammen gemacht mit reichlich Kaffee- und Zigarettenpausen :)

    Man muss auch berücksichtigen das wir nur für das erneuern der Ceramic Collars eine Anleitung hatten (habe ich mal angehangen). Den ganzen Rest (Stirling ausbauen & wieder einbauen) mussten wir uns selbst überlegen und in gewisser Weise vorplanen, damit wir nichts kaputt machen. Wenn ich das das nächstes Mal mache, brauche ich vielleicht nur 2 Stunden um den Stirling auszubauen, weil ich schon weis was zu beachten ist und nicht doch irgendwo eine Kabel- oder Rohrverbindung ist dich ich übersehen habe.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, waren bei Euch die "Ceramic Collars" defekt und mussten ausgewechselt werden. Ansonsten hätte es genügt, den Ringbrenner selbst und die Wärmetauscher-Zacken am Stirlingkopf zu reinigen (Drahtbürste+Staubsauger?) und anschließend den Ringbrenner wieder aufzusetzen, richtig? Aus der Beschreibung kann man glaube ich ableiten, dass dann sowohl Arbeitsstunden als auch Materialkosten weniger als die Hälfte gewesen wären. Leider gibt es kein Foto davon, wie die Collars nach dem Abbau des Ringbrenners aussahen: Waren da nur Risse drin oder sind sie beim Öffnen völlig zerbröselt?

    Ich hab mich später auch etwas geärgert, das ich nicht mehr Bilder gemacht habe. Die Zacken am Kopf wurden einfach mit Staubsauger und so einer weichen Staubsaugerbürste abgesaugt. Mit Drahtbürste sollte man nicht rangehen. Im Ringbrenner ist ein Metallnetz, wo das Gas-Luft-Gemsich einströmt. Den haben wir einmal mit Staubsaugerbürste vorsichtig abgesaugt und dann einfach mit Wasser ausgespült und in der Sonne trocknen lassen.

    Auf diesem Bild sieht man sehr gut das die vordere Hälfte des Ceramic Collars komplett fehlt (an den Elektroden). Da sind keine Brösel oder Risse. Die vordere Hälfte fehlt einfach. An den Elektroden ist noch ein kleines Bruchstück übrig. Wir vermuten das dieser Teil der Collars einfach zu Staub zerbröselt ist und über das Abgas weggeleitet wurde.

    Die Frage ist hier, ob der Defekt an den Collars bei Euch Zufall war, oder ob die Collars nach einigen zehntausend Betriebsstunden "routinemäßig" kaputtgehen. Das von Dir beobachtete Lauterwerden des Stirling scheint mir mit dem Defekt an den Collars zusammenzuhängen. Nachdem es sich bei den Collars nicht um bewegte Teile handelt, kann ich mir nur vorstellen, dass sie durch die Schwingungen des Stirling beschädigt wurden. Haben die Verschmutzungen am Stirlingkopf über eine ungleichmäßige Wärmeverteilung verstärkte Schwingungen ausgelöst und dadurch die Collars zerstört? In dem Fall würde es sich lohnen, die Reinigung rechtzeitig und präventiv durchzuführen, bevor größere Schäden auftreten. Es könnte aber auch sein, dass die Collars einfach durch Materialermüdung kaputt gegangen sind, und dass die beobachteten Störungen (und auch die Lautstärke) womöglich in erster Linie durch die defekten Collars verursacht wurden.

    Wir vermuten das durch den verstaubten Ringbrenner die Flamme im vorderen Bereich, wo die Gaszuleitung ist, stärker wurde und direkt auf den Ceramic Collar gerichtet war. Dadurch ist das Ding wahrscheinlich verglüht oder hat sich gelöst (weil das Silikon zu heiß wurde) und ist dann durch die Vibration zu Staub zerbröselt. Diese Ceramic Collars sind ganz leicht und spröde. Das Material fühlt sich an wie festes Styropor oder Gasbeton.


    Meiner Meinung nach muss man das gar nicht jedes Jahr machen: Wahrscheinlich würde es genügen, es alle vier oder fünf Jahre zu machen, oder vielleicht auch einfach dann, wenn die Leistung des Stirling anfängt merklich nachzulassen. Bei Euch ist der Stirling ja anscheinend von 2015 bis 2020 einwandfrei gelaufen, bis (wegen Staubablagerungen oder wegen der defekten Collars) die Störungen losgingen.

    Ein Indikator für den Verschmutzungsgrad des Ringbrenners könnte die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Thermoelementen sein. Mit Fehler abschalten tut der Stirling bei 100°C Differenz, was bei unserem Stirling nur noch der Fall war, vor der Reparatur. Schon beim Start wurde nach wenigen Minuten die Differenz so groß das er abgeschalten hat. Nachdem wir alles erneuert haben und den Ringbrenner gereinigt, liegt die Temperaturdifferenz jetzt bei maximal 70°C.

    Ablesen kann man die Temperaturen im Fachmann-Menü unter Ein-/Ausgangstest. Da gibt es „Stirlingkopftemperatur B24“ & „Stirlingkopftemperatur B25“. Der niedrige Wert ist das linke Thermolement (B24) und das rechte (B25) ist der hohe Wert. Die Temperaturen sind unterschiedlich hoch, weil die Entfernung zum Gaseintritt in den Ringbrenner unterschiedlich ist.

    Du kannst ja mal gucken wie groß die Temperaturdifferenz bei dir ist.

    Aber wenn Ihr tatsächlich in einem Jahr den Ringbrenner wieder abbaut, wäre es super, wenn Ihr noch mal Fotos einstellen könntet. Dann kann man das mit dem jetzt dokumentierten Zustand nach fünf Jahren vergleichen.

    Vielleicht gucken wir dieses Jahr im Herbst nochmal rein, wenn der Winter nicht so früh kommt. Es ist nicht so viel Aufwand den Ringbrenner auszubauen. Dann mach ich paar mehr Bilder.

    Danke für die Komplimente!


    Für den Otto-Normalo ist das wahrscheinlich nichts aber ich denke viele Besitzer sind schon eher "Prosumer" und haben ein höheres technisches Verständnis als der Durchschnitt. Wenn mein Beitrag evtl. einem hilft das nachzumachen oder vielleicht dem einen oder anderen Heizungsbauer motiviert das seinen Kunden anzubieten, wäre das doch ein gutes Ergebnis. Man braucht auch kein Spezialwerkzeug oder nen PC mit spezieller Software dafür. Wenn die Techniker von Viessmann da waren, hatte man immer den Eindruck das Ding ist Raketentechnik. Das ist aber aus unserer Sicht nicht so.

    Viessmann hat das Ding auch relativ gut konstruiert. Die ganzen Stecker von den Kabeln, kann man eigentlich nicht vertauschen und die Fachanleitung ist auch sehr hilfreich ... besonders die Explosionszeichnungen.


    Die große schwäche des Gerätes ist, das man eigentlich den Ringbrenner vom Stirling regelmäßig reinigen müsste. Das würde aber die Kalkulation für die Wartung sprengen, weshalb der Vertrieb wahrscheinlich eingestellt wurde. Wir werden das jetzt jedes Jahr selber machen. Die 3 oder 4 Stunden kann man einmal im Jahr investieren. Den Zusatzbrenner muss man ja sowieso einmal im Jahr sauber machen.


    Unsere alte Heizungsanlage hat über 20 Jahre gehalten. Mal sehen wieviel wir aus dem Gerät rauskitzeln können :)

    Die Ceramic Kollars werden dann per bebilderter Anleitung von Microgen verklebt. Das Ganze muss dann mindestens einen Tag trocknen. Um das ganze wieder zu montieren, ohne die Ceramic Kollars zu beschädigen, haben wir die alte Transportsicherung benutzt. Da haben wir unten ein Stück abgesägt, damit wir beim Einbau nicht die Elektronik vom Vitotwin beschädigen. Ein paar Bilder davon:




    Ein Hinweis zur Einstellung der Federlänge. Laut Viessmann soll man die Federlängen auf ca. 272mm +/- 1mm einstellen. Laut Microgen ist das zu ungenau. Am besten ist es mit montierten Ringbrenner durch das Loch vom Ringbrenner zum Stirlinkopf zu messen. Dieses Maß sollte 42mm +/- 1mm betragen. Danach die Federlängen gleich einstellen.


    Danach alles wieder Zusammenbauen. Das sollte selbsterklärend sein. Einfach die Schritte rückwärts verfolgen. Beim befüllen das Entlüften nicht vergessen und nach Montage der Gasrohre unbedingt auf Dichtheit kontrollieren. Wir haben ein Gasmessgerät aber ein Pinsel mit Wasser und Fit tut es auch.


    Gleich beim ersten Lauf machte unser Stirling wieder 1010W und läuft seid dem 17. Juni wieder wie neu:



    Der Stirlingmotor ist auch wieder ganz leise. Das ganze hat ca. 500€ gekostet. Wir haben an zwei Tagen jeweils ca. 5 Stunden dran gearbeitet und haben gleich noch den Zusatzbrenner gereinigt und gespült. Das ganze hat viel Freude gemacht und im Prinzip nen haufen Geld gespart.


    Ich möchte an dieser stelle Gerwin Lubbers von Microgen danken! Wenn der uns nicht so gut geholfen hätte, müssten wir jetzt wahrscheinlich ein neues Gerät kaufen. Wer es sich zutraut, sollte Microgen wegen der Teile kontaktieren und um Hilfe bitten. Man kann auch einen neuen Stirling bei Microgen kaufen oder den eigenen einschicken und reparieren lassen. Es gibt wohl auch einen Mann in Bielefeld der die Reparatur der Ceramic Collars vor Ort macht aber Bielefeld war zu weit weg von Berlin.

    Hallo zusammen,


    wie aus der Überschrift abzulesen haben wir unseren Microgen Stirling in unserem Viessmann 300W selber repariert oder besser instand gesetzt. Das Ganze war einfacher als wir anfänglich dachten. Ich werde hier versuchen die Schritte grob zu beschreiben und die dafür benötigten Teile und wie man sie bekommen kann.


    Vorweg: Was hier beschrieben wird, kann extrem Gefährlich sein und sollte nur von Fachleuten mit entsprechender Ausbildung durchgeführt werden, denn man muss dafür Gasleitungen demontieren und natürlich auch das Stromkabel des Stirlingmotors innerhalb des Gerätes trennen. Wer davon keine Ahnung hat, sollte das sein lassen, bevor er sich und andere gefährdet! Der von mir beschriebene Vorgang ist lückenhaft und unvollständig. Wer dem folgt, tut es auf eigenes Risiko!


    Los gehts:

    Wer bin ich? Wer ist wir?

    Ich bin ein 45 Jahre alter Mann aus Berlin mit einem abgeschlossenem Studium in Maschinenbau. Dabei geholfen hat mir mein 70jähriger Vater, der vor seiner Rente Gas-Wasser-Installateur war.


    Warum haben wir das gemacht? Vorgeschichte.

    2013 haben wir unsere Heizungsanlage erneuert. An dieser hängen zwei Häuser. Da wir bereits eine kleine (2,6kWp) PV-Anlage hatten, wollten wir für den Winter auch selber Strom produzieren können und haben uns damals für den Viessmann Vitotwin 300W entschieden. Mein Onkel (selbstständiger Gas-Wasser-Installateur) hat das Gerät damals eingebaut (war bis zum Schluss sein einzigstes). Mein Onkel ist letztes Jahr leider an Krebs verstorben, weshalb wir das Gerät am leben halten wollen.

    Nachdem der Stirling 2015 auf Garantie gewechselt wurde funktionierte alles ganz gut bis mitte/ende letzten Jahres. Die Fehler vom Gerät kamen immer öfter und waren vielfältig. Außerdem wurde der stirling immer lauter und war schon durchs ganze Haus zu hören. Übertemperaturabschaltung („280: Inneres Eisen-Übertemp“), Temperaturdifferenz Stirlingkopf zu hoch (Code weis ich nicht mehr) und Überhubschalter („281: Dyn Abs Anschlag“) ausgelöst. Der Stirling hat auch immer weniger Strom geliefert, wenn er mal lief. Am Ende waren es noch maximal 750W. Wenn ein Fehler öfter kam haben wir im Winter meist einfach die Schalter/Sensoren gebrückt. Achtung!! Die beiden Temperatursensoren am Stirlingboden lassen sich relativ einfach mit einer Büroklammer überbrücken. Das sollte man nur kurz machen und wenn man direkt daneben steht und reagieren kann, ansonsten brennt die Omegadichtung (Gummilippe) unter der gekühlten Platine (viereckige Platte, wo der Ringbrenner drauf geschraubt ist) irgendwann durch. Uns ist das am Ende bei uns passiert und wir hatten Glück das der Gehäusetemperatursensor abgeschalten hat und schlimmeres verhindert wurde.


    Bei der Reparatur wurde uns klar, das es bei dem Gerät zwei reparierbare Fehlerszenarien gibt.

    1. der Brenner vom Stirlingmotor ist verdreckt und produziert keine gleichmäßige Flamme mehr. Dann kommt häufig der Fehler mit der Temperaturdifferenz am Stirlingkopf.


    Dazu muss man den Brenner reinigen. Um an den Brenner für den Stirlingmotor ran zu kommen muss aber der Zusatzbrenner komplett ausgebaut werden. Bevor man das tut sollte man folgende Ersatzteile beschaffen:

    • VIESSMANN 7836835 Dichtschnur Ringbrenner <-- haben wir nicht gebraucht. Die Dichtschnur scheint zwischen Schamottstein im Brenner und der Brennerglocke zu sein.
    • VIESSMANN 7840036 Abgasdichtung
    • VIESSMANN 7834443 Dichtung Ringbrenner

    Hier die Seite aus unserer Anleitung mit den Viessmann Artikelnummern.


    Wir haben die Teile bei meinhausshop.de bestellt. Einfach im Suchfeld die Viessmann Arikelnummer eingeben und es wird gefunden. Zusätzlich sollte man ein paar passende Gasdichtungen bereit liegen haben (gibt es als Set in verschiedenen Größen bei Amazon).


    Ausbau des Zusatzbrenners:

    1. Gerät ausschalten und Strom abschalten (am Hauptschalter im Sicherungskasten).

    2. Vorderseite und beide Seitenwände demontieren.

    3. Wasser- und Gaszufuhr abdrehen.

    4. Wasser aus Gerät ablassen. Am rechten Wasserhahn unterhalb des Gerätes kann man einen Schlauch anschliessen oder einfach Eimer drunter und über einen kleinen zusätzlichen Hahn das Wasser aus dem Gerät ablassen. Zusätzlich den Entlüftungshahn am Zusatzbrenner öffnen.

    5. Vorderseite und beide Seitenwände demontieren.

    6. Gasrohre zu beiden Brennern demontieren.

    7. Kabelverbindungen zum Zusatzbrenner abziehen. Vorher am besten ein Foto machen:

    8. Brenner vom Zusatzbrenner ausbauen. Dieser wird von 4 Schrauben am Zusatzbrenner gehalten.

    9. Metallklammer an Rohrleitung oben rechts abziehen (geht einfach mit den Fingern) und Rohrleitungen auseinanderziehen (das braucht etwas Kraft).

    10. schwarzen Gummischlauch auf der gekühlten Platine lösen (Klammer mit Zange auseinanderdrücken und verschieben) und den Schlauch abziehen.

    11. Kondensatschlauch vom Kondensatbehälter trennen (Schlauch selbst kann am Zusatzbrenner dran bleiben)

    12. Die Dämmhaube Ringbrenner entfernen.

    13. Abgasschelle (unter der Dämmhaube) zwischen Ringbrennerund Zusatzbrenner lösen und vorsichtig entfernen (nur lösen reicht nicht).

    14. Abgasanschluss lösen (weißes Plastik oben am Gehäuse) und etwas herausziehen (2cm).

    15. den Zusatzbrenner abschrauben. Der ist mit vier Muttern an der Geräterückwand angeschraubt. Dazu braucht man zwei normale Verlängerungen (Nusskasten) oder eine ganz lange (ca. 50cm).

    16. Zusatzbrenner vorsichtig nach vorne rausziehen. Dann sollte es ungefähr so aussehen:

    17. Die Schrauben rund um den Ringbrenner lösen und Ringbrenner abnehmen. Vorsichtig, damit der Schamottstein darin nicht kaputt geht! Nochmal Vorsicht denn der Staub darin ist ungesund. Am besten gut lüften und eine Staubmaske tragen. Es müsste eine FFP3 Maske sein aber wir haben FFP2 genommen, weil sowieso wegen Corona vorhanden.

    18. Ringbrenner kontrollieren. Unser sah so aus:

    leider etwas unscharf aber der Brenner ist mit Staub völlig zugesetzt.

    19. Brenner reinigen. Einfach mit viel Wasser ausspülen.

    20. Strilingkopf kontrollieren. Unser sah so aus:


    Fällt erst nicht auf aber es fehlt ein Stück. Zum Vergleich ein Bild nach der Reparatur:

    Unterhalb der Zackenkrone muss ein Isolationsring sein. Dieser besteht aus zwei Teilen und die sind aus Keramikfasern gemacht (deshalb braucht man die Atemmaske). Microgen nennt diese Teile "Ceramic Kollars".

    Wenn die Ceramic Kollars noch OK sind kann alles wieder mit den neuen Dichtungen und dem gereinigten Brenner zusammen gebaut werden.


    Falls die Ceramic Kollars defekt sind muss man mit Microgen in Verbindung treten (info@microgen-engine.com). Die verkaufen die Dinger, mit einer Anleitung zum wechseln. Microgen ist da extrem supportive! Der Gerwin von Microgen ist extrem hilfsbereit und kann auch deutsch.


    Um das zu machen sollte man von folgende Teile haben:

    • VIESSMANN 7835854 Omega Dichtung (auch wenn man sie heil abbekommt, sollte man sie ersetzen)
    • 2x VIESSMANN 7835856 Schelle (kann man evtl. auch die alten weiter benutzen)
    • 2x VIESSMANN 7836457 Führung Schelle Stirling (kann man evtl. auch die alten weiter benutzen)
    • 2x VIESSMANN 7834434 Dichtung Elektrode Stirling
    • Ceramic Kollars von Microgen
    • Positionierhilfen für die Ceramic Kollars von Microgen. Das leihen die für 25 Euro aus. Wir haben sie gleich mit gekauft.
    • Thermeez 7020 (gab es nicht zu kaufen, weshalb wir etwas von Microgen bekommen haben. Man braucht nur ganz wenig (ca. 25g))
    • Silikon welches bis 300°C stabil ist (wir haben 85ml Silicon HT 300 Tube für 11€ bei Amazon bestellt)
    • Flüssigdichtung für Motoren (KFZ Bereich) ist von Microgen empfohlen um kleine Beschädigungen an den Ceramic Kollars zu reparieren aber das haben wir nicht gebraucht.

    Um den Stirlingmotor (ab hier, also Zusatzbrenner schon draußen) auszubauen muss man:

    1. alle Kabelverbindungen trennen (vorher viele Fotos machen):

    Stromkabel Stirling am Kondensator abziehen.

    Erdungskabel (hinten am Stirling) am Boden des Gehäuses abziehen.

    Zündelektrode ausbauen.

    Ionisationselektrode ausbauen.

    Stecker der Thermolemente abziehen.

    Stecker von Überhubschaltern abziehen.

    Stecker Übertemperatursensoren abziehen.

    Gehäusetemperatursensor abbauen.

    Alle Kabelbäume die mit Kabelbindern an der gekühlten Platine fest gemacht sind lösen und beiseite legen.

    2. Verohrung an der Heizungspumpe lösen und Kondensatbehälter ausbauen (ist sonst im Weg)

    3. Alles doppelt und dreifach kontrollieren, das keine Verbindungen mehr zum Stirlinmotor bestehen! Mit 50kg in den Händen werdet ihr keine Chance haben noch was zu lösen!

    4. die vier kleinen Imbusschrauben auf der gekühlten Platine lösen.

    5. Stirlingmotor herausheben (wiegt ca. 50 bis 60kg). Dazu am besten gleich daneben einen stabilen Tisch hinstellen und zweite Peron für Hilfe daneben haben. Ich bin ein untrainierter 1,8m großer und 85kg schwerer Mann und habe es geschafft. Unbedingt stabile Handschuhe anziehen. Das Blech ist überall scharfkantig.


    Wenn man dann die gekühlte Platine abgebaut und die Reste von den Ceramic Collars entfernt hat sollte es ungefähr so aussehen:

    Beachten! Der ganze Staub ist gesundheitsschädlich. Immer Staubmaske tragen und gut lüften und am besten draußen arbeiten. Staubsauger müsste eigentlich H-Klasse sein aber wenn man nach der Arbeit gleich den Beutel wechselt geht das.


    Das ganze alte Silikon abschneiden (Katamesser) und die Blechplatte und den Kopf mit Scotch Brite oder Stahlwolle (haben wir benutzt) reinigen. Sollte dann so aussehen:


    Wer möchte kann den Kühlkreislauf noch spülen:


    Mein Bilderlimit und 10000 Zeichen ist ereicht. Nächster Post gehts weiter.

    Hallo,


    Nach etwas mehr als einem Jahr Erfahrung mit dem Vitotwin möchte ich kurz unsere Erfahrungen mit dem Gerät schildern.


    Das Gerät wurde im Frühjahr 2013 installiert, ging Anfang Mai vollständig in Betrieb und ersetzte unsere mehr als 20 Jahre alte Gastherme. Seid dem hat der Vitotwin etwa 6500kWh Strom produziert und zuverlässig unser Haus und das Trinkwasser erhizt. Zusammen mit unserer 3kWp PV-Anlage schaffen wir es zwischen 70 und 80% unseres Stromverbrauchs selber abzudecken (ohne Stromspeicher). Unser jährlicher Stromverbrauch liegt bei etwa 8000kWh. Verbaut wurde ein Set aus Vitotwin 300-W mit Vitocell 340-M (750 liter) und 3 Divicon Heizkreismischern.


    Installiert wurde das Gerät von einem verwandten Heizungsinstallateur der vorher noch keinerlei Erfahrungen mit BHKW's oder Geräten der Firma Viessmann hatte. Da er sich für die neue Technik interessierte nahm er den Auftrag dennoch an. Durch das gute verwandtschaftliche Verhältnis zum Installateur bekamen wir auch Rückmeldung über seine Erfahrungen bei diesem Projekt, womit wir schon bei dem ersten Kritikpunkt sind ... die technische Beratung von Viessmann. Im nachhinein erscheint uns die Beratung von Viessmann etwas zu sehr auf Umsatz und Profit ausgelegt und weniger Kundenorientiert. So wurde uns z.B. eine externe 230V Erweiterung verkauft von der wir bis heute nicht Wissen wozu das Ding uns nützlich sein soll und im Kellerregal verstaubt. Außerdem wurde uns ein Funkrepeater für die Fernbedienung verkauft den wir aber auch nicht nutzen, da die Reichweite der Fernbedienung auch so völlig ausreichend für unsere Räumlichkeiten ist.
    Um das Gerät überhaupt bei uns einbauen zu dürfen musste unser Installateur auch noch eine extra Vitotwin Schulung bei Viessmann absolvieren was ja an sich völlig richtig und verständlich ist. Allerdings bezog sich die Schulung wohl mehr auf die Brennwerttherme und ging nur am Rande und eher oberflächlich auf die Besonderheiten eines KWK-Gerätes ein. Gerade mit Blick auf die umständliche und eher schlecht dokumentierte Steuerung des Gerätes sollte Viessmann hier vielleicht nachbessern.


    Die Installation des Gerätes verlief unproblematisch und reibungslos innerhalb von 5 Werktagen wobei auch noch der hausseitige Wasseranschluss erneuert wurde. Lediglich die Enthärtung des Heizungswassers dauerte recht lang da in der alten Heizungsanlage offensichtlich noch viel Wasser stand welches erst durch mehrmaliges Umwälzen (mit Hilfe einer Bohrmaschinenpumpe) durch die extra mitgekaufte Enthärteanlage von Viessmann auf die fast unmessbaren 0,1°dH reduziert werden konnte.


    Die Inbetriebnahme durch den Viessmann Mitarbeiter verlief ebenfalls Reibungslos bis auf die Codierungsschalter (Dip Schalter) am Netzteil, deren Stellung in der Anleitung falsch oder zumindest unklar abgebildet sind und so zu Fehlermeldungen und einem nichtstarten des Stirlings führten.
    Der Viessmannmitarbeiter war sehr freundlich und kompetent schien aber mit detalierten Fragen bezüglich der Steuerung ebenfalls leicht überfordert und konnte uns da nicht wirklich weiterhelfen.


    Im Betrieb erzeugt das Gerät ein deutlich hörbares Brummen. Daher kann ich es nur Leuten empfehlen die über einen Keller verfügen. Ohne Keller sollte der Heizungsraum schon sehr gut Schallisoliert sein um es akustisch vom Rest der Etage zu isolieren. Der Körperschall wird durch die Aufhängung sehr gut gedämpft. Obwohl das Gerät bei uns an einer Kellerwand hängt, die direkt unter unserem Wohnzimmer verläuft, ist es im Wohnzimmer nicht hörbar.


    Im Winter hat der Stirlingmotor drei mal wegen Gehäuseübertemperatur abgeschaltet. An diesen Tagen lagen die Außentemperaturen allerdings unterhalb von -15°C und der Stirling und der Brennwertkessel liefen wohl nahe der Volllast bei Vorlauftemperaturen jenseits der 70°C (Radiatorenheizung). Scheinbar ist das thermische Design auf so ein Szenario nicht ausgelegt, denn irgendwo zwischen 65 und 70°C Gehäusetemperatur scheint der Striling abzuschalten.


    Die Steuerung des Gerätes scheint auf einen technisch unversierten und sehr komfortorientierten Betreiber/Besitzer ausgelegt, der es einmal vom Fachmann einstellen lässt und sich dann nicht mehr damit beschäftigt so lange es im Haus warm wird und irgendwie Strom rauskommt.
    Leider passe ich nicht ganz in diese Zielgruppe, weshalb mein größter Kritikpunkt auch die undurchschaubare, schlecht dokumentierte und starre Steuerung ist. Es ist ja schön das sich das Gerät, angeblich selbstlernend, an meinen Wärmebedarf anpasst und wäre es eine reine Brennwerttherme wäre das auch absolut akzeptabel und wünschenswert. Der Vitotwin ist aber keine reine Brennwerttherme, sondern ein Stirlingmotor mit Zusatzbrenner, und das scheint Viessmann nicht zu berücksichtigen. Wer sich so ein Gerät anschaft will damit möglichst viel Strom für den Eigenbedarf erzeugen und nebenbei noch Heizen und warmes Wasser haben.


    Viele, aus meiner Sicht wichtige Einstellungen, sind gar nicht möglich. Gerade was das verhalten des Zusatzbrenners betrifft kann man einfache Dinge gar nicht einstellen. Wie z.B. das der Zusatzbrenner erst unterhalb einer bestimmten Außentemperatur aktiviert wird oder auch bei welchen kriterien der Zusatzbrenner wieder deaktiviert wird.


    Dafür gibt es dann völlig unsinninge Einstellungen, bei denen man sich fragt wer sowas braucht.
    Beispiel Speichertemperaturregelung (bei uns S.163 der Montage- und Serviceanleitung):


    Zitat

    „Erst'Lad. Stirl', Zu'br sonst“
    Zur ersten Trinkwassererwärmung des Tages wird nur der Stirling-Brenner freigegeben. Nur bei einer Störung am Stirling-Brenner wird der Zusatzbrenner freigegeben. Bei jeder weiteren Trinkwassererwärmung des Tages wird nur der Zusatzbrenner freigegeben (außer, wenn der Stirling-Brenner bereits in Betrieb ist).


    Welcher Kunde stellt denn sowas bei diesem Gerät ein?! Wenn ich Warmwasser brauche bin ich vermutlich zu Hause und verbrauche dann auch Strom. Mir will kein Szenario einfallen bei dem diese Funktion irgendeinen Vorteil für einen Kunden haben könnte.
    Überhaupt ist der größte Teil der Anleitung ziemlich nichtssagend. Die Tabelle mit den ganzen Funktionen ist zwar vollständig aber da steht größtenteils nur das drin was schon auf der Fernbedienung steht. Bei vielen Funtionen fehlt eine Beschreibung, außer bei den ganz einfachen Sachen wie z.B. die Heizkurveneinstellung.


    Um das Ganze mal auf den Punkt zu bringen. Uns ist es sehr schwer gefallen eine vernünftige Einstellung zu finden die halbwegs gut unseren Wärme- und Strombedarf abdeckte, unter Berücksichtigung der Stromerzeugung unserer PV-Anlage und Minimierung der Laufzeiten des Zusatzbrenners. Gerade den Zusatzbrenner müssen wir im Sommer immer manuell deaktivieren weil das Ding sonst wild an und aus geht und die Laufzeiten vom Stirling versaut. Das könnten wir zwar über andere Menüpunkte für den Sommer einstellen und optimieren aber dann passt es wieder nicht im Winter.


    Fazit:
    Trotz der schlechten Steuerung bereuen wir den Kauf des Vitotwin nicht. Das Gerät scheint gut verarbeitet zu sein und alle Teile machen einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Sorgen machen mir die teilweise schlechten Erfahrungen anderer Leute mit Defekten am Stirling. Ich hoffe unser Gerät schafft mindestens die 50000 Stunden auf die der Stirlingmotor ausgelegt sein soll, denn die Mehrinvestition gegenüber einer einfachen Brennwerttherme soll sich ja auch rechnen.


    Ob ich mir das Gerät mit meinem heutigen Wissen noch einmal kaufen würde weis ich ehrlich gesagt nicht so genau. Auf jeden Fall würde ich mich mehr über alternative Geräte informieren die evtl. bessere Einstellungsmöglichkeiten in der Steuerung bieten. Daher kann ich den Vitotwin für technisch versierte Benutzer mit PV-Anlage nur bedingt empfehlen.


    Wer allerdings auf der Suche nach einem hochwertig verarbeiteten Gerät zur komfortablen Beheizung des Hauses ist und nebenbei noch die Stromrechnung drücken will ohne besondere Ansprüche an die Steuerung ist mit dem Vitotwin gut bedient. Was das reine Heizen angeht ist die Steuerung gut zu gebrauchen und machts was sie soll.

    Hallo,


    erstmal danke für die vielen Antworten auf meinen Beitrag. Hier nun der derzeitige Stand der Dinge.


    Die Zählerkaskade ist jetzt installiert und funktioniert. Offensichtlich hat der EVU unsere Anfrage vom April diesen Jahres vergessen, weil es da wohl eine Umstrukturierung gegeben hat und dabei das ganze Team ausgetauscht wurde. Glücklicherweise wurde das Gesprächsprotokoll (mit unserem Elektriker) vom April wiedergefunden.
    Unser EVU hat darauf bestanden, das sein Zähler in der Kaskade verbaut wird. Damit sind jetzt der Z1- und Z2-Zähler vom EVU. Der bisher erzeugte BHKW Strom, vor der Z2-Zählermontage, wird als 100% Eigenverbrauch angesehen.
    Wir warten jetzt nur noch auf den BHKW-Einspeisevertrag und dann sollte die Sache sauber weiterlaufen. Der nächste Schritt ist dann die Klärung mit dem Finanzamt aber das kennen wir schon von der PV-Anlage.


    Gruß


    Du darst nicht den BHKW Strom als pv Strom abrechnen. Die zählerkaskade muss vorher beim Netzbetreiber angefragt werden. Wenn das rauskommt hast du ein Problem, illegal ans Netz angeschlossen.....trenn das BHKW vom Netz , beantrage die Kaskade und mach noch mal eine Inbertiebnahme....vielleicht merkt es keiner ;)


    Das BHKW heizt das Haus und das Wasser. Wenn ich das vom Netz trenne sitzen wir im kalten. Das ist keine Option :)


    Hallo Erdenkind !


    Das ist aber ganz dünnes Eis auf dem Ihr Euch bewegt. Was ich aber noch nicht ganz gecheckt habe ist die Frage, habt Ihr die Kaskade schon installiert?


    Nein, die Kaskade ist noch nicht installiert. Das geht auch nicht weil beim Einbau des Zweirichtungszählers alle freien Zählerplätze (die für die Kaskade vorgesehen waren) vom Netzbetreiber plombiert wurden. Deshalb will unser Elektriker das ja auch mit dem Netzbetreiber zusammen machen.


    Ich habe fast das gleiche System. Der mit dem EVU maßgebliche Punkt ist der Zweirichtungszähler und der "BHKW-Erzeugerzähler". Das ist bei mir das einzige, was den EVU interessiert. Die dortige Einspeisung aus BHKW und PV ist von Dir auseinander zu dröseln. Da ist der EVU überhaubt nicht gefragt. Der EVU wird maximal die Einspeisung vergüten und Du musst Ihm melden was was ist. Am besten erstellst Du dafür (pro Forma) zwei Rechnungen. Ich habe mir da mal was in Excel gebastelt. Wenn Du interesse hast kurz sagen.


    Danke für das Angebot! Falls es notwendig wird würde ich gern darauf zurück kommen. Aber derzeit haben wir schon eine gute Exceltabelle die mir alles, soweit möglich, berechnet.


    Eine Frage. Der BHKW Erzeugerzähler ist ja schon im Vitotwin drin. Ich kann nur nicht aufspalten was über den Zweirichtungszähler eingespeist wurde (PV oder BHKW). Wie macht das dein EVU?


    Vielleicht sollten wir provisorisch einen zusätzlichen Hutschinenzähler einbauen lassen der die Differenz zwischen eingespeisten PV und BHKW Strom mißt.

    Hallo,


    Ich lese schon seid über einem Jahr in diesem Forum, was mir sehr viel geholfen hat und sage an dieser Stelle schonmal Danke dafür! Nun habe ich jedoch ein Problem bei dem ich keinen passenden Beitrag finden konnte und hoffe auf einen guten Ratschlag.


    Kurz die Vorgeschichte:
    Letztes Jahr (2012) haben wir uns entschlossen die Stromrechnung zu reduzieren indem wir Strom selber produzieren. Dies sollte über eine kleine PV-Anlage und ein Micro/Nano-BHKW passieren. Im August letzten Jahres haben wie als ersten Schritt eine 3kWp PV-Anlage auf das Dach geschraubt und im Oktober, nach 4 Monaten warten auf den Netzbetreiber, endlich in Betrieb genommen. Dabei wurde unser Stromzähler gegen einen Zweirichtungszähler getauscht. Das hat unserem Elektriker zwar einige Nerven und mehrmalige Besuche beim Netzbetreiber gekostet aber am Ende hat es geklappt.
    Im April diesen Jahres (2013) wurde dann, als zweiter Schritt, das BHKW (Vitotwin) installiert. Der Viessmann Mitarbeiter hat das BHKW (Anfang Mai) auch anstandslos in Betrieb genommen, da in dem Protokoll lediglich nach einem Zweirichtungszähler gefragt wurde der ja bereits vorhanden war. Der Stromanschluss des BHKW und die Meldung beim Netzbetreiber wurde von der gleichen Firma ausgeführt, die bereits die PV-Anlage angeschlossen hatte. Die Meldung beinhaltete auch das Schema der Zählerkaskade aus diesem Forum. Die mündliche Reaktion vom Netzbetreiber war etwas seltsam, denn der Mitarbeiter entgegnete das es sich ja "nur um ein kW Leistung handelt". Seitdem ist trotz mehrmaligen Nachfragens unseres Elektrikers nichts passiert.


    Nun Fragen wir uns langsam, wie wir uns verhalten sollen. Am Anfang haben wir noch gedacht, dass die paar kWh BHKW Strom im Sommer ehh kaum auffallen (bis die Zählerkaskade installiert ist) aber jetz wo es kühler wird und das BHKW fast den ganzen Tag läuft speisen wir zusammen mit der PV-Anlage ziemlich viel Strom ein. Wir sind uns nicht sicher ob das bei der Abrechnung auffällt denn noch haben wir weniger als 70%, des insgesamt erzeugten PV-Stroms eingespeist aber wenn das BHKW jetzt den ganzen Winter durchläuft könnte das umschlagen und evntl. nächstes Jahr zum Problem werden.


    Nun sind wir etwas in der Zwickmühle. Auf der einen Seite bekommen wir den eingespeisten BHKW Strom als PV-Strom vergütet, was unserem Geldbeutel zugute kommt und auf der anderen Seite plagt schon etwas das schlechte Gewissen und die unterschwellige Angst was passieren könnte wenn wir nix machen und das so weiterlaufen lassen. Ausserdem Fragen wir uns wie wir die 5,11cent/kWh BHKW Förderung beantragen sollen wenn das ganze noch nicht offiziell beim Netzbetreiber durch ist. Die BAFA hat schon gezahlt.


    Über Ratschläge oder ähnliche Erfahrungen wären wir sehr dankbar.


    Gruß
    Erdenkind